Glück der Kinder abhängig vom Glück der Mutter?

Meint ihr nicht das das Glück der Kinder nicht nur von der Mutter abhängt sondern auch vom Vater!

lg mummin

Ich denke der vater spielt auch eine große Rolle. Dennoch ist es in erster Linie die Mutter, die den Säugling zunächst ernährt. Es ist die Mutter, an welche sich der Säugling gewöhnt hat (durch die Schwangeschaftsmonate) und wo eine bestimmte Abhängigkeit oder Erwartungshaltung besteht. Ich denke auch später spielt die Mutter eine große Rolle. Ich weiß nicht, woran es liegt, doch scheinen Männer z.B. hauptsächlich irgendwie ihre Mutter in Ehren zu halten, weniger den vater. Nichts geht scheinbar über die Mutter - warum?
 
Werbung:
vielleicht erklärt man sich irgendwie solidarisch mit der mutter, und möchte unbewusst etwas von ihrem "leid" mittragen, indem man selber ein unerfülltes leben wählt???


Danke, abendsonne, dass du diesen Thread wieder "rauf geholt" hast.:)

Ja, genau wie in diesem Satz von dir, so meinte ich das. In einem Posting von mir auf Seite 1 habe ich es mit "möglicher Art von systemischer Treue" formuliert.

Es stimmt schon - wenn die Lebenserfahrungen in gewissen Bereichen ähnlich sind, dann erschrickt man zutiefst.
Du bist hin- und hergerissen. Aber, paradoxerweise, kannst du gar nicht anders leben, als du es eben tust. Das scheint das Phänomen zu sein, das auch mir wirklich Angst macht.

Bei meiner Mutter ziehen sich Kontaktabbrüche zu engsten Familienmitgliedern wie ein roter Faden durch's Leben.

Und genau das (wenn auch aus unterschiedlichen Gründen) passiert bei mir.

Wie gibt es so etwas??

Meine Mutter meint dann immer (ich glaube da auch, einen süffissanten Unterton herauszuhören) "da siehst du mal, wie es mir gegangen ist".

Gänsehaut krieg ich da.

Obwohl meine Mutter sehr oft (zu oft) betont, welch ein glücklicher Mensch sie ist, denke ich, ihre Erfahrungen in Bezug auf Familie können nicht wirklich glücklich gemacht haben. Verletzungen rundum.

Sie ist gut im Verdrängen, Verharmlosen.

Und schon wieder bin ich in der Zwickmühle:
ist sie vielleicht tatsächlich glücklich, weil sie eben das kann???

Sie sieht sich, genau wie abendsonne's Mutter, als Opfer.
Sie hat keinen Anteil, ist kein Verursacher.

Es macht mich wütend und hilflos. Ich habe den freien Willen, alles anders zu leben - und doch bin ich kreuzunglücklich.


Kaji
Nichts geht scheinbar über die Mutter - warum?

Das ist eine gute Frage.

Mein Vater hat auch so manch (gut gemeintes) erzieherisches Fehlverhalten an den Tag gelegt (zB extreme Überbehütung). Er ist leider gestorben, aber ihm kann ich einfach überhaupt nichts nachtragen. Gottseidank.

Aber das Gefälle im Hinblick auf Emotionen betreffend Mutter und Vater, das empfinde ich selbst auch als eigenartig.


LG
Daisy
 
Hi ihr Lieben,

diese Aussage von Jeroen in einem anderen Thread hat mich zum Nachdenken veranlasst. Und ich komme zu keinem schlüssigen Ergebnis, ob das so seine Richtigkeit hat oder nicht.

Eure Meinung / Erfahrung zu diesem Thema würde mich wirklich sehr interessieren.

Hier nochmals das Zitat:



Gruß,
Daisy

ich würde nicht sagen, dass es davon abhängig ist, aber es wird ein kind mit sicherheit prägen.
das kind wird denke ich, sicher unbeschwerter wenn die mutter glücklich ist.
 
Auch bei mir gibt es diesen Zwiespalt: alles soll bleiben wie es ist, und, ich brauche eine Veränderung. Oder gar Verbesserung? Denn wirklich glücklich bin ich nicht. Doch werde ich es sein , wenn tatsächlich eine Veränderung eingetreten ist, weiß ich auch nicht. Denn nimmt man sich nicht immer mit, egal, wo man hingeht?
Kaji

Liebe Kaji,
besser hätte ich es nicht ausdrücken können.

Dieser "Mutterkonflinkt" zog sich durch mein ganzes Leben, selbst heute, da ich eine eigene Familie habe. Ich hatte massive Probleme.
Ich werde nie vergessen, als ich 1994, diese Sätze in (meinem Lieblingsbuch Narziss und Goldmund)) las:

Aber wie willst du denn einmal sterben, Narziß, wenn du doch keine Mutter hast? Ohne Mutter kann man nicht lieben. Ohne Mutter kann man nicht sterben.

Meine Tränen flossen nur so, dieser Satz hat mich im innersten berührt.
 
Hallo,

ich habe es in meiner Kindheit so erlebt, dass die Stimmungen meiner Mutter bestimmend waren für die Stimmungen in der gesamten Familie. Mein Vater war tagsüber arbeiten - und hat sich auch sonst seiner Frau untergeordnet. Wenn meine Mutter schlecht drauf war, dann waren wir alle mies drauf, wenn mein Vater schlecht drauf war, dann war es egal....

LG
Ahorn
 
Hallo,

ich kann mich erinnern, dass ich als Kind immer die Stimmungen der Eltern aufgefangen habe und mit den negativen überhaupt nicht zurecht gekommen bin. Ich war total verunsichert.

Kennt ihr den Auspruch "Jetzt geht es eh schon drunter und drüber und jetzt sind die Kinder auch noch so schlimm".
Nicht "auch noch" sondern "deswegen"!

Kinder sind viel sensibler als so mancher Erwachsene meint. Die unsichtbare Schnur zwischen Mutter und Kind, diese bedingungslose Liebe und das bedingungslose Vertrauen, das ist das "es geht nichts über die Mutter".
 
Bei meiner Mutter ziehen sich Kontaktabbrüche zu engsten Familienmitgliedern wie ein roter Faden durch's Leben.

Und genau das (wenn auch aus unterschiedlichen Gründen) passiert bei mir.

Wie gibt es so etwas??
liebe daisy,

weißt du, ich bekomme immer das, was ich NICHT möchte. nicht, dass ich jemanden z.b. - um in deine situation zu gehen, - verurteilen müsste, wenn er den kontakt abbricht (nein, ich mach das ja selber auch gerade bei meinem vater). bei mir würde es - ich weiß das!!! - alleine schon reichen, zu denken:
"gut, dass es sich bei mir anders verhält" (wenns so wäre :clown::clown:). das heißt, ich würde mich freuen, wenn es bei mir mit den familiären verhältnissen klappen würde, und schon wäre ich dort, wo ich NICHT hinwollte. mit sicherheit. phänomenal!!!! 100 mal passiert sowas in der art.

vielleicht ist das auch bei dir gerade so.

wir haben dazu schon öfter geschrieben von schwingungsresonanz etc. . ich kann mir bei dir sehr gut vorstellen, dass du gefühlsmäßig SEHR in die geschichte deiner mutter gegangen bist. dass du sehr nachzuempfinden versuchtest, wie sie sich fühlen musste, .....dass du nachvollziehen versuchtest, warum sie alles so gut wegstecken kann. dass du es teilweise nicht ganz verstehen konntest..... . weil DU selber daran zugrunde gehen würdest.

und dann hast dus eben. du hast GENAU DIE SELBE GESCHICHTE IN DEIN LEBEN GERUFEN. mit diesen gedanken DARAN, wie du es NICHT haben möchtest.

ich sehe das aber nicht als strafe, sondern ich hoffe, es so sehen zu können, dass nur fortgeschrittene seelen dies präsentiert bekommen. man kann sozusagen vor nichts davonlaufen.

ich denke, du bist ein mensch, der sehr, sehr vielen anderen helfen kann (mir hast du auch schon absolut oft geholfen!!), und damit du eben alles nachvollziehen kannst, erlebst du sehr vieles am eigenen leibe. du gehst in den schuhen des anderen sozusagen - wie man so schön sagt.

was genau es war, womit du deine kinder verletzt hast, damit sie den kontakt abgebrochen haben, wirst du uns nicht sagen wollen. oder vielleicht doch. auf jeden fall bin ich mir ganz sicher, sie werden mal erkennen, dass es aus deiner liebe heraus geschehen ist.


fühl dich fest gedrückt - ich denke an dich.

lg abendsonne
 
Indigomädchen;1149937 schrieb:
Hallo,

ich kann mich erinnern, dass ich als Kind immer die Stimmungen der Eltern aufgefangen habe und mit den negativen überhaupt nicht zurecht gekommen bin. Ich war total verunsichert.

Kennt ihr den Auspruch "Jetzt geht es eh schon drunter und drüber und jetzt sind die Kinder auch noch so schlimm".
Nicht "auch noch" sondern "deswegen"!

Kinder sind viel sensibler als so mancher Erwachsene meint. Die unsichtbare Schnur zwischen Mutter und Kind, diese bedingungslose Liebe und das bedingungslose Vertrauen, das ist das "es geht nichts über die Mutter".

Ja so gings mir auch, ich hab immer die Stimmungen von meiner Mutter aufgefangen und nicht nur von ihr aber die Stimmungen der Mutter sind immer die die am meisten prägend sind. Ich weiß auch das meine Tochter meine Stimmungen auffängt und das macht mir manchmal schon bisschen angst denn sie merkt kleine Änderungen eigentlich sofort und reagiert auch drauf. Ich versuche immer das sie meine manchmal auftretenden negativ stimmungen nicht mitbekommt abr ich weiß auch nicht ob das so erfolgreich ist und ob es überhaupt richtig ist das so zu vertuschen vielleicht merkt sie es doch und dann ist das vielleicht verwirrend, keine ahnung. Auf keinen Fall möchte ich das es ihr Angst macht und ich hatte schon einmal das gefühl es macht ihr Angst und das sollte ein so kleines Kind echt noch nicht haben müssen und schon gar nicht wegen mir, der Mutter, aber es ist schwierig, sie lässt sich nicht austricksen; wobei dieses wie schon gesagt austricksen im Endeffekt keine Lösung ist weil meine mutter auch immer versucht hat diese Stimmungen von mir wegzuhalten aber es kam immer was durch....

LG

Babsi

PS : Also sind Kinder evtl doch bis zu einem gewissen Grad abhängig vom Glück der Mutter, jedenfalls solange die Mutter bei ihnen den meisten Einfluss hat, oder seh ichs grad falsch?:confused:
 
wobei dieses wie schon gesagt austricksen im Endeffekt keine Lösung ist weil meine mutter auch immer versucht hat diese Stimmungen von mir wegzuhalten aber es kam immer was durch....
das wort hat 7 % gewicht, alles andere - mimik, gestik, etc. viel, viel mehr. also könnten wir kindern sowieso erzählen, was wir möchten...../bzw. UNS konnten die mütter erzählen, was sie wollten - es wird/wurde durchschaut.
....stimmungen sind immer spürbar, und wenns der mutter nicht gut geht, dann sieht es so aus, aus würden wir töchter uns irgendwie verantwortlich machen dafür, -nicht als direkter verursacher, aber als solcher, der der mutter dann hilfreich zur seite steht als ausgleich "für all das, was sie für uns getan hat", und ebensolches wird - auch wieder auf latenter ebene - oft von ihr gefordert..... . wenn dann aber nicht so viel war, was man ausgleichen könnte, dann haben wir schon das problem.

ich könnte mir vorstellen, dass ich mit meiner tochter später dasselbe problem habe, dass ich zu VIEL von ihr erwarte in bezug auf: "das leben hat mir eh nicht so gut mitgespielt, bitte sie DU für mich da" und sie sich dann gerade aus dieser erwartungshaltung heraus abwendet.
so wie ich es gerade/immer noch mit MEINER mutter habe.
ich hoffe NICHT, dass dies der fall sein wird, aber ich kanns mir gut vorstellen.
lg abendsonne
 
Werbung:
.....dass du nachvollziehen versuchtest, warum sie alles so gut wegstecken kann. dass du es teilweise nicht ganz verstehen konntest..... . weil DU selber daran zugrunde gehen würdest.
ich habe mir gerade überlegt, wie es wäre, gesetzt der fall würde eintreten, dass MEINE tochter/mein sohn als erwachsene/r sich abwendet. auf den ersten gedanken hin spürt es sich sehr ,sehr schlimm an. aber ich würde mich selber sofort aufrappen, nicht unterkriegen lassen. gut, dann eben nicht, kopf hoch und geht schon weiter. so mein gefühl. ich würde meinen kindern zeigen, dass ich ihre entscheidung respektiere, würde aber auch zu dem stehen, was ICH fühle, und ich würde bestimmt all das, was ich gemacht habe, vertreten können, und wenn sie dann nichts mehr mit mir zu tun haben wollen, dann eben nicht.... . mein leben würde weitergehen
.....nein, nein, so gehen meine gedanken weiter, so leicht ist es bestimmt nicht, nur in meiner vorstellung wäre das die folge eines sich-abwendens der kinder.

es wird bestimmt immer sehr, sehr weh tun, wenn soetwas eintritt bei den eigenen kindern, insbesondere wenn vielleicht auch noch enkelkinder da sind. ich hoffe, dass ich diese erfahrung niemals machen muss.

lg nochmals
 
Zurück
Oben