Eine ganze Reihe von praktischen Versuchen zur altägyptischen und mesopotamischen Steinbearbeitung, darunter hauptsächlich die Kernbohrung, hat Denys Stocks vom Department of Archaeology der University of Manchester in den vergangenen Jahren unternommen. Seine Versuchsaufbauten entsprechen durchgehend altägyptischen Darstellungen und Möglichkeiten. Neben Kernbohrungen hat Stocks auch stets die Sägemethoden getestet, auf die hier nicht weiter eingegangen wird. Die Herstellung der Kupferrohre erfolgte durch Lötung des Falzes. Für den ersten Versuch wurde ein Rohr aus Kupfer und ein Rohr aus Bronze (10\% Zinn) hergestellt, die jeweils 2,8 cm Durchmesser aufweisen (Stocks sieht in der Herstellung kleinerer Röhren größere Schwierigkeiten.). Beide Röhren steckte er auf einen runden Holzstab, der durch jeweils 1,2 m lange Bogen und 0,8 cm durchmessende Schnüre angetrieben wurden. Die Länge der Schnüre wurde so gewählt, dass eine ganze Umdrehung des Bohrers ohne möglich wurde. Als Abrasiv wurde trockener Quarzsand gewählt, der aus 0,1 bis 1,3 mm großen Quarzkörnchen bestand. Dem frisch gewonnenen Quarzsand, den die alten Ägypter in Aswan gewonnen haben, werden außerordentlich scharfe Kanten attestiert. Mit diesem Werkzeug wurde durch Stocks Rosengranit, blauer Granit, Granodiorit, harter und weicher Kalkstein, roter Sandstein und Alabaster (Kalzit) erbohrt. Die Bohrung wurde auf preparierten Oberflächen begonnen, die durch Hammer und Feuersteinmeisel vorbereitet wurden (diese Vorbereitung, so Stocks, ist an einer unfertigen Alabastervase der Petrie Collection nachweisbar, s.u.).