Gegen die Angst...

ich glaube, ich hab Umstände, die Angst machen, machen können, auch schon als Kind kennengelernt...
es gab regelmäßig, bei jedem Konflikt SowjetUnion/USA, panische Kriegsstimmung...Die Lebensmittelläden bis zum letzten Krümmel ausverkauft. Die Menschen auf Atombombenabwurf à la Hiroshima gewartet. Meine Eltern hörten Radio Freies Europa, der störungsfreie Empfang war nur im Kinderzimmer möglich und ich als Kleinkind wußte es, ohne daß man mir eingetrichtet hätte, ich darf darüber nichts anderen Menschen erzählen. Partisanengene haben sich bewährt :D

Weiters wirkt die Geborgenheit im Kleinkindalter angst-keim-hemmend, daran halte ich fest. So befreie ich mich in angstmachenden Situationen meist mit eingangs beschriebenen Atemübungen. Langsam tief einatmen, langsam ausatmen...mehrmals wiederholt.
 
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Nein. Angst ist ein Schutzmchanismus, der verhindert sich einer potentiell lebensgefährlichen Situation auszusetzen. Sie wirkt nur dann lähmend, wenn es aus dieser Angst keinen Ausweg gibt. Da es aber gerade bei den Attentaten sehr wohl die Möglichkiet gibt Menschenansammlungen zu vermeiden, gibt es hier einen Ausweg und dadurch kann die Angst reduziert werden.
Das sehe ich ebenso. ich habe auch keine Angst, empfinde aber die Gesamtsituation seit der Flüchtlingskrise als zunehmend bedrohlich für unsere Gemeinschaft hier.

Und ich meide auch Menschenmengen und ins Einkaufszentrum hat es mich eh nie gezogen, komischen aggressiven Leuten gehe ich aus dem Weg und lebe ansonsten ganz normal mein Leben weiter.

Hm, noch etwas, ich beschäftige mich mit den Begebenheiten, woraus sie entwachsen sind, um zu verstehen. Mich befriedet das.
 
Angst?...wovor...daß ich krank werde...daß ein betrunkener Autofahrer mich übern den Haufen fährt...ich plötzlich ne Allergie entwickele und daran ersticke...daß mich jemand mit einer tödlichen Krankheit ansteckt....der berühmte Dachziegel runterkommt...oder ein Flugzeug...oder ein Irrer meinen Lieblingspudding vergiftet hat...oder daß da einer Amok läuft...oder eine Bombe hochgeht...oder ein Störfall im Atomkraftwerk oder....oder...oder...the evil is always and everywhere...und wenn ich mich da reinsteigere...dann sitze ich irgendwann nur noch zu hause in einer Ecke...und das ist auch nicht so gesund...von daher...Zähne hoch und Kopf zusammenbeißen...wird schon schiefgehen...oder auch nicht....


Sage
 
Ich habe seit ich denken kann, immer Angst gehabt vor irgendetwas .... Das zog sich durch die Kindheit und Pubertät und gipfelte als junge Erwachsene in Panikattacken und Angstzuständen. Die Panikattacken ließen sich relativ schnell mit therapeutischer Hilfe in Angriff nehmen und beheben, aber dieser Grundtonus in mir blieb. Diese ewige latente Angst vor allem möglichen.

Das einzige was mir hilft ist bewusster leben. Atmen, meditieren, immer wieder dennoch Dinge tun, vor denen ich Angst habe.
Versuchen, in Liebe zu bleiben, nicht in Angst oder Wut zu verfallen. Wenn ich dort dennoch hinein drifte .... Ansehen, aushalten, beobachten.... Nicht verdrängen, sondern lernen.

Gerade jetzt, wo die Gesellschaft um mich herum immer ängstlicher wird, lässt die Angst mehr und mehr von mir ab.

Ich versuche wenig zu be- und verurteilen. Gelingt nicht immer, aber oft. Atmen, lieben, genießen.....
Emotionen zulassen, auch die scheinbar unliebsamen .....

Vom Frieden träum' ich immer noch, und genau deshalb träum' ich immer weniger davon sondern integriere ihn in mein Jetzt.

Schöner Thread!
 
Was unternimmst Du, um sich in der Angstschleife nicht zu verlieren, um sich aus ihr zu befreien?

Da ists schon zu spät, wenn man erst mal drin ist, in dieser Schleife...garnicht erst verwickeln lassen, lautet die Devise.

Ängste lassen sich nicht einfach so wegwischen. Ein paar Kniffe gibts da allerdings schon...zb. eine große Angst durch einen lustigen aber schon ein bisschen dramatischen Platzhalter schlichtweg zu ersetzen...zb. die Angst, durch Terrorismus zu Sterben durch die Gefahr, vom weißen Hai getötet zu werden-einfach austauschen und da richtig fest reinsteigern...was materielle Ängste angeht, bleibt die Summe des Angstpotentials die selbe, bloß die Wahrscheinlichkeit, wenn ich nicht am Meer lebe, sinkt in einer Art und Weise bis dahingehend, daß sie eines Tages ganz verschwinden könnte. Dann könnte man allerdings immernoch vom Krokodil gefressen werden...da muss man sehr vorsichtig sein - man sollte halt nicht in Australien dort, wo Badeverbot ist, reingehen, ins Wasser...das genügt zu wissen, vorerst.

Selbst nutze ich das "Angstrodeo"...Ängste hat jeder Mensch...einer mehr, einer weniger...beim Angstrodeo, da hebt es jeden aus dem Sattel, dieses Vergnügen habe ich schon anderen Erdenbewohnern gegönnt...^^
Die jeweilige Qualität von Angst allerdings erst mal zu erkennen und dieser begegnen...das ist die Kür der Transformationsarbeit.

Hemmende Ängste können übrigens auch unglaublich nützlich sein, wenn wir uns unbedingt klein fühlen wollen...ich würd ja so gern...aber ich kann nicht...die lassen mich nicht...ich bin so arm...

Eine gute Selbstreflexion kann ebenso dienlich sein...beobachten und überlegen: was hat dies mit mir zu tun?
Ich hatte zb. neulich einen seltsamen Traum, indem Harpyen kreisend am Himmel flogen und ein Bauer sagte, daß die allein eher harmlos wären, im Rudel jedoch gefährlich und auf die Kinder müsse man da gut aufpassen.

Den Tag darauf erinnerte ich mich an vieles...Gedanken, wie schütze ich meinen Sohn vor diesem und jenem, um aber letztendlich zu erkennen, daß ich ihn nicht vor allem schützen kann, mal abgesehn davon, daß der Knirps schon ganz gut auf sich selber aufpassen kann. Den Tag darauf gabs tatsächlich eine kleine Gefahrensituation, bei der "meine Sinne" sehr verschärft waren. Naja...der Knirps hat das selber erledigt, hat er gut gemacht xD

So kann ich das Leben meiner Liebsten und auch mein eigenes Leben mit meinen Fähigkeiten sicherlich ganz gut schützen, aber niemand ist unverwundbar. Sollte ich also irgendwo mal feiern und es steht ein Terrorist mit ner gezogenen Granate neben mir, na dann werde ich so gut wie möglich schauen, daß ichs nochmal so richtig krachen lasse und möglichst dafür sorgen, daß es die richtigen erwischt^^ Mehr vom Leben zu verlangen halte ich eher für unrealistisch ^^

Von 10 Fällen, vor denen ich früher mal Angst hatte, war ein Fall real - und dieser ist nie eingetreten...so what xD
 
Ich habe keine Angst und schränke mein Leben auch nicht ein (das ist mir heute morgen, auf dem Weg zur Arbeit, bewußt geworden).

Bin im Vertrauen. Versuche, mental gestärkt zu sein und klar zu bleiben (Meditation, Atmung, körperliche Übungen). Leicht ist es nicht.

... Eine gute Selbstreflexion kann ebenso dienlich sein...beobachten und überlegen: was hat dies mit mir zu tun?
 
Als 12-14 jähriges Mädchen habe ich viele male im Luftschutzkeller gesessen und habe den Bomben die um uns herum vielen voller Angst und Schrecken zugehört.
Wir hörten das Heulen der Bomben die über unser Haus hinweg flogen, sie konnten uns nicht mehr treffen.
Wir sassen manchmal wie erstarrt, da war dann kein Platz für Angst, wie hätten wir sonst weiterleben können, denn dieses Szenario wiederholte sich fast täglich.
in Liebe Gida
Siehst du, so wie bei dir, war meine Mama im Krieg Flüchtling, hat gehungert, gebettelt, wurde von Russen misshandelt, war 3 Tage ohne Bewusstsein als Kind, wir haben alles verloren, Haus, Hof, alle Kostbarkeiten im eigenen Land, weil mein Opa sich nicht unter Hitler als Bauingeneur betätigen wollte... meine Mama war der stärkste, liebevollste, gerechteste und menschenfreundlichste Mensch, den ich bisher kannte und genau deshalb werde/ will ich keine Angst haben, weil ich weiter leben soll/ darf, iwie schon allein meinen Ahnen zu Ehren ♥
 
Siehst du, so wie bei dir, war meine Mama im Krieg Flüchtling, hat gehungert, gebettelt, wurde von Russen misshandelt, war 3 Tage ohne Bewusstsein als Kind, wir haben alles verloren, Haus, Hof, alle Kostbarkeiten im eigenen Land, weil mein Opa sich nicht unter Hitler als Bauingeneur betätigen wollte... meine Mama war der stärkste, liebevollste, gerechteste und menschenfreundlichste Mensch, den ich bisher kannte und genau deshalb werde/ will ich keine Angst haben, weil ich weiter leben soll/ darf, iwie schon allein meinen Ahnen zu Ehren ♥
:love:
 
Ich habe seit ich denken kann, immer Angst gehabt vor irgendetwas .... Das zog sich durch die Kindheit und Pubertät und gipfelte als junge Erwachsene in Panikattacken und Angstzuständen. Die Panikattacken ließen sich relativ schnell mit therapeutischer Hilfe in Angriff nehmen und beheben, aber dieser Grundtonus in mir blieb. Diese ewige latente Angst vor allem möglichen.

Das einzige was mir hilft ist bewusster leben. Atmen, meditieren, immer wieder dennoch Dinge tun, vor denen ich Angst habe.
Versuchen, in Liebe zu bleiben, nicht in Angst oder Wut zu verfallen. Wenn ich dort dennoch hinein drifte .... Ansehen, aushalten, beobachten.... Nicht verdrängen, sondern lernen.

Gerade jetzt, wo die Gesellschaft um mich herum immer ängstlicher wird, lässt die Angst mehr und mehr von mir ab.

Ich versuche wenig zu be- und verurteilen. Gelingt nicht immer, aber oft. Atmen, lieben, genießen.....
Emotionen zulassen, auch die scheinbar unliebsamen .....

Vom Frieden träum' ich immer noch, und genau deshalb träum' ich immer weniger davon sondern integriere ihn in mein Jetzt.

Schöner Thread!
Ich lese dich sehr gern, du bist mir eine der angenehmsten hier.
Ich würde gern auch mehr zu meinen Ängsten schreiben, denn sie ähneln deinen, bin aber grad im Job und kann nur lesen, wenig tippen. Später dann vllt.
 
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Ich lese dich sehr gern, du bist mir eine der angenehmsten hier.
Ich würde gern auch mehr zu meinen Ängsten schreiben, denn sie ähneln deinen, bin aber grad im Job und kann nur lesen, wenig tippen. Später dann vllt.
Gerne :)
Ich bin sogar heute Abend auch frei - hab keine Kurse und genehmige mir, es mir einfach zuhause gutgehenzu lassen .... Vllt lesen wir uns später :)
 
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