Grundansichten über Astrologie bzw. Horoskopdeutung

Seht Ihr die Astrologie und Beratung wie Randolf Schäfer in seinem Zitat?

  • Ich stimme voll zu.

    Stimmen: 0 0,0%
  • Im Großen und Ganzen hat er recht.

    Stimmen: 0 0,0%
  • Er hat zum Teil recht.

    Stimmen: 2 25,0%
  • Etwas Wahres ist an dieser Aussage.

    Stimmen: 2 25,0%
  • Ich sehe es vollkommen anders.

    Stimmen: 4 50,0%

  • Umfrageteilnehmer
    8

Ereschkigal

Sehr aktives Mitglied
Registriert
26. Januar 2004
Beiträge
2.220
Ort
bei Köln
Hallo Ihr Lieben,

ich lese gerade ein Buch (Randof M. Schäfer:Der Mond, Neuhausen/Schweiz 2004). In diesem wird von einigen Dingen ausgegangen, die für mich nicht mit Astrologie, so wie ich sie betreibe stimmig sind.

"... Dabei ist es nicht von Bedeutung, dass sich der Mensch mit den Beschreigungen seiner Grundstrukutur des Geburtsmusters, die im Horoskop graphisch dargestellt ist, identifiziert. Das ist nicht der Sinn einer Auseinandersetzung mit dem Horoskop. Im Gegentei, erst wenn der Mensch Themenbereichen begegnet, die ihm zunächst fremd erscheinen und Ablehnung in ihm herorrufen, beginnt der Prozess der Auseinandersetzung echte Qualität zu erhlaten. Je größer dei Ablehnung gegen die beschriebenen Elemente seines Geburtsmuster ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es in diesem Themenbereichen für ihn etwas zu lernen und zu erfahren gibt, das iihm bis zu diesem Zeitpunkt verborgen blieb." (S. 33)

"Aus diesem Grund neigen Klienten oft dazu, die Qualität einer astrologischen Horoskopdeutung daran zu messen, inwieweit sie sich in den Musterbeschreibungen wiederfinden können. Das Instrument, das man mit der Astrologie in der Hand hält, dient jedoch gerade dazu, die Bereiche aufzuspüren, die dem Menschen andernfalls verborgen bleiben."

Jetzt frage ich hier die Astrologen, stimmt Ihr mit dieser Grundvoraussetzung überein? Beratet Ihr auf dieser Ebene Klienten? Für mich ist das ein Widerspruche, den Ratsuchenden dort abzuholen, wo er ist. gleichzeitig empfinde ich es so, daß mir (in der Rolle des Ratsuchenden) meine eigene Kompetnez mein Leben einzuschätzen, abgesprochen wird und somit die Astrologie zu einem "Urteil" über mich wird.

Ich bin auf Eure Meinungen gespannt.

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
Werbung:
Hallo Ereschkigal,

das hört sich so an, als ich angefangen hatte Astrologie zu lernen. Uns wurde z.B. erklärt, dass wir das Element entwickeln sollten, das am schwächsten im Horoskop vertreten ist. Mittlerweile weiß ich, dass es wichtig und richtig ist, das zu integrieren, was vorhanden ist, und da hat man schon genug zu tun.

Es kann auch sein, dass ich Themen ablehne, weil sie mir egal sind und ich einfach nichts damit zu tun habe. Astrologie ist eine Symbolsprache und Symbole sind sooo vielschichtig, dass es schon an hellsichtigkeit grenzt, immer den passenden Punkt zu treffen. Wer kann das von sich behaupten.

Liebe Grüße pluto :daisy:
 
Hallo alle miteinander,

ich entschuldige mich schon mal vorher dafür, falls ich hier mit meinem Anliegen nicht ganz richtig liegen sollte, aber ich denke das passt auch ganz gut zur Horoskopdeutung (wenn auch nicht unbedingt über Grundansichten).
Und zwar hätte mich mal interessiert, wie man ans Deuten rangeht, wenn man ein Ereignis hat, also die laufenden Planeten am Himmel, und das mit seinem eigenen Radix vergleichen will... jetzt mal angenommen, man nimmt den Zeitpunkt, an dem man einen Menschen zum ersten Mal kennengelernt hat und die Qualität der zukünftigen Beziehung erfahren will, oder der Zeitpunkt an dem man merkt dass man sich verliebt hat oder so. Weil ich mal gelesen habe, dass immer der Beginn einer Sache für den weiteren Verlauf zählt.
Kann man das irgendwie erklären, auf was man da achten muss oder so?

:danke:
Annie_star
 
Liebe Annie,

ich schau mir zwar ab und an solche Horoskope an, aber meist sagen sie mir nicht wirklich etwas. Es gibt ja Astrologen, die sich hauptsächlich mit der Stundenastrologie beschäftigen, aber bisher hatte ich das Gefühl, das ist kein Gebiet für mich.

Deshalb kann ich Dir da auch nicht wirklich weiterhelfen. Bei Partnerschaften habe ich immer eher auf eine Synastrie zurückgegriffen. Da sind dann die Planeten von beiden eingetragen und man sieht die Berührungspunkte. Obwohl ich auch da nicht wirklich über Erfahrung verfüge.

Liebe Grüße
Ereschkigal
PS Wo ich aber immer wieder reinschaue, ist in mein Transithoroskop. Da gibt es ja diesen schönen Thread zum Plutotransit.
 
Liebe Ereschkigal,

trotzdem danke für deine Antwort :)
Vielleicht kann ja jemand anderes im Forum was dazu sagen, der sich damit mehr auskennt? Ist nämlich doof, wenn man eine Synastrie erstellen will, aber die genaue Geburtszeit des Partners nicht hat :(

Viele Grüße,
Annie_star
 
Hallo Pluto,

es geht mir immer gegen den Strich, wenn jemand behauptet besser über mich Bescheid zu wissen als ich selbst.

Es ist natürlich richtig, wenn ich etwas hasse, daß es etwas mit mir zu tun hat. Warum ist es mir nicht gleichgültig? Aber heißt das schon, daß der andere Recht hast?

Wenn Du von den schwächsten Element erzählst, daß man entwickeln soll ... sträubt bei mir auch alles. Wieso soll ich etwas? Schreibt mir mein Horoskop etwas vor? Und dann muß ich auch ein Buch denken, in dem es um Planeten ging, die nicht aspektiert waren und diese eben die stärksten waren und nicht die die der Mensch noch entwickeln mußte. Vielleicht ist das bei den Elementen ähnlich.

Meine nächste Frage ist, warum muß alles immer ausgeglichen sein? Warum darf nicht ein Element stark sein und man kann dies dementsprechend einsetzen?

Liebe Grüße
Ereschkigal
PS Ich glaube bei mir merkt man zur Zeit meinen Uranustransit auf dem Saturn, alles was angeblich sein muß, da könnte ich gegen wettern. :rolleyes:
 
Liebe Annie,

Annie_star schrieb:
trotzdem danke für deine Antwort :)
Vielleicht kann ja jemand anderes im Forum was dazu sagen, der sich damit mehr auskennt? Ist nämlich doof, wenn man eine Synastrie erstellen will, aber die genaue Geburtszeit des Partners nicht hat :(

Mondstand ist die Synastrie vielleicht nicht so aussagekräftig, aber Du hat trotzdem alle anderen Planeten.

Aber ich würde dann eher auf den Transit zu Deinem Radix gehen als auf ein reines Stundenhoroskop. Denn es geht ja darum, was das ganze für Dich bedeutet.

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
Ereschkigal schrieb:
"... Dabei ist es nicht von Bedeutung, dass sich der Mensch mit den Beschreibungen seiner Grundstrukutur des Geburtsmusters, die im Horoskop graphisch dargestellt ist, identifiziert. Das ist nicht der Sinn einer Auseinandersetzung mit dem Horoskop.
Ich würde nicht sagen, daß sich jemand mit den Beschreibungen identifizieren muß, aber doch, daß er ein feedback erhält, aus dem er das erkennen kann, was ihm eigen ist.
Im Gegenteil, erst wenn der Mensch Themenbereichen begegnet, die ihm zunächst fremd erscheinen und Ablehnung in ihm hervorrufen, beginnt der Prozess der Auseinandersetzung echte Qualität zu erhalten. Je größer die Ablehnung gegen die beschriebenen Elemente seines Geburtsmuster ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es in diesem Themenbereichen für ihn etwas zu lernen und zu erfahren gibt, das ihm bis zu diesem Zeitpunkt verborgen blieb." (S. 33)
Daran ist etwas Wahres, aber ich denke, man kann das nicht so pauschal sagen, weil jeder Mensch anders ist in seiner Individualität. Es hängt viel von dem ab, daß der HE bereits selbst über sich weiß. Zum anderen ist es ein Unterschied, ob der HE etwas wissen will über sein Horoskop oder ob der Astrologe meint hier Psycho-Therapie betreiben zu müssen. Das ist der Knackpunkt. Kein Astrologe hat das Recht, zu bestimmen, ob ein Mensch etwas zu lernen hat. Aber ein jeder Mensch hat das Recht selbst zu erkennen, auch das, was ihm bisher nicht bewußt ist, und es ihm ein Astrologe deutlich machen kann in aller schmerzhaften Klarheit und er hat das Recht das, was ihm bisher nicht bewußt ist nicht anzuschauen.
"Das Instrument, das man mit der Astrologie in der Hand hält, dient jedoch gerade dazu, die Bereiche aufzuspüren, die dem Menschen andernfalls verborgen bleiben."
Der Mensch ist wichtig. das Instrument Astrologie nicht.
Jetzt frage ich hier die Astrologen, stimmt Ihr mit dieser Grundvoraussetzung überein?
Nein.
Für mich ist das ein Widerspruch, den Ratsuchenden dort abzuholen, wo er ist.
Gleichzeitig empfinde ich es so, daß mir (in der Rolle des Ratsuchenden) meine eigene Kompetenz mein Leben einzuschätzen, abgesprochen wird und somit die Astrologie zu einem "Urteil" über mich wird.
Nun, das hat zwei Seiten. Das, was Du als Charakter hast, liegt nicht in Deiner Macht. Daran kannst Du nichts ändern. Aber das, was Du für Dich erkennst als Bedeutung, liegt nicht in der Macht von einem Astrologen; er kann Dir nicht etwas vorgeben, das er für Dich bestimmt z.B. als Lernaufgabe für das Leben.

LG

Namo
 
da kann ich namo nur zustimmen: es ist, was es ist. ich stimm auch k. wecker zu, wenn er singt: kann doch, was ich bin, nur sein, wenn ich es auch werde.

unbestritten gibt es ein unbewusstes im menschen - ich rede jetzt von psychologie. im horoskop sind auch die strukturen dieses unbewussten präsent, und in sehr vielen dingen ist es ja gerade der anlass zu einer astrologischen beratung, dass sie zusammenhänge aus einem leben in ihr licht stellt, die dem fragenden sonst verborgen blieben. wenn astrologie nur das widerspiegelt, was eh schon gewusst wird, dann wäre sie ziemlich langweilig.

der widerstand des klienten ist - wie in jeder beratungssituation - von bedeutung, heißt aber weder von vornherein und apodiktisch, dass der berater an einen "wunden punkt" geraten ist und der klient sich lediglich gegen die erkenntnis wehrt, es heißt aber noch viel weniger, dass der berater über die "kompetenz in eigener sache" des klienten einfach drüberfahren dürfte.

es gibt beratungsgespräche, die sich zu einem machtkampf entwickeln, wer nun recht hat ... die gehen wohl eher daneben. es gibt beratungsdialoge, in denen klient und astrologe gemeinsam die treffende bedeutung einer konstellation entschlüsseln ... für den bereich der "lösungsorientierten kurzzeittherapie" geht steve de shazer beispielsweise davon aus, dass die lösungskompetenz eindeutig beim klienten läge, während der berater über die gesprächsführungs-kompetenz verfüge. es geht allerdings in der astrologie ja nicht nur um "lösungen", sondern auch um einsicht, um einbettung in einen kontext, um die konstruktion von wahrheit (die ja nicht immer gleich fruchtbar werden muss...) ... wenn ich etwa ereignisse oder personen der zeitgeschichte astrologisch betrachte, hat das einfach mit meinem lernen- und wissen-wollen zu tun. und wenn ich mit einem anderen darüber diskutiere, was der sieht, dann freu ich mich über profilierten widerstand als potenzielle quelle des dazulernens ebenso wie über zustimmung.

die schäfer'schen ausführungen beschreiben jedenfalls ein verhalten, das eher einem hierarchischen verhältnis entspricht: hier der besserwissende, dort der inkompetente fragende, der zu seinem glück gezwungen werden muss. dieser arroganz der besserwisserei begegnen wir ja auch in vielen anderen lebensbereichen. meine persönliche besserwisserei: ein berater, der mit solchem selbstverständnis antritt, hat ein paar jahrzehnte entwicklung des klient/innen-berater/innen-settings verschlafen.

alles liebe, jake
 
Werbung:
Liebe Ereschkigal,

Die astrologische Psychosynthese setzt immer bei den Stärken eines Menschen an, weil man zu der Erkenntnis gekommen ist, dass die Schwächen im Laufe der Zeit automatisch sich dadurch verbessern. Einen Menschen auf seine Fehler und Schwächen hinzuweisen bringt meistens nur eine weitere Verunsicherung mit sich.

Mit lieben Grüßen!

Arnold
 
Zurück
Oben