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Dhammapada
- Autor metropolis71
- Erstellungsdatum
- Aktualisiert
Unrecht, dem angetan, der schuldlos wie ein Kind,
Zum Täter kehrt's zurück, wie Staubwurf gegen Wind.
Wer heile Hände hat, dem tut das Gift nichts an;
Das Böse schadet nicht dem, der es nicht getan.
Das Böse meide, wie, wer leben will, Gift flieht,
Wie auf unsich'rem Weg kein reicher Kaufmann zieht.
Vom Guten denk' nicht leicht: Ich kann nicht, was ich soll.
Auch tropfenweise wird ein Eimer schließlich voll.
Erfüllt vom Guten wird der Weise Zoll für Zoll.
Vom Bösen denk' nicht leicht, daß es nicht kommen soll.
Auch tropfenweise wird ein Eimer schließlich voll.
Mit Bösem füllt der Tor sich an, auch Zoll für Zoll.
Auch Guten geht es schlecht, solang' nicht reif die Tat;
Doch ist sie ausgereift, geht auf die gute Saat.
Auch Bösen geht es gut, solang' nicht reif die Tat;
Doch ist sie ausgereift, geht auf die böse Saat.
Wer einmal Böses tat, soll Wiederholung meiden,
Sich nicht daran erfreu'n; gehäuft bringt Böses Leiden.
Zum Guten strebe schnell, halt' übles Denken fern!
Wer langsam Gutes tut, verweilt beim Üblen gern.
Mehr wert als hundert Jahr' in Blindheit für die Lehre
Ist ein Tag, wenn das Aug' ist offen für die Lehre.
Mehr wert als hundert Jahr' nichts wissend von Nirvana
Ist ein Tag, den du lebst im Hinblick auf Nirvana.
Mehr wert als hundert Jahr' das Auf und Ab nicht sehen,
Ist ein Tag, wenn du schaust das Werden und Vergehen.
Mehr wert als hundert Jahr' zu leben faul und schwach,
Ist stark und krafterfüllt zu leben einen Tag.
Mehr wert als hundert Jahr' in Dumpfheit ohne Streben
Ist ein Tag weisheitsvoll und in Versenkung leben.
Mehr wert als hundert Jahre ohne Zucht und Streben
Ist ein Tag tugendhaft und in Versenkung leben.
Was einer opfern mag, um zu Verdienst zu kommen,
Ist nicht ein Viertel wert des Grußes für den Frommen.
Wenn einer hundert Jahr' im Wald dem Feuer opfert
Und einen Heiligen mit einem Blick nur ehrt,
So hat doch die Verehrung vielmals höhern Wert.
Wenn einer hundert Jahr' im Monat tausend opfert
Und einen Heiligen mit einem Blick nur ehrt,
So hat doch die Verehrung vielmals höhern Wert,