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Dhammapada
- Autor metropolis71
- Erstellungsdatum
- Aktualisiert
Der Brunner Wasser führt, die Pfeile biegt der Schmied,
Der Zimm'rer biegt das Holz, der Fromme sich erzieht.
Wie ein vom Peitschenhieb getroff'nes edles Roß
Seid eifrig, züchtig, stark, im rechten Wissen groß,
Gesammelt, andachtsvoll, macht euch vom Leiden los!
Ist wohl ein Mensch so sehr empfindlich gegen Rügen,
Wie edle Rosse sind, die Peitschen nicht ertrügen?
Wer ruhig, selbstbeherrscht, gleichmütig, gütig, rein,
Mag auch in gutem Kleid ein rechter Bhikkhu sein.
Nicht Nacktheit, Fasten, Schmutz, noch sonstiges Kastei'n
Macht den in Sinnenlust befang'nen Menschen rein.
Er leidet herben Schmerz, Entkräftung bis zum Tod;
Auch schwere Krankheit oder Geistesstörung droht;
Wer Unschuldige, Reine schädigt mit Gewalt,
Den trifft wohl eine der zehn schlimmen Folgen bald:
Ein Tor, der Übles tat, oft ohne es zu merken,
Quält, wie mit Feuerbrand, sich mit den eig'nen Werken.
Die Rinder treibt der Hirt mit Stock zum Weideort;
Das Alter und der Tod treibt so das Leben fort.
Wenn du nicht widertönst, zersprung'nem Erz vergleichbar,
Bist im Nirvana schon, dem Streitwort unerreichbar.
Behandle niemand grob, sonst wird zurückgescholten;
Schimpfworte bringen Leid; sie werden dir vergolten.
Wer andre Wesen schont, die auch nach Wohlsein streben,
So wie er selbst, der findet Glück im nächsten Leben.
Wer andre Wesen quält, die auch nach Wohlsein streben,
So wie er selbst, der hat kein Glück im nächsten Leben.
Da alle Schläge scheu'n und sind des Lebens froh,
Verkürz' ihr Leben nicht! Bedenk': auch dir geht's so!
Da alle Schläge scheu'n und vor dem Tode beben,
Bedenk': dir selbst geht's so! Drum schone andrer Leben!
Nicht in der Luft, in Bergesschacht, in Meerestiefe
Gibt's einen Ort, wo uns der Tod nicht abberiefe.
Mancher wird wieder Mensch; Böse zur Hölle gehen,
Gute ins Himmelreich; die Heil'gen ganz verwehen.