Ich hole hier was rüber, was an anderer Stelle eingeflossen ist, und würde es gern ein bisschen weiterführen - Sätze vom Spirit Chaser zum Karma. Ich möchte es nicht im Thread von Gnostica weiterführen, wo es um andere Sachen geht. Ich will's einfach ein wenig weiterspinnen - nicht weil ich der Meinung bin, ich könnte es besser sagen, sondern weil sich mir manche Dinge erschließen, wenn ich sie nicht aus der Sicht des Glaubenden, sondern aus der Sicht des Er- und Bearbeitenden be-greife (angrabsche, würden manche wohl sagen, die mich gern spiritueller Flachheit und Respektlosigkeit bezichtigen ... sei's drum).
unveränderliche vergangenheit? ich habe andere erfahrungen gemacht, etwa in der systemischen arbeit - ein anderer blick auf aspekte meiner vorgeschichte (der geschichte meiner systeme) ändert nichts an der faktizität des vergangenen - wohl aber an dessen be-deutung für mich. ich vermag eine andere deutung zu konstruieren, und das kann ein wunder in meinem leben bedeuten, eine wende. die "andere qualität" von zeit, die mich dem vergangenen nicht "wehrlos" gegenüberstehen lässt? oder, frei nach goethe - "was du ererbt von deinen vätern, erwirb es, um es zu besitzen" -, die an-eignung von dimensionen des karma, um es zu einem guten begleiter des (er-)lösungsweges zu machen? auch an-eignung (etwas zunächst fremdes mir zu eigen machen, es mir in möglichst vielen dimensionen und in breite und tiefe zu erschließen ... womöglich auch eine form von beziehungszwang *g*) hat für mich den charakter einer konstruktion, was ich keineswegs abwertend verstehe. ich denke, wir haben nur konstruktionen, um mit dem letzlich unfassbaren umzugehen...
alles liebe,
jake
der realisierungsrahmen. die attraktoren von evolution. die objektive geschichte der parameter des status quo. sinnvoll als konzept in jenen bereichen, in denen ich zeit (= ent-wicklung) entlang eines zeitpfeils betrachte, was nicht die einzige möglichkeit ist, zeit zu betrachten.SpiritChaser schrieb:1) Pralabdha karma
dies beinhaltet die gesamten resultate all unserer handlungen, sogar gedanken und wünsche aus der gesamtheit alle unserer vorleben. als ergebnis unveränderlicher vergangenheit lässt sich keine änderung mehr vornehmen - jedoch ist ein grosser teil dieses karmas noch nicht entfaltet, aufgegangen. der noch nicht aufgegangene teil beeinflusst jedoch in samenform schon vor seiner reifung unsere bestimmung.
unveränderliche vergangenheit? ich habe andere erfahrungen gemacht, etwa in der systemischen arbeit - ein anderer blick auf aspekte meiner vorgeschichte (der geschichte meiner systeme) ändert nichts an der faktizität des vergangenen - wohl aber an dessen be-deutung für mich. ich vermag eine andere deutung zu konstruieren, und das kann ein wunder in meinem leben bedeuten, eine wende. die "andere qualität" von zeit, die mich dem vergangenen nicht "wehrlos" gegenüberstehen lässt? oder, frei nach goethe - "was du ererbt von deinen vätern, erwirb es, um es zu besitzen" -, die an-eignung von dimensionen des karma, um es zu einem guten begleiter des (er-)lösungsweges zu machen? auch an-eignung (etwas zunächst fremdes mir zu eigen machen, es mir in möglichst vielen dimensionen und in breite und tiefe zu erschließen ... womöglich auch eine form von beziehungszwang *g*) hat für mich den charakter einer konstruktion, was ich keineswegs abwertend verstehe. ich denke, wir haben nur konstruktionen, um mit dem letzlich unfassbaren umzugehen...
ich begreife meine individuelle lebensspanne gern als fraktal der kosmischen spanne zwischen anfang und ziel (zeitpfeil-variante, siehe oben), als "wie-oben-so-unten-symmetrische" seinsweise, durch zeit und ort des einklinkens in die kosmische evolution in einen unverwechselbaren realisierungsrahmen eingebunden. wenn ich "identifikation" als wahrnehmung meiner grenzen verstehe, die mich konturieren (identifizieren), ist dann die wahrnehmung von potenzialen, die diese scheinbaren grenzen zu einladungen machen, anderes zu erkunden, ein schritt der lösung von identifikation? die saturnische schwelle? der uranische über-mut? die neptunische ... hm... lösung? illusion? oder, ganz banal, zwei alternative glaubenssätze zur karma-praxis - der erste: "wenn's nicht hilft, erhöhe die dosis!" (handeln in identifikation?). der zweite: "wenn's nicht hilft, versuch etwas anderes!" (lösung von identifikation?).SpiritChaser schrieb:2) Sanchit Karma
ist derjenige anteil von pralabdha karma, welcher in der momentanen lebensspanne "aufgegangen§ ist - früchte trägt, erfreuliche wie auch unerfreuliche. die inkarnation in einen physischen körper ist das ergebnis von sanchit. es geht nicht das gesamte pralabdha karma in einer lebensspanne auf. einen teil durchleben wir in form von sanchit karma. sanchit karma ist unabänderlich - lediglich die innere haltung, identifikation kann beeinflusst werden. stichworte: detachment; karma-yoga (handeln unter nicht-identifikation)
und wird auch am unbefangensten (oder erst recht befangen im ungewussten ... das "g" ist kein tippfehler) produziert. verantwortung als antwort auf die grenzen/potenziale unseres realisierungsrahmens. und für mich nur sinnvoll, wenn ich zugleich meine freiheit annehme, solches karma bewusst mitgestalten zu können. was im gleichen augenblick, in dem ich diese freiheit wahrnehme, mir hammer und amboss zugleich auflädt und mich eigentlich nur dann noch halbwegs lächelnd leben lässt, wenn ich meinen blick einfach aufs hier & jetzt lenke. alles andere wäre lähmung, mentales und spirituelles gipskorsett. ich kann da schon nachempfinden, dass mancheR lieber ans detaildeterminierte glauben möchte; das befreit (scheinbar) ungemein. das karma-missverständnis als ausrede... gar nicht so leicht, ohne ausreden zu leben...SpiritChaser schrieb:3) kriyaman karma
ist das karma, welches wir durch unsere gegenwärtigen handlungen, gedanken und wünsche für die zukunft schaffen; sei diese zukunft noch in dieser oder in einer zukünftigen lebensspanne. dieses karma ist am leichtesten zu beeinflussen.
der blick ins gewaber der attraktoren meines fraktalen lebens... und immer wieder die erfahrung des wanderns: du steigst einen hügel hinauf und siehst den horizont, ein scheinbares ziel. dort angekommen siehst du: es war nur eine kleine kuppe, die den blick auf den dahinterliegenden weiteren horizont versperrt hat.SpiritChaser schrieb:das gesamte horoskop ist ein abbild von sanchit karma - von dem karma, welches in dieser lebensspanne zu ernten ist. jede einzelne facette unserer jetzigen existenz ist beeinflusst von unserer eigenen vergangenheit. der südknoten zeigt so etwas wie die hauptrichtung an, aus der wir kommen - beileibe jedoch keine einzelnes, konkretes vorleben, weder das letzte noch ein anderes. der nordknoten weisst in die richtung des noch nicht aufgegangenen pralabdha karma - will in die richtung unserer bestimmung führen, die wir uns selber gesäht haben - auf den weg, den wir selbst quasi in unserer eigenen vergangenheit schon kartographiert haben.
alles liebe,
jake