Ich habe die 2 Reihe falsch bei den verdeckten Karten. Ich habe da turm., Weg und Sense
So,
@Arwen03, dann fahre ich mal fort mit meinen Erklärungen, was es mit des sog. verdeckten Karten auf sich hat.
Da meine hier bislang schon erfolgten Erklärungen scheinbar noch nicht alle Fragen von Dir beantwortet haben, hole ich mal etwas weiter aus:
Hinter den von Dir offen aufgedeckten Karten - gleichgültig, ob in einer kleinen Legung oder in einer großen Legung - liegen im Hintergrund quasi “unsichtbar“ auch noch weitere Karten, die sich wie folgt mathematisch errechnen lassen:
Im Lenormand gibt es insgesamt 36 Karten, auf denen neben einem bestimmten Symbol zugleich auch chronologisch aufeinanderfolgende Ziffern von 1, 2, 3, usw., bis 36 mit abgedruckt sind.
Jeder Karte ist nunmehr, wie Du durch einen Blick auf die jeweilige Karte leicht erkennen kannst, eine ganz bestimmte Ziffer zugeordnet, und zwar dem Reiter die Ziffer 1, dem Klee die Ziffer 2, dem Schiff die Ziffer 3, usw., fortlaufend bis zum Kreuz, welches die Ziffer 36 trägt.
Legt man diese 36 Karten in ihrer chronologischen Reihenfolge von 1 bis 36 nun einmal auf einem Tisch hintereinander aus, erhält man hierdurch zusätzlich 36 sogenannte “Häuser“.
Diese chronologisch aufeinanderfolgenden 36 “Häuser“ oder Hauskarten liegen quasi unsichtbar hinter den jeweiligen offen aufgedeckten Karten im Falle einer Auslage aller 36 Lenormandkarten, die man auch als die sog. “große Tafel“ bezeichnet.
Legt man demgegenüber “nur“ eine anzahlsmäßig begrenzte 9-er-Legung aus, liegen hinter den 9 offen aufgedeckten Karten eben die Häuser 1, 2, 3 ... bis 9, wobei im 1. Haus der Reiter “wohnt“ (da auf der Karte mit der Ziffer “1“ der Reiter abgebildet ist), im 2. Haus der Klee “wohnt“ (da auf der Karte mit der Ziffer “2“ der Klee abgebildet ist), usw. in diesem Sinne.
Beispiel:
Als 1. offene Karte in der 9-er-Legung Deiner Freundin wurde der Berg gezogen. Demzufolge spricht man auch davon, dass der Berg im 1. Haus liegt.
Wenn Du nunmehr in einem nächsten Schritt mal schaust, auf welcher Karte wiederum die Ziffer 1 (wegen dem 1. Haus) mit abgedruckt ist, findest Du insofern das Symbol des Reiters. Demzufolge heißt es in Kartenlegerkreisen auch, dass der Berg im 1. Haus des Reiters liegen.
In einem weiteren Deutungsschritt kann man nunmehr auch noch die Ziffer auf der offen aufgedeckten Karte (in diesem Beispiel die Ziffer 21 für den Berg) mit der Ziffer der zugeordneten Hausplatzkarte (in diesem Beispiel die 1 für den 1. Hausplatz) zusammen addieren, wodurch hinter jeder einzelnen offen aufgedeckten Karte zusätzlich auch noch eine 3. verdeckte Karte zum Vorschein kommt.
Im vorstehenden Beispiel liegen also hinter dem offen aufgedeckten Berg im 1. Haus des Reiters die Wege, da 21 + 1 die Summe 22 ergibt, die wiederum dem Symbol der Wege zugeordnet ist.
Nach dieser Methode kannst Du nunmehr hinter jeder offen aufgedeckten Karte eine weitere Hauskarte und eine weitere verdeckte Karte mathematisch ermitteln.
Zur Ermittlung dieser verdeckten Karten kommt es nach meinen vorstehenden Ausführungen also insbesondere auch entscheidend darauf an, in welchem sog. “Haus“ die jeweils offen aufgedeckte Karte liegt, sprich, auf welchem zahlenmäßigen Liegeplatz die jeweilige offen aufgedeckte Karte ausgelegt wurde, also: wurde sie als 1. Karte ausgelegt ? Oder als 2. Karte? Oder als 3. Karte? Oder .... usw.
Für die korrekte Ermittlung der verdeckten Karten kommt es also ganz entscheidend auf die Legereihenfolge an, in der die offen aufgedeckten Karten ausgelegt wurden.
Und genau diese Legereihenfolge kann speziell in einer 9-er-Legung stark variieren, je nach persönlicher Vorliebe des jeweiligen Kartendeuters.
Dabei möchte ich gleich vorweg sagen, dass es im Ergebnis
keine “richtige“ oder “falsche“ Legereihenfolge gibt.
Jeder Kartendeuter kann seine Karten genau in der Reihenfolge auslegen, wie er es für sich selbst als stimmig erachtet, sei es in der Reihenfolge 1, 2, 3, 4, 5, 6, usw., oder in der Reihenfolge 2, 3, 4, 5 ,1, 6, usw., wonach die 1. gezogene Karte also in die Mitte gelegt wird, oder auch in einer gänzlich anderen Legereihenfolge.
Auf der von Dir für die Kartenziehung genutzten Internetseite:
http://www.madame-lenormand.de/deutung-9er-legung
wird dabei folgende Legereihenfolge der 9 Karten verwendet:
2 - 3 - 4
5 - 1 - 6
7 - 8 - 9
- die als 1. gezogene Karte liegt dort also
in der Mitte (und nicht oben links).
Demgegenüber wird hier im Forum von vielen Kartendeutern, so u. a. auch von
@Tolkien, folgende Legereihenfolge bevorzugt:
1 - 2 - 3
4 - 5 - 6
7 - 8 - 9
- die als 1. gezogene Karte liegt bei dieser Legevariante also oben links (und nicht in der Mitte, wie bei der erstgenannten Legevariante).
Nochmals: Beide Legevarianten sind möglich, keine von beiden ist “richtiger“ oder “falscher“ als die jeweils andere.
Die jeweilige Legevariante ist ausschließlich eine persönliche “Geschmackssache“ des jeweiligen Kartendeuters, weshalb Kartendeuter, die
nicht - wie auf der von Dir genutzten Internetseite - die Legereihenfolge
2 3 4
5 1 6
7 8 9
verwenden, die dort von anderen Usern gezogenen Karten in ihre persönlich bevorzugte Legereihenfolge
1 2 3
4 5 6
7 8 9
sozusagen “umlegen“.
Mit diesem Umlegen ändern sich jedoch
nicht die jeweiligen Hauskarten bzw. die jeweiligen verdeckten Karten.
Gleichgültig, ob der in Deinem Fall als 1. Karte gezogene Berg in die Mitte der 9-er-Legung ausgelegt wird, oder nach links oben in die 1. Kartenreihe, der Berg bleibt auch weiterhin als zuerst gezogene Karte dem 1. Haus des Reiters zugeordnet, und damit verbleibt es auch weiterhin bei den Wegen als der verdeckt hinter dem Berg (21) im 1. Haus des Reiters liegenden Karte: 21 + 1 = 22 = Wege.
Das, was sich ändert, ist hingegen die “äußere Optik“ der über- und untereinander liegenden Karten:
Während im Beispiel der 9-er-Legung Deiner Freundin unter Zugrundelegung der Internet-Legereihenfolge
2 3 4
5 1 6
7 8 9
die 2. verdeckte Kartenreihe die Karten Turm - Wege - Sense beinhaltet,
erscheinen unter Zugrundelegung der in diesem Forum bevorzugten Legereihenfolge
1 2 3
4 5 6
7 8 9
in der 2. verdeckten Kartenreihe optisch vielmehr die Karten Eulen - Turm - Sense.
In diesem Falle liegen die Wege (22) also optisch nicht - wie bei der anderen Legevariante - in der 2. verdeckten Kartenreihe, sondern stattdessen in der 1. verdeckten Kartenreihe, aber nach wie vor liegen die verdeckten Wege (22) eben in beiden 9-er-Legungen.
Ebenso verhält es sich mit den verdeckten Eulen (12): Während diese in der einen Legevariante in der 1. verdeckten Kartenreihe liegen, liegen die Eulen in der anderen Legevariante in der 2. verdeckten Kartenreihe. Ausschlaggebend ist jedoch, dass sie in beiden Legevarianten als verdeckte Karte auftauchen.
Sind meine vorstehenden Ausführungen, für die ich immerhin mehr als 1,5 Zeitstunden investiert habe, für Dich jetzt verständlich genug?
Liebe Grüße