Einige provokante Thesen zum Schamanismus, Teil 1: Keine Krafttiere

Das sehe ich sowas von anders.

Es geht genau darum, wie ernst Menschen genommen werden, die erst einmal nicht nur keine Ahnung sondern auch andere Vorstellungen und Bedürfnisse haben. Nach meiner Auffassung geht es beim Schamanismus eben auch darum, einen Menschen da abzuholen, wo er*sie ist, und ihn*sie nicht einfach nur wegzuschicken oder zu vergraulen, sondern in die Richtung zu weisen, die passender wäre. Niemand taucht grundlos auf, und Muster, die erkannt werden, haben vor allem mit der Person zu tun, der dieses Muster passiert.

Ob Menschen nun lieblos einfach weggeschickt oder vergrault wurden oder nicht, kann ich nicht beurteilen, ich war ja nicht dabei. Es wurde aber von verschiedenen Leuten impliziert und da finde ich es sehr sinnvoll, das mal zu hinterfragen.

Habe ich nirgendwo rauslesen können.:rolleyes:
Für mich hat Schamanismus null mit Gewerbe und Geschäftemacherei zu tun.

Ebenso wäre selbst ein Schamane im tiefsten Urwald doch nicht verpflichtet jeden Menschen bedingungslos zu "helfen", wie kommst du bloß darauf?
 
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Ebenso wäre selbst ein Schamane im tiefsten Urwald doch nicht verpflichtet jeden Menschen bedingungslos zu "helfen", wie kommst du bloß darauf?
Hab ich auch nicht gesagt, ich habe gesagt "Richtung weisen". Für mich hat das auch mehr mit Menschlichkeit als mit Schamanismus zu tun, und irgendwie sind mir nun mal die Menschlichkeit und das Einfühlungsvermögen wichtig, wenn ich mich in die Hände eines*r Schamanen*in begebe. Da kann jemand noch so tollen Kontakt haben, in allem Möglichen bewandert sein und Wunder wirken können: wenn ich nicht das Gefühl habe gut aufgehoben zu sein, was soll ich dann da? Was soll dann überhaupt IRGENDWER da?
 
Hab ich auch nicht gesagt, ich habe gesagt "Richtung weisen". Für mich hat das auch mehr mit Menschlichkeit als mit Schamanismus zu tun, und irgendwie sind mir nun mal die Menschlichkeit und das Einfühlungsvermögen wichtig, wenn ich mich in die Hände eines*r Schamanen*in begebe. Da kann jemand noch so tollen Kontakt haben, in allem Möglichen bewandert sein und Wunder wirken können: wenn ich nicht das Gefühl habe gut aufgehoben zu sein, was soll ich dann da? Was soll dann überhaupt IRGENDWER da?

Nichts soll man da, denn niemand braucht einen "echten" Schamanen als Lehrer.

So kann ein grottenschlechter Lehrer gut sein - und ein guter Lehrer schlecht.:rolleyes:
 
Hab ich auch nicht gesagt, ich habe gesagt "Richtung weisen". Für mich hat das auch mehr mit Menschlichkeit als mit Schamanismus zu tun, und irgendwie sind mir nun mal die Menschlichkeit und das Einfühlungsvermögen wichtig, wenn ich mich in die Hände eines*r Schamanen*in begebe. Da kann jemand noch so tollen Kontakt haben, in allem Möglichen bewandert sein und Wunder wirken können: wenn ich nicht das Gefühl habe gut aufgehoben zu sein, was soll ich dann da? Was soll dann überhaupt IRGENDWER da?

Vielleicht ist der aber für andere genau der Richtige?
Es gibt viele, die einen Arzt loben und dann gibt es welche, die den als den letzten beschreiben, zu dem sie gehen würden und lieber in einer Ecke krepieren würden.
Ich bin überzeugt, dass viel der Schamanen, die da draußen irgendwo in den Steppen und Wäldern praktizieren, ziemliche A*rchl*cher sind, vom menschlichen her gesehen, aber für die Leute, die sie aufsuchen tatsächlich was bewirken, Allerdings sind diese Menschen auch keine empfindlichen Westler, die jedes Wort auf die Goldwaage legen und hart im Nehmen sind.

Gruß

Luca
 
Ich bin überzeugt, dass viel der Schamanen, die da draußen irgendwo in den Steppen und Wäldern praktizieren, ziemliche A*rchl*cher sind, vom menschlichen her gesehen, aber für die Leute, die sie aufsuchen tatsächlich was bewirken, Allerdings sind diese Menschen auch keine empfindlichen Westler, die jedes Wort auf die Goldwaage legen und hart im Nehmen sind.
Genau, dass ist der Punkt.

Der berühmte Funke muss überspringen, sonst kann mir der tollste Schamane nicht helfen.

Seine Energie muss gespürt werden, schließlich gibt man sein Innerstes preis, dass finde ich ist einem Vorgespräch leicht heraus zu finden.

Nicht alle Menschen die einen Schamanen besuchen wollen selbst Schamane werden. Wie hier oft zu lesen war.

Ich finde, dass ein Schamane mich zu meinen Urinstinkten und auch Wurzeln zurück führt und, dass ich dadurch einen ganz anderen Blick auf die Dinge des Lebens bekomme.
 
Allerdings sind diese Menschen auch keine empfindlichen Westler, die jedes Wort auf die Goldwaage legen und hart im Nehmen sind.
Das glaub ich wiederum eher weniger.
"Empfindliche Westler" is ja wiederum so ein Allgemeinplätzchen. Eigentlich die ganze Aussage. Wobei, wer sind denn diese Westler?
 
Das sehe ich sowas von anders.

Es geht genau darum, wie ernst Menschen genommen werden, die erst einmal nicht nur keine Ahnung sondern auch andere Vorstellungen und Bedürfnisse haben. Nach meiner Auffassung geht es beim Schamanismus eben auch darum, einen Menschen da abzuholen, wo er*sie ist, und ihn*sie nicht einfach nur wegzuschicken oder zu vergraulen, sondern in die Richtung zu weisen, die passender wäre. Niemand taucht grundlos auf, und Muster, die erkannt werden, haben vor allem mit der Person zu tun, der dieses Muster passiert.

Ob Menschen nun lieblos einfach weggeschickt oder vergrault wurden oder nicht, kann ich nicht beurteilen, ich war ja nicht dabei. Es wurde aber von verschiedenen Leuten impliziert und da finde ich es sehr sinnvoll, das mal zu hinterfragen.

Jetzt verwechselt mal bitte den Kontext nicht!
Selbstfindungskurse sind was völlig anderes als Heilung-Suchende in eine Ausbildungsgruppe zum Schamanen/schamanisch Praktizierenden zu setzen!!!

Es ist unschön jetzt hier alles durcheinander zu würfeln - nur um den Frust um einen Begriff abzulassen, was nun eigentlich schon um die Ecke ist und nur Nebensache, kein Hauptthema hier im Thread.
Einerseits wird verlangt, dass man gescheit ausgebildet wird, aber wenn gesagt wird dass nicht jedermann dazu geeignet ist, wird sich auch aufgeregt.
Weil alle anderen nicht geeignet sind nur man selbst nicht oder wie soll ich das verstehen?

Heilungssuchende werden nicht weg geschickt - jedenfalls nicht bei mir.
Ich habe in meiner Praxiszeit (im eigenen Heilungszentrum) fast tägl. 3 Behandlungen kostenfrei gemacht und die erste Behandlung war immer auf freiwilliger Spendenbasis. So hatte jeder die Möglichkeit zu testen ob es ihm überhaupt was bringt.
Um meinen Lebensunterhalt damals zu decken bin ich nebenbei Kühe melken gegangen - was auch ein Knochenjob ist und habe in der Praxis 6-7 Tage die Woche gearbeitet.
Meine hauptsächlich Klienten sind schwerstkrank gewesen und ich fand es manchmal einfach dekadent, wenn jemand mit mit kleinen Wehewehchen noch um kostenlose Behandlung feilscht.
Selbsfindungskurse gibt es/gab es freilich nicht für Omme, ich muss auch von was leben!
Und Ausbildungen erst recht nicht - ich musste meine auch bezahlen, das versteht sich ja wohl von selbst.

Ich finde es der Hammer wie sich das Thema hier entwickelt ...
 
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Wenn die schon alles wissen, warum sollte man dann seine Ressurcen verschwenden um ihre Bedürfnisse zu befriedigen? Man kann die Kraft und Zeit nutzen um etwas für sich selbst zu machen. Wo soll der Sinn liegen gegen Weltbilder anzukämpfen, selbst wenn diese Nichts als Wunschdenken sind. Wir sind alle freie Menschen und können tun und lassen was wir wollen. Wenigstens uns die Mühe sparen den anderen erklären zu müssen was wie ist, sollen die doch selbst rausfinden...vor allem wissen die doch schon alles. Es gibt nun mal den zahlenden Kunden mit ganz klar festgelegten Erwartungen und Bedürfnissen, mit Vorwissen und Schemata die bespielt werden wollen. Nun kann man herabsinken und das Spielchen mitmachen, oder es aber auch ganz lassen. Schliesslich muss man niemandem helfen. Man muss nicht Schamane sein. Das ist der Punkt an dem die Erfüllung des Weges ansetzt. Solange man an die Trommel noch gebunden ist, wird es arg schwer die Balance zwischen dem Kunden hier und dem Wesen dort zu finden. Bringt nur keine Kohle wenn man sagt: dann eben nicht.
 
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