Hallo Mimi,
Nun bin ich mir nicht sicher was das für ein Gefühl war. War es doch nur Wunschedenken?
Wenn wir einen Menschen kennenlernen, den wir mögen und als potentiellen Partner in Betracht ziehen, ist da automatisch oft auch die Hoffnung, daß es so sein wird. Ist ja logisch. Wir sind alleine und wollen es nicht mehr sein. Also hoffen wir, daß dieser Mensch uns das schenkt, was wir uns wünschen.
Das hatte ich vorher ja auch, obwohl mein Verstand sagte, dass sich das nie erfüllen wird. Dann plötzlich meine euphorischen Gefühle, jetzt wieder betrachte ich es nüchtern.
Du, bzw. Dein Verstand verbietest Dir selbst die Gefühle. Wenn da Hoffnung ist, liebevolle Gefühle, dann nimm sie so an, wie sie sind. Ohne Dir Gedanken darüber zu machen, ob es etwas wird oder nicht. Das Problem an der Hoffnung ist ja, daß sie sich auf die Zukunft richtet. D.h. Du konzentrierst Dich auf das, was Du Dir wünscht und bist damit gedanklich nicht im Hier und Jetzt. Dadurch bekommst Du nicht wirklich mit, was Hier und Jetzt sein will. Und Du kannst die Gegenwart nicht genießen, den Augenblick nicht auskosten, weil Du Dich in Wunschdenken, in die Zukunft flüchtest.
Ich wünsche es mir noch immer, habe aber keine Hoffnung. Was waren das für eigenartige Gefühle?
Ein Wunsch beinhaltet immer die Hoffnung. Denn indem Du etwas wünschst, willst Du ja auch gleichzeitig, daß der Wunsch in Erfüllung geht und das ist Hoffnung.
Zeitweise habe ich noch immer ein gutes Gefühl bei der Sache! Aber wie kann ich meiner Gefühle sicher sein? Man erkennt ja nicht, was Gefühle, Hoffnung, Wunschdenken ist. Ich kann das offenbar nicht unterscheiden.
Ja, es ist schwierig das wahre Gefühl, also das was stimmt, zu erkennen, wenn man noch von Hoffnung und Wunschdenken "voll" ist. Werde Dir klar darüber, WARUM Du gerade diesen Menschen magst. Ist es wirklich der Mensch ansich, sein Wesen, seine Seele, die Du magst, oder magst Du an ihm das, was er für Dich sein könnte, für Dich tun ?! D.h. Magst Du die Vorstellung, daß er Dein Partner sein könnte, weil er dann für Dich da ist, Du nicht alleine bist, Du einen Freund hast, mit dem Du alles teilen kannst, weil Du dann die Familie gründen kannst, die Du willst usw. usw. ?! D.h. liebst Du ihn für das, was er für Dich ist oder sein könnte oder für das, was er ist. Das ist der Unterschied. Das wahre Gefühl, die reine Liebe, ist im ersten Augenblick da. Sie verschwindet auch nicht, selbst wenn ihr getrennte Wege geht. Du leidest auch nicht unter diesem Nicht- Zusammensein, denn Du liebst ihn so wie er ist, egal welchen Weg er geht. Erwartest Du jedoch, daß er Dich glücklich macht, willst Du ihn "für Dich", damit es Dir besser geht, dann ist es Hoffnung, Deine jetzige Situation zu verbessern, zu ändern, so wie Du es Dir wünscht. Ich weiß nicht, ob Du verstehst, was ich meine. Ist nicht so leicht, zu erklären.
Liebe Grüße
Gabi