Hallo,
Schon interessant, wobei die Zuordnungen der Karten sehr unterschiedlich sein kann. Meiner Erfahrung nach haben die Karten Archetypen in sich, welche man in der Astrologie ebenso findet. In unserer Schule hatte ich vor einigen Jahren ein Seminar über Tarot und Astrologie gegeben. Dabei bezog ich mich primär auf das Ansata Tarot, welches allerdings nur die große Arkana mit 22 Karten beinhaltet. Zur Verfeinerung kann man natürlich auch alle 78 Karten nehmen und mit eigenen Erfahrungen und Zuordnungen arbeiten. Das macht Sinn, vor allem dann, sobald man sich mit der Astrologie bereits ein wenig auskennt. Zu den obig erfragten Karten kann ich leider nicht viel sagen, weil ich so ein Deck nicht besitze. Aber vielleicht interessieren den einen oder anderen die folgenden Ausführungen:
Liebe Kursteilnehmer,
In diesem Seminar möchte ich gerne gewisse Gemeinsamkeiten zwischen dem Tarot und der Astrologie ausfindig machen und aufzeigen. Es gibt sicher sehr viele gegenseitige Bezüge, wie die Symbole und Archetypen, welche so alt wie die Menschheit sind. Mir ist bekannt, dass es 78 Karten gibt, welche sich in die große Arcana mit 22 Karten und in die kleine Arcana mit 56 Karten einordnen lassen. Zunächst die große Arcana mit 22 Karten nach dem Ansata-Tarot. Interessant ist, dass man mit den 22 Karten 12 Tierkreiszeichen und 10 Planeten zu Grunde legen kann! Hier kann man eine gute Verbindung schaffen, indem man die Planeten und die zwölf Tierkreiszeichen mit einander in Bezug bringt. So ergeben sich 22 Karten und 22 astrologische Symbole:
Sonne - der Magier
Mond - die Hohepriesterin
Merkur - die Entscheidung
Venus - der Stern
Mars - der Teufel
Jupiter - der Herrscher
Saturn - der Hohepriester
Uranus - der Gehängte
Neptun - der Eremit
Pluto - der Narr
Widder - der Turm
Stier - das All
Zwillinge - die Sonne
Krebs - der Mond
Löwe - die Kraft
Jungfrau - die Herrscherin
Waage - die Gerechtigkeit
Skorpion - der Tod
Schütze - der Siegeswagen
Steinbock - das Fortune
Wassermann - das Maß
Fische - die Auferstehung
Damit wird es möglich, Tarot und Astrologie zu verbinden, auch im persönlichen Horoskop!
Karte 0 oder ( und ) 22 - der Narr
Der Narr entspricht dem Pluto. Diese Karte befindet sich außerhalb des Bereiches der heiligen Zahlen (1 - 21), so wie auch Pluto, mit seinem Umlauf um die Sonne außerhalb der anderen Planetenbahnen. Diese Karte symbolisiert den persönlichen Willen und ebenso die eigene
Schattenpersönlichkeit.
Karte 1 – der Magier
Der Magier entspricht der Sonne, das Ausgangsbewusstsein, die urmagischen Kräfte des Individuums, sowie Vitalität und Herzkraft, die Schöpferkraft.
Karte 2 – die Hohepriesterin
Die Hohepriesterin entspricht astrologisch dem Mond. Diese Karte steht für die Reflexion, das Unbewusste, den Zugang zur Seele des Menschen.
Karte 3 – die Herrscherin
Diese Karte steht für das Tierkreiszeichen der Jungfrau, für die irdische Mutter, die uns für das Leben heran- und erzieht. Sie steht für die innere Ordnung, die Pflicht und das Dienen. Die Karte steht ebenso für die Urmutter unserer irdischen Ahnen und deren Herkunft.
Karte 4 – der Herrscher
Der Herrscher entspricht dem Jupiter. Diese Karte steht für Sinnsuche, aber auch für die Selbstbeherrschung, für Gerechtigkeit, aber auch für Menschen, die uns beherrschen können.
Karte 5 – der Hohepriester
Diese Karte entspricht dem Saturn, welcher uns die Prüfungen zeigt und uns auferlegt. Saturn zeigt und unsere Grenzen, steht aber auch für den erfahrenen Lehrer und auch für geistige Führer. Er zeigt an, wo man demütig ist, wo man „kniet.“
Karte 6 – die Entscheidung
Für diese Karte steht der Merkur, für Fragen und die daraus resultierenden Entscheidungen im Leben. Hier findet man auch das praktische Handeln und Denken, ebenso Findigkeit und Schläue.
Karte 7 – der Siegeswagen
Der Siegeswagen wird dem Tierkreiszeichen Schütze zugeordnet. Die Karte steht ebenso für die Fähigkeit über sich hinauszuwachsen, für das Überwinden animalischer Instinkte, für den Sieg über solche tierischen Eigenschaften.
Karte 8 – die Gerechtigkeit
Für diese Karte steht das Tierkreiszeichen der Waage, welche ausgleicht auf der Suche einer gerechten Harmonie, im persönlichen und auf der ganzen Erde. Sie ist auch die Karte für das Gericht und die Taten des Herzens, welche sie immer aufwiegt.
Karte 9 – der Eremit
Der Eremit entspricht dem Neptun. Diese Karte symbolisiert das Einfühlungsvermögen, die innere „Radarantenne“ und die Auseinandersetzung mit den inneren Dämonen. Der Eremit steht für Hellsichtigkeit, Einsamkeit und die Besinnung, welche das innere Licht entfachen kann.
Karte 10 – das Fortune
Das Fortune ist dem Tierkreiszeichen Steinbock zuzuordnen. Diese Karte zeigt die Mühen und den Kampf um das eigene Glück an, welches im Menschen wohnt und nicht von außen kommt. Das Fortune ist auch die Karte der eigenen Anstrengungen und Bemühungen.
Karte 11 – die Kraft
Die Kraft entspricht dem Tierkreiszeichen Löwe, die glühende Kraft und Energie, die Lust an der Lebensfreude. Ebenso steht sie für die Zähmung und Beherrschung der eigenen Kräfte, gemäß dem „der König ist der erste Diener seines Volkes.“
Karte 12 – der Gehängte
Diese Karte findet man im Planeten Uranus, der für das neue und für inneren Umschwung sorgt. Sie zeigt die Gabe des abstrakten Denkens an, von der Notwendigkeit, die Dinge von allen möglichen Seiten betrachten und zur Synthese zu bringen. Sie ist auch eine Karte der Ein- und Übersicht, sowie der Intuition.
Karte 13 – der Tod
Der Skorpion symbolisiert die Karte Tod, jedoch nicht den leiblichen, sondern vielmehr das Absterben eines Vorgangs, das Ende einer Entwicklung. Der Tod ist immer die Voraussetzung für neues Leben, für Weiterentwicklung, für neue Abschnitte im Leben.
Karte 14 – das Maß
Diese Karte entspricht dem Tierkreiszeichen Wassermann, die Balance, die zwischen den Dingen gefunden werden muss, zwischen den Gegensätzlichkeiten. Sie zeigt auf, dass es wenig Sinn macht sich Illusionen hinzugeben ohne die Realität einzubeziehen.
Karte 15 - der Teufel
Der Teufel entspricht dem Planeten Mars. Diese Karte steht für den Urtrieb, für Urenergie, aber auch dem Antrieb, die Motorik im Menschen. Man soll sich nicht an diese Triebe ketten, sondern das Licht auch für seine Mitmenschen weiter tragen. Die Karte steht auch für Selbstüberschätzung, indem man sich der Schöpfung und derer Energien gleichsetzt (Versuchung).
Karte 16 – der Turm
Diese Karte findet sich im Tierkreiszeichen des Widders. Sie zeigt neuen Aufbruch im Leben an aus verkrusteten Situationen. Sie symbolisiert Blitz und Donner, die ins Leben eingreifen, damit man aufwacht und sich seinen Aufgaben zu stellen.
Karte 17 – der Stern
Diese Karte steht astrologisch für die Venus. Sie steht für die Liebe, das himmlische Glück, sowie für Kunst, die Muse und andere himmlische Gaben. Sie wird auch als Karte der Hoffnung und der Wunder gesehen.
Karte 18 – der Mond
Sie symbolisiert das Tierkreiszeichen Krebs, das Wachstum, die innere Bereitschaft einen weiten Weg zu gehen ( den Pfad der Seele ). Die Karte sagt aus, dass es auf die eigenen und wichtigen Erkenntnisse ankommt, um den Aufbruch aus der eigenen Tiefe oder Mitte zu finden.
Karte 19 – die Sonne
Diese Karte steht für das Tierkreiszeichen der Zwillinge. Sie steht für das Lebensziel, den Lebensbund, die gefundene Gemeinschaft. Sie verdeutlicht das Lebensglück, die Harmonie unter dem Segen der Sonne, im Zenit stehend. Diese Karte symbolisiert auch die Zuversicht, die Lebensfreude und den Mut.
Karte 20 – die Auferstehung
Die Auferstehung entspricht dem Tierkreiszeichen der Fische. Die Karte symbolisiert Hingabe und Wandlung, den Glauben an etwas Höheres im Menschen. Sie zeigt Transformation durch Glauben und Nächstenliebe an. Sie glaubt an den höchsten Richter dieser Schöpfung und an den jüngsten Tag.
Karte 21 – das All
Diese Karte steht für das Tierkreiszeichen des Stiers, und sie steht für die Ordnung und die Gesetzmäßigkeiten der äußeren und der inneren Welt ( Hermetische Gesetze ). Diese Karte symbolisiert auch die Sicherheit und das Eingebundensein.
Jetzt sind die Kartenexperten gefragt, da man mit dem großen Arcanum Legungen vornehmen und sie mit der Astrologie in Bezug setzen kann!
Tarot – astrologische Zuordnungen.
Stäbe entsprechen dem Feuer,
Münzen der Erde,
Schwerter der Luft,
Kelche dem Wasser.
Beim Legen der Karten sollte man gezielt in Hinsicht auf die Fragestellungen vorgehen! Man kann hergehen, zwölf Karten ziehen und diese im eigenen Horoskop in Reihenfolge der Häuser verteilen. Man kann diese Frage als Gesamtschau für das Horoskop hernehmen und so Bezüge schaffen. Man kann ebenso die Phasen des Alterspunkts durch die Häuser abfragen. Ebenso kann man die 12 Häuser für ein Jahr hernehmen und so ein Jahresthema abfragen. Auch mit dem Mondzyklus ist dies möglich, so bekommt man die Antwort für den Zeitraum eines Monats präsentiert.
Zwölf Karten bilden im Radix ebenso sechs Kartenachsen! So kann man zum Beispiel eine Achsenthematik besser erfassen. Natürlich ergeben sich sehr viele Möglichkeiten, und so kann man für jeden Planeten und dem aufsteigenden/absteigenden Mondknoten eine Karte ziehen und diese in Bezug setzen. Oder man geht her und legt die zwölf gezogenen Karten ins Mondknotenhoroskop, um Aufschlüsse über das „woher komme ich“ zu erhalten. Natürlich kann man dies auch mit dem Seelenhoroskop tun, der Kreativität sind hier keinerlei Grenzen gesetzt!
Wir haben es mit zwei Systemen zu tun, wobei die Astrologie sich auf feste Messgrößen und Zyklen verlässt. Mit dem Horoskop hat man einen kosmischen Fingerabdruck als Ausgangspunkt zur Verfügung. Das Horoskop selbst ändert sich nicht statisch gesehen, aber die Entwicklungsdynamik als solche bringt entsprechende Lernaufgaben und Themen mit sich. Das Tarot nährt sich aus einer Unzahl von Archetypen, Weisheiten und Wahrheiten, welche dem kollektiven Unterbewusstsein voll entsprechen. Aber auch die Astrologie nährt sich von diesen alten Stern – Bildern! Ich kann die Karten mischen und zum Beispiel eine Frage für das kommende Monat stellen. Man bekommt eine Antwort. Aber sobald man die gleiche Frage wieder stellt, kommt wahrscheinlich eine andere Karte zum Vorschein. Das Horoskop, der AP und die langsamen Transite ändern sich jedoch nicht! Hier hat man eine konkrete Konstellation vor sich und kann sich daran halten!
Die Astrologie hat ihre nachweislichen Ursprung weit vor den mesopotamischen Frühkulturen der Sumerer und Babylonier! Bereits vor über 30000 Jahren existierten Knochen mit Hanf umwickelten Einkerbungen auf welchen sich einwandfrei die Sonnen- und Mondzyklen berechnen ließen! Das Tarot dagegen entstand in seiner bekannten Form erst am Ende des 19. Jahrhunderts! Neptun wurde astronomisch um 1841 entdeckt. Dies löste anscheinend eine psychologische, esoterische Wiederbelebung aus, die bereits 2500 Jahre vorher bei den Griechen einen ersten Höhepunkt erlebte. Auch die Ägypter waren hervorragende Astronomen; sie richteten ihre Städte nach den Fixsternen aus. Unter Helena Blavatsky entstand der Mehrteiler „Die Geheimlehre“ – und aus solchen Quellen wurde die kleine Arcana zuletzt bebildert und so bessere Bezüge gesetzt! Heute gibt es hunderte Tarotkartendecks, und nicht alle entsprechen einer korrekten Zuordnung! Letztlich muss man seine eigene Methode entdecken und mit ihr arbeiten!
Astrologie hat ungemein viel mit Jupiter zu tun! Mit Jupiter sehen wir Bilder, innerlich wie außen! Man kennt die vertrauten Symbole der Tierkreiszeichen ( Johfra ), oder den Tierkreis in unzähligen Darstellungen. Tarot ist auch primär eine Bildsprache, die aus dem Unterbewusstsein ihre Orakel und Antworten bezieht. In diesen Bildern finden Tarot und Astrologie oft zusammen, obwohl beide Disziplinen doch sehr unterschiedlich im Ansatz sind!