Gunter Sachs beging Selbstmord

... es sind die Anfangsjahre, die für den Betroffenden grausam sind - wenn sie merken, daß ihnen nicht mehr alle Informationen zur Verfügung stehen, die mal gespeichert waren oder sie sich nicht mehr richtig anziehen können weil sie einfach nicht wissen, wofür z.B. Socken sind - wenn sie die Menschen nicht mehr um sich herum einordnen können oder sich ständig verlaufen .... sie versuchen zu blenden - täuschen eine Normalität vor, die sie irgendwann nicht mehr aufrecht erhalten können - das ist die schmerzhafteste und tränenreichste Zeit für sie ..... ab einem gewissen Zeitpunkt ist es dann anders - es ist ihnen so ziemlich alles egal und sie sind in ihrer kleinen Welt zufrieden - sie kaschieren nichts mehr, sondern leben ihr Ding .... vorausgesetzt, sie leben in einem angemessenen Umfeld ..... mich macht ein Selbstmord IMMER traurig - man kann doch über alles reden .... und Alzheimer kann man zwar (noch) nicht heilen, aber man kann das Fortschreiten für einige Jahre verschieben .... ich hoffe, daß er seinen Frieden gefunden hat ....

Ich kenne ausser seinem Namen auch zuwenig, macht dennoch betroffen, immer wieder , wie hilflos Menschen in solch einer Situation / Krankheit sind , obwohl - nicht heilbar - viel möglich.....

R.I.P Gunther
 
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Das kann ich absolut nachvollziehen, denn mir kommt das blanke Grauen, wenn ich daran denke selbst durch diese Krankheit meiner Essenz beraubt zu werden.
Wird man durch diese Krankheit seiner Essenz beraubt, oder auf seine Essenz reduziert?
In meinen Augen trifft eher die zweite Varante zu, denn mein Denken und Handeln möchte ich eigentlich nicht als meine Essenz sehen.

R.
 
eine Krankheit, bei der man eigentlich praktisch schon aufhört zu existieren, noch bevor man gestorben ist. Macht ein Weiterleben dann noch Sinn?
Hmmmm, ist es nicht eher so, dass durch diese Krankheit alles im Außen an Sinn und Wert verliert, so dass nur noch der Mensch/das Wesen übrig bleibt? Ich bin mir gar nicht so sicher, ob die Krankheit für die Betroffenen so schlimm ist, oder ob es die Tatsache ist, dass sie ihrer Umwelt nicht mehr gewachsen sind und einer alten- und behindertenfeindlichen Gesellschaft somit zur Last werden, was bedeutet, dass man sie irgendwann "wegsperrt".

Du fragst ob das Weiterleben "dann noch Sinn macht" und ich denke ja, das macht es, wenn man diese Menschen mit ihrer Krankheit genauso annimmt wie man sie vorher angenommen hat, als sie noch körperlich und geistig fit waren, und wenn man diese Krankheit als natürlich Abbau eines Körpers ansieht, der nunmal "eigentlich" nicht dafür ausgelegt ist 80 Jahre und älter zu werden.

R.
 
Ich habe eine Zeit in einem Geriatriezentrum gearbeitet und dort mein Praktikum gemacht.
Dort hat sich mein Verständnis zu Alzheimer und Demenz gewandelt, auch ich dachte davor, dass ein Leben unter diesen Umständen nicht mehr lebenswert ist.

Meine Erfahrungen haben mir gezeigt, dass die Menschen ein innerliches Erleben haben (vielleicht noch viel aufarbeiten?) So habe ich oft gemerkt, dass sich die Menschen mit diesen Krankheiten sehr viel mit ihren Kindheitsthemen beschäftigen. Es ist ja so, dass die Erinnerungen an die ersten Erlebnisse zuletzt verschwindet.

Wie schon gesagt wurde, ist es für diese Patienten in der Übergangszeit sehr schwierig, wo sie das Vergessen noch schmerzlich erkennen, so sagte eine Frau zu mir, sehr gut formuliert: "Mir fallen die Wörter aus dem Kopf" Mit Kinderlieder oder Märchen konnte ich auch sehr dementen Leuten fast immer ein Lächeln abringen.

Ich glaube, den Menschen geht es nicht schlecht, vorausgesetzt sie sind gut betreut. sie leben in ihrer inneren Welt und vielleicht brauchen sie die Zeit noch, um etwas aufzuarbeiten, mit etwas abzuschließen.

Leben hat wohl immer einen Sinn, lebensmüde Menschen erreichen meist schnell ihr Ziel und gehen (auch auf natürlichem Weg) in die Anderswelt.

Es war eine gute Zeit, die ich da verbracht habe in dem Pflegeheim, sehr lehrreich und hat vieles für mich zurechtgerückt.

Liebe Grüße, Geli

Schließe mich deiner Meinung an.Ich kenne einige Demenz Kranke aus dem Bekanntenkreis,die sehen dann oft auch andere Personen in einem.
Ja da sollte man auch die Vergangenheit hinterfragen.

LG Hellenna
 
gehört bekanntlich ja viel mehr Mut dazu diesen Schritt zu gehen als abzuwarten wie es einem dahinzerrt, das hat aber sein Leben ausgezeichnet...er führte das Leben das so viele sich erträumen, tat wenig aus Vernunft sondern aus Passion und ahtte das Glück es finaziell zu können, darum wurden natürlich auch von Neidern genug übertrieben und angedichtet.
Verständlich, schon in jungen Jahren neben B.Bardot aufzuwachen, dem Lifestyle und allem Schönen lebenslänglich verbunden zu sein...gibt wohl wenige die in ihrem Leben mehr gesehen und erlebt haben, und so wollte er dieses eben in dieser Version auch enden lassen...es sei ihm gegönnt.
 
ich bin nicht betroffen von dieser krankheit, auch nicht als angehörige zum glück. deshalb ist meine meinung also rein hypothetisch.
ich glaube aber, dass es für die angehörigen schwierger ist als für die betroffenen selber.
wenn man in seiner eigenen welt lebt, kann das an sich ja schön sein. traurig ists für die anderen, die einen da nicht mehr erreichen.
glaub ich halt.

gunther sachs kenn ich eigentlich nur vom namen her. RIP
 
Er wußte, was ihm bevorstand...und ob man das dann noch "mitkriegt" oder nicht...er wollte ebn nicht, daß die BILD und andere Revolverblätter regelmäßige Artikel über den Verfall des einstigen Lebemanns bringen können und somit Hinz und Kunz über seinen Zustand Bescheid wissen...Hut ab vor seiner Entscheidung.


Sage
 
Er wußte, was ihm bevorstand...und ob man das dann noch "mitkriegt" oder nicht...er wollte ebn nicht, daß die BILD und andere Revolverblätter regelmäßige Artikel über den Verfall des einstigen Lebemanns bringen können und somit Hinz und Kunz über seinen Zustand Bescheid wissen...Hut ab vor seiner Entscheidung.


Sage

ja, ich kann das auch nachvollziehen. wenn ich dran denke, wie sie das mit harald juhnke gemacht haben..ein graus.
 
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Er wußte, was ihm bevorstand...und ob man das dann noch "mitkriegt" oder nicht...er wollte ebn nicht, daß die BILD und andere Revolverblätter regelmäßige Artikel über den Verfall des einstigen Lebemanns bringen können und somit Hinz und Kunz über seinen Zustand Bescheid wissen...Hut ab vor seiner Entscheidung.


Sage

vielleicht ist es mutiger sich dem zu stellen ,was auf einen zukommt,statt sich davon zu machen.....
 
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