Ramar
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"Dürfen wir unsere Alten entsorgen"?: Pro und Kontra Euthanesie ("Schöner Tod")
Wir leben heute in einer Gesellschaft, in welcher, teils ohne viel darüber nachzudenken, menschliches Leben vernichtet wird. Die verschiedenen Abtreibungsthreads zeugen manchmal von einer unglaublich lockeren Einstellung zum Töten, morden, manchmal lediglich "Wegmachen" genannt - als ob es beim töten werdenden Lebens gerade noch darum ginge, eine Warze zu vereisen.
Wir leben auch in einer Zeit, in welcher manche Länder, etwa die Schweiz unter dem Titel "gnädiger Tod" einen schnellen Selbstmord erlauben, um unnötige Schmerzen vermeiden zu dürfen, wenn es medizinisch belegt, dem Ende zugeht. (Zu Holland etwas weiter unten)
Nachdem werdendes Leben offensichtlich generell seine Wertigkeit zu verloren haben scheint, immerhin sprechen die Experten und Institutionen von weltweit 46 Millionen solcher Tötungen im Jahr, wird teils mit ähnlicher "Philosophie" auch am anderen Ende des Lebensbaums über lebenswert oder nicht diskutiert und auch gehandelt: Der Entsorgung der Alten und damit Entlastung der Gesellschaft.
Einer Society, welcher es gelungen ist, das Ermorden von Kindern zu begründen, zu verniedlichen, zu institutionalisieren und industriealisieren ist meiner Meinung nach genauso imstande, "lebensunwertes" Sein im Alter zu vernichten oder überhaupt Kriterien und Regeln zu schaffen, zwischen "lebenswert" und "nicht mehr lebenswert" zu unterscheiden.
Es geht hier um Tötung im weitesten Sinne. Im Ursprung des Wortes hatte der Mensch, wenn sein Leben durch Krankheit oder Gebrechlichkeit des Alters lebensunwert geworden war, das Recht sein eigenes Leben zu beenden. Später wandelte sich der Begriff der Euthanasie in der ärztlichen Ethik und meinte die Pflicht des Arztes, dem Kranken das Sterben durch schmerzbeseitigende Mittel zu erleichtern.
Der nationalsozialistische Staat tarnte mit dem Begriff Euthanasie die Vernichtung unwerten Lebens: vor allem Geisteskranke, Epileptiker, senil Erkrankte, missgebildeter, geisteskranker und rassisch minderwertiger Kinder.
So unähnlich erscheint mir der heutige Weg, eventuell behinderte Kinder im Mutterleib töten zu dürfen auch nicht zu sein. Wobei hier noch die besondere Betonung auf eventuell liegt, da ja schon medizinische Verdachtsmomente in der Realität dafür genügen und auch Irrtümer nicht ausgeschlossen sind.
Als kommenden Schritt unserer Mordgesellschaft erwarte ich ernsthaft jenen, ab einem gewissen Stadium im Alter entsorgt zu werden. Etwa mit gleichem Recht und Grund, wie wir Kinder im Mutterleib zerstückeln. Man wird das dann zwar Erlösen oder ähnlich nennen und irgendeine willkürliche Grenze zwischen lebenswert und eben nicht mehr lebenswert schaffen, wie eben ein Kind im Mutterleib von einer Sekunde zu anderen vom abtreibungsfähigen "Zellhaufen" zum schützenswerten Leben wird: Ich sehe die Argumente schon: "Ich muß leider meinen Vater erlösen, er macht ins Bett, sabbert und kann nicht mehr bis 10 zählen !"
Klingt das pervers, menschenverachtend..... ??? Holland ist einmal mehr Vorreiter geworden. Holland etwa sieht Straffreiheit bei ärztlichen Euthanasiedelikten vor, sofern dabei mit der "vorgeschriebenen Sorgfalt" vorgegangen wird. Unter anderem wird auch Kindern ab 12 Jahren "Sterbehilfe" gewährt. Neben Euthanasie bei "todkranken Säuglingen" (auch lediglich Behinderte) sind insbesondere Alzheimer Patienten in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. So wird ein "Todeswunsch" von Alzheimer Patienten, die bei vollem Bewusstsein "eine Euthanasieerklärung" unterzeichnet haben, akzeptiert - auch wenn sie eigentlich gar nicht mehr ansprechbar sind. Die Begründung: Die Aussicht darauf, seine eigenen Kinder nicht mehr zu erkennen und sich in die Hose zu machen könne als unerträgliches Leiden betrachtet werden.
Neben Aids und Krebspatienten, komatösen, psychisch kranken und schwerbehinderten Menschen gehören die Alzheimer-Kranken zu den "teuren Patientengruppen".
Es gibt sogar bekannt gewordene Fälle in den Niederlanden, wo die Familie den Todkranken euthanisieren ließ, damit er nicht gerade dann stirbt, wenn sie in Urlaub wollen. Auch Bettenmangel in Krankenhäusern führte dort schon zum fröhlichen Euthanisieren - das lockere Argument: Ist doch unwesentlich, ob die Person heute oder in einigen Wochen stirbt !
Ich fürchte, werden wir uns daran gewöhnen, dass man Patienten, die nicht (mehr) bestimmten Kriterien genügen, mit oder ohne ihren Wunsch einer "lebensbeendenden Behandlung" unterziehen wird, genauso, wie wir uns daran gewöhnt haben, werdendes Leben zu töten und zu verwerten.
Links zu Euthanesie & Co:
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Euthanasie
http://www.philosophia-online.de/mafo/heft2002-03/euthanasie.htm
L. G.
Ramar
Wir leben heute in einer Gesellschaft, in welcher, teils ohne viel darüber nachzudenken, menschliches Leben vernichtet wird. Die verschiedenen Abtreibungsthreads zeugen manchmal von einer unglaublich lockeren Einstellung zum Töten, morden, manchmal lediglich "Wegmachen" genannt - als ob es beim töten werdenden Lebens gerade noch darum ginge, eine Warze zu vereisen.
Wir leben auch in einer Zeit, in welcher manche Länder, etwa die Schweiz unter dem Titel "gnädiger Tod" einen schnellen Selbstmord erlauben, um unnötige Schmerzen vermeiden zu dürfen, wenn es medizinisch belegt, dem Ende zugeht. (Zu Holland etwas weiter unten)
Nachdem werdendes Leben offensichtlich generell seine Wertigkeit zu verloren haben scheint, immerhin sprechen die Experten und Institutionen von weltweit 46 Millionen solcher Tötungen im Jahr, wird teils mit ähnlicher "Philosophie" auch am anderen Ende des Lebensbaums über lebenswert oder nicht diskutiert und auch gehandelt: Der Entsorgung der Alten und damit Entlastung der Gesellschaft.
Einer Society, welcher es gelungen ist, das Ermorden von Kindern zu begründen, zu verniedlichen, zu institutionalisieren und industriealisieren ist meiner Meinung nach genauso imstande, "lebensunwertes" Sein im Alter zu vernichten oder überhaupt Kriterien und Regeln zu schaffen, zwischen "lebenswert" und "nicht mehr lebenswert" zu unterscheiden.
Es geht hier um Tötung im weitesten Sinne. Im Ursprung des Wortes hatte der Mensch, wenn sein Leben durch Krankheit oder Gebrechlichkeit des Alters lebensunwert geworden war, das Recht sein eigenes Leben zu beenden. Später wandelte sich der Begriff der Euthanasie in der ärztlichen Ethik und meinte die Pflicht des Arztes, dem Kranken das Sterben durch schmerzbeseitigende Mittel zu erleichtern.
Der nationalsozialistische Staat tarnte mit dem Begriff Euthanasie die Vernichtung unwerten Lebens: vor allem Geisteskranke, Epileptiker, senil Erkrankte, missgebildeter, geisteskranker und rassisch minderwertiger Kinder.
So unähnlich erscheint mir der heutige Weg, eventuell behinderte Kinder im Mutterleib töten zu dürfen auch nicht zu sein. Wobei hier noch die besondere Betonung auf eventuell liegt, da ja schon medizinische Verdachtsmomente in der Realität dafür genügen und auch Irrtümer nicht ausgeschlossen sind.
Als kommenden Schritt unserer Mordgesellschaft erwarte ich ernsthaft jenen, ab einem gewissen Stadium im Alter entsorgt zu werden. Etwa mit gleichem Recht und Grund, wie wir Kinder im Mutterleib zerstückeln. Man wird das dann zwar Erlösen oder ähnlich nennen und irgendeine willkürliche Grenze zwischen lebenswert und eben nicht mehr lebenswert schaffen, wie eben ein Kind im Mutterleib von einer Sekunde zu anderen vom abtreibungsfähigen "Zellhaufen" zum schützenswerten Leben wird: Ich sehe die Argumente schon: "Ich muß leider meinen Vater erlösen, er macht ins Bett, sabbert und kann nicht mehr bis 10 zählen !"
Klingt das pervers, menschenverachtend..... ??? Holland ist einmal mehr Vorreiter geworden. Holland etwa sieht Straffreiheit bei ärztlichen Euthanasiedelikten vor, sofern dabei mit der "vorgeschriebenen Sorgfalt" vorgegangen wird. Unter anderem wird auch Kindern ab 12 Jahren "Sterbehilfe" gewährt. Neben Euthanasie bei "todkranken Säuglingen" (auch lediglich Behinderte) sind insbesondere Alzheimer Patienten in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. So wird ein "Todeswunsch" von Alzheimer Patienten, die bei vollem Bewusstsein "eine Euthanasieerklärung" unterzeichnet haben, akzeptiert - auch wenn sie eigentlich gar nicht mehr ansprechbar sind. Die Begründung: Die Aussicht darauf, seine eigenen Kinder nicht mehr zu erkennen und sich in die Hose zu machen könne als unerträgliches Leiden betrachtet werden.
Neben Aids und Krebspatienten, komatösen, psychisch kranken und schwerbehinderten Menschen gehören die Alzheimer-Kranken zu den "teuren Patientengruppen".
Es gibt sogar bekannt gewordene Fälle in den Niederlanden, wo die Familie den Todkranken euthanisieren ließ, damit er nicht gerade dann stirbt, wenn sie in Urlaub wollen. Auch Bettenmangel in Krankenhäusern führte dort schon zum fröhlichen Euthanisieren - das lockere Argument: Ist doch unwesentlich, ob die Person heute oder in einigen Wochen stirbt !
Ich fürchte, werden wir uns daran gewöhnen, dass man Patienten, die nicht (mehr) bestimmten Kriterien genügen, mit oder ohne ihren Wunsch einer "lebensbeendenden Behandlung" unterziehen wird, genauso, wie wir uns daran gewöhnt haben, werdendes Leben zu töten und zu verwerten.
Links zu Euthanesie & Co:
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Euthanasie
http://www.philosophia-online.de/mafo/heft2002-03/euthanasie.htm
L. G.
Ramar