Eisenoolith, Moqui Marbles
Name, Handelsbezeichnungen
Eisenoolithe sind Sandsteine mit eingelagerten fischrogenähnlichen Eisenoxid-Kügelchen (Ooiden). Von diesen stammt auch der Name Oolith = Eierstein (griech. oion = Ei, lithos = Stein). Von der Insel Amrum (Deutschland) sind sie als "Limonitkugeln" bekannt.
Der im Handel gebräuchliche Begriff Oolith sollte jedoch nicht ohne Zusatz verwendet werden, da es auch einen Kalkoolith als Heilstein gibt.
Moqui Marbles sind große Eisenooide mit sandgefülltem Hohlraum. Als "Murmeln der Moqui" wurden sie nach den Moqui-Indianern benannt, auf deren Land in Utah/USA sie gefunden werden.
Die Steine sind den Indianern schon viele Hundert Jahre bekannt. Sie haben den Indianern von jeher nicht nur Frieden beschert, sondern auch ein Oberleben im rauhen amerikanischen Westen gesichert. Oft werden diese Steine auch als geborene Steine bezeichnet und jede indianische Familie, auch heute noch, besitzt ein solches Paar, welches alles Böse fernhält und vor falschen Freunden bewahrt. Darüber hinaus beschützen die Moqui-Marbles vor Feuer, Hochwasser und Blitzschlag. Sie beschenken die gesamte Familie und all ihre Angehörigen mit mehr Fruchtbarkeit, Glück und Lebensenergie. Weil die Indianer mit den Moqui-Marbles so eng in einer Beziehung leben wie mit anderen Familienmitgliedern auch, tauften sie diese Moqui-Marbles, was soviel bedeutet wie "treue Lieblinge"
Synonyme
Adlerstein, Aetit, Erbsenerz, Ethit, Klapperstein, Indian colour pot, Partnersteine, Perlenerz und Schwetterstein.
Genese
Moqui Marbles und Eisenoolithe entstehen sedimentär in flachen Meeren. Dabei wird im Wasser gelöstes Eisen während der Ablagerung von Sand- und Tonpartikeln am Meeresgrund als Oxid ausgefällt. Bei ruhigem Wasser würde sich das Eisenoxid gleichmäßig im entstehenden Sediment verteilen und Eisenstein (eisenhaltiger Sandstein) oder Toneisenstein (eisenhaltiger Tonstein) bilden. Ist das Wasser jedoch bewegt, wie z.B. in einer Brandungszone, so setzen sich viele Sandkörnchen und Schwebeteilchen nicht ab. Ausfallendes Eisenoxid legt sich nun schalenförmig um diese Teilchen, bis sie zu schwer werden, absinken und im Meeresgrund eingebettet werden. Das hieraus entstehende Sediment wird Eisenoolith genannt.
An größeren Wirbeln und Strudeln der Strömung bilden sich in seltenen Fällen beständige bzw. wiederkehrende Sandwirbel im Wasser, die in diesem Prozeß zur Bildung einer größeren, festen Schale aus Eisenoxid führen. Auf diese Weise entstehen Hohlkugeln aus Eisenoxid mit Sandfüllung, die sog. Moqui Marbles.
Vorkommen
Eisenoolith: Dogger (Braunen Jura) Deutschlands, Frankreichs (Lothringen), Englands und der USA.
Moqui Marble: Utah/USA
Kristallsystem, Erscheinungsbild, Farbe
Der Eisenoxid-Anteil des Eisenooliths und der Moqui Marbles ist rhombisch, der Sand-Anteil besteht überwiegend aus Quarz und ist daher trigonal. Eisenoolithe sind sand- bis erdfarbene, körnige bis dichte Gesteine mit rostbraunen, kugeligen Einsprengseln, Moqui Marbles sind kugelig bis linsenförmig, hell- bis dunkelbraun und matt bis pechglänzend .
Mineralklasse, Chemismus
Als Eisen-Sandstein-Konkretionen zählen Eisenoolith und Moqui Marbles zur Mineralklasse der Oxide. Der Eisenoxidanteil besteht aus Limonit, Formel: FeOOH, der Sand-Anteil überwiegend aus Quarz, Formel: SiO2. Farbgebend ist das Eisen.
Bestimmungsmerkmale
Mohshärte: 5 - 5,5 ( für Moqui Marbles 7,4 nach anderen Quellen.)
Spaltbarkeit: keine, körniger Bruch
Strichfarbe: braun
Transparenz: opak.
Verwechslungen und Unterscheidung
Eisenoolith kann mit Rhyolith (keine kreisrunden Kügelchen!) oder gepunktetem Jaspis (Härte 7) verwechselt werden. Moqui Marbles sind unverwechselbar.
Fälschungen
Fälschungen sind nicht bekannt.
Verwendung und Handel
Eisenoolith wird zur Eisengewinnung verwendet, Moqui Marbles dienen zur Herstellung von Farbstoff. Vor allem die Moqui Marbles sind derzeit Heilsteine mit Kultstatus.