Erste Beziehung - fast am Verzweifeln - Bitte um Rat

L

Lionkrebs

Guest
Hallo, ich würde mir gerne mal etwas von der Seele schreiben, vielleicht, kann mir auch jemand einen Rat geben. Es geht um meine erste Beziehung.

Wir haben uns durch Zufall kennengelernt, haben uns danach ein oder zwei mal getroffen und dann hat er mir schon nach dem dritten Treffen gesagt, daß er mich liebt und das er es immer kaum erwarten kann mich zu treffen. Er hätte bei mir ein Gefühl wie seit Jahren schon nicht mehr.
Obwohl ich das etwas früh fand, habe ich auch auch gesagt, daß ich ihn liebe, denn in dem Moment hab ich es einfach gefühlt und fühle es auch immernoch.

Und nun haben wir schon zwei ganze Wochenenden miteinander verbracht und es war total schön. Wir haben jetzt gerade drei Nächte und zweieinhalb Tage gesehen. Und mein Wunsch nach seiner Nähe ist dabei nicht kleiner geworden. Allerdings glaube ich langsam, daß es bei ihm nicht so ist. Er bekam ab dem dritten Tag immer häufiger einen verträumten Gesichtsausdruck, und starrte in die Leere und sprach überhaupt nicht mehr mit mir. Er hatte mich schon vorgewarnt, daß er diese Phasen hat. Trotzdem weiß ich nicht ob ich das aushalten kann. Ich habe ihm bei dieser Vorwarnung gesagt, daß ich das aktzeptiere und das habe ich nun die letzten zwei Tage auch getan. Habe nichts dazu gesagt, weil ich ihn nicht nerven wollte, habe aber die ganze Zeit gedacht, nun hab ich was falsch gemacht, habe Angst bekommen ihn zu verlieren, habe immer noch nichts gesagt.
Ich möchte ihn nicht erdrücken und nicht klammern aber ich weiß nicht, ob ich das auf Dauer aushalten kann. Ist mein Bedürfnis nach nähe vielleicht zu übertrieben, sind diese Verlustängste normal ?
Kann das eine Basis für eine Beziehung sein?

Jedenfalls staute sich einiges bei mir an und letzte Nacht hat er mich total abgeblockt und immer nur weggedreht. Und am Morgen habe ich gesagt, daß ich schlecht geschlafen habe. Und dann hat er gesagt, ich hätte ihn in der Nacht ziemlich genervt, weil ich ihn angemeckert habe, er wisse nicht was er will oder so ähnlich. Leider kann ich mich nicht daran erinnern, ich habe wohl im Schlaf alles rausgelassen was sich so gestaut hatte. Er wollte aber nicht darüber reden. Nun habe ich ziemliche Zweifel ob das eine Basis sein kann für eine Beziehung. Leider habe ich null Erfahrung in solchen Dingen. Bin 27 Jahre alt und hatte außer flüchtigen Affairen von maximal zwei drei Treffen nie jemanden gefunden, bei dem ich mich sicher fühlen konnte, mich öffnen könnte. Bei ihm habe ich dieses Gefühl und deshalb habe ich mich überhaupt auf ihn eingelassen. Langsam jedoch bekomme ich Zweifel, ob und wie das weitergehen soll. Ich fühle mich dann so ungeliebt, vielleicht wie ein Kind oder so...
Andererseits denke ich wieder, daß ich mir das alles einbilde, wenn ich wieder zweifel an ihm bekomme...

Kurzum ich bin total verunsichert und traurig wie alles gelaufen ist und habe Angst alles kaputtzumachen, mit meinem Wunsch nach Beachtung. Ich kann jetzt nur noch abwarten. Er will sich wieder melden und ich werde warten.
Weiß jemand vielleicht einen Rat oder kennt jemand eine solche Situation ?
Ich wäre für eine Hilfe echt dankbar.

Alles Liebe.

Edit:
Ich habe diese Frage auch auf lebensfragen.com gestellt. Dieses Forum scheint mir allerdings nur noch sehr schwach frequentiert
 
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Ich denke man ist verliebt und ist zusammen, aber eine Beziehung muss halt auch wachsen. Was es mit dem Veträumtheit auf sich hat bei Deinem Partner hat vieleicht einen anderen Hintergrund. Es ist vieleicht die Sehnsucht oder was auch immer, was Ihn einholt. Man muss sowas noch nicht negativ werten. Vieleicht können auch Gespräche miteinander helfen und Licht ins Dunkle bringen. Aber wie schon erwähnt, die Beziehung muss wachsen und das braucht auch Zeit. Vieleicht müsst Ihr euch auch zuerst aneinander gewöhnen, denn es scheint mir, haben beide nicht so viele Erfahrungen. Wichtig dabei ist, dass man positiv eingestellt ist und versucht aufeinander zuzugehen.
lg
Cyrill
 
ich weiß nicht, ob ich das auf Dauer aushalten kann.
Was genau ist es denn, wovon du glaubst, dass du es nicht aushalten kannst?
Benenne es doch bitte mal. "Ich glaube, ich kann nicht aushalten, das XY das und das macht oder das und das nicht macht!", und wenn du es als ganzen, konkreten Satz ausgesprochen/niedergeschrieben hast, prüfe, ob es noch stimmt.

R.
 
Hallo, vielen Dank für Eure Antworten.

Ok, dann versuche ich mal diesen konkreten Satz auszusprechen:

Ich kann es nicht aushalten, daß XY längere Zeiten nicht mit mir spricht, jeglichen Kontakt, auch nonverbalen oder körperlichen völlig einstellt, weil ich mich dann ausgegrenzt überflüssig und als unnützes Rad am Wagen und traurig fühle.

Ja, ich muß leider sagen, der Satz stimmt immernoch. Und jetzt nachdem eine Nacht vergangen ist, glaube ich, daß ich unbedingt ein Gespräch führen muß. Die große Frage besteht leider immer noch:

Bin ich es, der in diese Beziehung eine Problematik hereinbringt, daran arbeiten muß, weil ich vielleicht zuviele Forderungen stelle, die nicht erfüllbar sind und weil mein Bedürfnis nach Zuwendung unnormal stark ist?
Oder Möglichkeit zwei; auf dieser Basis werde ich kein Vertrauen aufbauen können, weil die Zweifel an ihm zu stark sind und wir zu verschieden sind, deshalb wäre es besser, jetzt noch in Freundschaft auseinanderzugehen.

Tja... Ich werde wohl warten müssen, was das Gespräch mit sich bringen wird.

Und wie Du sagst, Schlangenstab: man muß auf einander zugehen. Dazu bin ich bereit. Bereit zu arbeiten und Kompromisse einzugehen. Aber wenn sich nichts ändert, dann muß ich Konsequenzen ziehen und eine Beziehung beenden, die mich zu einem großen Teil mit Glück erfüllt und mich andererseits traurig und zurückgewiesen fühlen läßt.

PS. Kleiner Nachtrag, zu diesen besagten Situationen:
Abends um 20:00 ein Anruf, er mit Freunden in Berlin: ...wollte nur mal deine Stimme hören... vermisse dich... will, daß du da bist....ich liebe dich....morgen komme ich zu dir...

Nächster Tag vormittags SMS: könnte hier länger dauern.... bis dann

Dann 17:30 Anruf: Stehe unten....

Ich komme runter, keine Freude, kein Kuß, absolute Gleichgültigkeit. "Wir müssen noch mal schnell zum Baumarkt und danach muß ich gleich los." Dann im Auto belangloses Zeugs geredet. Im Baumarkt wird durch die Gänge gerannt, ich dackele hinterher. Dann Rückfahrt, wenig Gespräch. Widerwillig Küsschen, "man sieht sich, bis dann."
 
sry aber ich habe das bild eines kleinen mädchens vor mir welches hinter papa rennt. er hat soviel im kopf, lebt seins, macht seins, aber sieht seine tochter nicht, nicht im gefühl. denn sonst würde er spüren und fühlen das sie ihn sucht. seine liebe, seine wärme...
 
Genau das ist das Bild. Jetzt muß ich nur noch klären, ob ich, das kleine Mädchen, erwachsen werden muß, oder Papa sich vielleicht mal Zeit für mich nehmen könnte.
 
was papa daran hintert ist seins, darüber hast du keinen einfluss, denn nur er kann zulassen oder weglaufen...
bereitschaft und stehenbleiben ist oft ein zeichen das dieser was ändern möchte.
du kleine kannst erwachsen werden indem du erkennst das du auch wert bist und für dich entscheiden ob etwas gut dür dich ist oder nicht. zu lernen den weg selber zu gehen...
nicht nur als beobachter, auch als handelnder...
 
Ich kann es nicht aushalten, daß XY längere Zeiten nicht mit mir spricht, jeglichen Kontakt, auch nonverbalen oder körperlichen völlig einstellt, weil ich mich dann ausgegrenzt überflüssig und als unnützes Rad am Wagen und traurig fühle.

Ja, ich muß leider sagen, der Satz stimmt immernoch. Und jetzt nachdem eine Nacht vergangen ist, glaube ich, daß ich unbedingt ein Gespräch führen muß. Die große Frage besteht leider immer noch:

Bin ich es, der in diese Beziehung eine Problematik hereinbringt, daran arbeiten muß, weil ich vielleicht zuviele Forderungen stelle, die nicht erfüllbar sind und weil mein Bedürfnis nach Zuwendung unnormal stark ist?
Oder Möglichkeit zwei; auf dieser Basis werde ich kein Vertrauen aufbauen können, weil die Zweifel an ihm zu stark sind und wir zu verschieden sind, deshalb wäre es besser, jetzt noch in Freundschaft auseinanderzugehen.

hallo Lionkrebs,
so, wie du das beschreibst, könnte ich das auch nicht ertragen. Nur um das klarzustellen: Ihr verbringt also Zeit miteinander, und er spricht plötzlich nicht mit dir, wendet sich ab, reagiert nicht auf deine Fragen?

Es stimmt schon, du kannst nur für dich entscheiden, was dir gut tut, ihn kannst du nicht verändern.

Ich glaube, Beziehung ist vor allem Kommunikation und Austausch. Das ist die Basis für alles. Wenn diese abgeblockt wird, wird es schwierig ... wie sollt ihr euch kennenlernen?

Wenn er solche Phasen hat, dann sollte er dir zumindest erklären, was es damit auf sich hat, warum er diese "Auszeit" braucht und warum er dir das zumuten muß. Wenn du es verstehen kannst, könntet ihr das Problem gemeinsam lösen, aber so geht es nicht, denn du bist außen vor und wirst im Regen stehen gelassen.

Ich glaube, die Beziehung hat nur eine Chance, wenn ihr darüber offen sprechen könnt, und zwar beide. Wenn er dir da nicht auch entgegenkommen kann, würde ich die Finger davon lassen.

Noch was: Ich habe nicht das Gefühl, dass du zu hohe Forderungen stellst. Ich weiß zwar jetzt nicht, wie das dann genau zwischen euch abläuft, aber du kannst dich ja selber fragen, welche Forderungen du denn tatsächlich an ihn gestellt hast, dass er sich so zurückziehen müsste.

Wenn er als erstes gesagt hat, dass er dich liebt, hat er damit einen großen Schritt getan und auch hohe Erwartungen geweckt. Sowas sollte man nicht so einfach dahinsagen.

Was man erwarten darf in einer Beziehung ist ein Gespräch, ist Offenheit, ist Vertrauen und Kommunikation. Das sind keine zu hohen Erwartungen! Das ist das, wovon die Beziehung lebt! Und nur dann wird sie funktionieren.

Alles Gute!
 
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Hallo Lionkrebs,

Deine Wünsche und Erwartungen sind völlig normal.

Ob er sich sicher ist, was er wirklich von Dir will, daran zweifle ich gerade noch ein bisschen. Wie hier schon erwähnt wurde, hat er vielleicht auch noch nicht viel Erfahrung mit Beziehungen. Dir nach 3 Tagen zu sagen, er liebe Dich, halte ich auch für verfrüht. Allenfalls kann man vom Verliebtsein sprechen, von Anziehung oder Interesse den Anderen kennenlernen und Zeit mit ihm verbringen zu wollen. Gibst Du ihm aber seinem Tempo nach und gibst ihm auch das Gefühl, dass Du ihn willst - wie das auch der Fall war - zieht er sich zurück und dreht sich weg?!

Ist er nun von seinem eigenen Tempo überrollt? Und warum wird er abweisend?
Sogar im Traum sagtest Du, dass ER nicht weiss, was er will! Du spürst es doch selbst, auch wenn Du Dich an den Traum nicht erinnern kannst.

Lass Dich bitte nicht zu Gefühlsäußerungen, noch zu Intimitäten verleiten, wenn Dir alles zu schnell geht. Gehe nach Deinem Tempo. Sonst kommst Du noch ins schleudern und verlierst die Straße unter Dir.

Er spürt es wohl insgeheim jetzt schon, dass Du "ihn nicht verlieren willst" und zieht sich zurück.

Was mir bei DIR auffällt ist, dass Du des Öfteren schreibst, DU willst Beachtung, hast Verlustangst, kommst Dir vor wie ein kleines Kind, willst nicht anhänglich sein, etc.
Könnte es sein, dass Du diese Mängel schon seit Kindheit oder seit längerem in Dir trägst? Versuche für Dich rauszufinden, warum Du Dich ungeliebt fühlst. Dein Partner kann diese Lücken nicht füllen, nur Du selbst. Arbeite an Deinem Selbstwertgefühl, dass nicht vom Erfolg beim anderen Geschlecht abhängig sein sollte. Du musst Dir die Liebe eines Anderen weder erarbeiten noch dafür kämpfen!

Werde Dir klar
1. wer Du bist und was, und dass Du wert bist!
2. was Du möchtest und handle danach
3. ob Du auch geben kannst, was Du selbst erwartest

Signalisiere ihm dennoch, dass Du offen bist auf ihn zuzugehen und dass Du ihn verstehen willst, indem Du das Gespräch mit ihm suchst. Blockt er weiterhin ab, hake nach, warum er so ist.
Versuche zu klären, was diese "Träumereien" auf sich haben, was da in ihm vorgeht. Kommunikation und den anderen verstehen ist sehr wichtig.
Was sollst Du denn in der Zeit machen, wenn er abdriftet, oder wie sollst Du Dich denn dabei verhalten?

Ich drück Dir die Daumen.
Viel Glück!

Meerlagune.
 
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