Der Tropfen Wasser in der Wüste



danke dir, lieber Maurizio
für diese Geschichte

sehr schön geschrieben
voller Poesie und dem Drama des Lebens
dem wir, wollen wir es wirklich

eine ganz andere Wendung geben können

oft ist es so
dass es erst so richtig weh tun muss
bis man begreift....:):D

und schreib weiter
auch wenn...

du kennst doch sicherlich das Sprichwort:

"Die Hunde kläffen, aber die Karawane zieht weiter."







LG Ali:kiss4:
 
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danke dir, lieber Maurizio
für diese Geschichte

sehr schön geschrieben
voller Poesie und dem Drama des Lebens
dem wir, wollen wir es wirklich

eine ganz andere Wendung geben können

oft ist es so
dass es erst so richtig weh tun muss
bis man begreift....:):D

und schreib weiter
auch wenn...

du kennst doch sicherlich das Sprichwort:

"Die Hunde kläffen, aber die Karawane zieht weiter."







LG Ali:kiss4:

Schön ,dass es dir gefällt Alice. Danke dir...
 
Drei Tage war ich in diesem Zustand. Doch ist es das eine diese Energie zu empfangen und das andere sie zu halten. Sie möchte geerdet werden und reagiert sehr sensibel. Ich hatte keinen festen Tagesablauf, keine Arbeit und so auch kein soziales Umfeld. Meine Bekannten waren die aus der Drogenszene.
Diese Kraft möchte in die Erde , die Mutter Erde transformiert werden.
Wenn du diese Kraft auch nur ein wenig für dich selbst missbrauchst baut sie von innen einen ungeheuren Druck auf. Wenn diese Energie in dir erwacht bist du bereit für sie, denn alles kommt mit seiner Zeit. Doch ob sie bleibt, ist wieder eine andere Frage. Am dritten Tage traf ich auf einen alten "Bekannten" von früher, wir hatten noch ein Rechnung offen.
Er sprayte mir Pfeffergas in die Augen und wollte mich angreifen. Doch war ich schmerzlos, selbst das Spray spürte ich nicht. In mir diese unbändige Kraft ,tat ich etwas was ich später bereute. Ich erschrak mich vor mir selbst.
Ich hatte kein Empfinden mehr für Schmerz, keine Angst und so kam ich auch immer mehr aus dem Mitgefühl für diese Emotionen heraus. Die Gefahr der Kundalini. Sie erwacht zwar erst in dir, wenn du selbst durch Schmerz gegangen bist und so schon ein hohes Mass an Mitgefühl hast, doch kann dich die Erlösung von allem Schmerz auch davon wieder wegbringen.
Darum unterscheide ich heute zwischen Mitgefühl und Mitleid.
Ich kann zwar die Gefühle der Angst und des Schmerzes noch wage nachempfinden, doch sind sie ja auf eine Art nicht mehr existent.
Bleibe ich aber im Mitleid mit dem Trennungsschmerz des anderen aus dem alle negativen Emotionen entstehen,bleibe ich auch in der nächsten und Selbstliebe... Der beste Schutz vor dem negativen. Spüre ich das Leid des anderen nicht mehr, wenn ich ihm Schmerzen zufüge, verabschiedet sich die Kundalini wieder.
Ich weiss, dass heute die Zeit ist wo bei immer mehr Menschen die Kundalini erwacht, denn wir werden mit zunehemnder Hellfühligkeit auch immer mitfühlender und einfühlender. Denn letztlich können wir uns in Gott nur hineinfühlen. Und da ich durch die Wege ,die ich gegangen bin auch andere begleite bin ich mit einigen in Kontakt die diese Erfahrung machen.
Wie heisst es, Erfahrung ist der beste Lehrer. Und die Kundalini ist die große Unbekannte, solange du sie noch nicht selbst erfahren und gemeistert hast.
Darum beleuchte ich mit ihnen auch den Aspekt, des Mitgefühls und des Mitleids,welches in meinen Augen der grösste Schutz davor ist diese Kraft in dir nicht zu missbrauchen. Denn dann kann sie dich von innen zerstören.
Sie ist ja die Schöpferkraft. Doch liegt in der einen Kraft ja auch immer das Potential für die andere. Und vor dieser Leiderfahrung, möchte ich andere gerne bewahren. Als ich meine Vereingung mit Gott erfuhr, besuchte ich neben Suchtzentren und Pflegeheimen auch Psychatrien und erfuhr so von einigen auch jungen Menschen die mit einer Kundalinierfahrung letztlich in der Psychatrie landeten... (Ps, wer eine momentane Kundalinierfahrung macht, kann sich gerne per Pn an mich wenden, oder Fragen dazu hat)...
 
Hm.....ist für dich , die deine Erfahrung .....und so ganz nicht so stimmig für mich , bitte verzeih, denke da etwas "nüchtern" darüber , vielleicht durch meine Erfahrungen. Kundalini kenne ich nicht , habe mich damit auch noch nie beschäftigt , sondern mal was "drübergelesen", aber das wars dann auch schon....doch kenne ich dennoch den Unterschied zwischen Mitleid und Mitgefühl ( und ich denke auch anderen nicht fremd , besonders in Helfenden Berufen ) und als Psychosoziale Begleiterin wäre ich fehl am Platz , wenn ich das nicht könnte , auch die Emphatie - das Einfühlen in Menschen ( Beruflich , wenn ich möchte auch privat ) ) ist ein Aspekt der in meinem Beruf ausschlaggebend ist , wenn ich das nicht hätte , wäre ich auch da fehl am Platz. Dennoch sehe ich es als ganz normalem Lernprozess in meinem Leben an und als nichts aussergewöhnliches , obwohl ich eben diesbezüglich auch die Erfahrung gemacht habe, das es Menschen gibt, die eben nicht für diese Bereiche geeigenet sind. Sehe es als Talent / Gabe meinetwegen , wobei jeder Mensch Gaben /Talente in sich trägt , so wie ich eben nie ein Mathematiker werden könnte , oder Physiker , da bin ich völlig untalentiert:D

Aber wenn es dir hilft ein "besserer " Mensch zu sein ( blöde Formulierung, sorry, fällt aber nix ein ) dann finde ich es gut . Wertschätzend und Einfühlend zu sein und auf Menschen zu zu gehen ist schön, dabei aber sich nicht selbst verlieren;).....so gesehen immer darauf zu achten - sich - wieder - zu - finden.....;)
Sich selbst treu bleiben...und so wie es aussieht , ist dies eben dein Weg .

LG Asaliah:)

....bin noch immer gespannt , was noch kommt .....ich hoffe , du siehst das nicht als Kritik an, sondern eben nur meine Erfahrungswerte und das daraus resultiernde Ergebnis für mich...
 
Es kam wie es kommen sollte. Ich wurde immer unruhiger, mit der Unruhe kam auch Angst wieder und so schliesslich eine intensive Anspannung.
Ich konnte nicht mehr schlafen und hatte nur noch den Wunsch mich hiervon zu befreien. Ich wurde wieder rückfällig...
Meine Eltern wussten davon nichts und spendierten mir einen Urlaub nach Mallorca, last Minute. Ich sah es als Chance meinen Fehler wieder gut zu machen und aus meinem Umfeld zu entfliehen.
Ich packte meine Sachen und düste den nächsten Tag los, ohne groß nach zu denken. Ich hatte nur Flug gebucht und checkte im nächstbesten Hotel ein und begab mich sofort ans Meer. Auf dem Weg dorthin spürte ich es schon, die Droge hatte mich schon wieder in Besitz genommen. Mein Gang wurde schwerer, mein Kopf senkte sich immer mehr und mich begleitete wieder dieses Gefühl der unbestimmten Traurigkeit. Ich kam am Strand an, setzte mich hin und schaute aufs Meer. Um mich herum spielten die Kinder, genossen die Menschen die Natur, das Leben und ihren Urlaub. Alle waren so unbeschwert und in mir wieder diese Schwere...
Ich schaute in den Himmel und begann zu weinen...
Alles war so Farbenfroh und die Menschen um mich voller Lebensfreude.
Dieses Gefühl welches ich Tage zuvor auch wieder für einen Moment erfahren durfte. Farbenfroh das Leben vor mir und um mich, doch ich spürte es nicht in mir. Alles was ich wahrnahm, war mein Schmerz und er verschleierte alles.
Das äussere gelang nicht zu meinem innersten und so erschien es alles Grau in Grau. Ich hatte nur noch den Wunsch alleine zu sein mit meinem Schmerz und meiner Traurigkeit. Ich ging zurück auf mein Hotel, auf dem Weg spürte ich wie auch meine Beine immer schwerer wurden und schmerzten. Die körperlichen Entzugssymptome waren auch wieder da. Die Seele und der Körper schreiten auf. Ich legte mich auf mein Zimmer ,starte an die Decke und wusste was kommt.
Ich knüpfte Kontakt mit der ansässigen Szene und besorgte mir Heroin und spritzte es auf meinem Hotelzimmer. Es war wohl sehr unsauber und ich bekam Schüttelfrost der mich 2 Tage ans Bett fesselte.
Ich schrie zu Gott: " Warum"? Immer wieder... Warum.
Warum müssen wir Menschen dieses Leid erfahren. Warum?
Ich schwor zu Gott, irgendwann werde ich die Antwort hierauf erfahren, vorher gebe und finde ich keine Ruhe. Ich gebe dir ein Versprechen wenn ich aus dem Urlaub zurück bin, werde ich meinen letzten Entzug machen und diese Droge nie wieder anfassen.
Ich brachte die Zeit um und schlief für einige Tage in einer Höhle in den Bergen, da das Geld schnell verbraucht war.
Der Tag meiner Abreise war da und ich flog zurück nach Hause. Das Gefühl der Einsamkeit war in einem fremden Land noch intensiver...
 
Hm.....ist für dich , die deine Erfahrung .....und so ganz nicht so stimmig für mich , bitte verzeih, denke da etwas "nüchtern" darüber , vielleicht durch meine Erfahrungen. Kundalini kenne ich nicht , habe mich damit auch noch nie beschäftigt , sondern mal was "drübergelesen", aber das wars dann auch schon....doch kenne ich dennoch den Unterschied zwischen Mitleid und Mitgefühl ( und ich denke auch anderen nicht fremd , besonders in Helfenden Berufen ) und als Psychosoziale Begleiterin wäre ich fehl am Platz , wenn ich das nicht könnte , auch die Emphatie - das Einfühlen in Menschen ( Beruflich , wenn ich möchte auch privat ) ) ist ein Aspekt der in meinem Beruf ausschlaggebend ist , wenn ich das nicht hätte , wäre ich auch da fehl am Platz. Dennoch sehe ich es als ganz normalem Lernprozess in meinem Leben an und als nichts aussergewöhnliches , obwohl ich eben diesbezüglich auch die Erfahrung gemacht habe, das es Menschen gibt, die eben nicht für diese Bereiche geeigenet sind. Sehe es als Talent / Gabe meinetwegen , wobei jeder Mensch Gaben /Talente in sich trägt , so wie ich eben nie ein Mathematiker werden könnte , oder Physiker , da bin ich völlig untalentiert:D

Aber wenn es dir hilft ein "besserer " Mensch zu sein ( blöde Formulierung, sorry, fällt aber nix ein ) dann finde ich es gut . Wertschätzend und Einfühlend zu sein und auf Menschen zu zu gehen ist schön, dabei aber sich nicht selbst verlieren;).....so gesehen immer darauf zu achten - sich - wieder - zu - finden.....;)
Sich selbst treu bleiben...und so wie es aussieht , ist dies eben dein Weg .

LG Asaliah:)

....bin noch immer gespannt , was noch kommt .....ich hoffe , du siehst das nicht als Kritik an, sondern eben nur meine Erfahrungswerte und das daraus resultiernde Ergebnis für mich...

Ich sehe es von dir nicht als Kritik an Asaliah. Du darfst mir alles sagen...
Auch ich kenne die Problematik Mitgefühl/Mitleid... Empathie. Ich arbeite ja auch ehrenamtlich in einem Pflegeheim ...
Ich sage keinem er soll mitleiden, wer bin ich? Genauso können wir ja nicht sagen, du musst lieben... es ist deine und die eines jeden selbst zu unterscheiden, dies kann keiner abnehmen. So mache ich für mich hier einen Unterschied zwischen dem Leid, dem Trennungschmerz den ich als Ursprung empfinde für die Gefühle in uns die hieraus entstehen und für das Gefühlschaos verantwortlich sind. Bin ich im Mitgefühl, unterliege ich auch noch ab und zu dem Gefühlschaos in mir uns so passiert es dann ,dass ich negatives zu sehr aufnehme und nicht unwandeln kann. Bin ich im Mitleid passiert mir dies nicht...ich bin dann auf diesen Trennungschmerz in uns allen focussiert und blende alles andere, die ganze Gefühlschaospalette aus und bleibe so focussiert auf das wesentliche.
Und du siehst es richtig, ich kann nur für mich sprechen , aber kann meine Erfahrungen mitteilen. Denn Teilen ist ja das Gegenteil von missionieren.Wenn es dir so vor kommt, als möchte ich hier etwas aufzwingen, tut es mir leid. Dies ist nicht mein Bestreben.
Aber ich danke dir... Vielleicht werde ich es nächstes mal anders formulieren.
Manchmal hänge auch ich mich vielleicht zu sehr an Begriffen auf. Ein User sagte mal warum gibt es eigentlich nicht die Worte Mit-Angst, Mit-Zorn usw. Fande ich auch einen guten Ansatz. Weisst du während meiner Gotteserfahrung, sagte es aus mir. Mitleid ist die höchste Kraft der Liebe...
Schopenhauer sagte es sogar noch krasser... Mitleid ist die einzige wahre Liebe, alles andere ist Selbst-sucht...
Und so bleibe ich natürlich bei diesem Begriff... Denn Worte haben ja auch für jeden eine Schwingung. Und für den anderen ist es halt Mitgefühl...Auch. O.k.
Danke dir.:umarmen:
 
Mein Mama spürte schon , was los war. Ich meldete mich sofort in der Entzugsklinik wieder an. Es war die Hochzeit des Drogenkonsums in Hamburg am Hauptbahnhof. Tausende tummelten sich dort und die Polizei war zu Hundertschaften unterwegs um Platzverweise zu erteieln. Wurde man dann noch mal erwischt ging es für 4 Stunden in die Zelle. Zu der Zeit begannen immer mehr Ärzte die Ersatzdroge Methadon zu verschreiben.
Ich kam dann auch in dieses Programm. Zeitgleich zog ich dann mit meiner Familie aufs Land. Doch musste ich täglich nach Hamburg um mir meine Dosis abzuholen. Nun nahm ich kein Heroin mehr und machte Erfahrung mit Suchtverlagerung, Kokain. Denn wie beim Rauchen muss man sich auch von dem Ritual lösen. Mittlerweile war mein Körper von oben bis unten mit Einstichen versehrt und alle meine Venen vernarbt. Ich spritzte mir das Kokain in die Halsvene, doch waren diese Einstichstellen von allen zu sehen. So konnte ich nicht weitermachen. Ich fand einen Arzt der mir eine wöchentliche Dosis mit nach Hause gab. Ich trennte mich von dem Umfeld und dosierte mich selbstständig runter. Es kam der Tag wo ich nur noch einen Tropfen aus der Flasche zu mir nahm. Seit diesem Tag nun vor 18 Jahren bin ich clean.
Wie die Zeit doch vergeht. Und somit auch meine äusseren Narben Heilung fanden . Es dauerte 10 Jahre. bis meine letzte Narbe verheilte...
 
Ich zog mit meinen Eltern auf einen Resthof mit vielen Tieren und in mitten der Natur. Mein Vater erfüllte sich so seinen Traum, er ist Kunstmaler und malt Landschaften und Blumenbilder. Ich kam so langsam wieder zurück in das normale Leben und lernte meine Freundin kennen.
Ich genoss das Leben und war das erste mal so richtig verliebt...
Dann hatte ich einen Routinetermin beim Arzt zum Blutabnehmen. Er schaute mich an und sagte... " Herr P., sie haben eine chronische Hepathitis C...".
Ich fragte ihn, was dies denn für mich bedeutet. Er antwortete mir , dass diese Krankheit unheilbar wäre und ich so noch eine Lebenserwartung von 10 Jahren hätte...
Dies war der Stand der Schulmedizin zu dieser Zeit. Ich fragte ihn ,ob ich nichts dagegen tun könnte. Er antwortete ich solle versuchen viel Milch zu trinken...
Ich ging mit meiner Mutter hinunter zum Auto, sammelte mich und erzählte es dann meine Mama. Wir lagen uns in den Armen und weinten zusammen...
Früher lachten ich und meine Mutter viel zusammen, nun weinten wir immer mehr gemeinsam.
Wir fuhren nach Hause und ich begab mich auf mein Zimmer. Machte meine Musik an und versuchte die Diagnose zu verdauen. Ich rief wieder zu Gott, Warum?
Doch erhielt ich keine Antwort... Ich wusste ich musste lernen damit auszukommen. Ich sprach gedanklich zu Gott:"Ich werde diese Krankheit annehmen auch wenn ich es nicht verstehe... Nun wo ich wieder in die Spur gefunden habe, aus und durch meinen Wunsch zu leben, erhielt ich mein Todesurteil?
Ich wusste ,ich darf nicht in Selbstmitleid zerfliessen, sonst wäre ich wahrscheinlich rückfällig geworden. Ich versuchte all meine Lebenskräfte zusammen zu nehmen und sagte mir, dass auch andere Menschen Leid erfahren und Krankheiten irgendwie zum Leben dazugehören. Dass ich nun eine begrenzte Lebenserwartung habe, nutze ich um mehr den Moment zu leben und mir nicht so viel Ängste und Sorgen um Morgen zu machen.
Was war konnte ich nicht ändern und versuchte das beste daraus zu machen. So hat alles negative auch in sich das Potential zur positiven Veränderung. Nehme ich die Vergangenheit als das an und wahr was es ist, die Möglichkeit zu wachsen löst sich der Schmerz und schaffe ich es die Ängste um die Zukunft aufzulösen kann ich erst den Moment erfahren und so später vielleicht auch Ewigkeit.
Mein Schmerz der Vergangenheit und meine Angst um die Zukunft projezieren in die Gegenwart hinein. So erschaffe ich den Moment für mich selbst.
Liebe ist das einzige ohne direktes Dual , doch kommen der Trennungschmerz und die hieraus resultierenden Ängste dem Dual von Liebe am nächsten.
So habe ich es erfahren.:D (Ich danke dir Asaliah nochmal , für deinen Wink ;), denn nun schreibe ich dahinter immer ,so habe ich es erfahren... )
So bleibt alles frei von irgendwelchen Zwängen und so sollte es ja auch sein...
 
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Nun begann ich langsam wieder aus dem Überlebensmodus in das Er-leben zu kommen. Ich entschied mich eine Lehre zum Groß- und Außenhandelskauf mann zu beginnen. Nebenbei trat ich in den Ortsansässigen Tennisclub ein und spielte auch wieder Fußball. So integrierte ich mich auch in die Dorfgemeinschaft. Zu Beginn spielte ich täglich 4 Stunden Tennis und hatte sogar kurz den Gedanken noch mal Tennsiprofi zu werden . Einen Traum den ich ja mal träumte und der nun wieder zurückkam.
Der Vorsitzende kam dann eines Tages auf mich zu und fragte, ob ich nicht den Kindern etwas Tennistrainig geben möchte. Mir gefiel der Gedanke und ich willigte ein. Ich beschloß meinen Trainerschein zu machen und brach meine Lehre ab. Innerhalb kürzester Zeit wurde hieraus ein Full Time Job. Ich begann in fast allen umliegenden Dörfern das Jugentraining zu übernehmen und hatte so um die hundert Kinder im Training. Vormittags kümmerte ich mich um die "Hausfrauen".
Im Sommer gab ich zum Teil 50 Stunden Training in der Woche, was mir nicht immer leicht fiel aufgrund der Nebenwirkungen meiner Krankheit.
Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Unruhe, Depressionen, Schlaflosigkeit und Empfindlichkeit vor Hitze. Doch waren die Begleiterscheinungen leichter zu tragen mit Freude an der Arbeit. Welch Kraft hat doch diese Freude an seiner Berufung...
Da in mir noch der Wett-kämpfer schlummerte , ging ich im Leistungstraining richtig auf. Meinen ersten Schüler den ich förderte kam im Alter von 13 Jahren zu mir um erstmalig tennis zu spielen. Gesegnet mit einem unglaublichen Talent und Gaben die ich in dieser Form noch nicht sah. Ich erkannte, dass jeder Mensch seine Gaben hat, sie müssen nur auch gefördert werden und dürfen nicht verkümmern. Der Sinn der verschiedenen Gaben ist auch, dass so jeder Mensch dem anderen etwas geben an, mann muss es nur in dem anderen sehen und anerkennen. Gelingt einem dies, nimmt man aus jeder Begegnung etwas mit.
2 Jahre später fuhr ich mit ihm aus Neugierde zu den Bezirksmeisterschaften. Er rutschte nur ins feld weil einer krank wurde. Er kam auf Anhieb ins Final welches er fast gewann. Auf den Weg dorthin besiegte er riehenweise Kinder aus dem Bezirkskader die im Schnitt 5 mal die Woche trainierten seit ihrem 5. Lebensjahr. Zugleich hatte ich schon einen Jungen übernommen ,der mal in diesem Bezirkstraining war und dann "aussortiert wurde" Er war ein Jahrgang älter und kam auch hier ins Finale. Beide zeichnete eine tiefe Sehnsucht nach Perfektion aus. Ich erkannte mich in ihnen wieder und wir waren ein gutes Team und am Wochende begleitete ich sie zu Turnieren, ihrem Weg zur Meisterschaft. Wie der Bezirk so strukturiert ist wollten sie den jüngeren unbedingt ins Trainig aufnehmen, doch entschied er er sich auch aufgrund der Erfahrungen des älteren es zu lassen. Im Kadertrainig warst du wenn die Leistung nicht mehr stimmte wie eine austauschbare Nummer..
Sie versuchten alles, meldeten sich bei den Eltern , doch hatten sie keine Chance. Denn sein ältere Bruder ist heute mein Schwager und er sozusagen ein Teil meiner Familie. Das stoss ihnen auf und seitdem war ich ihnen ein Dorn im Auge.
Alle die den Tennissport als Leistungsport ausüben, folgen hier ihrer Suche nach sich selbst. Beim Tennis wird man mit vielen Lebensthemen konfrontiert.
Streben nach Perfektion, Vollkommenheit. Focussieren. In die Gedankenlosigkeit kommen. Euphorie/ Niedergeschlagenheit. Den Kampf gegen sich selbst erkennen. In den Flow kommen. Verlieren lernen um Gewinnen zu lernen. Wertschätzung und Anerkennung des Gegners(der ja in Wahrheit nur der Partner ist um sich selbst zu erkennen..) und schliesslich auch im Moment zu bleiben. Beim Tennis heisst es spiele Punkt für Punkt. Hänge nicht dem vorherigen nach und habe kein Angst vor Verlust des nächsten Punktes, oder Spieles.
Punkt für Punkt... Das Codewort für , komme in die Ewigkeit, den Moment.
Bei jedem meiner Leistungschüler durfte ich Zeuge dieses magischen Moments sein. Jeder hatte zumindest einmal das Erlebnis im Flow zu sein, wo alles wie von alleine fliesst. Unbesiegbar, voll Kraft und Energie, alles gelingt wie von SELBST. Vergangenheit abgehakt, der Zukunft ohne Angst zu begegnen.
Und fast alle drumherum spüren dies, nehmen dies wahr, denn man ist von einer gewissen Aura dann umgeben. Magig moments.
Ich nenne eine Flow Erfahrung im Sport heute einen Vorgeschmack der Ewigkeit erfahren. Keiner vergisst diesen Moment je wieder und das Leben ist nicht mehr wie vorher. Es bleibt der Wunsch diesen moment noch mal zu erfahren und im innern richtet sich alles daraufhin aus. Der Wunsch in den Flow zu kommen...
 
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