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Dhammapada
- Autor metropolis71
- Erstellungsdatum
- Aktualisiert
Der große Elefant in Brunstzeit ist unbändig,
Gefesselt frißt er nicht, denkt an den Wald beständig.
Mit jenen kommst du nicht ins unbetret'ne Land (nibbāna),
Den Selbstbeherrschten nur ist hier der Weg bekannt.
Wertvoll sind Elefant, Maultier und edles Pferd,
Jedoch ein Mensch, der sich beherrscht, hat höhern Wert.
Der zahme Elefant ist standhaft in den Schlachten;
Der wohl erzog'ne Mensch wird Kränkung nicht beachten.
Wer rechter Lehre folgt und wohl kann unterscheiden,
Was gut, was böse ist, dem winken Himmelsfreuden.
Wer Unschuld niedrig schätzt, Vergeh'n für rühmlich hält
Und falscher Lehre folgt, der kommt zur Höllenwelt.
Wer, falsch belehrt, nicht scheut die wirklichen Gefahren
Und Furcht hat ohne Grund, der muß zur Hölle fahren.
Wer falscher Lehre folgt, sich schämt, wo nichts zu schämen,
Und schamlos frevelt, muß den Weg zur Hölle nehmen.
Wie man die Grenzstadt hüten muß von allen Seiten,
So hüte du dich selbst und handle recht beizeiten!
Denn wer die Zeit verpaßt, muß Höllenqualen leiden.
Wenn eine Pflicht dich ruft, erfüll' sie treu und redlich!
Ein sittenloser Mönch wirkt auf die Umwelt schädlich.
Wie sich die Hand verletzt, die Riedgras falsch ergreift,
So bringt zur Hölle sich ein Bhikkhu, der ausschweift.
Mißachtung, Höllenqual, in Ängsten kurze Freuden
Und schwere Strafen; drum ist Ehebruch zu meiden.
Vier Früchte bringt die Tat dem Ehebrecher ein:
Mißachtung, schlechten Schlaf, Verruf und Höllenpein;
Viel besser zu verschlingen feurig glüh'ndes Eisen,
Als daß ein Taugenichts lebt von geschenkten Speisen.
Wer falsches Zeugnis gibt, wer, was er tat, verneint,
Zur Hölle beide geh'n, durch gleiche Schuld vereint.
Allein mußt essen, wohnen, wandeln und allein
Dich selbst erzieh'n; so wirst du wunschlos glücklich sein.