Bush - Anklage wegen Folter

Das ist wie mit der Todesstrafe. Ist für manche vielleicht auch verständlich, wenn ein Angehöriger betroffen ist.
Ich bin dennoch dagegen (obwohl mein Mann ermordet wurde).

Gewalt mit Gewalt zu beantworten kann niemals die Lösung sein.

lg
Sunny

Tatsächlich ist Gewalt keine Lösung und doch löst Gewalt in welcher Form auch immer Gegengewalt aus und sei es nur in einem Forum, in welchem man diesen Täter beständig verflucht. Es geht nicht anders.

http://www.youtube.com/watch?v=girA-la1RDA
 
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Ja.. das ist definitiv so.

Was das betrifft denke ich: Ein Rechts-Staat verbietet Folter in jedem Fall. Und auch... sollte ich je in eine Situation kommen das ich Folter richtig fände oder selbst anwenden würde, würde dann daran gehindert wie jeder andere auch.

Meiner Ansicht nach ist der persönliche Wunsch nach Lösung, möglicherweise durch Folter (etwa bei Kidnapping) verständlich. Gleichzeitig darf es nicht erlaubt werden, weil es dann mit dem was wir Rechts-Staat nennen vollkommen bergab geht... Und ich denke, genau das geschieht.

macht auf jeden Fall Sinn. Kant!:)
 
Eine sehr aussagekräftige Doku:

Folter: Das Guantanamo-Experiment


Freiwillige werden für 48 Stunden in "abgemilderter Form" wie Guantanamo-Häftlinge behandelt. Die Wärter sind echt und verhalten sich auch so. Obwohl es ein Experiment ist und jeder "Häftling" weiß, dass ihm letztlich nichts geschieht und er nach spätestens 48 Stunden wieder raus darf, fangen einige schon nach Stunden an zu "kotzen" und sind vollkommen überfordert mit der Situation.

Einige von ihnen sind eigentlich Befürworter von Guantanamo und der Ansicht, dass diese Mittel grundsätzlich gerechtfertigt seien. Danach haben alle ihre Meinung geändert, weil sie auch erkennen dass auf die Art jeder alles gestehen würde. Sie sind der Ansicht, dass man nach kurzer Zeit verrückt wird/würde.

Was ich persönlich interessant finde ist, dass die Doku sehr deutlich macht, was wirklich schon alles Folter ist. Wenn man einfach nur liest, "Schlafentzug", "Sinnes-Reizung/Entzug", "Körperhaltungen", "psychologische Erniedrigung", "Temperaturschwankungen" usw., würde man nicht denken wie krass das ist. Wenn man die Doku sieht wird klar, dass es wirklich Folter ist und in Guantanamo finden noch deutlich krassere Formen der Folter statt, und das über Jahre...

Sollte man sich mal ansehen:

 
Folter kann aus mehreren Gründen niemals akzeptiert werden.

Zuerst der banalste Grund. Dummheit.

Es ist seit Jahrhunderten erwiesen, dass jeder unter Folter früher oder später alles gesteht - auch wenn er nichts getan hat. Also ist Folter bereits auf der Banalitätsebene nutzlos.

Zweitens - man kann Rechte nicht dadurch durchsetzen, dass man selbst rechtlos agiert.

Drittens - wenn man Freiheiten beschneidet, kann man kaum als Wahrer der Freiheit gelten. Und das beginnt nicht erst auf der Ebene der Folter. Der Polizei und dem Staat immer mehr außergerichtliche und vorauseilende Rechte gegenüber den eigenen und fremden Bürgern einzuräumen, führt den Rechtsstaat und über Jahrhunderte erkämpfte bürgerliche Rechte ad absurdum. Man sinkt auf die Ebene jener, die man eigentlich bekämpfen will und schließlich bleibt nichts, für das es sich zu kämpfen lohnt, weil man selbst bereits in einem Polizeistaat lebt. Der Terrorismusparagraph, der zumindest in Österreich bereits weidlich mißbraucht wird, ist dafür ein gutes Beispiel.

Zur Frage des zur Verantwortung ziehen - natürlich sollte man mit aller Härte gegen jene vorgehen, die solche Befehle erlassen oder geduldet haben. Die Grundlage dafür ist bereits mit der Charta der Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozesse gegeben. Die wurde großteils von den USA entwickelt und niemals aufgehoben, gilt also immer noch. Darin wurden auch Angriffskriege jedweder Art als verbrecherisch eingestuft.

Ob man die Verantwortlichen jemals vor ein Gericht bekommt, ist dabei nebensächlich. Viel wichtiger ist es, sie zu brandmarken und nicht als gefeierte Memoirenschreiber und Retter der Demokratie in die Geschichte eingehen zu lassen.

Dafür sollten sie, wo immer es möglich ist, unter Anklage gestellt werden. Immunität schützt vielleicht die Person, aber nicht den Ruf in der Öffentlichkeit.
 
Ich habe deine Doku nicht gesehen, weiß aber genug, um zu wissen, dass wohl gerade die so genannte weiße Folter zu dem Widerlichsten gehört, was man Menschen antun kann.

Ich kenne den Fall eines Mannes, der, ich glaube es wahr sogar in Abu Ghraib, ohne Unterbrechung mit Musik beschallt wurde. Dieser Mensch war, zumindest zum Zeitpunkt der Doku, und Jahre nach dem Geschehen weder in der Lage einer Arbeit nachzugehen, noch "Krach" und das ist für ihn jedes auch nur etwas lautere Geräusch zu ertragen.
Die Folge ist u.A. totaler Rückzug.

Dass derartiges praktiziert wird lässt einen echt nur ungläubig staunend und fassungslos mit dem Kopf schütteln. Und ich bin sicher kein "Gutmensch", wie es so schön heißt.
 
zur Ursprungsfrage: Denken hilft. Mach das mal.
Nur weil ich die Fragen offen stelle, heißt das nicht, dass ich keine Meinung dazu habe. Mich interessiert, was andere darüber denken.

Bildliches Denken hilft. Dann braucht man nicht täglich eine weiter Doku, die unterhaltsam 'so viel klar macht'.
Sicher... Schau Dir Dein Leben und Schreiben mal als innere Doku an. Das wird Dir auf unterhaltsame Art einiges klar machen. ;)
 
Ich habe deine Doku nicht gesehen, weiß aber genug, um zu wissen, dass wohl gerade die so genannte weiße Folter zu dem Widerlichsten gehört, was man Menschen antun kann.

Ich kenne den Fall eines Mannes, der, ich glaube es wahr sogar in Abu Ghraib, ohne Unterbrechung mit Musik beschallt wurde. Dieser Mensch war, zumindest zum Zeitpunkt der Doku, und Jahre nach dem Geschehen weder in der Lage einer Arbeit nachzugehen, noch "Krach" und das ist für ihn jedes auch nur etwas lautere Geräusch zu ertragen.
Die Folge ist u.A. totaler Rückzug.

Dass derartiges praktiziert wird lässt einen echt nur ungläubig staunend und fassungslos mit dem Kopf schütteln. Und ich bin sicher kein "Gutmensch", wie es so schön heißt.
Die weiße Folter wird sogar in der Doku angewandt, nur natürlich nicht in dem zeitlichen Ausmaß wie real. Es soll aber schon nach etwa 40 Minuten zu Verwirrung führen.

Es gibt zwei Deutsche (von denen ich weiß), die gefoltert wurden, vielleicht meinst Du einen von denen:

Khaled al-Masri

Murat Kurnaz
 
Ich glaube es war kein Deutscher. Jedenfalls sprach er kein deutsch in der Doku. Ist aber auch echt schon bissel her... erinnere mich kaum.

Brauch' ich auch nicht. Alleine die Vorstellung ausgeliefert zu sein in einer "feindseligen Umgebung", ich denke da braucht es nichtmal konkrete Fallbeschreibungen sondern nur die Vorstellung und vllt. auch bisschen Wissen, um derartiges abzulehnen.
 
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