Egolosigkeit

Das kannst du vergessen.

Die direkte Erfahrung von Ichlosigkeit ist eine ziemlich fortgeschrittene Stufe auf dem Weg der Meditation und nur für wenige Übende wirklich praktisch relevant.

Richtig und vor allem ist es Unsinn zu glauben, man hätte Fortschritte gemacht, wenn man noch immer an allen materiellen hängt.

Von daher musst du dich als "Ottonormalperson" immer mit deiner Tendenz zu greifen rumschlagen und da ein brauchbares Management mit betreiben.
Eine "Ottonormalperson", wenn Sie das erkennt, versucht eben keine "Ottonormalperson" zu sein. "Ottonormalperson" ist man aufgrund seine "Ottonormalpersonhandlungen"

Nein, Ichlosigkeit hat nix mit Abstand zu zu den Dingen zu tun.
Interessant. Das liebt wohl am Anhaften.

Ichlosigkeit ist ein Zustand direkten Erlebens daß die Dinge keine aus sich bestehende Realität haben und daher ein Anhaften bzw Ablehnen an diese Dinge völlig absurd ist.
Erzählen Sie mehr. Ich bin mir da nicht so sicher ob sie Ihrem Besitz nicht anhaften.

Das "Ich", ist überhaupt nicht das Problem.
Ja in der Regel sind es für jenem der dem verhaftet ist auch immer nur die anderen.


Das Problem ist das Greifen nach den zusammengesetzten und daher vergänglichen Dingen, inclusive der eigenen Identität, das aus dem Gefühl genährt wird daß sie dauerhaft und auch sich selbst heraus existent sind und inhärente Eigenschaften hätten.
Na das klingt jetzt aber anders als die ersten Dinge. Wollen Sie uns die Praxis der Jains erklären?


Untrügliches Zeichen dafür daß dieser Mechanismus am werk ist sind Emotionen von Gier oder Ablehnung.
Und natürlich die Lust dazu.

Aber wie gesagt, wenn du nicht sehr fortgeschritten auf dem Weg der Meditation bist ist es normal und auch nicht schimm diese zu haben, so lange du damit ein verantwortungsbewusstes "Management" betreibst. Und die Idee das nicht haben zu dürfen ist nur wieder so ein neues konzeptuelles Ego-Konstrukt das dich kenien Millimeter weiterbringt aber stattdessen am Fortschritt hindert.

Fort-schritt. Ein interessantes Wort. Schon mal näher darüber nachgedacht was dessen Bedeutung ist?
 
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Ich denke überhaupt nicht dran! Ich habe Jahrzehnte gebraucht um mich mit meiner Persönlichkeit anzufreunden, sie zu akzeptieren und als OK zu befinden, da werde ich mich jetzt nicht mit meinen Mitmenschen zum egolosen Menschenbrei vermischen,.



Keine Sorge, deine Persönlichkeit ist kein Problem. Selbst wenn du die sogenannte "Ichlosigkeit" praktisch erfährst wirst du dich keineswegs in ein hirn- und gefühlloses Gemüse verwandeln.

Das einzige was bei "ichlosigkeit" wegfällt ist das Anhaften an die ganzen konzeptuellen Vorstellungen die man über sich und die Welt so mit sich rumschleppt.
 
Ne, der Selbsterhaltungstrieb ist nicht narzisstisch. Hunger und das Bedürfnis ihn zu stillen, oder der Impuls aus einer gefährlichen Situation zu fliehen ist zB ein grundlegendes Bedürfnis des Körpers und hat mit Narzissmus nun wirklich garnichts zu tun.

Oder würdest du einem Karnickel das vor einem Fuchs davonrennt Narzissmus unterstellen?

Ohhh ein armer am Existenzlimit. *schmunzel* Man kann sich ja viel einreden, wenn man nicht mal weiß wovon man spricht.
 
Ne, der Selbsterhaltungstrieb ist nicht narzisstisch. Hunger und das Bedürfnis ihn zu stillen, oder der Impuls aus einer gefährlichen Situation zu fliehen ist zB ein grundlegendes Bedürfnis des Körpers und hat mit Narzissmus nun wirklich garnichts zu tun.

Oder würdest du einem Karnickel das vor einem Fuchs davonrennt Narzissmus unterstellen?

:D

'Ist eigentlich alles was über dem natürlichem , lebenserhaltendem Grundbedürfnis hinaus geht auch schon ein gesteigertes Ego , also der Wunsch nach Urlaub , schöner Kleidung , neuer Frisur , usw., ?
 
Richtig und vor allem ist es Unsinn zu glauben, man hätte Fortschritte gemacht, wenn man noch immer an allen materiellen hängt.


Eine "Ottonormalperson", wenn Sie das erkennt, versucht eben keine "Ottonormalperson" zu sein. "Ottonormalperson" ist man aufgrund seine "Ottonormalpersonhandlungen"


Interessant. Das liebt wohl am Anhaften.


Erzählen Sie mehr. Ich bin mir da nicht so sicher ob sie Ihrem Besitz nicht anhaften.


Ja in der Regel sind es für jenem der dem verhaftet ist auch immer nur die anderen.



Na das klingt jetzt aber anders als die ersten Dinge. Wollen Sie uns die Praxis der Jains erklären?



Und natürlich die Lust dazu.



Fort-schritt. Ein interessantes Wort. Schon mal näher darüber nachgedacht was dessen Bedeutung ist?


Sorry, auf diesen Blabla werde ich nicht weiter eingehen.

Erstens habe ich dich nicht gemeint mit meinem Post und zweitens spiele ich nicht mit Trollen.
 
Die Egolosigkeit ein komplexes Thema. Ich denke es ist wichtig sein Ego anzunehmen, denn es spiegelt unsere Bedürfnisse dieser Welt wieder. Wenn man es ablehnt bekommt man große Schwierigkeit weil ma dann auch seine Bedürfnisse ablehnt. Man wird dann ein Opfer Anderer sein, dessen Bedürfnisse man erfüllt, weil man seine eigenen verleugnet. Wenn man dann ausbrechen will wird man vielleicht sogar zum Täter. Ich habe das selbst durchlebt, und es war sehr unangenehm und durchlebe es manchmal jetze noch, weil es halt ein Prozess ist da wieder rauszukommen.
Vielmehr sollte man sein Ego annehmen mit all seinen Bedürnisse, und eine Beobachtung dessen durchführen, wie man diese Bedürfnisse ausleben oder umwandeln kann auf eine für alle angenehme Weise. Wenn man sich jedoch zu doll mit seinem Ego identifiziert dann kann man wahrlich zu fiesen Taten fähig sein. Durch Meditation kann man diese Beobachtung gut üben und man wird fähig auch in schwierigen Situationen angemessen zu agieren.

Hier noch ein Ausschnitt aus einer Internetseite:

http://integralesleben.org/index.php?id=1220&type=98&L=

Einer der Gründe, warum viele Menschen Schwierigkeiten mit dem Begriff "Ichlos" haben, liegt darin, dass sie alle ihre Phantasien von "heiligmäßig" oder "spirituell" auf ihre "ichlosen Weisen" projizieren, was üblicherweise bedeutet, dass diese dauernd gütig lächeln und vom Hals abwärts tot sein müssen, frei von fleischlichen Begierden und Gelüsten. Von all demjenigen, womit die Menschen üblich erweise Schwierigkeiten haben - also mit Geld, Essen, Sex, Beziehungen, Begierden -, sollen ihre Heiligen frei sein. "Ichlose Weise" sollen "über den Dingen stehen". Redende Köpfe sollen sie sein. Religion heißt für viele Menschen Befreiung von allen niederen Instinkten, Trieben und Bindungen, und deshalb erwarten sie von der Religion nicht Hilfestellung, wie man sein Leben mit Begeisterung leben kann, sondern vielmehr, wie man es unterdrücken und verleugnen, wie man ihm entrinnen kann.

Mit anderen Worten, die meisten Menschen wünschen sich einen spirituellen Weisen, der "weniger als eine Person" ist, der irgendwie frei ist von all den chaotischen, komplexen, pulsierenden, wirren, drängenden Kräften, die die meisten Leute umtreiben. Im Weisen soll all das nicht vorhanden sein, was einem selbst zu schaffen macht! Von allem, was einen selbst ängstigt, verwirrt, quält, soll der Weise unberührt sein. Dieses Nichtvorhandensein, dieses Freisein-von, dieses "Weniger-als-eine-Person-sein" versteht man oft unter "ichlos".

Aber "ichlos" bedeutet eben nicht "weniger als personal", sondern vielmehr "mehr als personal" - alle normalen personalen Eigenschaften und zusätzlich einige transpersonale. Man braucht ja nur an die großen Yogis, Heiligen und Weisen von Moses über Christus bis Padmasambhava zu denken: Dies waren keine schwächlichen Duckmäuser, sondern Leute, die etwas bewegten, die im Tempel die Peitsche schwangen und ganze Völker unterwarfen. Sie begegneten der Welt nicht mit frommem Augenaufschlag, sondern nahmen sie ganz konkret an; viele von ihnen entfachten tief greifende gesellschaftliche Revolutionen, die jahrtausendelang wirksam waren.

Sie konnten dies nicht deshalb tun, weil sie der physischen, emotionalen und mentalen Dimension des Menschseins und dem Ich auswichen, das deren Träger ist, sondern eben deshalb, weil sie diese Dimensionen mit einem Elan und einer Intensität ergriffen, die die Welt in ihren Grundfesten erschütterte. Natürlich hatten sie auch Kontakt zur Seele (dem tieferen Psychischen) und dem Geist (dem formlosen SELBST), die der letzte Ursprung ihrer Durchschlagskraft waren, aber sie verliehen dieser Kraft Ausdruck und setzten sie in konkrete Ergebnisse nur deshalb um, weil sie die niedrigeren Dimensionen in einer spektakulären Weise nutzten, um sich in der Welt Gehör zu verschaffen.
 
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Oder würdest du einem Karnickel das vor einem Fuchs davonrennt Narzissmus unterstellen?

Ja klar doch!!!:D
Sehr hoch spirituell ist es jedenfalls nicht - erst wenn es ego-los sagen würde:
"Hey, Fuchs... DU hast Hunger ... na, ok.. dann friss mich halt", wäre sein Verhalten zu befürworten!!!!! :D
... und hoch spirituell!!!

Ist doch fürchterlich - immer diese Identifikation mit dem bösen Ego!
 
Die Egolosigkeit ein komplexes Thema. ...

Werter Beatfreak, was mir zu den Worten einfällt, ist Spirituelles Herauswinden:

Manchmal hörst du, daß Buddhas Lehren über Nicht-Selbst Lehren über Nicht-Ego sind. Das ist tatsächlich ein Missverständnis und hat zwei nichtglückbringende Konsequenzen. Zum Ersten wird es für jene, welche die Idee von Nicht-Ego mögen, zu einer Ausrede für Selbsthaß und der Praxis des spirituellen Herauswindens /Umgebens. Ein Beispiel für dieses Umgehen ist dies: Angenommen, du hast Probleme in deinem Leben und du möchtest dich mit der Schwierigkeit des Auseinandersetzens, um Reifer im Umgang mit anderen zu werden, nicht auseinander setzen oder du negierst die problemverursachende Begierde in deinem eigenen Geist. Anstelle gehst du einfach daran zu meditieren, machst deine Niederwerfungen, rezitierst und hoffst, daß diese Praxis in magischer Weise all deine Problem im Leben aus dem Weg schafft. Das nennt man spirituelles Herauswinden, eine unheilsame Art an Gewohnheiten und Praxis festzuhalten. Wie du absehen kannst, ist dies nicht sehr gesund - und auch nicht sehr effektiv. Leute kommen oft von Meditationsretreats zurück und haben noch genau die selben Probleme wie zuvor.

Das andere Problem des Denkens, daß Buddhismus Nicht-Ego lehrt ist, daß jene, die eine gesunde Funktion des Egos verstehen, glauben, daß es Buddhismus an einer passenden Anerkennung dieser Funktionen fehlt. Sie denken, daß buddhistische Lehren unvollständig sind und brauchen Hilfe von westlichen Psychologen um ein vollständiges Training für den Geist zu bekommen.

Formen von Selbst und Nicht-Selbst -Die buddhistischen Lehren über Anatta

Übrigens sehr lesenswerte und selten so Umfassende Darstellung.
 
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'Ist eigentlich alles was über dem natürlichem , lebenserhaltendem Grundbedürfnis hinaus geht auch schon ein gesteigertes Ego , also der Wunsch nach Urlaub , schöner Kleidung , neuer Frisur , usw., ?



Wie gesagt, der Begriff "Ego" trifft überhaupt nicht das was dabei das Problem ist. Nicht das Ich ist das Problem sondern das Greifen nach dem (illusorischen) Ich und der ganze Rattenschwanz an negativen Emotionen die daraus folgen.

Der Wunsch nach Urlaub kann zB sowohl ein natürliches, gesundes Bedürfnis des Körpers nach Erholung sein als auch ein Fall von Begierde.

Aber wie weiter oben schon gesagt, als nicht eine direkte Erfahrung von "Ichlosigkeit" habende Person ist es eher selten und ungewöhnlich einen Gedanken zu haben der nicht irgendwie auch egozentrisch motiviert ist und alles was man so will oder nicht will im Leben ist zum Teil auch aus dem Greifen nach einem Ich gespeist.
 
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