Entwicklungshilfe: Sex gegen 1kg Soja

....ich sage doch immer,das es alles nur Lügen sind,dieses ganze Spenden getue ich nur Augenwischerei..wo ist das ganze gespendete Geld? Wieso ändert sich in diesen ganzen Jahren nichts? Wieso hungern diese Menschen immer noch und diese Länder besitzen trozdem Waffen,seit meine kindheit begleitet mich diese Thema,es sind über 44jahre wo ich das erstemal mit diesem Thema in Berührung kam,es war in der erste klasse,jedes Jahr würden unsummen gespendet und ja,nochmals wo ist das alles hin?

Punkt 1
NGOs werden überprüft.
Z.B. hier in Deutschland von unabhängigen Stellen, wo man auch nachfragen kann ... dann sieht man, wo die Spenden landen ... nämlich dort, wo sie hin sollen.
Und es gibt ganz fantastische Projekte von Hilfsorganisationen, die super greifen.
Allerdings kämpfen sie teilweise natürlich auch gegen Windmühlen, weil wenn Nahrungsmittel die bei uns gefördert werden beispielsweise von der EU in solchen Mengen produziert werden, dass sie hier bei uns gar nicht mehr verkauft werden können, dann in arme Länder verschifft werden, dort billiger als die heimischen Produzenten es könnten, verkauft werden, werden die dortigen Märkte zerstört. Dadurch werden dort heimische Bauern um ihre Lebensgrundlage gebracht und sie gehen dann in die Städte, dort allerdings landen sie in den Slums und verrecken.
Kleiderspenden - da läuft das selbe. Wir geben Altkleider für die armen Kinder in Afrika. Diese Kleiderspenden werden aber noch hier in Europa an Händler verkauft, weil die Organisationen, die Kleiderspenden annehmen, größere Kosten hätten im Aufwand von Verschiffung und Verteilung, als die Spenden wert sind.
Deswegen verkaufen sie sie, um mit dem Geld dann wieder ihre Arbeit machen zu können. Was insofern plemplem ist, weil die Käufer dieser Altklamotten damit die Märkte in Entwicklungsländern überschwemmen, und die dortige Kleidungsindustrie - kleine SchneiderInnen, WeberInnen, etc. - arbeitslos machen.
Dann kommen noch die tollen Landkäufe dazu ... Investoren aus den reichen Ländern kaufen Land auf, dass fruchtbar ist und pflanzen dort das Zeug, das wir für unseren Biosprit brauchen. Der einheimischen Bevölkerung bleiben die unfruchtbaren Gebiete.
Dazu kommt noch, dass für diese Biospritfelder das Grundwasser verwendet wird, und der Pegel des Grundwassers dort zusätzlich enorm fällt - sie sperren auch Flußläufe z. B. ab, um ihr Zeug zu bewässern, sodaß in wasserarmen Gebieten noch weniger Wasser vorhanden ist.
Dazu kommt, dass die Wasserrechte aufgekauft wurden .. vll. horcht jetzt jemand auf, weil das bei uns auch grad beginnt?
Im übrigen steigen die Nahrungsmittelpreise durch die Verschwendung von Ackerland für Biosprit nicht nur bei uns.
In Somalia beispielsweise sind sie bis zu 200% gestiegen ... und das, wo sich die Leute vorher schon kaum das Nötigste leisten konnten ... das sind alles Gründe, die zu beachten sind.

Da gibts rein von ökonomisch-wirtschaftlichen Verflechtungen noch viel mehr Gründe, warum in armen Ländern die Leut immer weniger haben ... und das liegt weniger an den Einheimischen, als an UNSERER WIRTSCHAFT UND POLITIK.

Punkt 2
Genau wie bei uns sind auch in armen Ländern Politiker korrupt und anfällig für Geld.
Der deutsche Waffenhandel lebt sehr gut davon und stützt das natürlich.
Der russishe Waffenhandel lebt davon sehr gut, der chinesische, der amerikanische, etc. ... die haben kein Interesse, dass sich was ändert und buttern da schon auch die Politiker in diversen Ländern, damit sie weiter einen Markt haben.
Um das alles zu begreifen, müßte man sich viel mehr mit den Verflechtungen von Politik und Wirtschaft in den einzelnen Ländern beschäftigen immer mit Blick auf die globalen Zusammenhänge.
Ist für Ottilie und Otto Normalo nicht wirklich die übliche Beschäftigung ... und da zähl ich mich durchaus dazu.
Hab nur durch die Arbeit ein etwas besseren Einblick.

Punkt 3
Naturkatastrophen. Klima.
Schaut man sich mal an, wo die ärmsten Länder liegen und was da wettermäßig abgeht, wird einem auch schon etwas klarer, warum die Leute dort hungern.
Länder, die auf Breitengraden liegen, wo in den ganzen Jahren immer Dürren kommen, von denen sich weder der Boden noch die Menschen erholen können, haben nunmal Probleme bei der Nahrungsmittelerzeugung.
Länder, wo regelmäßig Hurrikans drüberfegen, und alles kaputt machen, sind nunmal ständig im Aufbau, weil im nächsten Jahr ist schon wieder was kaputt.
Dass Katrina über New York gefegt ist, hat massenhaft in Zeitungen gestanden... die armen Amis ...
Dass Katrina aber auch wiedermal Haiti zerstört hat, hat keine Sau interessiert.
Und die sind noch von der letzten Katastrophe am Boden, haben keine Infrastruktur - die war schon vorher kaum vorhanden - und Haiit war schon das Armenhaus der Welt. Einst reich an Flora und Fauna, schnicke alles ausgebeutet von westlicher Welt, durchgekaut und ausgespuckt dürfen die Menschen dort jetzt selber schauen, wie sie überleben.

In südamerikanischen Ländern können sich die Leute mittlerweile auch kaum noch die Nahrung leisten - das kommt jetzt bald dazu für die großen Hilferufe - weil auch dort ganze Landstriche aufgekauft zum Anbau von Pflanzen für Biodsprit verwendet werden.

Auch wenn wir von klimatischen Katastrophen derweil noch verschont sind ... die Art und Weise, wie Politik und Wirtschaft verknüpft sind. (Wasserverkauf!!!!) wird bei uns auch bald für Änderungen sorgen, und wenn man dann am eigenen Leib verspürt, was der Kapitalismus dort bereits treibt, wo sich die Leut von Haus aus nicht großartig wehren konnten, kann sich dann sicher erklären, warum die Leut dort immer arm sind.

:)
 
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