Isn't this enough?

Tarbagan

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16. September 2010
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7.774
Hallo.

Ich habe mal eine Frage.

Ich gehe davon aus, dass jeder hier gestehen muss, dass die Wissenschaft uns viel gebracht hat. Wer das bestreitet, straft sich selbst Lügen durch die Benutzung eines Internetforums.

Und ich hoffe, dass sich auch alle darüber im Klaren sind, dass die meisten Dinge, die hier besprochen werden (Alternativmedizin bzw. Homöopathie, die Kontaktaufnahme mit Engeln und Geistwesen, bzw. auch die ganzen Verschwörungstheorien) wissenschaftlich absolut nicht standfest sind und es keine Nachweise über deren Gültigkeit bzw. Wirksamkeit gibt.

Nehmen wir jetzt an, ich würde Liebhaber von Bäumen sein.
Dann könnte ich zwei Wege gehen:
a) Ich könnte mir mit viel (oder auch nicht so viel?) Phantasie irgendeine Theorie ausdenken (oder eine aus dem Internet suchen), irgendwas wo am besten oft das Wort "Energie" und "Schwingung" und vielleicht ein paar mal "Quanten" (um der Wissenschaftlichkeit Genüge zu tun) vorkommt. Dann könnte ich mich stundenlang unter Bäume setzen und mich darüber wundern, wie schön und toll der Baum ist.

b) Ich nehme mir Wikipedia zur Hand und finde handfeste Sachen über Bäume raus. Wie "vermehren" sie sich? Aus was besteht eine Baumrinde? Wie sehen die verschiedenen Bäume und ihre Früchte/Blätter aus?
Dann frage ich mich: Warum ist ein Baum grün?
Und nach 5 Minuten Forschung verstehe ich: AHA! Wegen dem Chlorophyll. Das wandelt CO2 und Wasser in C6H12O6 und O2 um, das ganze zum Zweck der Energiegewinnung. Sehr interessant.
Dann frage ich mich: Warum hat ein Baum eigentlich Blätter? Und wieder nach 5 Minuten googlen stelle ich fest: Um seine Oberfläche zu maximieren, denn je mehr Sonnenlicht er aufnimmt, desto mehr kann er es in Energie umwandeln. Cool!

Ich komme auf dieses Beispiel, weil ich vor einigen Jahren mal mit einem selbsternannten Heiden gesprochen habe. Er war entgeistert von meiner wissenschaftlichen Sichtweise der Welt, und dann haben wir über Bäume gesprochen (weil er als "Heide" natürlich Bäume als heilig ansah).
Er meinte, dass er die Bäume respektiere und ehre, und dass die Wissenschaft und die Chemie (die ist böse, 4yi) das eben nicht tun.

Und daraufhin habe ich ihm die Frage gestellt: Was "ehrt" einen Baum eigentlich mehr? Wenn man sich unter ihn setzt und sich immer wieder sagt "Boa Bäume sind so toll", oder wenn man sich die Arbeit antut, die Bäume in ihrem Wesen wirklich zu verstehen, ihre Funktionen, ihre Art zu "leben" (i.e. der Energiegewinnung und Fortpflanzung etc).
Dieses Beispiel könnt ihr auf alle esoterischen Themen ummünzen.


Die Natur ist so wunderschön, so einmalig, so farbenfroh, so komplex, so phantastisch - man kann tausend Stunden damit verbringen, sich einfach nur mit Chlorophyll zu beschäftigen. Man kann damit "arbeiten" - das ist, was Wissenschaftler tun.

Ich frage mich: Isn't this enough?
Reicht es nicht, wenn man das, was sicher ist, über die Natur herausfindet und diese ganzen überschüssigen Theorien weglässt? Zeugt das nicht viel eher von ehrlichem Interesse an den Vorgängen rund um uns herum?


War nur ein Gedanke von mir, den ich loswerden wollte.
 
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Das kannst du halten wie du willst. Der eine freut sich über Chlorophyll, der andere will mit dem Baum auf du und du sein. Wissenschaft versucht in erster Linie einen technischen Nutzen aus der Forschung zu ziehen. Das ist erstmal nicht schlecht, aber dem Roantiker bringt das nicht wirklich was. Das eine schliesst jedenfalls das andere nicht aus. So richtig heilig ist der Wissenschaft egentlich nichts. Man kann es auch mit Obduktion vs Trauer vergleichen.
 
Eine interessante Gegendarstellung, der ich mich irgendwo anschließen kann.

Meine Idee war, dass man mithilfe von "echtem" Wissen über Bäume diesen auch viel mehr helfen kann, man kann z.B. Schädlinge identifizieren und bekämpfen, oder Krankheiten, die Bäume haben können.
Auf diese Weise leistet man aktiv etwas für das Weiterleben der Bäume, etwas, das ein reiner "Treehugger" niemals bringen könnte. Womit du natürlich recht hast ist, dass es dem reinen Romantiker nicht zwangsläufig was bringt. Aber gehen wir mal nur davon aus, wie man am besten einen Baum "ehren" kann.

Wenn ich kurz den Bogen zu einem beliebigen Beispiel in der Esoterik schlagen darf, nehmen wir zum Beispiel die Alternativmedizin her:
Menschen, die nicht verstehen, wie der menschliche Körper bzw. die herkömmliche Schulmedizin funktioniert überbieten sich mit haarsträubenden Theorien von Energien und Schwingungen und verfluchen dafür allzu oft die Schulmedizin.
 
Kein gutes Argument.
Krankheiten wird es immer geben, und sie entwickeln sich auch stetig weiter. Und wir sind noch weit - sehr weit - davon entfernt, für alle ernsthaften Krankheiten eine Therapie gefunden zu haben.
Dass sie eines Tages so sehr über sich selbst hinauswächst, dass es keine Krankheiten mehr gibt, ist wohl die geringste Sorge der Pharmaindustrie.
 
Hallo Tarbagan!

Wenn du nur das Material anschauen willst und dir das inaff ist... :D deine Entscheidung.
Dabei wird man aber nicht das Ganze wahrnehmen.

Während der eine die Farben untersucht, malt der andere damit ein Bild.

Wie man am besten einen Baum ehren kann? Da musst du Einen fragen, wahrscheinlich gibts da auch unterschiedliche Bedürfnisse, wie bei allen LebeWESEN ;)
Aber ich denke, es reicht den meisten Lebewesen einfach respektiert zu werden.

Hut ab, wenn du wissenschaftlich arbeiten willst, aber vergiss nicht DEINEN Forschergeist. Ich meine: du kannst auch in DIR googeln - diese Aha's sind unvergleichlich! :cool:

Und wir sind noch weit - sehr weit - davon entfernt,
Genau das ist die Krux: WEIL wir uns entfernen. Also Retourgang rein und nach innen schauen.
 
Die Frage ist nur; was hat ein Baum davon, wenn man ihn "ehrt"?


Wenn man z.B. die Krankheiten oder Schädlinge an einem Baum untersucht und Lösungen für die Probleme erfindet (als Chemiker z.B.), dann tut man einem Baum eindeutig etwas gutes. Ehrt man damit nicht das Andenken der Bäume mehr, indem man aktiv hilft?

Just thinkin.
 
Was hast Du davon, wenn man dich ehrt?

Warum bist du dir so sicher dass der Chemiker eindeutig etwas Gutes erfindet? Seine Absicht mag ja eine gute sein... Ist doch das selbe wie bei Medikamenten - dann gibts Nebenwirkungen.

Krankheiten oder Schädlinge (welch Unwort für ein Lebewesen) sind Anzeiger, dass etwas wieder ins Gleichgewicht gerückt werden soll. Mit Chemieeinsatz löscht man vielleicht den Brand, aber nicht die Ursache.
Wenn man die Anzeiger eliminiert, kommen halt die nächsten Anzeiger.

Aktive Hilfe wäre erstmal zu erkennen welche Bedingungen dazu führten. Ich schätze, dem "Patienten" sind die idealen Lebensgrundlagen abhanden gekommen. Und die kann man wieder herstellen.
In unberührten Wäldern regelt sich alles selbsttätig. Da wird auch ein Borkenkäfer nicht zum Problem.
Wälder werden leider wirtschaftlich ausgebeutet und so wird es uns gezeigt.
 
Natürlich kann man solche Probleme immer auf ein Ungleichgewicht zurückführen. Aber um dieses Ungleichgewicht zu entfernen, müsstest du 6 Milliarden Menschen töten und die Entwicklung der Zivilisation um 1000 Jahre zurückdrehen.

Wir kommen nicht umhin, in die Natur einzugreifen, wenn wir uns so sehr vermehren und ausbreiten. Wir brauchen schließlich Rohstoffe, um überleben zu können - dazu gehört auch Holz. Ein Chemiker bzw. Biologe macht es nur leichter - das Zusammenleben zwischen Mensch und Flora, indem er dort nachhilft, wo die Natur nicht mehr nachkommt.
 
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Man muss deswegen nicht Menschen töten, es würde zB schon helfen auf die Unmengen Papier zu verzichten, die sinnlos produziert werden. Das gilt für alle Rohstoffe: was und wieviel ist verzichtbar.
Wo die Natur nicht mehr genug leisten kann - chemisch nachhelfen? Das nennt man Doping.
 
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