Karma-Variationen

jake

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Ich hole hier was rüber, was an anderer Stelle eingeflossen ist, und würde es gern ein bisschen weiterführen - Sätze vom Spirit Chaser zum Karma. Ich möchte es nicht im Thread von Gnostica weiterführen, wo es um andere Sachen geht. Ich will's einfach ein wenig weiterspinnen - nicht weil ich der Meinung bin, ich könnte es besser sagen, sondern weil sich mir manche Dinge erschließen, wenn ich sie nicht aus der Sicht des Glaubenden, sondern aus der Sicht des Er- und Bearbeitenden be-greife (angrabsche, würden manche wohl sagen, die mich gern spiritueller Flachheit und Respektlosigkeit bezichtigen ... sei's drum).
SpiritChaser schrieb:
1) Pralabdha karma
dies beinhaltet die gesamten resultate all unserer handlungen, sogar gedanken und wünsche aus der gesamtheit alle unserer vorleben. als ergebnis unveränderlicher vergangenheit lässt sich keine änderung mehr vornehmen - jedoch ist ein grosser teil dieses karmas noch nicht entfaltet, aufgegangen. der noch nicht aufgegangene teil beeinflusst jedoch in samenform schon vor seiner reifung unsere bestimmung.
der realisierungsrahmen. die attraktoren von evolution. die objektive geschichte der parameter des status quo. sinnvoll als konzept in jenen bereichen, in denen ich zeit (= ent-wicklung) entlang eines zeitpfeils betrachte, was nicht die einzige möglichkeit ist, zeit zu betrachten.

unveränderliche vergangenheit? ich habe andere erfahrungen gemacht, etwa in der systemischen arbeit - ein anderer blick auf aspekte meiner vorgeschichte (der geschichte meiner systeme) ändert nichts an der faktizität des vergangenen - wohl aber an dessen be-deutung für mich. ich vermag eine andere deutung zu konstruieren, und das kann ein wunder in meinem leben bedeuten, eine wende. die "andere qualität" von zeit, die mich dem vergangenen nicht "wehrlos" gegenüberstehen lässt? oder, frei nach goethe - "was du ererbt von deinen vätern, erwirb es, um es zu besitzen" -, die an-eignung von dimensionen des karma, um es zu einem guten begleiter des (er-)lösungsweges zu machen? auch an-eignung (etwas zunächst fremdes mir zu eigen machen, es mir in möglichst vielen dimensionen und in breite und tiefe zu erschließen ... womöglich auch eine form von beziehungszwang *g*) hat für mich den charakter einer konstruktion, was ich keineswegs abwertend verstehe. ich denke, wir haben nur konstruktionen, um mit dem letzlich unfassbaren umzugehen...
SpiritChaser schrieb:
2) Sanchit Karma
ist derjenige anteil von pralabdha karma, welcher in der momentanen lebensspanne "aufgegangen§ ist - früchte trägt, erfreuliche wie auch unerfreuliche. die inkarnation in einen physischen körper ist das ergebnis von sanchit. es geht nicht das gesamte pralabdha karma in einer lebensspanne auf. einen teil durchleben wir in form von sanchit karma. sanchit karma ist unabänderlich - lediglich die innere haltung, identifikation kann beeinflusst werden. stichworte: detachment; karma-yoga (handeln unter nicht-identifikation)
ich begreife meine individuelle lebensspanne gern als fraktal der kosmischen spanne zwischen anfang und ziel (zeitpfeil-variante, siehe oben), als "wie-oben-so-unten-symmetrische" seinsweise, durch zeit und ort des einklinkens in die kosmische evolution in einen unverwechselbaren realisierungsrahmen eingebunden. wenn ich "identifikation" als wahrnehmung meiner grenzen verstehe, die mich konturieren (identifizieren), ist dann die wahrnehmung von potenzialen, die diese scheinbaren grenzen zu einladungen machen, anderes zu erkunden, ein schritt der lösung von identifikation? die saturnische schwelle? der uranische über-mut? die neptunische ... hm... lösung? illusion? oder, ganz banal, zwei alternative glaubenssätze zur karma-praxis - der erste: "wenn's nicht hilft, erhöhe die dosis!" (handeln in identifikation?). der zweite: "wenn's nicht hilft, versuch etwas anderes!" (lösung von identifikation?).
SpiritChaser schrieb:
3) kriyaman karma
ist das karma, welches wir durch unsere gegenwärtigen handlungen, gedanken und wünsche für die zukunft schaffen; sei diese zukunft noch in dieser oder in einer zukünftigen lebensspanne. dieses karma ist am leichtesten zu beeinflussen.
und wird auch am unbefangensten (oder erst recht befangen im ungewussten ... das "g" ist kein tippfehler) produziert. verantwortung als antwort auf die grenzen/potenziale unseres realisierungsrahmens. und für mich nur sinnvoll, wenn ich zugleich meine freiheit annehme, solches karma bewusst mitgestalten zu können. was im gleichen augenblick, in dem ich diese freiheit wahrnehme, mir hammer und amboss zugleich auflädt und mich eigentlich nur dann noch halbwegs lächelnd leben lässt, wenn ich meinen blick einfach aufs hier & jetzt lenke. alles andere wäre lähmung, mentales und spirituelles gipskorsett. ich kann da schon nachempfinden, dass mancheR lieber ans detaildeterminierte glauben möchte; das befreit (scheinbar) ungemein. das karma-missverständnis als ausrede... gar nicht so leicht, ohne ausreden zu leben...
SpiritChaser schrieb:
das gesamte horoskop ist ein abbild von sanchit karma - von dem karma, welches in dieser lebensspanne zu ernten ist. jede einzelne facette unserer jetzigen existenz ist beeinflusst von unserer eigenen vergangenheit. der südknoten zeigt so etwas wie die hauptrichtung an, aus der wir kommen - beileibe jedoch keine einzelnes, konkretes vorleben, weder das letzte noch ein anderes. der nordknoten weisst in die richtung des noch nicht aufgegangenen pralabdha karma - will in die richtung unserer bestimmung führen, die wir uns selber gesäht haben - auf den weg, den wir selbst quasi in unserer eigenen vergangenheit schon kartographiert haben.
der blick ins gewaber der attraktoren meines fraktalen lebens... und immer wieder die erfahrung des wanderns: du steigst einen hügel hinauf und siehst den horizont, ein scheinbares ziel. dort angekommen siehst du: es war nur eine kleine kuppe, die den blick auf den dahinterliegenden weiteren horizont versperrt hat.

alles liebe,
jake
 
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Karma ist bestimmt beeinflussbar. Nach allem was ich bis jetzt gelesen habe kann es gar nicht anders sein. meine theorie dazu ist, dass man sehr wohl "erntet was man säht" jedoch wurde schon sehr oft in der geschichte aus einem saulus ein paulus ;-) und das ohne - zumindest ersichtliche konsequenzen. ich denke, das wird wohl mit "gnade" oder sowas zu tun haben.
 
Hallo, :)

Im Hier und Jetzt zu leben bedeutet für mich, dass auch unser Karma (wenn wir den Begriff denn unbedingt verwenden wollen) im Hier und Jetzt, wenn man es so nennen mag, „kreiert“ wird.

Im Hier und jetzt brauchen wir uns aber nicht um vergangenes „schlechtes oder gutes“ Karma zu kümmern. Karma zu bewerten verursacht eine innere Ausrichtung zu einem „Glauben“, der die Welt in einen Rahmen packt, innerhalb dessen wir uns bewegen, aus dem wir nicht ausscheren sollen dürfen. (wie das sämtliche Weltreligionen „verursachen“)

Die Karmalehre ist ja auch eine „Erfindung“ der Menschheit, um zu erklären, warum wir Dinge erleben, die uns nicht so gefallen und wir die Möglichkeit bekommen nach Gründen suchen zu können, die uns erklären sollen, warum uns bestimmte Dinge widerfahren (sind).

Ursache und Wirkung --- na klar, das gibt es. Nur, was bringt es uns, das zu wissen, das zu studieren? Sollen wir uns unser Leben in ein Korsett packen, und jede Sekunde gewahr sein, dass etwas geschehen wird, weil wir etwas getan haben? Manche Leute versuchen das und scheitern kläglich, weil sie für dieses Unterfangen ihre Authentizität opfern. Nur keinen Fehler machen, immer perfekt sein, nur kein schlechtes Karma erzeugen. All diese Gedanken sind „Angst“ und die meisten Fehler oder Dummheiten (relativ gesehen) geschehen dann gerade aus dieser Angst heraus. (Meine Güte, ist das Nachdenken über Karma Zeitverschwendung … was könnten wir nicht heute alles Gutes tun, wenn wir nur wollten ;) )

Im Hier und Jetzt ist es gleichgültig, „warum“ uns etwas widerfahren ist, weil es in dem Moment ja bereits geschehen ist und nicht mehr umkehrbar zu sein scheint.

Wenn wir das Leben, das Universum oder wie auch immer wir uns uns selbst und das Kollektiv der Seelen vorstellen, als ewig, unendlich und ohne Rahmen erkennbar machen können, dann wird es unerheblich für uns werden, altes Karma aufarbeiten zu wollen oder Vergangenes erklären zu wollen.

Dann spüren wir Kraft unserer Seele, das wir im Hier und Jetzt eine Vision leben (Vision muss dabei nicht als etwas „Großes“ verstanden werden), Und dass diese Vision kein fixer Punkt in der Zukunft ist, sondern ein sich ständig wandelnder Weg, den wir „heute“ beschreiten, der durch unser Handeln und das Handeln der anderen Seelen im Hier und Jetzt ständig neu angepasst wird, dass damit die Vision ständig angepasst wird um im nächsten Moment wieder gewandelt zu werden.

Dann verstehen wir, dass sich das Leben aus sich selbst heraus ergibt und nicht aus karmischen Expedtionsreisen nach der Vorgabe karmischer Lehren, die der Mensch selbst erfunden hat.

Warum nur ist es unsere Leidenschaft, die Dinge meist intensivst und ausgiebigst so etwas wie „wissenschaftlich erklären“ zu wollen?

Wir alle sind ein kleines Universum in uns selbst und unsere Seelen vereinen sich zu dem, was wir Gott nennen. Die Vereinigung der Seelen in positivem Sinne unseres Verständnisses kann nur durch Liebe erfolgen.

Und jede Aufarbeitung, jedes Aufräumen in unserem Innern hat nur den einen Zweck (und da braucht sich niemand etwas vorzumachen): nämlich ….Die Liebe in uns selbst zu finden, die Liebe in uns selbst aufblühen zu lassen und zu lernen, sie weiterzugeben bzw. sie von anderen anzunehmen, sie als Grundlage unseres Handelns im Hier und Jetzt einzusetzen und darauf zu vertrauen, dass wir, egal was passiert, getragen werden und dass alles selbst in seiner aus unserer Sicht größten Unrichtigkeit, seine Richtigkeit hat.

Erfahrung und Erleben sind also nur möglich, wenn wir am Leben teilnehmen und das tut jeder, selbst wenn er es nicht tut ;). Erfahrung und Erleben ist etwas Individuelles und wenn ich so etwas täte, wie Karma aufarbeiten, dann arbeite ich etwas auf, das ich in meiner Welt erlebt habe oder glaube erlebt zu haben und das in der Welt der anderen ganz bestimmt ganz anders erlebt wurde. Was haben wir dann letztendlich aufgearbeitet? Karma? Oder haben wir nicht vielleicht doch einfach nur nach der verschütteten Liebe in uns selbst gesucht? :liebe1:

Tja, eins, das müssen wir schon selber tun, denn wir haben einen freien Willen! Wir müssen selbst bereit sein, Liebe zu geben und anzunehmen auch auf die Gefahr hin, dass „es“ nicht funktioniert …. Aber gerade in unseren (aus unserer Sicht) „nicht funktionstüchtigen Unternehmungen“ liegt das Geheimnis der Vision des Lebens verborgen. :)

Die Ewigkeit ist jetzt.

Alles Liebe
Martina
 
... und manch ein Saulus ist´s halt auch ganz gerne :weihna1

und springt lieber zwischen den Etagen hin + her wie ein Flummi;
nur Paulchen Panther zu sein, wär mir zu langweilig + eng.

bin vielleicht zu merkuriell ;o taxxxie (mit nem saftigen Schuss Pluto intus)
 
Hi Ihr lebendigen wagemutigen:liebe1:

Seit kurzem denk ich wieder in Kinderfragen(Auch wieder)
Frage; Woher, bei dieser Überbevölkerung kommen eigentlich diese vielen inkarnierten Seelen-soviel gabs doch früher nicht...
Haben die sich geteilt (die Seelen)
Oder gibt es wirklich Gastbesucher aus anderen Dimensionen, die sich inkarniert haben(siehe Thema Kristallkinder)
oder sind alle Erdgeborenen der Erdgeschichte inkarniert um auf das Ende einer Menschheitspoche zu warten(Mayakalender)
Zum Ende noch was
Ein Gigant der Politik hat sein Amt abgegeben.
Fidel Castro ging in Rente!
............................................................................................
Grüssle
Gnostica:)liebe1: )
 
Also ich finde die Betrachtung von karmischen Verstrickungen,
das Re-inkarnieren (obwohl ich selbst keine konkrete Erfahrung damit hab), usw
durchaus als sinnvoll für Erkenntisprozesse ...

im Hier und Jetzt müsste sich (wird auch) ja bei Vertiefungen + Innenschau
ebenfalls roter Faden und Sinnvolles ausdrücken, deutlich werden ...

seh da keinen Widerspruch ...

Wahrheiten sehn + e l a s t i s c h dabei bleiben ... der Flummi :clown:

PS: mich würde auch eine Einsicht in die AKASHA-Chronik sehr reizen ...
 
hallo martina!
Kayamea schrieb:
Warum nur ist es unsere Leidenschaft, die Dinge meist intensivst und ausgiebigst so etwas wie „wissenschaftlich erklären“ zu wollen?
wen meinst du mit "unsere"? wenn es deine leidenschaft nicht ist, warum sollte es nicht eines anderen vergnügen sein? als leidenschaft mag's ja ein wenig zwanghaft wirken (wie das leidenschaften so an sich haben...), und was jemand unter "wissenschaftlich" versteht, da sind sich nicht mal die akademisch ausgewiesenen einig... mit meinem zwillings-mond zum beispiel hab ich jedoch einen (mindestens) zweischichtigen zugang zu dem, was ich mir als "wirklichkeit" konstruiere: den des (mehr oder (eher() weniger) wissenschaftlichen begreifens und den des erlebens. womöglich erleichtert es die fische-sonne da, beide dimensionen von "welt-erfahrung" in einer person zu leben. wie auch immer, die astrologie hat mich gelehrt, die verschiedenartigkeit der menschen anzunehmen und damit auch die verschiedenartigkeit ihrer zugänge zur welt (wobei ich meine: niemand hat recht, ich auch nicht).

alles liebe,
jake
 
Hallo zusammen, :)

Liebe Gnostica, :)

Frage; Woher, bei dieser Überbevölkerung kommen eigentlich diese vielen inkarnierten Seelen-soviel gabs doch früher nicht...
Haben die sich geteilt (die Seelen)

Guckst Du "heute und jetzt", dann sind es genauso viele inkarnierte Seelen, wie es heute und jetzt sind. Keine mehr, keine weniger. ;):escape:

Oder gibt es wirklich Gastbesucher aus anderen Dimensionen, die sich inkarniert haben(siehe Thema Kristallkinder)

Vielleicht ist heute „Tag der offenen Tür“ :D - oder aber es gibt "neue" Lichtwesen?

Ein Gigant der Politik hat sein Amt abgegeben.
Fidel Castro ging in Rente!

Zufälle gibt es nicht? Gerade gestern habe ich mit einer Freundin bis nach Mitternacht über Kuba und unseren Wunsch dort noch hinzureisen, bevor Fidel Castro abdankt, diskutiert. Wenn er nicht mehr ist, ist eine rasante Veramerikanisierung zu erwarten, was meinst Du? Sein Bruder ist ja auch nicht mehr der Jüngste….

Hallo taxxxie, :)

Also ich finde die Betrachtung von karmischen Verstrickungen,
das Re-inkarnieren (obwohl ich selbst keine konkrete Erfahrung damit hab), usw
durchaus als sinnvoll für Erkenntisprozesse ...

Ja, Keine Frage.

im Hier und Jetzt müsste sich (wird auch) ja bei Vertiefungen + Innenschau
ebenfalls roter Faden und Sinnvolles ausdrücken, deutlich werden ...

Genauso sehe ich das auch. Aus der Sicht von Tag und Nacht: Ohne Gestern gibt es das Heute nicht. Hätte es mich gestern nicht gegeben, gäbe es mich heute nicht. Aber wenn ich morgens aufwache, dann ist heute, ich halte den Faden der Vergangenheit in Händen, lebe aber diesen Tag und nicht gestern oder sonstige Tage, die weit davor liegen – auch wenn man das vielleicht manchmal möchte, um Dinge ungeschehen zu machen. Da das aber sinnlos ist, halte ich zwar den Faden fest, gehe aber weiter und geben dem heutigen Tag „meinen“ Sinn, den ich aber vielleicht für den Moment selbst noch gar nicht erfassen kann.....

Wahrheiten sehn + e l a s t i s c h dabei bleiben ... der Flummi

Ja, immer hübsch geschmeidig bleiben… *gg*

Hallo Jake, :)

Du klingst, als hätte ich Dich angegriffen? Dem ist jedenfalls nicht so.

wen meinst du mit "unsere"?

Mit und ohne Reform der Rechtschreibreform *g* beinhaltet das Wort „unsere“ alle Anwesenden, einschließlich des Redners bzw. Schreibers. Andernfalls hätte ich „eure“ verwendet bzw. „Deine“, wenn ich Dich persönlich gemeint hätte. Kurz: ich nehme mich nicht aus.

wenn es deine leidenschaft nicht ist, warum sollte es nicht eines anderen vergnügen sein?

Habe ich irgendjemandem sein Vergnügen abgesprochen oder missgönnt? Nein, gewiss nicht!

Fische/Zwilling ist sicherlich eine interessante Kombination, um die Welt xxxdimensional zu betrachten und dies kommunikativ in die Orbits zu leiten. :)

die astrologie hat mich gelehrt, die verschiedenartigkeit der menschen anzunehmen und damit auch die verschiedenartigkeit ihrer zugänge zur welt (wobei ich meine: niemand hat recht, ich auch nicht).

Nun ja, ich meine, dass man das auch ohne Astrologie recht gut verstehen lernen kann. Aber die Astrologie ist sicherlich ein guter Wegweiser. Zudem geht es nicht um Recht haben oder Unrecht haben. Zumindest mir nicht. :)

Wie wäre es mit einem

Entgegenkommen (Hermann Hesse)

Die ewig Unentwegten und Naiven
Ertragen freilich unsre Zweifel nicht.
Flach sei die Welt, erklären sie uns schlicht,
und Faselei die Sage von den Tiefen.

Denn sollt es wirklich andre Dimensionen
Als die zwei guten, altvertrauten geben,
Wie könnte da ein Mensch noch sicher wohnen,
Wie könnte da ein Mensch noch sorglos leben?

Um also einen Frieden zu erreichen,
So laßt uns eine Dimension denn streichen!

Denn sind die Unentwegten ehrlich,
Und ist das Tiefensehen so gefährlich,
Dann ist die dritte Dimension entbehrlich.

:)

Liebe Grüße
Martina
 
hmm, huhu Martina, rechthaben ist nicht so das Gelbe vom Ei;
aber wieso auf Dimensionen + Tiefensehn verzichten?

==> multidimensionalen Frieden :foto:

LG taxxxie
 
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Hallo Jake :)

ich beschäftige mich ja auch gern mit dem Begriff des Karmas sowie seiner sich wandelnden Bedeutung für mich. Als ich mich dem Buddhismus zuwendete, verband ich damit zunächst etwas wie „Sünde“ und „Strafe“. Später dann sah ich unentwegt auf mein Handeln, um nur ja kein „negatives Karma“ zu erzeugen. Das war gar nicht mal ganz daneben, es hat mich immerhin vor einem Suizid bewahrt. Es hat mich aber auch sehr behindert, weil ich mir vieles andere auch nicht erlaubte – ich wollte ja ganz schnell erleuchtet sein. :rolleyes:

Mittlerweile sehe ich es wieder anders. Ich meine, dass Karma eine Art Blaupause darstellt, ein oder mehrere Muster, die sich verfestigt haben. Die Lehrer sprechen von Skandhas, von Haufen, und meinen damit Anhäufungen von Eindrücken und den damit verbundenen Emotionen. Diese „Haufen“ haben Einfluss auf die Wahrnehmung bzw. darauf, durch welche Brille die Welt betrachtet wird. „Karmisch“ an den Situationen, die mir begegnen, in denen ich mich befinde, ist für mich mein Blick darauf. Es liegt an mir, sie so oder so zu bewerten, mich zu verurteilen für eine Denkweise oder auch nicht, es liegt an mir und meinen Denkmustern, etwas als schmerzlich oder weniger schmerzlich zu erleben.

Skandha bedeutet allgemein Anhäufung oder Ansammlung vieler unterschiedlicher Phänomene in einer Gruppe. Im engeren Sinne sind damit die psychophysischen Konstituenten der Existenz gemeint. Im Buddhismus kennt man fünf solcher Gruppen, die die Wesen der drei Existenzbereiche irrtümlicherweise dazu veranlassen, sich mit einem vermeintlichen ›Ich‹ zu identifizieren. Demgemäß unterscheidet man das Skandha der

1. Form [unser Körper, aber auch alle wahrgenommenen Formen] und die vier nicht-materiellen Skandhas
2. unserer Gefühle,
3. unserer Wahrnehmungen [in anderen Quellen auch ,Unterscheidungen' oder ,Erkennen' genannt],
4. der einen jeden Denkvorgang begleitenden Mentalfaktoren
5. sowie der einzelnen Momente unseres Bewußtseins.

Durch den Vorgang fälschlicher Identifikation mit einem stabilen, dauerhaften Kern unserer Persönlichkeit, die scheinbar aus diesen Skandhas besteht, kommt letztlich alles Leiden in dieser Welt zustande [vgl. die Wahrheit vom Leiden]. Weil die Skandhas durch Karma und leidbringende Geisteszustände vergangener Lebenszeiten angesammelt worden sind, werden sie auch leidinhärent (tib: nyer.lan) genannt.

Quelle und weiter

Ob man den „Beginn“ dieser Anhäufungen, Muster, Prägungen nun in diesem oder in vorherigen Leben ansetzt, spielt für mich mittlerweile weniger eine Rolle. Für mich ist wichtig, dass sie veränderbar sind – bis zu einem gewissen Grade. Mich fasziniert, welche Veränderungen sich in meinem Erleben durch manchmal nur winzige „Drehungen“ im Denken oder im Fühlen ergeben. Dinge, die mich leiden ließen (und auch jetzt nicht wirklich anders sind), sind nicht mehr leidvoll. Anderes, was mich kaum rührte, trifft mich jetzt auf einer Ebene, die für mich undenkbar war. Auch eine Form der „Auflösung“ von Karma bzw. „karmischer Prägungen“? Keine Ahnung - aber ich habe schon den Eindruck, mehr bei mir zu sein als zuvor.

Liebe Grüße
Rita
 
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