Je anonymer, desto asozialer. Jetzt ist es wissenschaftlich!

Elli

Sehr aktives Mitglied
Registriert
11. Januar 2006
Beiträge
6.015
Ort
im Wald
Kooperatives Verhalten erfordert ein hohes Mass an Selbstkontrolle. Je mehr jemand beobachtet wird, umso kooperativer verhält er sich. Aber auch dies ist Eigennutz. Denn kooperatives Verhalten in der Öffentlichkeit fördert einen guten Ruf und dieser Ruf wiederum bringt konkrete wirtschaftliche Vorteile.

War in den Testbedingungen Anonymität gewährleistet, verhielten sich nur noch wenige fair. Auch diejenigen, die zuvor deutlich auf ihren Ruf geachtet hatten und deswegen kooperativ auftraten, mutierten zu Egoisten. Weniger als ein Drittel der Testteilnehmer verhielt sich anonym noch sozial.

Merksatz betreffend zwei Drittel (also der Mehrheit) der Menschheit: Je weniger jemand beobachtet wird, desto unfairer wird er.

http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/308631.html

Erklärt doch vieles der Gesellschaft. Inklusive hier im Forum. Diese ganzen "Diskussions"-Stile, die in Beleidigungen, Erniedrigungen, Zeter, Mordio und Krieg entarten, weil hier 99,5% der User anonym unterwegs sind. Oder die extrem aggressiven und dummen Kommentare auf sovielen News-Plattformen online. Etc. Das Web ist eben ein anonymes Medium und fördert daher wohl bei zwei Dritteln der User Unfairness und asoziales Verhalten.

Klar ist das ja vielen schon lange. Doch jetzt gilt es als wissenschaftlich bestätigt. Was ich mich aber schon seit Jahren frage: Färbt das asoziale Verhalten, das man in der Anonymität des Internets an den Tag legt langfristig auch auf das reale Sozialleben ab? Oder bleibt das scharf getrennt? In letzterem Fall, hätte quasie jeder, der das so betreibt, zwei Persönlichkeiten. Was meint ihr zu dieser Frage?

Übrigens könnte man nach Lesung dieses wissenschaftlichen Versuchs auch bei ca. zwei Dritteln der leeren Profile davon ausgehen, dass sich die Inhaber um so trolliger verhalten, je anonymer sie sind.

:zauberer1
 
Werbung:
Kooperatives Verhalten erfordert ein hohes Mass an Selbstkontrolle. Je mehr jemand beobachtet wird, umso kooperativer verhält er sich. Aber auch dies ist Eigennutz. Denn kooperatives Verhalten in der Öffentlichkeit fördert einen guten Ruf und dieser Ruf wiederum bringt konkrete wirtschaftliche Vorteile.

War in den Testbedingungen Anonymität gewährleistet, verhielten sich nur noch wenige fair. Auch diejenigen, die zuvor deutlich auf ihren Ruf geachtet hatten und deswegen kooperativ auftraten, mutierten zu Egoisten. Weniger als ein Drittel der Testteilnehmer verhielt sich anonym noch sozial.

Merksatz betreffend zwei Drittel (also der Mehrheit) der Menschheit: Je weniger jemand beobachtet wird, desto unfairer wird er.

http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/308631.html

Erklärt doch vieles der Gesellschaft. Inklusive hier im Forum. Diese ganzen "Diskussions"-Stile, die in Beleidigungen, Erniedrigungen, Zeter, Mordio und Krieg entarten, weil hier 99,5% der User anonym unterwegs sind. Oder die extrem aggressiven und dummen Kommentare auf sovielen News-Plattformen online. Etc. Das Web ist eben ein anonymes Medium und fördert daher wohl bei zwei Dritteln der User Unfairness und asoziales Verhalten.

Klar ist das ja vielen schon lange. Doch jetzt gilt es als wissenschaftlich bestätigt. Was ich mich aber schon seit Jahren frage: Färbt das asoziale Verhalten, das man in der Anonymität des Internets an den Tag legt langfristig auch auf das reale Sozialleben ab? Oder bleibt das scharf getrennt? In letzterem Fall, hätte quasie jeder, der das so betreibt, zwei Persönlichkeiten. Was meint ihr zu dieser Frage?

Übrigens könnte man nach Lesung dieses wissenschaftlichen Versuchs auch bei ca. zwei Dritteln der leeren Profile davon ausgehen, dass sich die Inhaber um so trolliger verhalten, je anonymer sie sind.

:zauberer1

zum großteil gebe ich dir recht aber man darf auch nich vergessen das viele einfach eben wegen der Trolle einfach nur vorsichtig sind
ich z.b. musste leider auch schon schlechte erfahrungen machen im internet und seid dem überlege ich es mir 5 mal was ich denn so von mir bei wem preis gebe im internet

und zu deiner frage :)

ich glaube das is ne charakterfrage jemand der im realen leben nich mehr viel hat und kaum jemanden hat ... der die meiste zeit eines tages wirklich nur im internet verbringt wird sich auch irgendwann dort verlieren was ja auch irgendwie klar ist ...

wenn ich nur noch menschen die mir was bedeuten in meinem Forum oder online spielen habe kann das nich gesund sein...

gerade die ONLINE SPIELE sind sehr GEFÄHRLICH ich habs mit eigenen augen gesehen...

und dann verändert sich auch das Wesen im reallive ...
weist was ich mein?
 
Etwas, was ich immer schon wußte oder ahnte. Jetzt ist es amtlich, aber nicht wirklich für mich neu.

Denn ich beobachte das Internetgeschehen ja schon einige Jahre und habe eben auch immer wieder mal gesagt, daß, wenn man sich gegenüber stehen würde und in die Augen blickt, dieses teilweise unsoziale Verhalten mit großer Sicherheit anders oder geringer ausfallen würde.

Aber super, daß du das mal reingestellt hast hier.

Hochinteressant, ich mache da gerade wieder Erfahrungen auf einer anderen Plattform und ziehe meine Konsequenzen.

:morgen:

PS: Zu deiner Frage - lässt sich zur Zeit noch nicht beantworten, denke ich. Momentan glaube ich es nicht, kann sich aber nach zunehmender Gewöhnung ändern.
 
Klar ist das ja vielen schon lange. Doch jetzt gilt es als wissenschaftlich bestätigt. Was ich mich aber schon seit Jahren frage: Färbt das asoziale Verhalten, das man in der Anonymität des Internets an den Tag legt langfristig auch auf das reale Sozialleben ab? Oder bleibt das scharf getrennt? In letzterem Fall, hätte quasie jeder, der das so betreibt, zwei Persönlichkeiten. Was meint ihr zu dieser Frage?
Also ich glaube in dem Zusammenhang nicht an zwei Persönlichkeiten, eher daran, dass im Anonymen bestimmte Verhaltenszüge mehr ans Licht kommen. Wie schon angeführt, fallen vielleicht anonym bestimmte Ängste nichtmehr so ins Gewicht und Frust, Agression und Unmut können deutlicher geäußert werden. Das heisst aber doch nicht, dass sie normalerweise nicht da sind, dann sind sie nur mehr "gedeckelt".
Außerdem steigt in bestimmten anonymen Situationen auch die Möglichkeit, dass eingene heftigere Verhalten schönzutünchen? In diesem Zusammenhang meine Lieblings(hass)ansage in Foren: "Das ist doch nicht das reale Leben hier (deswegen kann man sich Agressionen auch nicht sosehr annehmen.)" Halte ich für die Ausrede schlechthin, aber wenn's hilft....

Übrigens könnte man nach Lesung dieses wissenschaftlichen Versuchs auch bei ca. zwei Dritteln der leeren Profile davon ausgehen, dass sich die Inhaber um so trolliger verhalten, je anonymer sie sind.
Hmmm, in meinem Profil steht fast nix drin, weil ich nicht will, dass durch das bissel Text, dass ich da eintippen kann beim Betrachter ein Bild von mir entsteht, dass mich noch nichtmal ansatzweise vermitteln kann :tomate:

Linking
 
zum großteil gebe ich dir recht aber man darf auch nich vergessen das viele einfach eben wegen der Trolle einfach nur vorsichtig sind
Einerseits war eh nur von zwei Dritteln die Rede. Andererseits bestätigen Ausnahmen bekanntlich die Regel ;)

gerade die ONLINE SPIELE sind sehr GEFÄHRLICH ich habs mit eigenen augen gesehen...
Mit Onlinegames kenn ich mich null aus. Hab noch nie eins gemacht. Kannte allerdings schon ein paar junge Leute, die dann wegen eines Suchtproblems in Bezug auf Onlinegames in Therapie mussten. Ob und wie weit das neben der Sucht die Persönlichkeit verändert, darüber hab ich noch nie etwas gelesen.

:zauberer1
 
Also ich glaube in dem Zusammenhang nicht an zwei Persönlichkeiten, eher daran, dass im Anonymen bestimmte Verhaltenszüge mehr ans Licht kommen.
Das ist auch eher mein Gedanke dazu. Soweit jedenfalls.

Hmmm, in meinem Profil steht fast nix drin, weil ich nicht will, dass durch das bissel Text, dass ich da eintippen kann beim Betrachter ein Bild von mir entsteht, dass mich noch nichtmal ansatzweise vermitteln kann :tomate:
Wie gesagt: Zwei Drittel sind gemeint. Nicht alle. Ein leeres Profil muss man ja auch noch mit dem Verhalten in den Threads kombinieren, um zu einem einigermassen Ergebnis zu gelangen ;)
 
Schätze, daß die meisten im real life genauso ind wie hier...wer also ständig "witzige" Bemerkungen von sich gibt, nervt damit wahrscheinlich auch Kollegen und Bekannte.
Ich bin hier eher zurückhaltend...schließlich gelten hier ja andere Regeln als in der Realität. Zumal man hier erst schreibt und während des Schreibens kommt dann doch oft der Gedanke, daß man bestimmte Sachen etwas dezenter formulieren kann...in der real world...ist schneller ein Satz rausgehauen, der den Gegenüber "umhaut".
Profile sind "Schall und Rauch", da kann jeder reinschreiben, was er will...überprüfbar ist es nicht....bis sich derjenige in seinen Postings outet.
Außerdem ist es für mit irrelevant, ob ein Mann oder ne Frau, jung oder alt, Akademiker oder Straßenfeger was von sich gibt...schreibt er/sie "Müll, werd ich dementsprechend reagieren...kommt was "Gutes", dann kann man drüber nachdenken und es ggf. auch annehmen.


Sage
 
Einige behaupten das ja schon lange. Aber glauben tun es die Betroffenen trotzdem nicht. Vielleicht bringt ja der wissenschaftliche Stempel etwas ;)



Mal gucken.

Ich bin übrigens überzeugt davon, daß durchs Internetgeschehen, Plattformen, Newsgroups, Communitys usw. - hab das auch schon hundertmal geschrieben - eine gewisse Entsozialisierung bei einer Gruppe von Anfälligen stattfindet. Daß das sogar 2/3 sind, ja doch, ist denkbar.

Es verlagert sich ein Großteil der "sozialen" Aktivitäten aufs Netz. Das kann auf Dauer nicht gut gehen und ohne Folgen bleiben.

Teilweise sitzen die Leute in Räumen nebeneinander und mailen sich oder simsen statt mal den Hintern zu bewegen und sich von Angesicht zu Angesicht zu sagen, was man sich zu sagen hat.

Nee, da stimmt was nicht.

:rolleyes:
 
Werbung:
natürlich,redet das den menschen ein um ihr daten bekannt zu geben um sie dann noch mehr zu kontrollieren.:rolleyes: ich hab das vertrauen in unsere wissenschaftler schon lange verloren.
lg nefilim
 
Zurück
Oben