Hey zusammen,
In diesem Thread erleben wir wieder einmal eine typische massenpsychologische Reaktion. Die einäugige Fixierung eigener Unzulänglichkeiten, das Versagen am Arbeitsplatz, in der Familie, im Leben überhaupt, auf Frau Mohnhaupt, die jetzt als Sündenbock für jedes nur erdenkbare Missgeschick herhalten soll.
Als 60er Jahrgang habe ich den Kampf der RAF gut mitverfolgen können und kenne mich auch ein wenig mit ihren damaligen Zielen aus. Auch las ich diverse Pamphlete, wie z. Bp. "Über den bewaffneten Kampf in Westeuropa" vom Mai 1971. Davon ein kleiner Auszug zum Nachdenken:
Natürlich kann und werde ich nie der Aufforderung zum bewaffneten Kampf zustimmen, das ist klar. Gewalt ist generell zu verurteilen!!!
Doch in der Analyse über die herrschende Klasse (erst recht, Angesichts des aktuellen, weltweiten Globalisierungs-Krieges), haben sie auch nicht unrecht, das ist auch klar. Nur dafür Menschen zu ermorden, die nicht einmal die Chance hatten, sich zu verteidigen, lässt sich mit meiner spirituellen Auffassung nicht vereinbaren.
Alldem zum Trotz, hat es sich Frau Mohnhaupt aber verdient (24 Jahre Lebens-Entzug ist wahrlich kein Pappenstiel), sich ihren Lebensabend in Ruhe gestalten zu dürfen. Soviel Menschlichkeit in einer demokratischen Gesellschaft, die vor 62 Jahren der totalitären Willkür abgeschworen hat, sollte schon zu erwarten sein.
Würden wir wahllos alle Menschen wegsperren wollen, die eine potentielle Gefahr für unsere Gesellschaft bedeuten könnten, müssten wir wohl wieder damit beginnen, grosse Lager zu bauen...
Wenn sich eine Gesellschaft auf eine Stufe mit ideologischen Killer-Kommandos stellt, indem sie einfach alles weg-liquidiert, was ihnen vor die Finger kommt, dann hat sie es wohl auch nicht besser verdient, als durch die Hände von Fanatiker zu sterben. Gleiches gesellt sich gerne zu Gleichem.
Liebe Grüsse
Caesarion
In diesem Thread erleben wir wieder einmal eine typische massenpsychologische Reaktion. Die einäugige Fixierung eigener Unzulänglichkeiten, das Versagen am Arbeitsplatz, in der Familie, im Leben überhaupt, auf Frau Mohnhaupt, die jetzt als Sündenbock für jedes nur erdenkbare Missgeschick herhalten soll.
Als 60er Jahrgang habe ich den Kampf der RAF gut mitverfolgen können und kenne mich auch ein wenig mit ihren damaligen Zielen aus. Auch las ich diverse Pamphlete, wie z. Bp. "Über den bewaffneten Kampf in Westeuropa" vom Mai 1971. Davon ein kleiner Auszug zum Nachdenken:
Der bewaffnete Kampf als höchste Form des Klassenkampfes folgt aus der Tatsache, daß es den besitzenden Klassen gelungen ist, sich den bestimmenden Einfluß auf die staatlichen Machthebel zu sichern und das staatliche Monopol über die letztlich entscheidenden Gewaltinstrumente - Polizei und Armee - durchzusetzen. Diese Feststellung gilt sowohl für die offene als auch für die parlamentarische Form der Diktatur der Bourgeoisie. Das gesellschaftliche Gewaltpotential ist weitgehend zu einem Herrschaftsinstrument in den Händen der besitzenden Klassen, eine Waffe zur Verteidigung ihrer Vorrechte gegen die Ansprüche der überwiegenden Mehrheit der Gesellschaft, der ausgebeuteten Produzenten,geworden. Noch nie hat eine besitzende Klasse in gesellschaftlichem Maßstab auf ihr Eigentum an den Produktionsmitteln, auf ihre Privilegien verzichtet.
Nichts spricht dafür, daß sich das geändert haben könnte. Die Namen von Auschwitz, Sétif, Vietnam, Indonesien, Amman stehen für die Erfahrung, daß Massaker nicht der Vergangenheit überwundener Herrschaftssysteme angehören, sondern nach wie vor zum Instrumentarium der Herrschenden gehören, Sie identifizieren ihre physische und gesellschaftliche Existenz mit ihrer Machtstellung als ausbeutende Klasse. Sie können sich eine andere Existenzweise für sich nicht vorstellen. Mit der Energie ihres Selbsterhaltungstriebes kämpfen sie bis zur letzten Konsequenz um die Erhaltung ihrer Herrschaft. Wo immer der Kapitalismus noch über reale Macht verfügt, wird er sie zur Verlängerung seiner Existenz einsetzen.
Die Erwartung eines friedlichen Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus hat für die Metropolen keine materielle Grundlage. Die aus den sozialen Erhebungen der Vergangenheit und Gegenwart zu ziehenden Lehren begründen hinreichend die Einsicht, daß der revolutionäre Klassenkampf des Proletariats gegen die Herrschaft des Kapitals in seinem entscheidenden, höchsten Stadium zum bewaffneten Bürgerkrieg führt, daß der bewaffnete Kampf das höchste Stadium des Klassenkampfes ist. Mao Tse-tung hat diese Einsicht 1938 wie folgt formuliert:
"Die zentrale Aufgabe der Revolution und ihre höchste Form ist die bewaffnete Machtergreifung, ist die Lösung der Frage durch den Krieg. Dieses revolutionäre Prinzip des Marxismus- Leninismus hat allgemeine Gültigkeit, es gilt überall, in China wie im Ausland." ( Ausgewählte Werke I I, S. 285)1
Natürlich kann und werde ich nie der Aufforderung zum bewaffneten Kampf zustimmen, das ist klar. Gewalt ist generell zu verurteilen!!!
Doch in der Analyse über die herrschende Klasse (erst recht, Angesichts des aktuellen, weltweiten Globalisierungs-Krieges), haben sie auch nicht unrecht, das ist auch klar. Nur dafür Menschen zu ermorden, die nicht einmal die Chance hatten, sich zu verteidigen, lässt sich mit meiner spirituellen Auffassung nicht vereinbaren.
Alldem zum Trotz, hat es sich Frau Mohnhaupt aber verdient (24 Jahre Lebens-Entzug ist wahrlich kein Pappenstiel), sich ihren Lebensabend in Ruhe gestalten zu dürfen. Soviel Menschlichkeit in einer demokratischen Gesellschaft, die vor 62 Jahren der totalitären Willkür abgeschworen hat, sollte schon zu erwarten sein.
Würden wir wahllos alle Menschen wegsperren wollen, die eine potentielle Gefahr für unsere Gesellschaft bedeuten könnten, müssten wir wohl wieder damit beginnen, grosse Lager zu bauen...
Wenn sich eine Gesellschaft auf eine Stufe mit ideologischen Killer-Kommandos stellt, indem sie einfach alles weg-liquidiert, was ihnen vor die Finger kommt, dann hat sie es wohl auch nicht besser verdient, als durch die Hände von Fanatiker zu sterben. Gleiches gesellt sich gerne zu Gleichem.
Liebe Grüsse
Caesarion