Hallo, Ihr lieben!
Ich möchte mit euch über ein sehr sensibles Thema talken!
Ich selber habe eine Esstörung.Viele Beiträge habe ich gefunden,die mit Sucht und Co-Abhängigkeit zu tun haben und habe auch überall etwas dazu geschrieben...
Nun möchte ich aber speziell zu diesem Thema etwas schreiben.Wie entstehen Esstörungen??Was kann der Auslöser sein?Es ist sehr individuell,das weiß ich!!Ich konnte mich z.b. vor 6Jahren von meiner Nikotinsucht befreien(30/Tag und mehr!),weil ich schwanger wurde!
Ich habe viele Ursachen gehört und gelesen:sexueller Missbrauch,Liebesersatz,Frusst,Angst....die Liste ist lang!Muss Therapie sein?Hat es jemand von alleine geschafft,die Verhaltensmuster zu durchbrechen?
Familienstellen sinnvoll?
Eure Geschichte würde mich sehr interessieren und viell. weiter helfen!
Gerne auch über PN!
AnimaMea
Hallo meine Liebe!
Ich hatte auch eine Zeit ne Essstörung........Magersucht, die dann -Gott sei Dank- nicht lange in die Bulämie übergegangen ist........
Ich kann offen darüber reden, weil ich es durchstanden habe und es kein Thema mehr für mich ist. Ich finde es super, dass Du dieses Thema offen ansprichst, denn somit hast Du erkannt, dass es etwas ist dass Dir nicht gut tut. Diese Erkenntnis hat nicht jeder, der dieses Problem hat.
Es gibt, wie Du schon oben angesprochen hast, mehrere Auslöser dieser psychischen Erkrankung....
Das Wichtigste ist glaub ich, dass man erkennt, warum man diese bekommt, den Auslöser erkennt. Diesen in den Fokus nimmt und ihn auflöst.
Bei mir war es meine Erkrankung mit Diabetes als ich 6 war. Das war Alles ok, bis ich so 13 Jahre wurde. Ich hatte eine Ärztin die mich immer stark unter Kontrolle haben wollte, sie bat mich einmal wöchentlich ins Gespräch und be und verurteilte dann meine Blutzuckerwerte......das hat mich down gemacht, weil ich immer sehr drauf geachtet habe, dass sie passen, aber manchmal, gerade in der Pubertät hat man extreme Zuckerschwankungen.
Ich wurde dann umgestellt auf eine andere Therapieform, in der ich nicht mehr 7 mal am Tag ne Kleinigkeit essen musste, sondern selber bestimmen konnte wann, was, weiviel ich essen durfte! REVULOTION! Ich entschied mich dafür gar nichts mehr zu essen, da ich das fast 7 Jahre immer MUSSTE. Ich hatte plötzlich Kontrolle über mein LEBEN! ICh aß dann mal drei Wochen gar nichts.........und bemerkte dass ich abnahm........und abnahm.......und....
Ich war nie dick, normal halt. HAb mir mit 13 auch keine Gedanken gemacht wie ich auf andere wirke........aber der Zuspruch von Leuten :"Wow Du bist aber schlank geworden, toll!!!" gab mir halt Bestätigung dies so weiter zu führen. Viel Sport, wenig essen......und wenn dann nur so ungesundes Zeuch...Das ging dann drei Jahre so, bis ich wirklich so dürr war dass sich alle Sorgen machten. Aber ich fühlte mich doch gut! Warum diese Sorgen ich fühle mich doch wohl. War fit, vital, etc. War total auf dem Flash. Hab bei einer Körpergröße von 1,69m nur noch 40Kg gewogen und dachte ach, des is supa! Ich hatte gar kein Körpergefühl mehr. Mit 16 haben dann meine Tage ausgesetzt..........das fand ich zwar nicht schlimm, aber nach und nach wusste ich mit meinem Körper ist irgendwas nicht in O. Was mich wieder zur Besinnung brachte war ein Foto im Sommer mit kurzen Röcken auf dem eine Freundin und ich abgebildet waren. Ich dachte immer die is bestimmt viel dünner als ich..........das Foto zeigte aber was Anderes.......ich war richtig dürr gegen sie......
Ich fing nach und nach wieder zu Essen an, von selbst, ohne Therapie. Einmal war ich bei einem Psychologen der dann gleich meinte er hätte voll den Plan und einfach behauptete: "Du hast Probleme mit Deinem Vater, er MUSS Dir irgendwas angetan haben......" und ich wusste worauf er hinaus wollte. Dann bin ich aufgestanden und gegangen. Mein Vater genauso wie meiner Mutter sind die pure Liebe! Menschen mit soviel Respekt gegenüber Anderen, Achtung und Verständnis habe ich selten in meinem Leben kennenlernen dürfen!
Natürlich war der unangenehme Nebeneffekt für mich als ich wieder so halbwegs das Essen anfing, die Gewichtszunahme.......bei 49Kg war es noch ok........doch als ich die 50er Marke überschritt........Horror!!!
Ich aß aber musste danach..........na ja.........
Dadurch hab ich mir für Jahre meinen Stoffwechsel verbaut. Hörte auf zu ko...
Ich nahm noch mehr zu bis ich fast die 70er Marke erreicht habe. Ich achtete dabei trotzdem auf meine Ernährung machte Sport aber irgendwie ging nichts runter. Der Körper war total auf Sparflamme. Bis ich dann mit 19/20 sowas einfach aufhörte zu kontrollieren. Ich stellte mich nicht mehr auf die Waage, ich aß gesund drei mal täglich so dass ich satt war aber nicht voll, machte meinen Sport in gesunden Maßen, trank viel Wasser und sehr wenig Alkohol. Der Körper brauchte eine Zeit um sich umzustellen und ich glaub ich hab in den ersten Wochen sogar noch zugenommen-normale Sache- dann ließ der Körper endlich los..........bis ich wieder auf 60 war...........damit kann ich wunderbar leben. Aber ich musste erst lernen loszulassen.
Bulämie ist ein Zeichen dafür, dass man sich abgetrennt vom "Göttlichen" fühlt, sich spüren will. Nach dem man aufm Klo war fühlt man sich nicht so toll aber wenn man sich aufm Klo befindet dann ist es etwas "erleichterndes".
Völlig bescheuert! Aber ist so.........Man liebt sich nicht, man versucht die Schuld auszureihern die ganze Last mit Essen zu neutralisieren und dann........
Ich hatte wie gesagt nie eine Therapie.....und ich weiß wenn ich meine Innere Balance verliere, es jeder Zeit wieder kommen kann, aber ich habe gelernt zu vertrauen. ICh habe gelernt mich zu lieben. Ich habe erkannt was mich wirklich erfüllt und habe das losgelassen was mich (zu diesem Thema) gefangen hielt.
Meditation hat geholfen.
Wenn Du reden willst jeder Zeit!
Busserl Love