Keiner ist gezwungen hier zu lesen, zumal wenn nur antiisraelische Beiträge als wichtig und richtig erachtet und dagegenstehende als langweilig wahrgenommen werden.
Es gibt eben Informationen und Informationen.
Beispielsweise gehört dieser Artikel der JPost die erste Kategorie:
https://www.jpost.com/middle-east/article-824521. Nach dem Lesen wissen wir eigentlich kaum mehr als vor dem Lesen.
Hingegen ist dieser Artikel der JPost bedeutend informativer, und gehört daher in die zweite Kategorie:
https://www.jpost.com/israel-hamas-war/article-820031. Nach dem Lesen sind wir ein bisschen schlauer geworden, auf welche Weise eigentlich die Hamas während des Krieges im Gaza in Bezug auf die Palästinenser die eigene Machtausübung festigt. Mit Hämmern beispielsweise, nämlich.
Das heisst, der erste Artikel dient offenbar hauptsächlich der Empörung, dem Schock oder der (schlechten) Unterhaltung. Der zweite Artikel hat einen gewissen informativen Charakter, obschon ich auch ihn bloss von mittlerem Informationscharakter halte, weil er wenig Hintergrundwissen liefert, sondern einfach nur Dinge benennt.
Leider finde ich hier viel zu viele solche Verlinkungen schlicht und ergreifend zu wenig informativ, weil hauptsächlich aus den Kategorien Empörung, Schock oder (schlechte) Unterhaltung.
Es wäre ja beispielsweise durchaus interessant zu wissen, dass Smotrich Israels Grenzen bis nach Damaskus erweitern will. Wenn wir das wüssten, dann könnten wir uns fragen, was denn das für die Palästinenser im Westjordanland bedeuten würde. Und für die Libanesen und Syrer, die in jenen Gebieten wohnen. Dann könnten wir uns weiter fragen: Was zum Geier hat denn das nun mit dem Friedensprozess zu tun? Und würden zum Schluss kommen, dass es in der Zukunft diametral jeglichen Friedensversuchen entgegenlaufen wird - völlig unabhängig davon, was die Hamas heute tut. Dann könnten wir uns weiter fragen, warum eigentlich die derzeitige Regierung es so wichtig findet, dass die ultrareligiösen Juden ebenfalls Militärdienst leisten, was jene ja ablehnen, da sie ihre (jüdische) Religiosität über die Nationalstaatlichkeit Israels stellen. Und dann könnten wir uns weiter fragen, ob diese vier Dinge vielleicht irgendwie zusammenhängen: die Expansionsfantasien Smotrichs als Vertreter der revisionistischen Zionisten (einmal mehr, ein neuer Begriff, schon wieder was, was man nachschlagen muss, wenn man's verstehen will... ach, ach, ach), der Versuch der derzeitigen Regierung vor dem Krieg, das Rechtssystem auszuhebeln, der Versuch, die ultrareligiösen Israelis ins Militär zu zwingen, und jegliche Versuche in der Zukunft, mit den Palästinensern, Libanesen und Syrern irgendeine Art von Frieden zu finden.
Das wäre ja wirklich eine spannende und relevante Diskussion. Und da gehörte durchaus auch die zukünftige Rolle der Hamas mit hinein (hoffentlich keine).
Aber nein - lieber queer feministisches Bashing und Greta Thunberg. Empörung, Schockeffekte, und Schauerunterhaltung.
Insofern: "dagegenstehende", njet, du missverstehst da was. Hier geht's nicht um "Für oder Wider", sondern ums Verstehenwollen versus sich (schlecht) unterhalten wollen.
So seh ich das zumindest.