"für was auch immer es gut ist s01e03"
es ist echt schwierig einen anfang zu finden. weil es hier um etwas geht, dass bis zurück zu meinen ersten erinnerungen reicht. mit meiner lebenslangen suche der wahrheit. ist das leben mehr und von dingen bestimmt, die wir nicht greifen können. sind diese dinge, die ich in mir trage und nicht los werde und sehr tief sitzen, anerzogen (ob von zuhause oder der gesellschaft) trugbilder, wunschdenken, falschprägung und ich sehe zusammenhänge wo keine sind oder ist da doch mehr und ich checks einfach nur nicht und bin nicht fähig die dinge richtig zu deuten
mit meiner anmeldung werde ich doch nicht anfangen, ich müsste eigentlich noch monster ausholen. aber ich versuch den vorlauf so kurz wie möglich zu halten. ich lass schon viel weg...
ich hab meine „große liebe” mit 18 getroffen und war mit ihr bis 21 zusammen. ich hab damals nie bewusst darüber nachgedacht, für mich war einfach klar, dass ich mit ihr diesen weg bis zu ende gehe. nach zweieinhalb jahren war es aber vorbei mit gemeinsamen weg. ich hab zwei jahre gebraucht zu raffen, dass sie nicht wieder kommt. zwei jahre hat es gedauert, dass bei dem gedanken an sie, aus sturzbächen ein leises tränchen wurde. damals habe ich etwas verloren und mir war lange gar nicht bewusst, dass ich etwas verloren habe, geschweige denn was.
wie wohl die meisten, habe ich nach dieser erfahrung nie wieder so viel zugelassen das mich so tief verletzen hätte können. verliebt habe ich mich natürlich oft, das kann ich gut und es gab auch trennungen die mich sehr verletzt haben. aber, nie wieder in solchem maße. auch wenn sich das blöd anhört, habe ich mir geschworen, dass ich keiner mehr länger als zwei wochen nachheulen werde. plus minus hat das auch ganz gut getan.
viele beziehungen (wenn man die überhaupt so nennen kann), von denen alle unter zehn monaten waren, folgten. manchmal wurde ich verlassen, manchmal bin ich gegangen. ich wurde immer unglücklicher. das fass lief dann über mit der letzten, in die ich echt verknallt war und das so unerklärlich, ohne vorwarnung, ohne irgend einem zu tun von mir, vorbei war. so schnell konnte ich gar nicht gucken. da wars dann vorbei mit dem glauben an dieses kack gefühl und dem quatsch, dass ich ihr, dieser einen, die ich vor langer zeit verloren habe und schon so lange darauf warte wieder zu begegnen, begegnen werde, weil es diesen ganzen quatsch nicht gibt, das einfach nur bescheuerter romantischer käse ist den sich mein köpfchen zusammen spinnt. ich hatte komplett den glauben, an das was wir liebe nennen, verloren und ich wollte dieses scheiß gefühl nicht mehr haben. nie mehr verlieben und dieses scheiß gefühl fühlen.
zu der zeit habe ich meine exfreundin kennengelernt. bis dahin war ich nach jeder trennung immer paar monate alleine. ich bin nie von einer in die andere beziehung gerutscht. alleine schon, um keinen müll von der einen in die ander zu schleppen. aber ich wollte nicht mehr das irgendwas, auch nur einen einzigen tag, weh tut. und das einzige was einen von einer frau ablenken kann ist nunmal eine andere frau. gleiches löst gleiches. das war nie mein ding, aber mein ego und der unwille mein leid zu ertragen, haben mich diesen schritt gehen lassen.
so fing das mit meiner ex an. was als hinwegtrösteaffäre gedacht war, wurde am ende zu ca. zehn jahren beziehung. mein plan war, das zwei-drei wochen laufen zu lassen und dann zu beenden. aber je mehr ich sie kennen gelernt habe, desto mehr habe ich sie schätzen gelernt. sie ist der großartigste, integerste, loyalste mensch, mit einem unglaublich großem herz, der mir in meinem ganzen leben begegnet ist.
irgendwann habe ich die entscheidung getroffen bei ihr zu bleiben und alles dafür zu tun, dass diese beziehung funktioniert. ich bin kompromisse eingegangen, die ich früher nie eingegangen wäre. ich hab mich komplett aufgelöst und die beziehung hat mir alles abverlangt und war ein teil von vielen, mit denen ich mich in die größte kriese meines lebens geritten hab. ich war völlig leer, kaum existent, nur noch ein geist, wenn überhaupt. die entwicklung oder abwärtsspirale war natürlich fließend, aber für mich ende 2008 deutlich spürbar.
ich habe mit meiner ex einige male darüber gesprochen, dass ich immer schon sehr bereue, dass ich nach der trennung von meiner „großen liebe“ den kontakt abgebrochen habe. sie wäre gerne in kontakt geblieben, ich hab das emotional einfach nicht gepackt. auch wenn das mit den gefühlen irgendwann vorbei war, hat mich aber ,die tatsache nicht zu wissen wie es ihr geht, was sie macht usw. immer sehr belastet. meine ex hat auch mal vorgeschlagen mit mir zu ihr zu fahren, was ich sehr cool von ihr fand, aber nicht wollte. nicht wegen meiner ex, sondern aus dem selben grund, warum ich es nie auf die reihe bekommen habe. weil ich mir schlicht doof dabei vor kam. stalkig oder was weiß ich. ich hab immer mal wieder online nach ihr gesucht, aber nie irgend was gefunden.
ich habe sehr selten von ihr geträumt, aber wenn, war sie immer unerreichbar oder ablehnend. aber ich war nie emotional nach dem aufwachen, noch hat es mich weiter beschäftigt. im februar 2009, am 21. um genau zu sein, bin ich, nach dem ich von ihr geträumt hab, heulend aufgewacht. das bin ich, bis dahin, in meinem ganzen leben noch nie. das war der erste traum, 16 Jahre nach der trennung, in dem sie mich nicht abgelehnt hat, auf mich zuging und mit mir gesprochen hat. viel war nicht in dem traum, das gefühl war einfach nur anders. ich bin dann so schnell ich konnte aus dem schlafzimmer raus. ich wollte nicht, dass meine ex das mitbekommt. was hätte ich ihr sagen sollen? ich hab ja nicht mal selber verstanden warum ich am heulen bin.
auf jeden fall bin ich runter ins büro, an meinen rechner und hab sie gegoogelt. direkt der erste treffer war ein fb profil das sie hätte sein können, aber auch nicht. ohne bei fb zu sein, konnte ich nichts weiter sehen. bis dahin habe ich fb boykottiert. ich bin seit `97 online, hab annähernd 10 Jahre in webklitschen gearbeitet, sämtliche entwicklungen miterlebt und war bei vielem von anfang an dabei. fb habe ich strikt abgelehnt. keine ahnung warum. ein freund hat mich ewig, erfolglos, dazu bringen wollen mir ein account zu machen. an dem tag, am 21.02.2009 habe ich mein account erstellt, nur um zu sehen ob sie das wirklich ist. weil ich mir unsicher war, hab ich noch mal über die fb suche gesucht und da war sie dann unverkennbar. ich habe sie dann auch angeschrieben und bin seither mit ihr in kontakt. um sie wird es nicht weiter gehen, aber das ist schon mal ein datum und vielleicht auch zusammenhang um den es am ende auch geht. ah, ich weiß nicht ob wichtig, aber das war die einzige fischfrau in meinem leben. die meisten, ohne dass ich das gesteuert habe, waren zwilling.
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