Hi
was man ja gerne vergisst ist, dass in der Radix nicht alles "drin steht". zB die Seele und damit eine wichtige Resonanz.
Wenn ich von meiner Seele her eine gewisse AFFINITÄT schon habe, werde ich zB ein MARS/PLUTO Quadrat anders (er)leben . usw.
Für mich ist die Radix NUR EINE Ebene, und es gibt noch viel mehr Ebenen.
Alles kommt zusammen. Und allein jeder Zugang zu einer Radix kann schon anders sein. Motto: Bei einem fange ich beim AS an, bei einem anderen im 4. Haus, noch ein anderer beim 9. Haus, und noch einer bei der Sonne oder was weiss ich usw.
Da wir die Seele nicht sehen, bzw. deren Prägung und Herkunft nicht kennen (verschiedene Leben, Lebensaufgabe, Schicksal und so weiter), wird es so bleiben: Dass eine Konstellation eine DYNAMIK enthält, aber nicht dass wir ausschliessen könnten, was für ein Leben damit verbunden ist, eine gewisse Dynamik zu erfüllen.
Wenn man mein Radix oberflächlich deuten würde, könnte man auf viele Nebengleise geraten. Allein deshalb, weil man nichts über meine wahre Bestimmung kennt. So würde man mir zB genau umgekehrt raten, ich solle doch lieber von zuhause weg ziehen - wenn ich mal was von häuslichen Problemem erzählen würde.
So ist das auch schon gewesen. Da gibts dann so kluge Ratschläge, weil scheinbar vom Radix alles klar ist. Aber es war der falsche Ratschlag.
Man kann solche Fehldeutungen (nicht nur Fehlprognosen ) auch anders erklären, also ohne Bezug auf die fehlende Seele.
Das ist egal, wie man es erklärt, aber solche Dinge gibt es viel zu oft: Man schwingt sich empor zum grossen Wissenden:
HEY ICH HABE DEIN RADIX VOR AUGEN UND SEHE KLAR. Es gibt überhaupt keinen Zweifel. DU machen dies, DU seien dies.
Die Astrologie kann diese grossartige Wundertüte des Wahrsagens nicht erfüllen , und dieser Rückschluss von Radix auf Seele ist nicht möglich ohne gleichzeitig vorhandenes seherisches Vermögen .
Was kann dann Astrologie noch?
Tja, aus meinem Standpunkt heraus sieht das für mich so aus: Genau das suche ich. Einen Weg. "Stochern und wälzen im Dreck", das kann eine Zeit lang gut gehen. Aber irgendwann gewöhnt man sich das Schmuddelige, das Vage , die Kunst der Illusion an.
Sicher, das ist das Problem: So genau kann die Astrologie nicht sein. Sie wird immer irgendwo vage bleiben- und doch irgendwo auch sehr exakt.
Und ich finde es gut, wenn man einfach mal inne hält... - ich denke, die Astrologie leidet nicht an sich selbst, sondern an den Zuschreibungen. Es gibt auch keine 0815 Regel, wie man ein Radix deuten kann. Ich glaube, das ist wahr, dass man jedes Radix anders nehmen muss.
Alle Welt meint, Astrologie sei dies und das, und Astrologie könne dies und das. Mit diesen Erwartungen kommt man zur Astrologie. Ich kam auch mit diesen Erwartungen zur Astrologie. Vieles davon musste ich innerlich regelrecht "ent-täuschen" ( eine gewisse Wut kam auf, über diesen ganzen Nebel). Aber entscheidend ist für mich: Man kann es wohl gar nicht ändern, dass die Dinge so liegen. Weil die Sache Astrologie selbst dies so hinstellen lässt. Und wir (als Mensch) werden leicht davon vereinnahmt, suchen einen festen Boden. Und ich glaube, wir haben zeitgeschichtlich in Bezug zur Astrologie den falschen Boden angetstrebt. Auf jenen Boden sahen die Leute die Astrologie, wo die Wahrsager sich in deren Augen tummelten. Irgendwie scheint sich das dann auf jeden Neuling zu übertragen...: dieser Glaube: Es steht alles im Radix, man muss es nur entschlüsseln.
Ich glaube, GAR NICHTS steht im Radix. NUR RAHMENBEDINGUNGEN und MOMENTE, die aber VOM SCHICKSAL genutzt werden, von der Seele, der All-Seele sogar. Wir fügen uns mit der Geburt in diese Konstellationen, aber sie wurden gewählt, weil sie geeignet waren. Ich zumindest kann das nicht ausschliessen, dass es so ist. Festlegen will ich mich da aber auch nicht. Es ist nur ein Ausgleich zu jenem anderen Gedanken: Dass alles im radix stünde.
LG
Stefan