Das Löwenherz im Geburtshoroskop

Es kommt darauf an, bei der Unzahl von Fixsternen eine solide überschaubare Grundlage zu haben.
So denkt der moderne Astrologe, da er sein Wissen aus Büchern bezieht. Da fällt mir wieder die Geschichte ein, die Bühler in "Der Stern der Weisen" erzählt.

Demnach hatte es Zarathustra (der Gründer des heutigen Parsentums) in Persien rund 600 Jahre vor Christus vorher gewusst, dass Jesus erscheinen würde. Er gab seinen Anhängern die Anweisung, wenn sie eine Jungfrau in einem Stern sähen, dann sollten sie ihm folgen.

Das führte dann zu der bekannten Geschichte von den drei Weisen aus dem Morgenland, die bei Jesus Geburt erschienen. Hier sieht man die Methode der damaligen Astrologen. Sie gewannen ihre Erkenntnisse aus der unmittelbaren Betrachtung des Himmels und "sahen" dort mit geistigem Sehen etwas.

Bühler vertrat in dem Buch übrigens die Ansicht, der Stern von Bethlehem sei eine dreifache Konjunktion von Jupiter und Saturn gewesen. Dazu zeigt er eine Grafik, bei der die Konjunktions- und Oppositionsorte von Jupiter und Saturn einen Davidsstern bilden.
 
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Bühler vertrat in dem Buch übrigens die Ansicht, der Stern von Bethlehem sei eine dreifache Konjunktion von Jupiter und Saturn gewesen. Dazu zeigt er eine Grafik, bei der die Konjunktions- und Oppositionsorte von Jupiter und Saturn einen Davidsstern bilden.
Diese Ansicht teile ich sehr. Die Geburt von Jesus war im Jahre 7 v.Chr.
Wer ein gutes Astroprogramm hat, kann das selbst nachvollziehen. Allerdings muss man das Jahr 6 v. Chr. eingeben, weil die Programme auch ein Jahr 0 zählen (was es nicht gibt)

ELi
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So denkt der moderne Astrologe, da er sein Wissen aus Büchern bezieht.

Ich sehe, hier sind wir wohl verschiedener Ansicht.

Grundsätzlich sollten wir uns Bücher-Wissen - sofern es fundiert und authentisch ist - auf jeden Fall aneignen. Es ist anzunehmen, dass auch Dir selber alle Deine Kenntnisse nicht unmittelbar zugefallen sind und die Literatur Deiner astrologischen Arbeit, Deinem astrologischen Verständnis an sich durchaus zugute kommt...

Vielleicht erinnerst Du Dich an meine Bemerkung von der zunehmenden Schwierigkeit beim Fußfassen auf einer soliden Deutungsgrundlage, wenn die fundamentalen Deutungselemente durch zahlreiche weitere Faktoren kontinuierlich vermehrt werden. Wem es um Wahrhaftigkeit, um wirkliche Erkenntnis und Einsicht geht, der wird mit der Zeit ganz sicher festgestellt haben, dass unnötiger Ballast nur Verwirrung und Ratlosigkeit erzeugt hat. Deshalb kann man insbesondere dem "jüngeren" Astrologie-Schüler bzw. weniger erfahrenen Astrologen keinen besseren Rat geben als zunächst grundsätzlich sich auf die klassischen Deutungsfaktoren zu beschränken. Mit zunehmender Sicherheit und Erfahrung kann man dann weitere hinzufügen und somit je nach Begabung oder Routine seine Betrachtungen und Deutungen verfeinern, differenzieren und präzisieren... -

Auch die astrologische Geisteswissenschaft, die Astrosophie, ist, soll sie den Interessierten beflügeln und zur fruchtbaren Erkenntnisarbeit anregen, auf Vermittlung durch diverse Medien angewiesen. Selbst die großen Seher haben sich Wissen durch kontinuierliches Literaturstudium angeeignet, ehe ihre eigenen Schauungen und Einsichten als bleibende authentische Erkenntnisgrundlage in Schrift und Bild festgehalten wurden. Und mit ziemlicher Sicherheit sind etwa die prophetischen Schauungen eines Nostradamus nicht auf spezifische Kenntnis einzelner Fixsterne, Planetoiden oder Asteroiden zurückzuführen, sondern einzig auf seine seherische Imagination und Intuition, die all jene gewaltigen kosmischen Bilddramen in ihm aufsteigen ließen, welche selbst den klügsten Astrologen bis heute ungelöste Rätsel geblieben sind...
 
Deshalb kann man insbesondere dem "jüngeren" Astrologie-Schüler bzw. weniger erfahrenen Astrologen keinen besseren Rat geben als zunächst grundsätzlich sich auf die klassischen Deutungsfaktoren zu beschränken.
Doch was ist die klassische Astrologie? Das kann eigentich nur die siderische Astrologie der Inder und Babylonier sein, denn seit Ptolemäus ist der Westen der bekannten Verwechselung von siderischem und tropischem Tierkreis aufgesessen.

Seitdem hat im Westen einer vom anderen abgeschrieben und diesen Fehler zementiert, der jeden Tag grösser wird. Nun hat sich das Interesse gar den Planetoiden zugewandt. Diese überschreiten aber mit ihren Bahnen die Ekliptik oft beträchtlich, sodass nun auch ganz andere Sternbilder ins Spiel kommen.

Diese "neuen" Sternbilder ergeben übrigens interessante Deutungen. Doch das bedeutet das Ende aller bisher bekannten Systeme, denn diese Sternbilder kommen nirgends vor.
 
Doch was ist die klassische Astrologie? Das kann eigentich nur die siderische Astrologie der Inder und Babylonier sein, denn seit Ptolemäus ist der Westen der bekannten Verwechselung von siderischem und tropischem Tierkreis aufgesessen.
In Ermangelung schriftlicher Aufzeichungsmethoden wie z.B. Bleistft und Papier haben die nächtlichen Sternbeobachter im Stierzeitalter etwa um 3000 - 4000 v.Chr. die Anhaltspunkte für kosmische Ereignisse an der Ekliptik gesucht und in den Tierbildern gefunden.

Ich kann auch den Glauben nachvollziehen, diese Bilder am Himmel hätten in ihrer unterschiedlichen Grösse und Lage zur Ekliptik des Sonnenweges einen Einfluss auf die Menschen.
Genauso ist es nachvollziehbar, dass etwa zu Beginn des Fische-Zeitalters mit Christi Geburt zur Zeit des Ptolemäus die Erkenntnis eintrat, dass der kosmische Einfluss nicht aufgrund willkürlicher Tierbilder, sondern aufgrund der Präzession der Erde erfolgt. Und es wurde der Frühlingspunkt mit dem Widderzeichen festgemacht und das Weltenjahr von 25920 Jahren in 12 Weltenmonate zu je 2160 Jahren bzw. 360 Weltentage zu je 72 Jahren (= 1 Grad an der Ekliptik) eingeteilt. Damit wurde der Horoskopkreis definiert mit 360 Grad bzw. 12 gleich grossen Zeichen zu je 6 Jahren, eine grandiose Leistung aufgrund der ptolemäischen Arbeit.

Dies ist keinesfalls eine 'westliche Verwechselung', sondern eine grossartige Erkenntnis, bei zugegebenermassen problematischer Festschreibung des Frühligspunktes im Widder, der jetzt bei etwa 2 Grad in den Fischen liegt und alle 72 Jahre um 1 Grad rückwärts weiterwandert.
ELi

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Der tropische Tierkreis trifft die Sache auf jeden Fall, sonst wäre es schon
vielen aufgefallen
und man würde es ändern.
 
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