Lieber Gecko49,
das hast du sehr gut geschrieben. Ich danke Dir ganz herzlich.
Etwas hat meine Aufmerksamkeit sehr angezogen,
du schreibst:
Die reise (zur erleuchtung wenn du so willst) beginnt glaube ich meist so daß man eben wunder vollbringen möchte und heilen möchte (man möchte über sich hinauswachsen), doch bevor man das kann muß man selbst geleutert werden (meistens), das ego muß schicht für schicht abgetragen werden um deine ich-bin gegenwart (licht) aus dir leuchten zulassen.
Genau so spüre ich das auch. Neben den Erfahrungen, die wir seelisch machen können, ist die Läuterung der Seele vorrangig. Der 8-stufige Pfad des Buddha gibt eine erstklassige Anleitung hierüber. Und weil dies in den Yoga-sutras des Patanjali eben schwer zu lesen ist, gibt es deutsche Übersetzungen, die unbedingt wertvoll sind. Ich nehme an, du kennst diese.
Du sagst m.E. vollkommen richtig, dass die Ich-Bin-Gegenwart das Licht repäsentiert. Wenn wir uns fragen, was denn die Ich bin-Gegenwart ist, so kommen wir, ohne es eigentlich zu wollen, zum Wort von Jesus (Joh.14.6):
'Jesus spricht zu ihm (Thomas): Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.
7 Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen; und von jetzt an erkennt ihr ihn und habt ihn gesehen.
8 Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, und es genügt uns.
9 Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Und wie sagst du: Zeige uns den Vater?
10 Glaubst du nicht, daß ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst; der Vater aber, der in mir bleibt, tut seine Werke.
11 Glaubt mir, daß ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist; wenn aber nicht, so glaubt mir um der Werke selbst willen.
12 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird auch die Werke tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zum Vater gehe.
Sind das nicht wunderschöne klare Worte? Wer könnte das besser ausdrücken? Und wenn du den sephirotischen Lebensbaum betrachtest, so siehst du diese Wort ganz klar vor dir. Die Ich bin-Gegenwart ist die 6. Sephira, identisch mit der 12-blättrigen Lotosblume im 8-stufigen Pfad. Beide weisen auf das Herz-Zentrum des Inneren Kindes hin, mit dem Jesus identifiziert wird mit den Worten: 'Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, so könnt ihr nicht in das Himmelreich eintreten.
Und der direkte Weg führt denn ja auch von der Ich-Bin Gegenwart zur Krone des Lebens, wenn der Vorhang durch die Läuterung der Seele fällt und wir fähig werden, aus diesem Ich Bin das innere Licht zu 'sehen'.
In der christlichen Welt wird immer wieder auf das Leiden hingewiesen als ein Mittel zur Läuterung der Seele. Wohingegen im Buddhismus der 8-stufige Pfad vorangestellt wird, um das Leiden der Welt zu überwinden.