Grundeinkommen für eine bessere Zukunft

Die aktuellen Sozialstaat-Ausgaben in Deutschland von 888 Milliarden Euro pro Jahr würden nach Berechnungen ausreichen, um ein Grundeinkommen in Höhe von monatlich 925 Euro für jeden Deutschen zu finanzieren:
https://www.heise.de/tr/artikel/Grundeinkommen-ist-eine-grosse-Steuerreform-3664384.html

Ist das notwendig wegen der immer weiter fortschreitenden Automatisierung die immer mehr Jobs wegfrisst? Oder glaubt ihr dann geht Deutschland unter?

Was meint ihr?
nein, auf keinen Fall. Die Politiker sollten den Mut aufbringen bei den Firmen und auch bei den Reichen einen ordentlichen %satz Steuer zu verlangen, dann läuft es. Auch bei den Renten sollte egal ob selbstständig oder Beamter alle einbezahlen, denn bei vielen kleinen Einmann-Betrieben wird nicht in die Rente einbezahlt und dann ist das Elend groß, wenn das Rentenalter beginnt.
Kenne es aus der Familie, er 78 Jahre und betreibt seine Firma immer noch, da nicht in die Rente einbezahlt.
Gutes Beispiel die Schweiz.
 
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Die aktuellen Sozialstaat-Ausgaben in Deutschland von 888 Milliarden Euro pro Jahr würden nach Berechnungen ausreichen, um ein Grundeinkommen in Höhe von monatlich 925 Euro für jeden Deutschen zu finanzieren:
https://www.heise.de/tr/artikel/Grundeinkommen-ist-eine-grosse-Steuerreform-3664384.html

Ist das notwendig wegen der immer weiter fortschreitenden Automatisierung die immer mehr Jobs wegfrisst? Oder glaubt ihr dann geht Deutschland unter?

Was meint ihr?

Ich stehe dem BGE zwigespalten gegenüber. Zum einen finde ich es einen schönen Gedanken. Gewisse Sorgen, die die meisten Menschen sich heutzutage machen, würden damit wegfallen oder zumindest stark entschärft werden. Und - wie Du schon angedeutet hast: Die fortschreitende Automatisierung wird so einige Berufsfelder in Zukunft deutlich eindampfen. Wir werden also u.U. vor der Situation stehen, dass wir weniger Arbeitsmöglichkeiten haben als Arbeitswillige und -fähige Menschen. Ein BGE würde das abfangen und eben Menschen ermöglichen ohne oder zumindest mit nur wenig Sorgen oder Druck zeitweise ohne Erwerbsrbeit zu sein.

Auf der anderen Seite bin ich (noch?) nicht überzeugt, dass es wirklich realisierbar ist. Woher kommt das Geld? Woher kommen die Wirtschaftsleistungen? Mit heutiger Wirtschaftsleistung mag das gut hinkommen, aber würde die nötige Leistung auch gewährleistet bleiben? Es gibt verschiedene Wirtschaftswissenschaftler, die das mit verschiedenen Modellen durchgerechnet haben. Ich habe da keinen Überblick und (für mich) entscheiden zu können, was ich für realistisch halte.
 
Ich halte das BGE für unumgänglich. Vielleicht nicht in unmittelbarer Zukunft, aber es wird m.E. kein Weg daran vorbei führen.
Die Arbeitswelt wird sich durch die Digitalisierung fundamental ändern. In 10 bis 15 Jahren wird der Arbeitsmarkt ganz anders aussehen als heute, das Pensionssystem und alle anderen Sozialsysteme funktionieren dann auch nicht mehr so, wie wir es bis jetzt gewohnt waren.

Ich bin auch kein Fachmann, aber die Finanzierung wird bis zu einem bestimmten Grad in Form einer Wertschöpfungsabgabe o.ä. erfolgen müssen, weil von den Erwerbssteuern wirds nicht reichen, wenn (vorübergehend oder auf Dauer) immer mehr Menschen keine Arbeit im produktiven Sinne, wie wir sie heute kennen, haben werden.

Die Politiker täten gut daran, sich darüber schon heute Gedanken zu machen. Leider siehts gar nicht danach aus, ganz im Gegenteil.
Einige meinen, mit den Rezepten von gestern die Zukunft von morgen meistern zu können....
 
Die aktuellen Sozialstaat-Ausgaben in Deutschland von 888 Milliarden Euro pro Jahr würden nach Berechnungen ausreichen, um ein Grundeinkommen in Höhe von monatlich 925 Euro für jeden Deutschen zu finanzieren:

Das ist, in meinen Augen, eine Milchmädchenrechnung.
Warum?
Die von dir genannten Sozial-Staat-Ausgaben von 888 Milliarden Euro pro Jahr beinhalten auch Rentenzahlungen und Zahlungen aus der Arbeitslosenversicherung sowie der Krankenversicherung für Krankengeld z.B.
Diese Ausgaben beruhen auf Einnahmen die der Staat jetzt in diesem System einnimmt wo es eben kein BGE gibt.
Mit der Einführung des BGE werden sich die Einnahmen des Staates grundlegend ändern, denn erstens fällt dann das Rentensystem und das Arbeitlsosenversicherungssystem, welche paritätisch zur Hälfte auch von den Arbeitgebern mitfinanziert wird, weg.
Auch die Frage wie dann die Krankenversicherung, welche bis heute zumindest noch zum größtenTeil paritätisch auch vom Arbeitgebern mitfinanziert wird, finanziert werden soll ist bis dato noch nicht mal angesprochen.
Das heisst: Mit der Einführung eines BGE würden dem Sozialstaat automatisch Einnahmen weg fallen, welche du aber in deiner, in meinen Augen, Milchmädchenrechnung aufgeführt hast, in diese Rechnung aber nicht einfließen dürfen.

Ist das notwendig wegen der immer weiter fortschreitenden Automatisierung die immer mehr Jobs wegfrisst?

Das Problem das durch Automatisierung weg fallenden Jobs diskutieret man nicht erst seit der industriellen Revolution, sondern diskutierte man schon noch früher bei der Einführung durch Webstühle, was zum Teil ein Grund früherer Weberaufstände war.
Auch bei der Einführung der Fließbandarbeit durch Henry Ford in den 1910er Jahren war das schon Thema und vorallem schon kurz nach dem 2. Weltkrieg wärend des Wirtschaftsbooms.
Die Arbeitswelt und somit die Art der Arbeitsplätze hat sich immer schon mit jedem automatisierenden Fortschritt verändert und auch entsprechend angepasst. Wobei ich da sagen würde dass die Bergspitze bereits überschritten wurde und die Automatisierung nicht mehr in der Geschwindigkeit verläuft wie früher, sondern sich sogar verlangsamt. Früher war es scheller und intensiver diesbezüglich.
Deutschland hat es in den letzten 10-20 Jahren zumindest geschafft die Arbeitswelt und somit die Arbeitsplätze in den Dienstleistungssektor zu verlagern, wie z.B. Altenpflege&Krankenpflege, den immer weiter ausgebauten ÖPNV (öffentlicher Personennahverkehr), Logistik&Güterkraftverkehr, Gastronomie, Handel usw.
Und gegenwärtig zieht Deutschland jedes Jahr zehntausende Arbeitskräfte aus der EU an, weil Deutschland die Arbeitsplätze anbietet.
Die wandern ja nicht alle in die Sozialhilfe ein, oder ?

Oder glaubt ihr dann geht Deutschland unter?

Mit einem BGE würde Deutschland sicher nicht untergehen.
Aber mit der Einführung des BGE wird Deutschland einen gesellschaftlich-wirtschaftlichen Paradigmenwechsel eingehen welcher dann, wenn es schief geht- weil es langfristig nicht funktioniert, nicht mal eben wieder rückgängig gemacht werden kann.
Ausserdem ist es, in meinen Augen, verfassungsrechtlich auch fragwürdig die jahrzehnte lang angeworbenen Rentenansprüche von millionen Arbeitnehmern so mal eben mit der einführung eines BGE vom Tisch zu wischen um sie der Startfinanzierung für das BGE zu übergeben.


Die Einführung eines BGE in einen funktionierenden Sozialstaat wie der BRD ist ein sehr hoch-spekulatives Experiment wo die Gefahren für ein scheitern sehr hoch zu bewerten sind.

Das Thema; Einführung eines Bedingungslosen Einkommens in Deutschland wird von der Mehrzahl der dt. Politiker deshalb nicht thematisiert weil sie wissen dass dies, rechtlich in allen Belangen, viel komplexer in der Ausführung wäre wie z.B. das gegenwärtige Thema Brexit und wie rechtlich verhandelt werden muss das Gross Britanien aus der EU ausscheiden kann.

Die Meisten stellen sich solch einen gesellschaftlich-wirtschaftlichen Paradigmenwechsel vor und laufen dieser Vorstellung hinterher weil es sich ja auch schön anhört, haben aber von Staatsrecht und was alles damit zusammenhängt überhaupt keine Ahung und Vorstellung.
Denn so einfach und bequem wie viele sich das vorstellen ist es nämlich nicht.
 
Woher kommen die Wirtschaftsleistungen?

Die Frage welche ich mir mehr stelle ist: Woher kommt die Wertschöpfung in einem BGE-System welche das BGE-System langfristig und dauerhaft finanzieren soll ?

Letztlich kann und soll ein BGE sich doch nur aus sich selber finanzieren, was
dann metaphorisch im Film so aussieht:


Eine völlige Unlogik!
 
Die Frage welche ich mir mehr stelle ist: Woher kommt die Wertschöpfung in einem BGE-System welche das BGE-System langfristig und dauerhaft finanzieren soll ?

Letztlich kann und soll ein BGE sich doch nur aus sich selber finanzieren, was
dann metaphorisch im Film so aussieht:


Eine völlige Unlogik!

Oder so:

 
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Auch bei den Renten sollte egal ob selbstständig oder Beamter alle einbezahlen, denn bei vielen kleinen Einmann-Betrieben wird nicht in die Rente einbezahlt und dann ist das Elend groß, wenn das Rentenalter beginnt.
Jau sicher. Der kleine Selbstständige hat dann brav in in die Rentenkassen eingezahlt. Dafür weiß er nicht mehr, wovon er seinen Lebensunterhalt bestreiten soll. Es läuft ohnehin auf Abzocke raus, so oder so. Zahlt man in die maroden Rentenkassen ein, kriegt man's nie mehr raus, legt man privat zurück, greift der gierige Staat zu: Wegsteuern der (kaum noch vorhandenen Erträge) oder (geplant) Vermögenssteuer.
Merke: Der Staat ist ein geldgeiler Moloch, der nur eines im Sinn hat: Seine arbeitenden Bürger auszunehmen.


edit: Typo
 
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