Gepriesen sind die Sanftmütigen

Ok, alles klingt soweit logisch, nachvollziehbar. Nun die Frage von vllt. jemandem, der Angst hat: wie überwindet man denn diese Illusion?
Wir sind zwar hier im Religion UF, aber möglicherweise kommt doch etwas Bodenständiges herum. Ich meine, ich fände es Schade, wenn da stünde, ich müsse Jesus nur genug vertrauen, dann wird das alles!

Wenn du Angst vor z.B. Spinnen hast, gibt es nur eine Möglichkeit. Sich dieser Angst Schritt für Schritt nähern und sich ihr stellen. Am besten mit professioneller Hilfe. Man muss sich der Angst stellen, sie angehen. Anders geht es nicht.
 
Werbung:
Wenn du Angst vor z.B. Spinnen hast, gibt es nur eine Möglichkeit. Sich dieser Angst Schritt für Schritt nähern und sich ihr stellen. Am besten mit professioneller Hilfe. Man muss sich der Angst stellen, sie angehen. Anders geht es nicht.

Ahhh ja, jetzt hab ichs, wie du das meinst. Ja, das ist dann legitim zu sagen, jemand sei ein Feigling, wenn er auch dieses nicht tut.:)

Zusatz: ich würde dennoch niemanden so nennen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ahhh ja, jetzt hab ichs, wie du das meinst. Ja, das ist dann legitim zu sagen, jemand sei ein Feigling, wenn er auch dieses nicht tut.:)

Zusatz: ich würde dennoch niemanden so nennen.

Ich habe es im speziellen Zusammenhang, mit diesem Gerede von Sanftmut und Demut gesehen. Weil meiner Meinung nach, dieses Gerede von Demut und Zurückhaltung stets missbraucht wurde. Das ein Mensch, der unter großen Ängsten leidet, sich nur schwer diesen stellen kann, ist etwas ganz anderes. Aber der sollte sich auch auf keinen Fall in einem Forum wie diesen Hilfe suchen, sondern einen Profi aufsuchen, oder sich mit Menschen zusammenschließen, die unter ähnlichen Problemen leiden. Ich rede speziell von Menschen, die sich hinter solchen Floskeln wie, "dann halte auch die andere Wange hin" verstecken, um sich vor der Verantwortung zu drücken, obwohl sie ohne Probleme auch anders handeln könnten.
 
So scheint dies unmöglich zu sein…In schwierigen Fällen.

Die Frage ist ob das ein Mensch der so eine harte Situation sanftmütig aufnimmt - ob dieser Mensch dann noch gesund bleibt… oder ob dieser dann daran erkranken wird, wenn er so nen schweren Brocken schlugt…

Dann müsste man um nicht zu erkranken, diesen schweren Brocken, gar nicht als schwer betrachten / empfinden …

Man müsste darauf kein wert liegen, auf die Situation, auf den geliebten Menschen…
aber könnte man dann noch von Liebe sprechen, Interesse?

Wäre man dann nicht eher der gefühllose?


Wir sollten keinen wert auf materielles liegen.. damit wir bzw unsere Seele nicht hier auf der Erde "hängen" bleibt … sondern zur Gott strebt.

aber dürfen wir dann auch für unseren Mitmenschen nichts empfinden?

Es ist schwer … vielleicht ist es eine andere / höhere Art zu lieben … die wir noch nicht kennen….
 
So scheint dies unmöglich zu sein…In schwierigen Fällen.

Die Frage ist ob das ein Mensch der so eine harte Situation sanftmütig aufnimmt - ob dieser Mensch dann noch gesund bleibt… oder ob dieser dann daran erkranken wird, wenn er so nen schweren Brocken schlugt…

Dann müsste man um nicht zu erkranken, diesen schweren Brocken, gar nicht als schwer betrachten / empfinden …

Man müsste darauf kein wert liegen, auf die Situation, auf den geliebten Menschen…
aber könnte man dann noch von Liebe sprechen, Interesse?

Wäre man dann nicht eher der gefühllose?


Wir sollten keinen wert auf materielles liegen.. damit wir bzw unsere Seele nicht hier auf der Erde "hängen" bleibt … sondern zur Gott strebt.

aber dürfen wir dann auch für unseren Mitmenschen nichts empfinden?

Es ist schwer … vielleicht ist es eine andere / höhere Art zu lieben … die wir noch nicht kennen….

Das was du hier ansprichst, hat nichts mit Liebe, Zurückhaltung oder Logik zu tun. Es ist pure Gleichgültigkeit.

Und es geht nicht darum, etwas zu verleugnen, was man eigentlich haben will. Zu sagen, ich verzichte auf alles Materielle, weil es mir gesagt wurde, oder weil es aus der eigenen Sicht, das "richtige" wäre, obwohl man sich es im inneren wünscht, ist Selbstzerfleischung. Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem man erkennt, dass man vieles einfach nicht braucht, was man so besitzt, dass dieser Besitz nur der Ausdruck eines inneren Mangels war. Dann verzichtet man nicht darauf, sondern es wird einfach überflüssig.
 
Ich rede speziell von Menschen, die sich hinter solchen Floskeln wie, "dann halte auch die andere Wange hin" verstecken, um sich vor der Verantwortung zu drücken, obwohl sie ohne Probleme auch anders handeln könnten.

Die andere Wange hinhalten heißt in meinem Verständnis, etwas nicht nur aus meinem persönlichen Fokus heraus zu beurteilen, sondern alles aus einer größeren Perspektive zu sehen.
Also das sehen, was sich unter der Oberfläche verbirgt, was sich nicht so offen zeigt.
Ver-stehen, einen anderen Standpunkt einnehmen.
Demut kommt dann schon von alleine, wenn man dabei merkt, wo man selbst in einer Situation beteiligt ist.
Das ist dann schon Veränderung.
 
Ich habe es im speziellen Zusammenhang, mit diesem Gerede von Sanftmut und Demut gesehen. Weil meiner Meinung nach, dieses Gerede von Demut und Zurückhaltung stets missbraucht wurde.

Demut wurde mißbraucht, Zurückhaltung auch- ja.
Sanftmut ist für mich allerdings nochmal eine ganz andere Herangehensweise, da steckt doch der Mut drin... für mich bedeutet das, eben nicht auf jemandem zu zeigen, der grad feige ist, sondern den Blick sanft auf sich selbst zu lenken (gewaltfrei). Ich kann ja nicht gleichzeitig zwei Dinge sehen und entscheide mich also nun bewusst für diese eine Sache, für mich.
Wer da wen missbraucht hat oder es noch tut, entzieht sich mir dann vllt. sogar, mag sein, aber auf jeden Fall gehöre ich nicht (länger) dazu, sobald ich achtsam mit mir umgehe.
Hm, komplexes Thema...
 
Seit Jahrtausenden wird das Bild des sündigen Menschen verbreitet und damit auch das Ideal des sanftmütigen und demütigen Menschen. Schon immer sollten die Leibeigenen und Sklaven dieser Welt Demut beweisen, während sie von ihre Herren hemmungslos ausgebeutet wurden. Kein Tier dieser Welt, ist so dämlich, sich einfach auffressen zu lassen. Nur der Mensch. Die Natur entwickelt Gegenstrategien und Waffen gegen Fressfeinde. Der Mensch legt seine Hände in den Schoß und vertraut auf Gott.

Ich rufe nicht zur Gewalt auf, aber man darf bei all dem Gewäsch von Sanftmut und Demut nicht die eigene Selbstachtung verlieren. Sich schlagen zu lassen, sich beklauen zu lassen, zeigt nicht meine Größe, sondern nur die Größe meiner Dummheit. Kein Mensch hat das Recht, sich über mich zu stellen. Und ich habe das Recht, diese Gleichheit einzufordern. Wer sich schlagen lässt, wer keinen Widerstand leistet, ist in meinen Augen nur ein Feigling der die Feigheit heiligt um sich den Problemen nicht stellen zu müssen.

Ich denke nicht, dass ein sanftmütiger Mensch, so es ihn überhaupt gibt, seine Selbstachtung verloren hat. Im Gegenteil. Ich glaube eher, dass dieser mehr Selbstachtung hat als alle anderen, denn er ist gütig und verurteilt nicht.
Man muss nicht alles gut heißen. Es gibt mehr Dinge die schlecht sind auf dieser Welt, als gute, es kommt nur auf die Sichtweise drauf an und wie man auf negative Dinge reagiert. Gelassen oder wütend? Widerstand zu leisten ist natürlich ach legitim, es kommt nur immer auf die Form an und die Intensität.
 
Ich denke nicht, dass ein sanftmütiger Mensch, so es ihn überhaupt gibt, seine Selbstachtung verloren hat. Im Gegenteil. Ich glaube eher, dass dieser mehr Selbstachtung hat als alle anderen, denn er ist gütig und verurteilt nicht.
Man muss nicht alles gut heißen. Es gibt mehr Dinge die schlecht sind auf dieser Welt, als gute, es kommt nur auf die Sichtweise drauf an und wie man auf negative Dinge reagiert. Gelassen oder wütend? Widerstand zu leisten ist natürlich ach legitim, es kommt nur immer auf die Form an und die Intensität.

Ich nehme mir da gerne Ghandi als Vorbild. Er war auch ein Kämpfer und ein Provokateur. Aber er hat verstanden, dass Gewalt eine Spirale ist, die am Ende alles zerstört. Diese Größe zu haben, nicht zu verurteilen und gütig zu sein, ist natürlich etwas, worüber man leicht reden kann, aber es im Angesicht eines gewaltigen Unrechts auch zu praktizieren, ist schon etwas ganz anderes.
 
Werbung:
Der volle Text lautet, wenn ich nicht irre:

„Seelig die Sanftmütigen, den ihnen gehört das Himmelreich.“

Oder so ähnlich. Also eine Vorbereitung auf das Jenseits,
und da sage ich immer dazu, es wartet Gott nicht hinter dem Vorhang,
das weiß ich deshalb, denn ich mache den Vorhang auf und zu in diesem Theater.

Also, es begegnen Dir wie im Leben auch menschliche Unstimmigkeiten,
im Jenseits.
Das ist nun einmal so.
Schon wieder so ein Eintopf wie bei Gott und Teufel.

Es geht nicht immer um Aktion und Reaktion.
Diese Sanftmütigkeit lässt sich auch dort finden,
wo es nur um die Positionierung im Leben geht,
oder um die Befindlichkeit im Jenseits.

Gelegentlich sagen wir auch, in Religionen da findet man Richtlinien von praktischen Menschen mit Erfahrung, die dazu da sind, damit man nicht die gleichen Fehler und Schlussfolgerungen selbst machen muss. Das gilt natürlich nicht nur in den Religionen, aber dort auch und ganz besonders, wenn wir uns den Sündenkomplex allein ansehen dazu.
Mit der Folge, wenn es dennoch zutrifft, nun dann lösen wir das auf.

Aber, es gibt auch ganz einfache Beispiele zu diesem Thema, von der jeweiligen Situation bedingt. Jemand verliert den Lebenspartner durch Krankheit, und auch mit dem aufkeimenden Kindersegen klappt es nicht so lebendig wie gewünscht.
So, und jetzt bitte sanftmütig und gleichgültig, nach solchen Schicksalsschlägen.
Ein Unbetroffener hingegen, war nie verheiratet und hat keine Nachkommen,
da bemerkt man doch dass die Voraussetzungen für die Sanftmut wesentlich günstiger sind, ein Schuldiger muss nicht gesucht werden, denn es ist wie es ist.

Freilich, man könnte auch den Lebenslauf des Unglücksraben nachahmen,
und ihn dadurch ehren und schätzen.
Dann kommen wir jedoch in den Bereich des Zölibats.
Und die Gegensätzlichkeiten in den jeweiligen Situationen sind offensichtlich.

Was das Jenseits betrifft, je weniger familiär oder freundschaftlich die Bande sind, je fremdartiger die Sprachen und je gegensätzlicher und befremdender die Entwicklungen im Leben sind, desto größer werden die Probleme in einfachen Kommunikationen, und da stellt sich gar nicht erst die Frage der Disharmonie in direkten Kontakten.

Darüber sollten die Religionsgemeinschaften nichts berichten?
Kommt die Vorstellungswelt der Sanftmütigen dadurch ins Trudeln?

Ich meine Sanftmut dient der Gemeinschaftsbildung beim Menschen,
besonders dort wo nichts anderes da ist als der andere Mensch. Im Jenseits.

Jesaja hat es so definiert: Jes 11, 6-8

Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein.
Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Knabe kann sie hüten.
Kuh und Bärin freunden sich an, ihre Jungen liegen beieinander.
Der Löwe frisst Stroh wie das Rind.
Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter, das Kind streckt seine Hand in die Höhle der Schlange.

Heute sagen wir: die individuellen Funktionen sind nicht kompatible.


und ein :weihna1
 
Zurück
Oben