So ganz verstehe ich das Thema scheinbar nicht... Wenn die Mutter unglücklich war/ist als die Kinder klein waren/sind und aufwuchsen/wachsen bedeutet das, daß die Kinder später ebenso unglücklich sind?
Und das das auch so bleiben soll/muß?
Das gewisse Störungen auftreten - ja, dem stimme ich durchaus zu. Doch das kann man doch sicher ändern... ?!
ich sehe das so:
die unglückliche mutter vermittelt dem kleinkind ein "die-welt-ist-düster"-bild. muss ja schockierend sein für so ein kind..... , wie auch immer es umgeht mit der situation.
das wird prägend sein. man ist später mitunter noch hin und hergerissen zwischen dem gefühl "die welt ist doch nicht so schlecht" und dem gefühl "mutter hatte recht mit ihrem lebensempfinden".
so ist es zumindest bei mir.
ich selber habe als kind schon sehr darunter gelitten, so wie ich jetzt weiß, nur hab ich das nicht bewusst wahrgenommen.
was ich aber weiß:
im umgebungsfeld der mutter war ich gedämpft.
..... war ich aber abgeschottet von ihr, präsentierte sich eine viel leichtere welt.
d.h. innerhalb der familie spiegelte sich das unglück der welt, "draußen" gings mir gut.
das ist auch jetzt noch so.
ich habe daher massive schwierigkeiten, jetzt selber "familie" zu leben.
wenn die mutter dann - so wie meine - z.b. ein andauerndes unglücklichsein mit sich trägt, und nicht viel mehr hatte als FAMILIE (sie ist jetzt alleine), dann verwirft man die hoffnung, dass sich mit zunehmenden alter die lebensstimmung auf jeden fall ändert, egal, ob man in dieser konstellation bleibt oder geht.
ich bin vielleicht (vielleicht!!!) gerade deshalb ständig von einem gedanken "mach mehr aus deinem leben" und einem "bleib, es ist gut so" begleitet. ich bin hin und hergerissen, weiß nicht, was richtig ist und was falsch.
dieser zusammenhang wird mir bewusst, während ich das hier schreibe -----.
ich denke aber, wenn ich so überlege, damit das unglück der mutter nachwirkt, muss die lebenssituation als erwachsener ähnlich sein der (früheren bzw. jetzigen) lebenssituation der unglücklichen mutter.
würde ich z.b. ein ganz anderes leben führen, als meine unglückliche mutter es gemacht hat, würde ich diese angst nicht haben.
die frage ist, und damit ist man wieder bei der ausgangsfrage, ist es überhaupt MÖglich, ein ganz anderes leben zu führen??? - solange die mutter unglücklich ist.
vielleicht erklärt man sich irgendwie solidarisch mit der mutter, und möchte unbewusst etwas von ihrem "leid" mittragen, indem man selber ein unerfülltes leben wählt???
lg abendsonne