Natürlich würden durch die Abspeckung der Verwaltung etliche Leute arbeitslos, aber es könnten auch viele Vollzeit- in Teilzeitstellen umgewandelt werden, da zusammen mit dem Bürgergeld vielen auch eine Teilzeitstelle reichen würde. Das ginge in die Richtung, die mir eh schon seit Jahren als eine Vision vorschwebt, nämlich die vorhandene und erforderliche Arbeit je nach Fähigkeiten auf alle zu verteilen, so daß jeder etwas zu tun hat, aber keiner sich für zwei abschinden müßte (nicht wie es heute ist, daß einige gar keine Arbeit haben und andere mit Überstunden und Sonderschichten belastet werden).
Ich denke schon, daß ein Bürgergeld möglich wäre - wo ein Wille ist, da ist immer auch ein Weg.
Oh, liebe Sunna, wenn du dich da mal dich nicht täuschst.
Das ist eine schöne Version, die ich persönlich sogar begrüße. Aber wie bei vielen, hapert es hier an einen Umsetzungswillen und an der Bereitschaft zu teilen, zu geben. Leider orientiert sich niemand nach unten, sondern es tun sich die Leute fast nur mit den besser Verdienenden vergleichen, so dass sie dementsprechend auch immer zu wenig Haben, Verdienen usw......
Nur ein kleines Beispiel: In einer kleinen Ortschaft gibt es zwei Betriebe mit ca. 100 Arbeitnehmer. Das ist enorm viel, wichtig und bildet das existentielle Fundament dieses Ortsumkreises. Einer dieser Betriebe, kämpft seit Jahren ums überleben und hat es bis heute mit ganz wenigen strukturbedingten Entlassungen geschafft. Aber jetzt scheinen sie in die Knie gedrückt zu werden und zwar, weil ein egoistischer Teil der eigenen Belegschaft die Firmenkonzeption nicht mehr mittragen will.
Ganz objektiv hat ein Auftraggeber seinen Vertrag mit der Firma nicht verlängert. Um jetzt weiterhin wirtschaftlich zu bleiben und keine Entlassungen vornehmen zu müssen, schlug die Leitung vor, arbeitsrechtlich die AN- Verträge von einer 40 Stundenwoche auf 35 Stunden zu reduzieren.
Der Betrieb hat keinen Betriebsrat, so dass ein Mehrheitsbeschluss nicht ausreicht, um diese Reduzierung der Arbeitsstunden durchzusetzten; sprich entweder erklären sich alle dazu bereit und unterzeichnen einen Änderungsvertrag oder es müssen 16 Leute entlassen werden. Und dreimal darfst du raten, wie es kommen soll(te). Es gab in der Tat einige, die diesen Vorschlag der Firmenleitung rigoros und mit gehässigen Kommentaren ablehnten.
Noch vor wenigen Jahrzenten, wurden solche Leute ganz brutal als Arbeiterverräter abgestempelt und manchmal sogar erschlagen.
Was macht die Leitung als präventive Gegenmaßnahme, sie versichert den Rest der Kollegen, die Namen der Verweigerer innerhalb des Betriebes öffentlich bekannt zu geben. Und da kam dann das zum Vorschein, was eigentlich der Geschichte angehören sollte und was sich wenig von den rohen Arbeitskämpfen früherer Zeiten unterscheidet.
In diesen Beispiel (und keinesfalls ein Einzelb.) gab es keinen Fortschritt, sondern sogar einen Rückschritt. Wie soll denn da solch ein riesen Projekt, wie das mit dem Bürgergeld zur Umsetzung kommen? Und vor allem mit welchen Mitteln?
LG
Pholus