das ist ein wunderschöner Text, und gerade jetzt sagt er ziemlich nahe oder genau, was ich selbst auch empfinde.
Als ich es vor Tagen zum ersten Mal las, war da noch etwas, das ich nicht richtig festlegen kann, das dem in mir entgegenstand, und daher zog ich mich erstmal zurück.
Es musste einiges in mir "wirken". Angefangen hat das ja (in der letzten speziellen Zeit) mit diesen Texten , ich sag jetzt
einfach mal "Von der Liebe des Vaters", worüber ich dann ja auch einen Thread hatte / habe.
Es entstand eine kleine Diskrepanz zwischen "göttliches Licht im Inneren", wobei ich durchaus auch Gott als heiligen Strom im Sein, umfassend und nicht zu begreifen, meine,
und andererseits diese "Bitte an einen (angeblich göttlichen) Vater um den Strom der göttlichen Liebe".
Ich fühlte, dass das Beides nicht völlig das Gleiche ist.
Ich hatte ein Problem mit dem Wort "Vater". Das wurde mir jetzt klar. Denn nicht nur Jesus sprach immer von seinem Vater, und meinte Gott (un- überpersönlich, göttlicher Strom), oder immanentes Sein, wie du es nennst ..
sondern auch meine Mutter sprach immer während meiner Kindheit und auch später von "ihrem Vater", und sie meinte einen ziemlich brutalen scheinbar bösen Menschen. Sie nannte ihn nie anders (er lebte bei meiner Geburt schon lange nicht mehr), und auch für mich gab es keinen Grund, ihn irgendwie anders zu "nennen", da ich ihn ja nicht ansprechen brauchte.
So war er für mich einfach nur "der Vater meiner Mutter".
Ich habe kürzlich einen Film gesehen, der genau dazu passte, er hieß "Ostfriesensühne", und handelte von einer Tochter, die unbedingt den schon länger zurückliegenden Mord an ihrem Vater aufklären wollte.
Sie hing sehr an ihm und hatte wunderschöne Zeiten mit ihm erlebt, es wurden immer mal wieder Erinnerungsfetzen eingeblendet. Aber es kam im Laufe ihrer Recherchen heraus, dass er zwischendurch sehr vom Pfad des Guten abgekommen war, und zu beinahe so etwas wie ein schlimmer Teufel geworden war.
Am Ende kann sie das für sich klären, und er, ihr Vater ist sogar der zündende Moment, sie in letzter Minute von viel Übel und Untergang zu befreien.
Du schreibst an einer bestimmten Stelle, dass im Alten Testament Gott ein persönliches Wesen war.
Wahrscheinlich, nehme ich stark an, war er, wenn dann, eine Persönlichkeit, in welcher Form auch immer, die zumindest damals unter den Menschen die Rolle Gottes annahm.
Ich glaube außerdem, egal was von "Gott" damals vielleicht ausging, dass zum Beispiel durch eine echte gefühlte vom Herzen kommende Bitte, gerichtet an einen Vater, um göttliche Liebe (und zwar dass sie strömend hereinkäme), dass diese Bitte aus dem Herzen in der Lage ist, dem in dem Augenblick betenden oder bittenden Menschen, das Licht Gottes im eigenen Inneren bewusst zu machen.
Und durch ständiges Wiederholen entfaltet sich der Mensch natürlich immer mehr zum Göttlichen hin. Vielleicht nicht unbedingt, weil der "Vater" es so großzügig spendet, sondern zumindest auch, weil Mensch in dem Moment sich auf seinen eigenen göttlichen Lichtpunkt konzentriert, denn eine wirklich in dieser Hinsicht gefühlte Bitte, kann ja nur von diesem inneren Lichtfunken ausgehen.
Es ist daher auch, in meinen Augen, eine Heilung der alten Geschichte.
Daher widerspricht sich das, glaube ich, nicht. Gott außen oder innen, spielt vielleicht keine wirkliche Rolle, wenn begriffen wird, dass nur vom eigenen "Herzen" aus, eine echte Verbindung aufgenommen werden kann.