Egolosigkeit

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Wie gesagt, der Begriff "Ego" trifft überhaupt nicht das was dabei das Problem ist. Nicht das Ich ist das Problem sondern das Greifen nach dem (illusorischen) Ich und der ganze Rattenschwanz an negativen Emotionen die daraus folgen.

Der Wunsch nach Urlaub kann zB sowohl ein natürliches, gesundes Bedürfnis des Körpers nach Erholung sein als auch ein Fall von Begierde.
Diese Armen Leute. Ich hab gehört, daß mache sogar für Erholung arbeiten. Paradox.

Soetwas wie "Urlaub" gibt es seit 50 Jahren. Geniale Erfindung. Woher die wohl kommt.
 
Wie gesagt, der Begriff "Ego" trifft überhaupt nicht das was dabei das Problem ist.

Der Wunsch nach Urlaub kann zB sowohl ein natürliches, gesundes Bedürfnis nach Erholung sein als auch ein Fall von Begierde.

Aber wie weiter oben schon gesagt, als nicht eine direkte Erfahrung von "Ichlosigkeit" habende Person ist es eher selten und ungewöhnlich einen Gedanken zu haben der nicht irgendwie auch egozentrisch motiviert ist und alles was man so will oder nicht will im Leben ist zum Teil auch aus dem Greifen nach einem Ich gespeist.

Sehe ich ähnlich und auch der Wunsch nach Egolosigkeit ist eher egozentrisch .Hört sich vielleicht nur spiritueller oder wichtiger an , als wenn man sagen würde ,ich mach was gegen meinen Narzissmus oder Depressionen .
 
Ich wär dankbar wenn du mir dies kurz erklären könntest :)
Werter Breatfreak,

In Kürze: Wellnessspiritualität oder als Schlagwort "Haushälter/Hausstandsgleichmut" Die Längere und ausführliche Erkläreung hatte ich ja schon in dem Post gegeben. Haben Sie es schon gelesen?
Soll nicht heißen, daß ich mir die Zeit nicht nehmen möchte. Kann nur sein, daß sie es vielleicht übersehen haben.

Also einfach Bescheid geben.
 
Sehe ich ähnlich und auch der Wunsch nach Egolosigkeit ist eher egozentrisch .


Jepp, ist so. Die Alternative die der Buddhismus zu diesem Problem anzubieten hat ist der Bodhisattva :thumbup:

Befreiung erlangen zum Zweck allen fühlenden Wesen ebenfalls zu diesem Zustand zu verhelfen. Hier ist die Motivation die Ichlosigkeit zu erlangen altruistischer Natur.
 
Dieses Heer von menschlichen Robotern haben wir JETZT.

Das sehe ich nicht so. Wir sind eine Ansammlung von unterschiedlichsten Individuen und das ist auch gut so. Wir haben einen eigenen Willen, eigene Gedanken und Wertigkeiten. Darauf möchte ich nicht verzichten. Wer sich manipulieren und fremdsteuern lässt ist selbst schuld.

R.
 
Jepp, ist so. Die Alternative die der Buddhismus zu diesem Problem anzubieten hat ist der Bodhisattva :thumbup:

Befreiung erlangen zum Zweck allen fühlenden Wesen ebenfalls zu diesem Zustand zu verhelfen. Hier ist die Motivation die Ichlosigkeit zu erlangen altruistischer Natur.

Das ist wohl die Narzisstischete Idee die heute so herumschwirrt. Mag sein, daß dies dieser "Buddhismus" anbietet, dieses Händlervereinigung, aber Buddha hatte so etwas nicht angeboten.

Warum auch, wenn er die Lösung lehrt.

Leute die das machen wollen, müßten Sich um Paramis bemühen. Jetzt, nicht mal fähig Dankbar oder gar so großzügig wie einen normaler Mensch zu sein.
 
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Ah, hat er dir das persönlich so erzählt? :lachen:

Wenn man sich etwas damit beschäftigt hat, und nicht nur das raus sucht, was einem dienlich sein kann, um seine Lebensweise zu rechtfertigen, liegt das für jeden offen dar.

Gelehrt hat er diese jedenfalls nicht (wäre auch Unfug das eine Buddha einen expliziten Lehrer hätte), aber aus seinen Erzählungen kann man gut nachvollziehen was es dazu braucht.

Es ist ja allseits bekannt, daß das diese "Boddhisatvas" geniale Verwirrungen haben und selbst Buddha gestand das ein gehabt zu haben. Wie noch Verwirrter muß man sein, zu glauben, daß ein Vater einen Sohn den das lehrt, was noch nicht sehr klug war.

Und darüber, daß jemand, der den Bodhisattvaweg wirklich geht, sich diese nicht an die Stirn heftet ist auch klar.

Kurz gesagt: Der absolute Über-drüber Narzzismus. Selbst nicht mal fähig das eigenen Leben unabhängig zu regeln und Retter sein wollen. Da spielt wohl das Jesus-Trauma etwas mit.

Die vier speziellen Charakteristiken eines Bodhisatta
(frei übersetzt aus: A Manual of the Excellent Man - Uttamapurisa Dipani by Venerable Ledi Sayadaw )


Ich werde mich nun mit den vier speziellen Charakteristiken eines Bodhisattas, die ihm von einem Einzelbuddha abheben, befaßen. Diese sind eklatant augenscheinlich, als ob sie Schmuck um den Nacken wären.

1. Indriya – die fünf kontrollierenden Fähigkeiten - Unerschütterliche Überzeugung (saddha), unermüdlicher Eifer (viriya), unzerstreute Achtsamkeit (sati), standfeste Konzentration (samadhi), und treffsichere Weisheit (pabba) sind die ersten Merkmale, die einen Bodhisatta hervorheben.

2. Patipatti – die Praxis – Ein Bodhisatta ist immer daran anderen zu helfen und plaziert das Wohl anderer höher als das eigene. Er erwarten niemals eine Vergütung für die Anstregungen, die er für das Wohl anderer unternimmt. Auch wird er diese nie erwähnen, weder in der Anweseheit des Nutznieseres, noch in einer anderen Situationen. Selbst wenn der Nutznießer „die Hand die ihn füttert beißt“, dreht sich ein Bodhisatta niemals von der guten Sache ab. Dies bleibt selbst wahr, wenn sein Leben unmittelbar bedroht wird. Das ist des Bodhisattas Verständis über einen Wunschbrunnen der Gegenwart. Im Bezug auf die Verdienste, die er mit seinen noblen Handlungen im Geben oder im kultivieren von Tugend, etc. anhäuft, setzt ein Bodhisatta seinen Blick höher als bloß Nibbana zu verwirklichen. Er ist nur nach vollkommener Erleutung aus, mit der es ihm möglich ist den Weg zu Nibbana zu zeigen. Das ist die Praxis eines Bodhisattas für die Zukunft. Diese zweiseitige Art der Praxis hebt einen Bodhisatta ebenfalls hervor.

3. Kosalla – Geschicke – Diese sind, in einwandfreien logischer Denkweise (cintamayabana) und der Präsenz seines Geistes (tavkhanuppattibana), die ihm nie im Stich lassen, in ihm manifestiert. Auch wenn die zukünftigen Schüler oder Einzelbuddhas ebenfalls diese zwei intellektuellen Qualitäten zu einem hohen Grad haben, sind sie fallweise Fehlern unterlegen. Für einen Bodhisatta sind diese Qualitäten unfehlbar. Dies sind die Geschicke eines Bodhisattas, die ihm einzigartig unter anderen Anwärtern zur Erleuchtung machen.

4. Ajjhasaya – Neigung – Die Texte behandeln diese Thema im Bezug auf Perfektionen ziemlich ausführlich, aber ich werde es nur kurz beschreiben. Im Bezug auf Geschenke, zum Beispiel, ist ein Bodhisatta immer sehr freudig am Schenken. Wenn immer er etwas zu geben hat und kein Empfänger verfügbar ist, fühlt er sich frustriert. Wenn immer er etwas gibt, macht er es mit einen leichten Herzen und gibt gut acht dies auch immer so zu tun. Kein Umfang einer Gabe, würde sein angestrebtes Ziel der Großzügigkeit erreichen. Wenn immer ihm jemand um etwas bittet, beurteilt er ihn nicht nach seinem Status oder Glauben, sondern kommt dem erfreut nach. Einhergehend mit diesem Handeln, denkt er nie an seine eigenen Bedürfnisse und gibt sich befriedigt, ausschließlich den Bedürfnissen des anderen hin. Im Bezug auf Buddhavamsa zu diesem Thema, beginnt eine Passage mit: “Yathapi kumbho sampunno...” ([2]) In dieser Passage, welche sich im Kapitel über Perfektion in Großzügigkeit befindet, wird „Neigung“ so beschrieben:

“Als würde jemand einen großen Kochtopf gefüllt mit Buttermilch umdrehen, um ihn zu lehren: Nicht einmal ein Satz würde verbleiben und alles würde aus dem Topf laufen; so ist es wenn ein Bodhisatta eine Gabe darbringt... Egal ob es ein dummer schmieriger Bettler ist, oder ein Arbeiter mit schwerfälligen Trieben, ein Trinker oder besser als diese, eine Person die Zuflucht zu den drei Juwelen genommen hat, oder einer der die Tugendregeln einhält; oder in Kurze: egal ob er gut, durchschnittlich, oder schlecht ist, läßt er ihn zu jeder Zeit um Almosen kommen. Der Bodhisattva urteilt niemals darüber welche Art von Genosse er ist, oder ob er der Gabe wert oder sie nicht angebracht ist; er diskriminiert nie, zögert nie (er gibt frei).“
Zu den unterschiedlichen Klassen von Bettlern die von jämmerlich bis exzelent reichen, kümmert sich der Bodhisatta nicht darum eine Person, die an der Türe um Hilfe oder Almosen ruft, zu bewerten. Der Umfang der Gabe ist nicht abhängig von der Klasse des Bettlers. Diese Art des völlig undiskriminierenden Gebens ist eine weiter Charakteristik eines Bodhisattas.

Dieses Beispiel sollte in Rücksicht auf alle verbleibenden Perfektionen mit ihren Details als Beispiel dienen. Jene die mit Pali nicht so familiär sind, sollten die Essenz, dem was der Text zuvor ausdrückt, bekommen haben.

In diesen Tagen gibt es viele, die sich Buddhaschaft wünschen und weisheitsorientierte Buddhaschaft wie diese, obwohl ihr Verhalten kaum dafür reichen würde selbst gewöhnliche Schüler zu werden.

“Wer macht schon etwas für Nichts?”, würden diese Leute protestieren. „Gute Resultate für gute Taten zu erwarten, ist doch ganz gewöhnlich.“ Aber bedenke, eine Sache ohne einer zukünftige Vergütung zu erwarten bringt höhere Resultate als man je erwarten könnte. Eine verdienstvoller Tat mit einem leidenschaftlichen Wunsch das sie gute Resultate bringt, ergibt nur beschränkt Ergebnisse und zählt nicht im Bezug auf das Erfüllen von Perfektionen. Erinnere dich an das Beispiel mit dem Schimmel in Saatkörnern oder Schädlingen in einer Plantage.

Manche meinen, daß ein schrittweises Reifen der passendere Prozess sei, da das Erleuchten jetzt nicht möglich wäre. Warum also sollte man nicht Verdienste für eine bessere Existenz in größerem Wachstum ansammeln? Meine Antwort ist diese:

Jungpflanzen gedeihen nur während der Regenzeit. Nur eine unter Tausenden oder Zehntausenden unter ihnen würde die langen trockenen Monate bis zur nächsten Regenzeit überleben. So eine seltene Pflanze muß außergewöhnlich robust sein und ihre Wurzel fest in die Tiefe gestreckt haben. Solch eine seltene Pflanze braucht sich klarer Weise nicht viel vor der Härte des Klimas fürchten, wenn sie schon drei oder vier Regensaisonen durchgebracht hat.

Gleich wie in dieser Analogie ist es nur in der Zeit in der Buddhas Lehre noch existiert möglich das Aufstreben von Perfektionen zu erlangen. Was immer man an kleiner Perfektion in einer gegenteiligen Zeit erlangt, hat wenig Chancen zu überleben um in einer Zeit des nächsten Buddhas weiterentwickelt zu werden.

Während der Dunklen Zeiten ist rechte Ansicht für die Menschen verloren und falsche Sichtweise hat Oberhand. Jemand der nur etwas an Verdiensten erlangt hat, fällt in falsche Sichtweisen und so ist ihr geringes Potenzial aus den Verdiensten auch bald wieder verschwunden. Halte dir die Fügung vor Augen, wenn jemand für zwei, drei oder mehrere Existenzen, immer wieder in falsche Sichtweise verfällt. Das ist die instabile Natur der Verdienste für eine Person die ihre Wurzeln nicht tief gefestigt hat, die noch keine Stabilität errungen hat. Unzählbare Existenzen sind schon vergangen in denen sie ein paar hauchdünne Verdienste erworben haben, nur um in der nächsten Existenz wieder verloren zu sein. Dieser Prozess des Erlangens und Vergehens geht für ein unbestimmbare Andauer für die überwiegende Mehrheit aller Wesen von Statten. Das ist der Grund warum diese Idee von „stufenweiser Reife“ nicht hält. Es wäre von großer Traurigkeit, wenn jemand an solchen falschen Ideen festhält und auf Perfektion hofft, während er tatsächlich nach einem unaufhaltsamen Verlauf im Krei der Wiedergeburten strebt.

Die vier Voraussetzungen, die vier Wurzelgrundlagen und die sechs Neigungen sind die Faktoren um die nobelste Bestrebung zu deklarieren und sich der höheren Perfektionen anzunehmen. Im Erklären der edelsten Bestrebung und Empfang des Versprechens für zukünftige Buddhaschaft, wurde der Bodhisatta in einem Satz mit den fünf Kräften (bala), den vier speziellen Charakteristiken, den zwei Qualitäten von Mitgefühl (karuna) und dem Geschick in Strategie (upayakosalla), den vier Stufen der Reife (bhumi), den sechs Neigungen (ajjhasaya), usw. ausgestattet. Wie immer, daß was ich bisher gesagt habe, sollte ausreichen um Maung Thaws Fragen zu beantworten. Ich werde nicht weiter im Detail darauf eingehen.


[1] See p.16, §118 of the PTS edition under “Dipavkarabuddhavamso,” p.315 of the Burmese Chatthasavgitipitakam under “Sumedhapatthanakatha,” or Vol.33, p.481 of the new Thai Dayyaratthassa Savgititepitakam. For an English translation see Sacred Books of the Buddhists, Vol.XXI, p.20, §§118-120.
 
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