Immer wenn skandiert wird "Ganz ... hasst die AfD!" kräuselt sich meine Stirn ...
Denn andererseits liest man auf den Transparenten auch "... gegen Hass und Hetze ..."
Dieser Widerspruch wird zurecht von AfD-Anhängern angeprangert.
Schon richtig, aber ich möchte auch meine Ablehnung gegenüber diverser Äußerungen aus AfD-Kreisen (und vermehrt leider aktuell auch Unions-Kreisen) deutlich!ch zeigen.
AfD-Fans sagen ja gerne, dass man ihre Haltung auch tolerieren müsse. Und das sehe ich nicht. Da kommt wieder das Toleranz-Paradoxon ins Spiel. Wer Intoleranz toleriert, sorgt nicht für mehr Toleranz und Vielfalt, sondern für das Ende davon.
Ich wünsche mir:
Eine pluralistische und multikulturelle Gesellschaft in einem säkularen Staat mit freier Religionsausübung. Atheismus, Islam, Christentum, Judentum, Buddismus, Hinduismus uvm. gehören alle zusammen zu Deutschland. Ich wünsche mir Straßen, in denen eine Kirche, eine Synagoge, eine Moschee etc. nebeneinander stehen (oder sich gar ein sakrale Gebäude teilen), und die Geistlichen treffen sich ab und zu zum Stammtisch im chinesischen Restaurant.
Ich wünsche mir, dass Menschen, die um Hilfe bitten, eine realistische Chance bekommen, auch Hilfe zu erhalten. Das muss nicht unbedingt konkret genau die erbeten Hilfe sein, aber es sollten realistische Perspektiven geschaffen oder aufgezeigt werden, dass sich die Lage und Lebenssituation dieser Menschen verbessert. Das möchte ich für alle Menschen - also sowohl für die "Unterschicht" in Deutschland als auch für Menschen global, die in ihrer Heimat in Not geraten sind. Arbeitslose sollten nicht nur durch Sanktionen und respektlose Schimpfworte zum Arbeiten animiert werden. (Und, falls wirklich praktizierbar, würde ich tatsächlich ein bedingungsloses Grundeinkommen befürworten, was die nötigsten Basics des Alltags gewährleistet - kleine Miete, Strom, Essen, Gesundheit etc...)
Leider gibt es derzeit kein einziges Land, was die UN-Menschenrechte und/oder die Genfer Konventionen vollumfänglich erfüllt. Das ist einerseits so weit verständlich, weil diese Regelungen von den Staaren einiges abverlangen würden, aber andererseits ist es anzuprangern und möglichst global zu lösen. Die Probleme und Nöte werden in den nächsten 50 Jahren deutlich zunehmen, und wir sollten vorbereitet sein, all diesen Menschen einigermaßen hilfreich gerecht werden zu können.
Schöner Traum. Wäre noch schöner, wenn er Realität werden könnte und sich auch als wirklich praktizierbar darstellt...