Wissen und Geschichte der Druiden

Hier kannst du dir Kapitel 6,13-15 über die Druiden in De Bello Gallico gratis anschauen. Kost nix!

Nur, dass man das immer mit einer gehörigen Prise Salz genießen sollte ;)
Es gibt auch Stellen über die Germanen in anderen lateinischen Historiographien, die heutzutage mithilfe archäologischer Funde als "falsch" bewiesen werden können.
Man muss sich immer ins Gedächtnis rufen, dass die Römer eine Besatzungsmacht und quasi Imperialisten waren und gut daran taten von ihnen angefangene Kriege zu legitimieren oder Völker als blutrünstig und primitiv darzustellen, so dass man eine gute Begründung hatte als "fortschrittlicher Römer" da einzuschreiten und dafür zu sorgen, dass die "Wilden" Manieren beigebracht bekommen.

Allein, dass das Caesar in der dritten Person schreibt, um vermeintliche Objektivität zu erzielen...

Vielen Dank, dass du die Stelle gepostet hast! Sehr interessant. Ich werde mir dazu mal den lateinischen "Originaltext" ansehen... Ist wahrscheinlich hochinteressant, die Übersetzung könnte aber auch ziemlicher Schrott sein (die in den Reclam-Ausgaben kann man beispielsweise überwiegend vergessen... :S).

LG MM
 
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Hier kannst du dir Kapitel 6,13-15 über die Druiden in De Bello Gallico gratis anschauen. Kost nix!

In 6,16 und 17 steht noch was zu Opfergebräuchen und den Göttern (die aber bis auf eine andere Hierarchie wohl identisch mit denen der Römer zu sein scheint).

Ich habe nur drei kleinere Anmerkungen, was vllt besonders in Bezug auf den Artikel interessant sein könnte. Sind aber nur Feinheiten. Der deutsche Text ist zwar im Vergleich zum lateinischen leider unnötig kompliziert, aber ansonsten richtig.

Bei 6, 13, 8 steht im deutschen Text, dass den Druiden ein Oberhaupt vorsteht, dass in großem Ansehen steht. Im lateinischen Text ist es aber genau anders herum: Weil jene Einzelperson bei allen Druiden höchstes Ansehen genießt und sich besonders gegenüber allen anderen auszeichnet, wird sie zum Oberhaupt. Sie ist also höchst angesehen und DESHALB Oberhaupt und nicht Oberhaupt und DESHALB angesehen.

Ansonsten noch in 6, 13, 10 wird "in loco consecrato" mit "heilige Stätte" übersetzt. "consecrato" impliziert aber, dass die Stätte auch irgendwie geweiht worden sein kann. Es muss also nicht unbedingt eine feste Stätte gemeint sein, die irgendwie heilig ist, sondern auch ein Ort, der einfach für diesen speziellen Anlass geweiht worden ist. Beide Bedeutungen sind möglich.

Und dann noch in 6, 14, 3: Da wurde übersetzt, dass es ihnen nicht erlaubt war, Schriften anzufertigen. Das ist aber eine enorm schwache Übersetzung. "Fas" bzw. "nefas", was hier durch die Verneinung "neque" erzeugt wird, ist immer religiöses Recht oder Unrecht. Im Deutschen wird es sehr häufig mit erlaubt sein übersetzt, jedoch gibt es dafür im lateinischen 23 andere Wörter, alle mit einer unterschiedlichen Nuance. "Nefas" drückt hier also nochmals aus -(und das sehr stark, auch weil die Verneinung des Wortes "fas" in das neque reingepackt wird.), dass sie wirklich religiös gesehen, daran glaubten, dass es eine Art schwerer religiöser Verstoß gewesen wäre.

Ach ja und in 6, 13, 1 steht nicht, dass das gemeine Volk für sich allein nichts bewirken KONNTE, sondern, dass es das nicht WAGTE, was nochmals die enorme Hochachtung und den großen Einfluss unterstreicht, den die im Anschluss erläuterten beiden Stände gehabt haben müssen.


Alles Liebe und vielen Dank für den spannenden Exkurs, MM
 
In 6,16 und 17 steht noch was zu Opfergebräuchen und den Göttern (die aber bis auf eine andere Hierarchie wohl identisch mit denen der Römer zu sein scheint).

Ich habe nur drei kleinere Anmerkungen, was vllt besonders in Bezug auf den Artikel interessant sein könnte. Sind aber nur Feinheiten. Der deutsche Text ist zwar im Vergleich zum lateinischen leider unnötig kompliziert, aber ansonsten richtig.

Bei 6, 13, 8 steht im deutschen Text, dass den Druiden ein Oberhaupt vorsteht, dass in großem Ansehen steht. Im lateinischen Text ist es aber genau anders herum: Weil jene Einzelperson bei allen Druiden höchstes Ansehen genießt und sich besonders gegenüber allen anderen auszeichnet, wird sie zum Oberhaupt. Sie ist also höchst angesehen und DESHALB Oberhaupt und nicht Oberhaupt und DESHALB angesehen.

Ansonsten noch in 6, 13, 10 wird "in loco consecrato" mit "heilige Stätte" übersetzt. "consecrato" impliziert aber, dass die Stätte auch irgendwie geweiht worden sein kann. Es muss also nicht unbedingt eine feste Stätte gemeint sein, die irgendwie heilig ist, sondern auch ein Ort, der einfach für diesen speziellen Anlass geweiht worden ist. Beide Bedeutungen sind möglich.

Und dann noch in 6, 14, 3: Da wurde übersetzt, dass es ihnen nicht erlaubt war, Schriften anzufertigen. Das ist aber eine enorm schwache Übersetzung. "Fas" bzw. "nefas", was hier durch die Verneinung "neque" erzeugt wird, ist immer religiöses Recht oder Unrecht. Im Deutschen wird es sehr häufig mit erlaubt sein übersetzt, jedoch gibt es dafür im lateinischen 23 andere Wörter, alle mit einer unterschiedlichen Nuance. "Nefas" drückt hier also nochmals aus -(und das sehr stark, auch weil die Verneinung des Wortes "fas" in das neque reingepackt wird.), dass sie wirklich religiös gesehen, daran glaubten, dass es eine Art schwerer religiöser Verstoß gewesen wäre.

Ach ja und in 6, 13, 1 steht nicht, dass das gemeine Volk für sich allein nichts bewirken KONNTE, sondern, dass es das nicht WAGTE, was nochmals die enorme Hochachtung und den großen Einfluss unterstreicht, den die im Anschluss erläuterten beiden Stände gehabt haben müssen.


Alles Liebe und vielen Dank für den spannenden Exkurs, MM
Gratuliere zu deinen Lateinkenntnissen!
Ne discere cessa :)
 
Ansonsten noch in 6, 13, 10 wird "in loco consecrato" mit "heilige Stätte" übersetzt. "consecrato" impliziert aber, dass die Stätte auch irgendwie geweiht worden sein kann. Es muss also nicht unbedingt eine feste Stätte gemeint sein, die irgendwie heilig ist, sondern auch ein Ort, der einfach für diesen speziellen Anlass geweiht worden ist. Beide Bedeutungen sind möglich.
Man weiß, dass das alljährlich große Treffen der Druiden am Stein Gargantuas im Wald der Carnuten stattgefunden hatten. Gleich in der Nähe steht die Kathedrale von Chartres, unter deren Fundament man bei jüngeren Ausgrabungen einen keltischen Brunnen fand, mit dem die Verehrung einer keltischen Jungfrau verbunden sein kann. Von diesem Stein leitet sich auch der Name dieses Stammes ab, als die Hüter dieses heiligen Steines.

Ich wohne im alten Keltenland und da ist auch ganz in der Nähe ein Fels, der nachweißlich von den Kelten als Kultstätte genutzt wurde. Im nahen Umfeld hatte man auch Grundrisse von Gebäuden gefunden. Solche Stätte, die mit einem besonderen Wald, Fels, See oder Quelle verbunden waren, spielten als heilige Haine im Keltentum eine besondere Rolle. Ein solcher Ort musste also mit einem besonderen Fluidum umgeben sein.

So lebten zum Beispiel die Feen und Elfen gerne in einem kleinen Seen inmitten eines Waldes. Wie auch die Fee vom See, aus dem Sagenkreis von Merlin und Artus. Ein anderes Beispiel dazu ist auch Stonehenge, das mit besonderen Steinen verbaut wurde. An diesen heiligen Hainen versammelte man sich dann auch zu den Festen der Jahreszeiten mit ihren Ritualen ein.

Die Natur und der Jahreslauf standen in der keltischen Geisteswelt im Mittelpunkt. Das zeigt sich ganz besonders in der Personifizierung der Bäume und die damit verbundene Spiritualität. Die Bäume stellten einen der Dreh- und Angelpunkt in der Lehre dar.

Hin und wieder steige ich gerne auf den Fels in meiner Nähe, da fühlt man schon den Atem dieses besonderen Ortes. So ist auch klar, dass ich auch schon zur Schwellenzeit zu einem Ritual hinaufgestiegen war. Dazu hatte ich hier an anderer Stelle im Forum schon einmal einen ausführlichen Beitrag eingestellte, wer mag: #20.


Merlin
 
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Man weiß, dass das alljährlich große Treffen der Druiden am Stein Gargantuas im Wald der Carnuten stattgefunden hatten. Gleich in der Nähe steht die Kathedrale von Chartres, unter deren Fundament man bei jüngeren Ausgrabungen einen keltischen Brunnen fand, mit dem die Verehrung einer keltischen Jungfrau verbunden sein kann. Von diesem Stein leitet sich auch der Name dieses Stammes ab, als die Hüter dieses heiligen Steines.

Ich wohne im alten Keltenland und da ist auch ganz in der Nähe ein Fels, der nachweißlich von den Kelten als Kultstätte genutzt wurde. Im nahen Umfeld hatte man auch Grundrisse von Gebäuden gefunden. Solche Stätte, die mit einem besonderen Wald, Fels, See oder Quelle verbunden waren, spielten als heilige Haine im Keltentum eine besondere Rolle. Ein solcher Ort musste also mit einem besonderen Fluidum umgeben sein.

So lebten zum Beispiel die Feen und Elfen gerne in einem kleinen Seen inmitten eines Waldes. Wie auch die Fee vom See, aus dem Sagenkreis von Merlin und Artus. Ein anderes Beispiel dazu ist auch Stonehenge, das mit besonderen Steinen verbaut wurde. An diesen heiligen Hainen versammelte man sich dann auch zu den Festen der Jahreszeiten mit ihren Ritualen ein.

Die Natur und der Jahreslauf standen in der keltischen Geisteswelt im Mittelpunkt. Das zeigt sich ganz besonders in der Personifizierung der Bäume und die damit verbundene Spiritualität. Die Bäume stellten einen der Dreh- und Angelpunkt in der Lehre dar.

Hin und wieder steige ich gerne auf den Fels in meiner Nähe, da fühlt man schon den Atem dieses besonderen Ortes. So ist auch klar, dass ich auch schon zur Schwellenzeit zu einem Ritual hinaufgestiegen war. Dazu hatte ich hier an anderer Stelle im Forum schon einmal einen ausführlichen Beitrag eingestellte, wer mag: #20.


Merlin

Ah, vielen Dank, Merlin. Ich sehe, das ist ein hochinteressantes Thema und ich muss dringend mehr darüber lesen. Allein das mit den Bäumen spricht mich ja schon enorm an. :) Da kommen mir die in diesem Thread empfohlenen Bücher ja auch zu gute :rolleyes::LOL:(y)
 
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