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Azurkind
Guest
Ich hab auch voll Angst alt zu werden. Naja aber ich hab generell eher angst vor dem tod. Ich denk mir schon seit jahren dass ich mich spätestens mit 35 umbringe, das alter macht mir irgendwie total angst.
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Das sagt mensch so dahin, aber weißt Du, ich lese und höre das mit einem ausgesprochen Wohlbefinden und freue mich total darüber. Wirklich! Aber sag, bist du denn jetzt eigentlich Mann oder Frau?
Ja! Aus meiner Sicht ist daran nichts falsch. Aber weißt Du, ich kann`s kaum erklären, aber ich mochte schon als Kind nicht erwachsen werden. Ich fand die Welt der Erwachsenen so öde, so vernünftig, so unlebendig, - und das alles klingt so furchtbar erwachsen. Also, obwohl ich dir in allem zustimme, meine Herz jubiliert dazu nicht. Weshalb nicht?
Das ist nicht nur ein behindernder Glaubenssatz und der ist es sicher. Es ist auch so. Die Energie nimmt ab, bzw. kommt nicht mehr ausreichend und zunehmend weniger durch und so altern wir. Klar gibt es die fitten Alten, die strahlenden Alten, aber dennoch sind sie alt. Energie minus bis Energie futschi, - irgendwann. Und ich meine: der Körper spiegelt den Geist und umgekehrt. Ein wahrhaft ganzheitlich junger Geist (also ein Kind, das zu einem vollbewussten Erwachsenen wurde, sein Ego entwickelt hat und wieder zu einem Kindlein wurde) dürfte im Körper nicht altern. Das ist einfach unlogisch. Oder?
Zuerst mal, du gefällst mir einfach! Nicht äusserlich gell...wie auch. Und ich erlaube mir mal, darauf etwas aus meiner Sicht zu antworten.
Ich seh es so: das Kind, bis zu einem gewissen Alter lebt Jetzt, ganz ohne Pläne, langfristige Ziele und Konzepte. Sein vorrangiges Ziel, nebst dem des Wohlbefindens, ist das Lernen, es ist neugierig und will sich entwickeln, gross und stark werden. Im Grunde entwickelt es sein Ego, das Ich. Dabei ist es auf die Hilfe von Erwachsenen angewiesen, die schon von dieser Welt sind... zum Dank vermittelt es jenen etwas, das nicht von dieser Welt.
Der Prozess geht weiter. Und im Alter geschieht ein Perspektivenwechsel. Das Lernen, die Neugier kann immer weitergehen, nur hat der Mench sich dann genügend in seinem Ich erfahren und darf es allmählich wieder loslassen. Das kann durchaus befreiend empfunden werden, ich weiss das zum Beispiel von meiner Mutter. Und auch ich bringe das Altern mit Gnade in Verbindung. NIcht mehr alles müssen, einfach nicht mehr mitmachen müssen bei den diversen Spielen, die die Welt so bietet.
Die Neugier, die Sehnsucht bezieht sich dann auf jene Dimension, woher wir kommen. Die Herausforderung sehe ich darin, geistig offen und beweglich zu bleiben und sich nicht "gehen zu lassen". Obwohl das ja auch nur ein Urteil ist, über jene Menschen, die das anscheinend nicht wollen und nicht schaffen. Aber wer weiss schon, warum.
Dass die Energie im Alter abnimmt, könnte ein behindernder Glaubenssatz sein. Auf jeden Fall ist es sicher nur in Bezug auf die Physis so. Und weil ich Körper, Geist und Seele als Einheit betrachte, bleibt sie also "im System" enthalten.
Prima!Das freut mich. Ich bin aber eine Frau.
Doch mich dünkt, du hättest mir nicht wirklich in allem zugestimmt. Was ist mit der anderen Dimension? Kannst du dir denn vorstellen, wenn das Leben gelebt wurde, dass sich der Geist mit Freude auf das Jenseits oder eine nichtmaterielle Sphäre ausrichtet?
Ja, das ist die Logik des Ichs, das Energie als zu sich allein gehörig ansieht. Energie nimmt nicht wirklich ab, sie verteilt sich nur anders. Und ich denke ein fitter, strahlender alter Mensch ist sich das entweder bewusst, oder er macht sich um alles sehr wenig Gedanken und hat einfach ein ausgefülltes Leben.
Ja, klar kann ich mir das vorstellen. Das stelle ich mir genauso vor, wie ich gerne Abends ins Bett gehe, weil der Akku langsam ausgeht. Wenn das Tages- oder Lebenswerk vollbracht ist und man müde wird, wenn die Energie abnimmt, dann freut man sich auf Ruhe. Die Existenz im körperlichen Tod stelle ich mir so ähnlich vor wie die Existenz im nächtlichen Schlaf. Wie das also durchlebt wird, ist sehr individuell. Unterschied: nach dem nächtlichen Schlaf komme ich morgens in demselben Körper und mit demselben Ich wieder ins Wachbewusstsein, während "ich" nach dem tödlichen Schlaf mit einem anderen Körper und einem anderen Ich wieder ins Leben zurückkomme, - und wieder geht dann alles von vorne los.
Augenblick, da hast Du mich missverstanden. Ich sehe die Energie ja gerade nicht als zu mir alleingehörig. Ich sie "die Energie" als allgegenwärtig, ewig, immer da. Immer! Absolut immer und überall! Nur unsere Fähigkeit, diese durch unseren Körper hindurch zulassen, unsere Durchlässigkeit, nimmt mit zunehmendem Alter ab.
Wir nehmen das einfach so hin. Ich aber nicht!
Kinder sind viel durchlässiger als Erwachsene oder alte Menschen, dennoch: das Muster, nach dem ihre Durchlässigkeit im Laufe der Zeit abnehmen wird, ist schon in ihnen angelegt und zeigt sich mit der Ausdifferenzierung der Rechts-oder Linskhändigkeit und der damit einhergehenden Schiefe. Diese Schiefe in uns Menschen, die sich im Laufe unserer Lebensjahre immer mehr verfestigt, macht die absolute Durchlässigkeit unmöglich. Zumindest scheinbar!
Das sind für mich nicht nur so theoretische Gedanken. Ich fühle, spüre das genau so in meinem Körper, - die unterschiedliche Energieverteilung, die Schiefe, die Schwierigkeit mit der wahrhaftigen Aufrichtung etc. etc.. Und manchmal spüre ich körperlich eine Ahnung von dem, was es heißt, wenn die Energie da ganzheitlich durchgehen würde. Das ist so ähnlich wie das, was wir als einen sexuellen Höhepunkt kennen, aber nur so ähnlich. Es ist noch viel viel schöner. Es ist paradisisch.
Den Titel des threads hast du ja selbst geschrieben. Die Gedanken dürften der Angst entspringen, und der Angst müssen wir uns stellen, früher oder später...Naja, jetzt bin ich aber ins Reden gekommen. Ich sollte weniger quatschen als es vielmehr vormachen, - denn beweisen kann ich nix. Aber ich wollte es mal gesagt haben, ich bin immer alleine mit so ver-rückten Gedanken.
Jaja, das sind alles sehr gute Fragen, Tanita. Sehr gute Fragen. Die Entscheidenden, meine ich. Ich fasse sie nochmal zusammen:TrixiMaus, ich habe nachgedacht. Sag`mir, was genau findest Du schön am Altwerden/Altsein?
Jetzt mal ganz abgesehen von meinem Gefühl des verpassten Lebens (und daran arbeite ich ja jetzt), es macht doch einfach keinen Sinn, dass wir auf immer und ewig dazu verdammt sind, alt zu werden und zu sterben. Und wir sind doch auch aufgefordert, wieder so zu werden wie die Kinderlein.
(Vorsicht: diese Kost ist für Normale nicht mehr genießbar, mindestens Halb-Ver-rückt muss man schon sein).
Wieso sollten wir in alternden, verfallenden, gebrechlichen Körpern wieder werden wie die Kinderlein? Da ist doch ein unlösbarer Konflikt vorprogrammiert. Kinder, die Qualitäten die für Kindlichkeit stehen, benötigen einen durchlässigen, beweglichen Körper voller Energie. Bei uns aber nimmt die Energie mit zunehmendem Alter ab. Das kann doch wohl nur eine Übergangsphase in unserer Entwicklungsgeschichte sein bis hin zur Überwindung des Alters und des Todes?!
Ich weiß, wenn man das liest, denkt man, ich habe gewaltig einen an der Marmel, aber ich glaube ernsthaft, dass das mit dem Heiligen Gral nicht bloß eine tolle Geschichte ist.
Redet jetzt noch jemand mit mir?
Tanita
Tja, also, nun. Jetzt. Ich habe gerade das Gulasch auf den Ofen gesetzt, da köchelt es jetzt bis heute Abend vor sich hin. Dann fahre ich damit zu meiner Schwester und ihrer Familie. Dann essen wir es auf.TrixiMaus, ich habe nachgedacht. Sag`mir, was genau findest Du schön am Altwerden/Altsein?
Nun, ich gehe davon aus, dass unser Körper vergänglich ist, und das zu akzeptieren ist. Nur soviel deshalb: Wenn die Durchlässigkeit mit der Zeit abnimmt, dann ist es das Ich, das so empfindet, denn es ist das Ich, das sich mit dem Körper so sehr verbunden fühlt und identifiziert, nicht das Selbst. Das Ich betrachtet Energie als zu sich gehörig, das Selbst ist verbunden mit der allgegenwärtigen Energie. Die Energie nimmt also nur für den Körper und das Ich ab, nicht für das Selbst.
Interessant, wie du durch die Bewusstheit im Körper zu dieser Ahnung kommst. Ich befasse mich auch mit Beweglichkeit (Bewusstheit durch Bewegung). Den "Orgasmus" hingegen oder Ahnung vom paradiesischen Zustand erlebe ich völlig unabhängig von Beweglichkeit oder Aufgerichtetheit. Die überkommt mich mehr in Ruhephasen.
Den Titel des threads hast du ja selbst geschrieben. Die Gedanken dürften der Angst entspringen, und der Angst müssen wir uns stellen, früher oder später...
Eben nicht!....man weiß ganz einfach, wie alt man ist.....