Niviene schrieb:
Schwierig. Ich kannte bisher nur einen Pädophilen persönlich und das reicht mir, auch wenn ich damals schon 30 war.
In Arte war dazu einmal ein Schwerpunkttag mit ein hervorragender Beitrag über ein Projekt in Frankreich. Da wurden ein Jahr lang auch mit Kameras Männer durch ein Projekt begleitet die in Haft waren mit mehrjährigen Strafen wegen Pädophilie. Die Männer haben sich freiwillig dazu gemeldet weil ihnen klar war, dass sie mit der üblichen angebotenen Hilfe damit nicht klar kommen werden. Wenn ich mich recht erinnere waren es alle Wiederholungstäter.
Sie waren in einem geschlossenen Lager, wurden psychisch betreut und es wurde versucht auch auf eine Umprogrammierung ihrer grundsätzlichen Verhaltensweisen einzugehen. Das heißt, man hat auch versucht ihr natürliches Selbstbewusstsein zu stärken, damit sie nicht auf Schwache abfahren, sondern sich sexuelle dann auch mal mit jemandem einlassen können, dem sie auf Augenhöhe begegnen können. Die Therapien waren sowohl Einzel- als auch Gruppentherapie.
Die Prognose die die Probanten nach einem Jahr für sich selbst abgegeben haben war wenig erfreulich. Es war klar, dass sie mehr von sich selbst erkannten, sich selbst besser unter Kontrolle hatten, aber die Lust auf Kinder war nach wie vor da. Und nur wenige hatten es sich zugetraut dieser Lust in Zukunft zu wiederstehen.
Dann gab es noch einen Bericht über Männer, die sich eben chemisch kastrieren ließen und schwere Hormonhämmer nehmen bis an ihr Lebensende. In erster Linie Testosteron-Stopper die mehr als gesundheitlich bedenklich sind. Die Menschen waren vorher krank in ihrem sexuellen Verhalten, sie sind es danach genau so nur wurde ihnen mit Chemie soviel von ihrem Leben genommen, dass das was da übrig bleibt kaum noch als Leben bezeichnet werden kann. Und die, die mit der Medikation besser klar kommen sind immer noch pädophil im Kopf und die Wahrscheinlichkeit, dass sie in Freiheit eben andere Wege finden, ebene keine Penetration, um mit Kindern Sex zu haben, selbst wenn sie zu keinem Orgasmus kommen, ist hoch.
Es gibt zur Zeit keine Methode um Pädophile, wo die Erkrankung bereits so umfangreich ist, zu heilen. D.h., ich bin sicher, dass es die auch bei den Gelegenheitspädophilien dem Opa, der mal bei seiner Enkelin herumfummelt weil gerade keiner zusieht und er das als Spiel tarnen kann, auch nicht gibt. Aber er kann es sich eben vielleicht noch verkneifen, so sein Verhalten entdeckt wird und wird sich in Zukunft über dem Erlebten den Rest seines Lebens einen runterholen und keine Kinder mehr direkt belästigen.
Das Problem dabei innerhalb der Familie ist, dass diese Täter selten an die Justiz ausgeliefert werden, nicht einmal von den Opfern wenn sie erwachsen werden.
Es gab dazu einmal eine hervorragende Web-Seite gegenwehr.de wo diese Vorgänge, Erlebnisse und Folgen recht gut dokumentiert waren, aber die Betreiberin wurde so terrorisiert, dass sie die Seite schließen musste.
Das heißt, ich würde es mal so vorsichtig formulieren, ist der Anteil der Pädophilie im Leben eines Menschen einmal so hoch, dass er zum Lebenszentrum geworden ist, dann hilft es eigentlich nur noch diesen Menschen lebenslang wegzusperren.
Andere Projekte, auch mit begleitender Therapie sind bisher alle gescheitert. Zumindest ist mir kein positives Projekt bekannt. Aber es ist auch schon einige Zeit her wo ich mich intensiver mit dem Thema auseinander gesetzt habe.
Es gibt jetzt Projekte, wo Pädophilen, so sie sich rechtszeitig melden, geholfen wird, so gut es eben geht. Das ist bei jedem individuelle Hilfe erforderlich. Ich bin gerade dabei zusammenzutragen wer da Hilfestellung leistet. Das Problem ist, mir wurde erklärt:
die Pädophilen finden die Hilfs-Kontakte schon, wenn sie das wollen! Wenn die Kontaktmöglichkeit öffentlich werden, dann werden sie von der Bevölkerung topediert, die Hilfe für diese Menschen für nicht angebracht halten und die die Helfer angreifen.
Also, eine Katze die sich in den Schwanz beißt.