Clean IT: Die EU will den totalen Überwachungsstaat

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Dvasia

Guest
Kaum ist der Jubel der Bürgerrechtler und Netzaktivisten über das Aus für ACTA verstummt, plant die EU ein neues Projekt, das eine Kontrolle des Internets vorsieht, wie sie bislang höchstens in totalitären Staaten vorstellbar war.

Die Rede ist vom Clean IT Project. Das wird von der EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström finanziert und soll abseits bestehender Gesetze "Richtlinien oder Gentlemen's Agreements" zwischen Regierungen und der Internet-Wirtschaft erarbeiten. Da die Vergangenheit gezeigt habe, dass es schwierig sei, Gesetze zur Überwachung des Internets auf den Weg zu bringen, solle jetzt der Ansatz gewählt werden, dass sich Provider und ähnliche Dienstleister auf freiwilliger Basis verpflichten, den Kontrollwünschen der EU nachzukommen.

Und das Verlangen nach Kontrolle ist seit den gescheiterten Versuchen wie Netzsperren und ACTA nicht geringer geworden, sondern eher exponentiell gestiegen. Ein als geheim deklarierter Entwurf für die Ziele von Clean IT wurde jetzt von European Digital Rights veröffentlicht und offenbart ebenso weitreichende wie absurde Forderungen des Teams der EU-Kommissarin. Als Rechtfertigungsgrund muss dafür stets der Kampf gegen den Terror herhalten, ohne dass jemals definiert wird, welche Aktivitäten unter diesen Begriff fallen.

Netzsperren, Klarnamen-Zwang, Filtersystem – alles inklusive


http://www.onlineaktivisten.de/index.php?action=article_categories&cat=126&a_type=news


Guten Abend,

Wie ich beobachtet habe, gibt es einige Quellen im Internet, die sehr viel über das aktuelle Geschehen schildern mit Video und Bildmaterial. Heute wurde aus Madrid berichtet, die Polizei unterbinde der Presse das Filmen.
Es wird aber trotzdem Filmmaterial geben und dieses wird nur noch mehr unsere Wut schüren.
Es gibt einige Gruppen, über soziale Netzwerke, die uns informieren und zu Protesten aufrufen. Wir haben ein Recht auf freie Meinungsäusserung, aber es wird ein Gesetz sein, dass es schon bald nicht mehr geben wird!
Ich hoffe, dass es nicht so weit kommt.
Es ist schon genug, dass die Medien vertuschen!

Googlelt nach STOP CLEAN IT!
 
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Waldweg, die Revolution kommt auch zu dir.

eben, bringt doch alles nichts. Aber zumindest würden mit der Überwachung böse Buben schneller gefasst wenn sie mal wieder einen alten Mann zu tode prügeln und ich denke nicht, dass die Überwachung auf dem Waldweg sein wird, da man da vor lauter Bäumen nichts sehen kann.. ;)
Und ich bin für Überwachung damit man endlich alle Pädophilen ausrotten kann. Das Problem ist nur, ich weis nicht wer da dann noch übrigbleibt von der Männerwelt.
 
Darüber wollte ich auch schon einen Thread aufmachen. Das geht wirklich sehr weit und man kann nur hoffen, das es gestoppt wird.

Hier noch ein guter Artikel zum Thema:


ACTA 3.0 - Medien-Panikmache zu Cyber-Terrorismus soll sich auszahlen

(...)

Die European Digital Rights (EDRi), ein Zusammenschluss von 32 europäischen Bürgerrechtsgruppen, hat jüngst ein vertrauliches CleanIT-Dokument ans Licht gebracht, das die EU-Bestrebungen zum Ausbau der Netzkontrolle beleuchtet. Begonnen hatte CleanIT mit Diskussionen über einen nicht näher spezifizierten “Terrorismus” im Internet - die Medien machten mit und warfen einen Panik-Bericht nach dem anderen zu diesem Thema auf den Meldungsmarkt.

(...)

CleanIT will eine umfassende Infrastruktur zur Kontrolle des Netzes schaffen, unerwünschte Inhalte jeder Art könnten erfasst werden. Zunächst sollen Internetprovider künftig für “terroristische Aktivitäten” (was das ist bestimmen die Behörden) auf ihren Websites haften. Provider sollen mal wieder als Hilfs-Sheriff-Online unliebsamen Content löschen oder zumindest sperren - unter Androhung von Sanktionen. Die Polizeibehörden sollen ihnen dafür “automatische Detektionssysteme” installieren, die Websites nach Schlüsselbegriffen durchsuchen, Meldebuttons für “terroristische Inhalte inklusive.

Dabei geht es scheinbar vor allem um fragwürdige Auftragsbeschaffung für die Online-Sicherheitsindustrie, Motto: “Setzte Filter ein oder hafte für terroristische Angriffe”. Den Internetanbietern wird empfohlen, in ihren AGBs unerwünschte Aktivitäten zu untersagen, wobei geraten wird, die entsprechenden Bestimmungen “sollten nicht sehr detailliert” sein - Willkür und Zensur werden damit ebenso Tür und Tor geöffnet, wie die Angst vor freier Meinungsäußerung geschürt.

Das geleakte Papier steht laut unwatched.org auch im Widerspruch zu jenen Versicherungen, dass das Projekt “nicht auf die Einschränkung von Verhaltensweisen abzielt, die von Gesetzes wegen nicht verboten sind”. Denn wer in seinen AGBs verbiete, was theoretisch gesetzlich verboten sei, betreibe eine Form der Selbstjustiz durch die Privatwirtschaft. Die einzige Möglichkeit für ein Unternehmen, alles auszuschließen, was gesetzlich verboten ist, bestehe darin, die Geschäftsbedingungen so zu gestalten, dass sie noch breiter, ungenauer und weniger nachvollziehbar sind als die gesetzlichen Vorschriften.

(...)

Staat und IT-Industrie erweisen sich als traulich vereint im Bemühen, die Netzkultur zu kontrollieren. CEO und CleanIT entwickeln Strategien zu Fragen wie Meldebuttons und die Kennzeichnung von illegalen Materialien zur Schaffung eines “freiwilligen” Systems zur Bekämpfung von möglicherweise illegalen Inhalten. Beide haben sich mit Upload-Filtern beschäftigt, um Netzinhalte zu überwachen.

CleanIT fordert verbindliche Zusagen von den Internetanbietern, dass sie Überwachungs-, Sperr- und Filtermaßnahmen einsetzen (obwohl nur auf Ebene der “Endnutzer” – soll heißen, auf Ebene lokaler Netzwerke). CleanIT will ein Netz von zuverlässigen Netz-Informanten aufbauen und von den Mitgliedsstaaten strengere Rechtsvorschriften einfordern, so unwatched.org.

Mit dabei ist also wieder der feuchte Wunschtraum aller totalitären Netz-Überwacher: Eine strikte Klarnamenpflicht in Foren und sozialen Netzwerken soll freie Kommunikation unmöglich machen. Anbieter sollen verpflichtet werden, ihre Nutzer rechtssicher zu identifizieren und sogar kontrollieren, dass Nutzer nur echte Profilfotos von sich hochladen. Die Anonymität des Internets wäre damit verloren.

(...)
 
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