Es passiert hinter geschlossener Tür

Hallo,

ich habe selbst eine Bekannte, die Messie ist und ich weiss, dass diese Menschen alles tun, um nicht aufzufallen. Aussen Hui und innen (die Wohnung) pfui.
Wenn sie sich Hilfe suchen, ist schon viel gewonnen, doch dann fängt der Weg der Heilung erst an.
Ein Aussenstehender kann es oft nicht verstehen, was da passiert - und dann kommen Vorwürfe, die den Betroffenen noch mehr in diesen Teufelskreis treiben ("Wieso räumst Du nicht einfach auf?" "So schwer ist das doch nicht!" usw.). Doch es ist schwer und nicht einfach, sonst würde der Mensch das ja einfach tun.
Diese Menschen haben Blockaden und der Müll oder auch die vielen Sachen erfüllen Aufgaben, die ein "normal" denkender Mensch nur schwer nachvollziehen kann.
Wobei jeder Messie seine eigenen Gründe hat, das kann man auch nicht über einen Kamm scheren.

@iriebuddha: gut, dass die Kinder bei Dir sind und eine richtige Bezugsperson haben.
Der Sohn meiner Bekannten musste ins Heim, inzwischen ist er älter und wieder bei ihr, doch das Heim hat beiden nicht gutgetan. Die Mutter klammert inzwischen und der Sohn ist völlig hin und hergerissen - ist ja nun das Alter, wo er eigentlich selbstständig werden sollte, doch die Mutter hat ihm früher auch gefehlt.

LG
Ahorn

Hallo Ahorn,

weißt Du, ob sich das nur auf Müll bezieht? Oder/und/auch? Oder sind Menschen, die zwanghaft Zeug sammeln und in Kisten sortieren (und es dann womöglich nicht mal wieder finden) auch Messis? (also ohne das sich jetzt der Müll stapelt, sondern eben anderes Zeug - aber ohne Dreck).

Kaji
 
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Ein Aussenstehender kann es oft nicht verstehen, was da passiert - und dann kommen Vorwürfe, die den Betroffenen noch mehr in diesen Teufelskreis treiben ("Wieso räumst Du nicht einfach auf?" "So schwer ist das doch nicht!" usw.). Doch es ist schwer und nicht einfach, sonst würde der Mensch das ja einfach tun.
LG
Ahorn

solche vorwürfe sind das letzte, was so ein kranker mensch brauchen kann. oder die dämliche bemerkung, jetzt reiss dich doch zusammen. solche dummsprüche bringen mich auf 180.
 
Liebe Jenny

Du und ich, und viele andere verstehen das nicht, können wir nicht verstehen! Aber ich denke wenn man so krank ist, liegt man nur rum! Man flüchtet, es ist undenkbar dann noch etwas zu tun! Es muss weit gekommen sein, das diese Freundin sich helfen ließ, das tun nicht viele. Sie muss wohl total am Ende gewesen sein, aber auch schon ein Stück raus aus diesem Loch. Ich glaube auch nicht, das sie nicht sah was da war, nur sie war machtlos!
Wenn ich das mit dem Selbstmord lese, und wie das damals gehandhabt wurde, muss es für die Freundin ein Rückschlag gewesen sein. Denn wieder hörte man ihn nicht richtig zu! Oder man erwartete eine Stärke von ihr, die sie nicht hatte! Sie hat viel aufzuarbeiten, das spüre ich, da war nicht nur eine schlechte Partnerschaft, oder Kindheit, das war mehr!

Ich hoffe man lässt ihr jetzt die Zeit gesund zu werden, ohne sie zu bestrafen.
lg Pia

Hallo Pia,

erstmal entschuldigung, dafür, daß ich dich in meinem letzten Posting mit der Treaderöffnerin verwechselt hatte. Hab nicht richtig hingeschaut. So zum Thema:
Ich kann schon verstehen, daß sich die Arbeit manchmal so anhäuft, daß man nicht mehr weiß, wo man anfangen soll und einfach kapituliert. Das ist mir auch schon so ergangen. Was ich allerdings nicht verstehen kann ist, daß man die Kinder vernachlässigt oder gar verhungern und verdursten läßt. In diesem Fall ist es ja zum Glück nicht soweit gekommen, aber erst letztens ist es ja wieder passiert.

Die Familie hat sich extrem abgeschottet und sämtliche Hilfsangebote zurückgewiesen, bis es zu spät war. Komischerweise war die Mutter eine super-reinliche Hausfrau. Das Mädchen war angeblich schwierig und mäkelich beim essen. Ja, dann hätte ich es halt mit Schokolade gefüttert. Ist zwar nicht das gesündeste, hält aber am Leben.

Ist es denn so schwer sich sein Versagen einzugestehen? Jeder Mensch macht doch mal Fehler und Jeder braucht mal Hilfe. Das ist einfach so. Wir sind alle nur Menschen und Niemand ist eine Insel.

Ich finde es einfach sehr traurig, daß die Gesellschaft einen immer zu etwas zwingen will. Und daß Eltern immer den Fehler machen Kinder zu brechen anstatt sie souverän groß werden zu lassen. Es liegt mit Sicherheit an den nicht erfüllbaren Ansprüchen, die an uns gestellt werden.

Ich bin heilfroh, daß meine Eltern mich antiautoritär erzogen haben. Ich war als Kind äusserst eigenwillig und hatte schon immer meinen eigenen Kopf. Wäre es anders gewesen, hätte ich wahrscheinlich heute auch einen psychischen Knacks.

Es ist eine Riesenaufgabe Kinder großzuziehen und man macht ständig irgendwelche Fehler. Das läßt sich nicht vermeiden. Mein Jüngster ist auch ein schlechter Esser und vor allen Dingen trinkt er viel zu wenig. Ich muß ständig entweder mit Engelszungen auf ihn einreden oder ihm drohen. Mittlerweile weiß er auch gut, daß sein Körper ohne Flüssigkeit nicht funktioniert aber er vergisst es einfach beim spielen, so daß ich immer kontrollieren muß, wie viel er am Tag getrunken hat. Er hat einfach kein Durstgefühl und Essen und trinken mag er einfach nicht. Es nervt ihn.

Aber womit ich ihn immer kriege sind Maultaschen. *ggg* So mache ich ihm halt dreimal am Tag Maultaschen, wenn es sein muß. Hauptsache das Kind verhungert mir nicht. So, wie gesagt, ich kann nicht verstehen, das eine gesellschaftliche "Programmierung" stärker sein kann, als der Urinstinkt seine Brut zu versorgen. Vielleicht sollten sich Erziehungsberechtigte mal darüber Gedanken machen, daß es vielleicht nicht soooo wichtig ist, daß ein Kind schon mit einem Jahr dazu gezwungen wird aufs Töpfchen zu gehen, oder das es seinen Teller ganz leer essen muß. Was manche Eltern da veranstalten grenzt schon an Folter und die Kinder werden dann zu psychischen Wracks, die ihre eigenen Kinder dann umbringen.

Und die Gesellschaft sollte sich einmal überlegen, daß nicht Jeder ein Held sein kann und das es Menschen gibt, die es einfach manchmal nicht mehr schaffen und Hilfe benötigen. Heutzutage ist das Leben so hart, daß es mich nicht wundert, daß es immer mehr solcher Ausfälle gibt. Andererseits kann es aber auch daran liegen, daß die Menschen zuviele Wahlmöglichkeiten haben. Im Krieg wäre das nicht passiert.

imho

Jenny
 
Sorry habe viel zu tun.
Meiner Freundin geht es gut.Sieh sagt diese Klinik ist ihr Schneckenhaus und keiner kann ihr dort was.
Soviel dazu.
Sie hat kein schlechtes Gewissen,zeigt keine Reue und auch sonst keine Gefühlsregung....außer sie spricht von dem Mann ihrer Träume....da ist sie sehr gefühlvoll.
Sie fragt nicht nach den Kindern.
Sie beschwert sich das die Haushaltshilfe ihre Wohnung schon längst fertig gemacht haben sollte(das Amt überlegt ob sie nicht das Meiste rausreisen soll,da jetzt auch noch Flöhe gesichtet worden sind.
Sie ist undankbar und schickaniert ihr Umfeld, mich eingeschloßen.
Ich habe das Gefühl das sie fern ab jeglicher Realität ist.
Wie es weiter geht weiß man noch nicht so ganz.
 
Liebe Irriebuddha!

Ich wünsche dir, den Kindern und allen Betroffenen viel Kraft!

Alles Liebe!

Megistros, die tief im Herzen getroffen ist...
 
Seit gestern ist noch eine gute Freundin von mir in dieser Klinik,selbe Station.
Ich verstehe garnicht was da alles um mich rum passiert.Habe das Gefühl überall brennt die Luft.Nicht als wäre das alles.Da ereignen sich noch mehr so komische Situationen in meinem Umfeld.Geht es nur mir so oder läuft das bei euch im Moment nicht anders?
 
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Seit gestern ist noch eine gute Freundin von mir in dieser Klinik,selbe Station.
Ich verstehe garnicht was da alles um mich rum passiert.Habe das Gefühl überall brennt die Luft.Nicht als wäre das alles.Da ereignen sich noch mehr so komische Situationen in meinem Umfeld.Geht es nur mir so oder läuft das bei euch im Moment nicht anders?

Nein, kann ich im Moment nicht so beobachten. Allerdings, im Jänner/Februar vor einigen Jahren gings mir ähnlich, da brach um mich alles zusammen. Eins nach dem anderen...Seitdem hab ich vorm Jänner und Februar immer ein wenig Bammel.

Ich hab manchmal das Gefühl, dass sich solche Ereignisse auf bestimmte Zeitabschnitte konzentrieren, wie wenn sich ein Feld ein Stück öffnen würde, rasch einander ähnliche Katastrophen reinfließen lässt und dann wieder verschließt. Klingt jetzt komisch, aber so ähnlich sehe ich das.

Sind die Kinder nach wie vor bei Dir? Wie kommst Du zurecht? Wie gehts den Kindern?

Ich drück Dich mal feste,

liebe Grüße
Suena
 
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