Ich glaube, dass wir in uns in jeder phase unseres lebens anders 'ausdrücken'. Als kind nimmt man vieles subtil und unterschwellig wahr, setzt es in phantasien, träume oder auch in körperliche beschwerden wie bauchweh, verlängertes bettnässen, trennungsangst, etc. um.
Als junger erwachsener werden diese symptome durch andere abgelöst, vielleicht solche, die an empfindlichen stellen eine angriffsfläche finden: Rot werden in einer gruppe, angst zu sprechen, sich in vollen räumen aufhalten, etc., also symptome, die allenfalls vermehrt auftreten, wenn wir mit anderen zusammen sind, uns in einer gruppe aufhalten, weil diese uns ein stück definiert und auch identität vermittelt und wir dort angreifbar und verletzlich sind.
Später kann man sich vieles über den intellekt erklären, allerdings bleibt angst etwas, was sich rationalen argumenten entzieht. Bis zu dem punkt hat man teilweise schon erhebliche vermeidungsstrategien entwickelt.
Ich habe die erfahrung gemacht, dass es bei atemnot, herzrasen, depersonalisation, zitternden knien, etc. nichts bringt, sich einzureden, dass ja alles ok sei und es sich nur um einbildung handelt.
Sehr sinnvoll erachte ich es, diesen körperlichen symptomen auf gerade dieser körperlichen ebene zu begegnen: Progressive muskelrelaxation, körperliche anstrengung, atemtraining, etc. haben viel gebracht. Auch durch diese teils sehr heftigen zustände durchzugehen, immer wieder, so verzehrend sie auch seien, hat mir geholfen. Eine begleitende gesprächstherapie, ev. medis sind sinnvoll.
Ich für meinen teil habe durch bestimmte, ganz brachiale erfahrungen den weg rausgefunden. Gerade im endgültigen aufgeben wird raum frei für unerwartete kraft und zuversicht.