luzide Träume, Luzidität, bodhi und Bön

Im Post #5 kam es zu einem Hinweis wie wichtig es ist dem natürlichen Schlaf möglichst seiner Natürlichkeit zu belassen.

Wenn man das Glück hat jede Nacht leicht und einfach Klarträume träumen zu können bedarf man auch das Glück immer zur rechten Zeit die Steuerung und die Kontrolle des Klartraumes wieder loslassen zu können, ansonsten stellten sich recht schnell Schlaf- und Persönlichkeitsstörungen ein.
 
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Jeder könnte Klarträume erlernen. Das ist nichts besonderes, das luzide Träumen, und zugleich würde es vieles verändern. Man würde z.B. selbst erfahren was Träume sind. Man würde erfahren, dass es während des Traumes kein Unterbewusstes gibt, dass die eigenen Träume keine Selbstgespräche, zwischen einem Unterbewusstsein und dem Tagesbewusstsein sind. Man wäre, mit dem Vermögen des Klartraumes kein besonderer Mensch, sondern bleibt ebenso ein einfacher Mensch, aber weiß zumindest was seine Träume sind. Sehr viel Aberglauben würde sich in Luft auflösen und man wäre genauso glücklich wie zuvor, nur ist man dann nicht mehr so alles mögliche glaubend. Das entspricht dann einer angenehmen Klarheit.
 
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^^ Selbsterklärend reichte Klarträumen, oder auch luzides Träumen genannt, für Selbsterkenntnis und Selbstvertrauen allein nicht aus. Die Erfahrungen mit den Übergängen, zwischen Traum und Tagesbewusstsein und die Erfahrung des Bewusstseins im Handeln, in der Tat, in der Aktion, kann in Tag und Nacht Licht bringen, selbst wenn es Neumond und ein Nebeltag wären.
 
Luzidität (Klarheit) wird am schönsten empfunden, wenn diese gelöst, also gedanklich stets einen Tick weniger kontrolliert, einen Stups weniger selbsterklärt und anderen erklärend dargestellt wird. Dazu spielt mehr lassendes bodhi (das Wache) eine Rolle, also ein weniger Gewolltes, sondern der Natur entsprechendes Geschehenlassen eine wunderbare Rolle. Bön (Wirklichkeit) und zwar die welche ist und nicht nur die welche individuell und stets verschieden erfahren wird, entspricht allen möglichem und würde dem zum Wohl welcher sich darin und damit schlicht wohl fühlt.
 
In einem anderen Faden (Thread) Schamanismen wurde nach dem Bön gefragt. Mir fällt es etwas schwer den Bön (hier nicht der buddhistische Bön gemeint, sondern der alte frei vom Buddhismus Bön) unter der Rubrik Schamanismus einzuordnen. Auch hier unter Träumen passt er mir nicht wirklich. Zugleich habe ich hier, unter der Rubrik Träume, eine Praxis aus dem Bön versucht zu thematisieren und zwar welche einen starken Bezug zum Traum hat.

Nur als Ergänzung:

Was ich hier mit luzidem Traum, oder auch Klartraum benenne, das hat nur bedingt mit ཧ་གོ རྨི་བ hako ot zu tun. Ebenso འོད od, was ich zur möglichen Vergleichbarkeit mit Luzidität (Klarheit) benannt habe, ist eher nur bedingt mit dem Begriff Klarheit gleichzusetzen. Genau so ähnlich verhält es sich mit བྱང་ཆུབ bodhi und dem von mir eingesetztem Wort Wachsein. Und als viertes, bestehen ebenfalls Differenzen zwischen dem Wort བོན Bo, oder Bon, oder Bön zu welchem ich dafür das deutsche Wort Wirklichkeit eingesetzt habe.

Immerhin sind die Worte nahe ähnlich, aber haben zuzüglich verschiedene Bezüge kultureller und inhaltlicher Art.

Es würde vielleicht noch weniger verstanden als so schon, wenn ich schreiben würde, dass das Praktizieren des hako ot das od und das bodhi durch bo stark verändert.

Verschiedene westliche Wissenschaften zählen den Bön zum schwarzen Bön, also zu den Schamanismen. Selbst stelle ich als praktizierender Bön diesen nicht einseitig zu den Heiler- und Medizinerpraktiken. Es ist ein recht eigenständiger Zweig, geographisch und geschichtlich bedingt gewachsen.

Das Klare ist bei uns Menschen von Zeit zu Zeit verschieden und auch von Mensch zu Mensch scheint es unterschiedlich zu sein. Das praktizieren des རྨི་བ hako ot, also des Klarträumens verändert das Klare am Tag. Innere religiöse Verwebenungen lassen nach, wenn sie vorhanden wären. Das natürliche Wachsein veränderte sich in Richtung des direkteren Handelns und dem Abbau überflüssigen Denkens. Und und und.
 
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^^ Schreibfehler: Am Ende wurde nur རྨི་བ geschrieben und es müsste aber ཧ་གོ རྨི་བ heißen.
 
Ach, ich denke daran den Thread hier umzubenennen zu lassen. Entweder in Ich Ich Ich und nochmal Ich oder in Selbstgespräche, bitte nicht lesen. Aber das mache ich dann doch nicht, denn dann könnte ich ja gleich alle meine Post hier löschen lassen und nur die Überschrift wählen, er war so klug und ließ es von Anfang an bleiben. Dann aber könnte auch selbst die Überschrift vom Faden (Thread) ebenfalls gelöscht werden und viele Anschreiben und Antworten in anderen Fäden wären gar nicht erst entstanden. Und wenn ich so weiter denke ... ach das Denken ist so schön, denn ohne Denken kein Schreiben und ohne Schreiben kein Forum. Nun habe ich aber wirklich zu weit gedacht. Zugleich hat's zumindest mir Spaß gemacht.

Nein, Luzidität, Wirklichkeit, Wachsein, Träume, auch Klarträume werden eben gelebt und auch besprochen, oder beschrieben. Am Besten ist's mir dies alles zu Leben und auch darüber zu schwatzen und es zu thematisieren. So weit so was?
 
Wie Klarheit, Gelassenheit und so stark wie Wasser und Luft, so schwach wie Stein und Eisen, so liebend wie Feuer, so ist Bön.
 
Den Anderen, das Gegenüber, den Nächsten zu belassen und sich selbst dazu, wie wir alle eben sind wie wir sind und auch uns einander auch darin zu belassen was wir meinen zu sein, das scheint nicht nur klar, nicht nur luzid, sondern wirklich und herzlich zu sein. Das nennt man in Tibet Bön und bodhi (bodhi_ ist hier inklusive nur dabei, einer von allen). Hier bedarf es diese Bezeichnungen nicht und zugleich sind sie nicht aus der Welt und kennen eben hier auch anders benannt werde.
 
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In einem anderen Faden (Thread) wurde meine Kompetenz im schwarzen Bön bezweifelt, bzw. möglicherweise mit Buchwissen verglichen und vielleicht festgestellt, dass Gelesenes im Buch nicht mit dem von mir hier geschriebenen übereinstimmen würde.

Selbst kann ich's sogar verstehen, denn meistens wird nur vom Bön geschrieben und dazu gibt es viele Bücher, und dieser entspricht aber dem buddhistischem Bön, dem um jahrhunderte jüngeren.

Diesen Letzteren könnte man mit folgendem vergleichen und zwar mit dem alten Juden- und dem heutigen Christentum.

Das Christentum hat sich das Jüdische einverleibt, umgestellt und etwas recht neueres und vor allem anders gemacht. Vergleichend ist es mit dem schwarzen Bön und dem Bön den die Buddhisten sich einverleibt hatten und haben.
 
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