Will nun aufsteigen... wer hat Lust mitzukommen?

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Sonnenhymnus des Echnaton​



Schön erscheins du
im Horizont des Himmels,
du lebendige Sonne,
die das Leben bestimmt!
Du bist aufgegangen im Osthorizont
und hast jedes Land mit deiner Schönheit erfüllt.
Schön bis du, groß und strahlend,
hoch über allem Land.

Deine Strahlen umfassen die Länder
bis ans Ende von allem, was du geschaffen hast.
Du bist Re, wenn du ihre Grenzen erreichst,
wenn du sie niederbeugst für deinen geliebten Sohn.
Fern bist du, doch deine Strahlen sind auf Erden;
du scheinst auf die Gesichter, doch unerforschlich ist dein Lauf.

Gehst du unter im Westhorizont,
so ist die Welt in Finsternis,
in der Verfassung des Todes.
Die Schläfer sind in der Kammer,
verhüllten Hauptes, kein Auge sieht das andere.
Raubt man alle ihre Habe, die unter ihren Köpfen ist -
sie merken es nicht.
Jedes Raubtier ist aus seiner Höhle gekommen,
und jede Schlange beißt.
Die Finsternis ist ein Grab,
die Erde liegt erstarrt.
denn ihr Schöpfer ist untergegangen in seinem Horizont.
Am Morgen aber bist du aufgegangen im Horizont
und leuchtest als Sonne am Tage;
du vertreibst die Finsternis und schenkst deine Strahlen.
Die Beiden Länder sind täglich im Fest,
die Menschen sind erwacht
und stehen auf den Füßen, wenn du sie aufgerichtet hast.
Rein ist ihr Leib, Kleider haben sie angelegt,
ihre Arme sind anbetend erhoben bei deinem Erscheinen,
das ganze Land tut seine Arbeit.

Alles Vieh ist zufrieden mit seinem Kraut,
Bäume und Kräuter grünen.
Die Vögel sind aus ihren Nestern aufgeflogen,
ihre Schwingen preisen deinen Ka.
Alles Wild hüpft auf den Füßen,
alles, was fliegt und flattert, lebt,
wenn du für sie aufgegangen bist.
Die Lastschiffe fahren stromab
und wieder stromauf,
jeder Weg ist offen durch dein Erscheinen.
Die Fische im Strom
springen vor deinem Angesicht,
deine Strahlen sind im Inneren des Meeres.

Der du den Samen sich entwickeln läßt in den Frauen,
der du “Wasser” zu Menschen machst,
der du den Sohn am Leben erhältst im Leib seiner Mutter
und ihn beruhigst, so daß seine Tränen versiegen -
du Amme im Mutterleib! -
der du Atem spendest, um alle Geschöpfe am Leben zu erhalten.
Kommt das Kind aus dem Mutterleib heraus,
um zu atmen am Tag seiner Geburt,
dann öffnest du seinen Mund vollkommen,
und sorgst für seine Bedürfnisse.
Das Küken im Ei,
das schon in der Schale redet -
du gibst ihm Luft darinnen, um es zu beleben.
Du hast ihm seine Frist gesetzt,
die Schale zu zerbrechen im Ei;
es geht hervor aus dem Ei,
um zu sprechen zu seiner Frist,
es läuft schon auf den Füßen, wenn es herauskommt aus ihm.

Wie zahlreich sind deine Werke,
die dem Angesicht verborgen sind,
du einziger Gott, dessengleichen nicht ist!
Du hast die Erde geschaffen nach deinem Wunsch, ganz allein,
mit Menschen, Vieh und allem Getier,
mit allem, was auf der Erde ist,
was auf den Füßen umherläuft
und allem, was in der Höhe ist und mit seinen Flügeln fliegt.
Die Fremdländer von Syrien und Nubien,
dazu das Land Ägypten -
jedermann stellst du an seinen Platz und sorgst für seine Bedürfnisse,
ein jeder hat seine Nahrung, seine Lebenszeit ist bestimmt.
Die Zungen sind verschieden im Reden,
ebenso ihre Wesenszüge;
ihre Hautfarbe ist verschieden, denn du unterscheidst die Völker.

Du schaffst den Nil in der Unterwelt
und bringst ihn herauf nach deinem Willen,
die Menschen am Leben zu erhalten, da du sie geschaffen hast.
Du bist ihrer aller Herr, der sich abmüht an ihnen,
du Herr aller Lande, der für sie aufgeht,
du Sonne des Tages, gewaltig an Hoheit!
Selbst alle fernen Fremdländer erhältst du am Leben,
hast du doch einen Nil an den Himmel gesetzt, daß er zu ihnen herabkomme
und Wellen schlage auf den Bergen wie das Meer,
um ihre Felder zu befeuchten mit dem, was sie brauchen.

Wie wirksam sind deine Pläne, du ewiger Herr!
Den Nil am Himmel, den gibst du den Fremdvölkern
und allem Wild der Wüste, das auf Füßen läuft;
aber der wahre Nil kommt aus der Unterwelt nach Ägypten.
Deine Strahlen säugen alle Felder -
wenn du aufgehst, leben sie und wachsen für dich.
Du schaffst die Jahreszeiten, um alle deine Geschöpfe sich entwickeln zu lassen -
den Winter, um sie zu kühlen,
die Sommerglut, damit sie dich spüren.
Du hast den Himmel fern gemacht,
um an ihm aufzugehen und alles zu schauen, was du geschaffen hast.

Einzig bist du, wenn du aufgegangen bist,
in all deinen Erscheinungsformen als lebendiger Aton,
der erscheint und erglänzt,
sich entfernt und sich nähert;
du schaffst Millionen von Gestalten aus dir allein -
Städte, Dörfer und Äcker,
Wege und Strom.
Alle Augen sehen sich dir gegenüber,
wenn du als Sonne des Tages über dem Land bist.
Wenn du fortgegangen bist, dein Auge nicht mehr da ist,
das du um ihretwillen geschaffen hast,
damit du nicht allein dich selber siehst und das, was du geschaffen hast -
auch dann bleibst du in meinem Herzen, denn kein anderer ist, der dich kennt,
außer deinem Sohn Nefercheprure (Echnaton);
du läßt ihn deine Absichten und deine Macht erkennen.

Die Welt entsteht auf deinen Wink, wie du sie geschaffen hast.
Bist du aufgegangen, so leben sie,
gehst du unter, so sterben sie;
du bist die Lebenszeit selbst, man lebt durch dich.
Die Augen sind auf deine Schönheit gerichtet, bis du untergehst.
Alle Arbeit wird niedergelegt, wenn du im Westen untergehtst,
aber der Aufgehende stärkt alle Arme für den König,
und Eile ist in jedem Bein.
Seit du die Welt gegründet hast, erhebst du sie
für deinen Sohn, der aus deinem Leib hervorgegangen ist,
der König Beider Ägypten Nefercheprure Wanenre (Echnaton),
der Sohn des Re, der von Maat lebt,
den Herrn der Diademe, Echnaton, groß in seiner Lebenszeit,
und die Große Königsgemahlin, die er liebt,
die Herrin Beider Länder, Nofretete,
die lebendig und verjüngt ist
für immer und ewig.


Aton-Hymnus, auch Großer Sonnengesang oder Großer Sonnenhymnus ist die Bezeichnung für einen altägyptischen Hymnus der
18. Dynastie aus der Zeit des Königs (Pharao) Echnaton
(um 1351–1334 v. Chr., Neues Reich).

Das Video stammt von einem Brasilianer, der es fuer seinen Film verwendete. Unten in den Kommentaren steht viel Lob aber auch es sei Tuerkisch.

Ich jedenfalls liebe das Lied und stelle mir vor wie Ra langsam am Horizont aufgeht, ueber den Morgennebeln des Nil. Einmal im Jahr 2000 durfte ich es Vorort erleben. Ich stand auf dem Nildampfer und wir fuhren lautlos auf diesem riesigen Strom. Es war fuer mich wie Nachhausekommen!

Im Sommer, wenn manchmal die Nachbarn zu viel reden auf dem Balkon waehrend des Sonnenuntergangs, spiele ich das Video mit Headphones und mache sungazing.

Fuer mich sind diese letzten Minuten sehr wichtig, da ich dann voll in die Sonne blicken kann. Es erscheint dann eine Regenbogenfarbige Aura um die Sonne.
Auch nehme ich Gridmuster der Heiligen Geometrie am Himmel wahr.
Das Sonnenlicht um diese Uhrzeit ist sanft und bringt uns wichtige Nahrung fuer unseren Lichtkoerper.

LG Ali


Ich hab eine tiefe Verbundenheit zu den Wesenheiten des Alten Ägypten :)
 
Ich verstehe nicht ganz.
Pharao ist kein Titel den man sich erwerben kann, oder was man "weitervererbt" bekommt indem sinn.
Es gibt nur einen einzigen Pharao, so wie man das mit dem Dalei lama versteht >das es nur einen Dalei Lama gibt.

der Pharao ist sowas wie.....der Träger der Seelen und verantwortlich dafür das wir das ewige leben auch erreichen...sein Herz ist es, was gewogen wird......jeder hat halt seinen arbeitsbereich^^

der Kapitän auf dem fliegenden Holländer
 
Heute las ich erneut in meinem Buch
Robert Cox "The Pillar of Cellestial Fire"

Der Abstieg des reinen Wissens auf unserem Planeten hat seinen Ursprung in der Säule des himmlischen Feuers, das die Erde mit der göttlichen Wohnstätte des Schöpfers im Zentrum des Universums verbindet. Es ist klar, dass die alten Seher die genaue Richtung kannten, aus der diese Feuersäule stammt, denn dieses Wissen wurde in ihre mythologischen Berichte über die Götter eingewoben.
In der griechischen Tradition soll Hermes, der Göttliche Gesandte, der Sohn von Zeus und Maya sein, einer der sieben Töchter von Atlas. Diese sieben Töchter wurden die Plejaden genannt und mit den sieben Sternen identifiziert, die die Konstellation mit dem gleichen Namen bilden. Einer dieser Sterne heißt Maya, und ein anderer heißt Atlas, nach dem Vater der Plejaden.
Dies sagt uns, dass die alten Seher wussten, dass der Göttliche Gesandte, der die Form der Säule des himmlischen Feuers zeigt, aus der Richtung der Plejaden, dem Ort seiner Geburt, auf die Erde kommt. Genauer gesagt sagt es uns, dass die Säule des göttlichen Feuers aus der Richtung des Sterns Maya kommt.

Robert Cox

Dieses himmlische Feuer ist sehr subtil und bringt die Menschheit eine Oktave hoeher. Es wurde in allen Kulturen als der Caduceus oder Aesculus Stab dargestellt.

Dieser Gesannte des Schöpfers ( Divine Messenger) muss sich nicht inkarnieren, er wird von denen die sehen wahrgenommen.

Wie ich bereits weiter hinten schrieb, kommt diese Lichtsaeule alle 12.450 Jahre. Der wichtigere aber ist alle 25.900 und es gibt auch den 52.000 Jahre Zyklus.

Aus der Perspektive des Makrokosmos und des Mikrokosmos kann das galaktische Zentrum als das kosmische Herz angesehen werden, und die vom galaktischen Zentrum ausgehende Energie reflektiert die makrokosmische Kundalini, die die Energie des gesamten Planeten anheben wird.
 
Es geht um Eros welche zu Agape transzendiert
und hinaufsteigt...
und es geht um Agape oder Karuna... Mitgefühl
welche hinabsteigt und Eros umarmt und transzendiert...


"Geist und Seele sind überall und nirgendwo...
Wir sind immer dann im "Himmel", wenn wir Gottes mit Herz
und Geist gedenken... und wir versinken in die Materie
wenn wir Gott vergessen...
Der Ort bleibt derselbe... nur die Wahrnehmung ändert sich."
 
Ich hab eine tiefe Verbundenheit zu den Wesenheiten des Alten Ägypten :)
hier ein Text von mir von 2003

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Die Sonne war bereits untergegangen und es war kalt.
Rê hatte alle Wärme und das letzte goldene Licht auf seiner Reise mitgenommen und sie im grauen Zwielicht der langen Schatten der Säulen des groβen Tempels von Amun zurückgelassen.
Tiefe Stille herrschte in der menschenleeren Säulenhalle. Lautlos kam eine Gestalt aus der Dunkelheit auf sie zu, in einem dunklen Mantel und Kapuze.
Er öffnete eine Tür. Gemeinsam durchschritten sie eine leere Halle, dann öffnete er eine weitere Tür, begleitet sie in das Allerheiligste und geht.
Unbeweglich und für lange Zeit, mit geschlossenen Augen, kniete sie vor der goldenen Staue Amun-Rês im Gebet vertieft.
Als sie die Augen wieder öffnete und in das gütige Gesicht des Gottes blickte, nahm sie ein unwirkliches weiβ-milchiges Licht wahr, welches sich langsam ausbreitete.
Da bemerkte sie ihn. Er stand direkt neben ihr.
„Wer bist du?“ Sie war zutiefst erschrocken und aus ihren Mund kam nur ein Flüstern.
Er war hoch gewachsen und trug die Kleidung eines höheren Priesters.
„Du weiβt doch längst wer ich bin.“ Ein Lächeln huschte jetzt über sein streng geschnittenes Gesicht. „Warum fragst du?“
Ja. Sie wusste längst wer er war. Er war ihr heiliges Ka. Sie wusste es.
„Schön dich einmal wieder im heiligen Tempel von vom Amun begrüβen zu dürfen. Du bist übrigens freiwillig zurückgekehrt und kannst noch umkehren.
Er tänzelte dabei lässig von einem Bein zum anderen, sah sie dabei unablässig an.
„Was willst du hier? Willst du das zu Ende führen, was du einmal vor langer Zeit begonnen hast und worum geht es dir dabei?“ Er gähnte. „Denke darüber nach, auch was Macht für dich bedeutet. Entweder man besitzt sie oder nicht, aber man stiehlt sie nicht. Sonst wird es gefährlich. Er lachte. „Gehörst du auch zu denen, die glauben, die Welt retten zu müssen? Wie edelmütig! Man wird gehuldigt und verehrt.
Lasse dir sagen, dass der gröβte Egoismus der einer geistigen Art ist. Gefährlich in seiner versteckten Selbstgefälligkeit und schwerer zu durchschauen, als das Streben nach materiellen Schätzen.
„Wenn das alles ist, was du mir zu sagen hast, so kannst du gehen! Ich brauche keine Moralpredigten und du störst mich beim Beten!“
„Oh! Es ist Hochmut angesagt!“ Er drehte eine Pirouette und kniete vor Amun nieder. „Groβer Gott!“, spottete er. „Bewahre mich vor Hochmut!“ Dann blickte er sie belustigt an. „Darin waren wir beide doch schon immer erprobt! Zurückziehen in den unnahbaren Turm…“
„Hör auf damit!“ Sie erschrak, wie genau er sie kannte, war er schlieβlich sie. „Ich bin nicht selbstgefällig und kenne die Gefahren des geistigen Hochmuts sehr genau. Was willst du von mir?“
„Ich habe vor dich auf deiner Reise zu begleiten.“ Er verbeugte sich vor ihr in seiner übertriebenen Art. „Darf ich mich vorstellen? Ich bin Iseris. Das ist der, der die Wahrheit spricht.“ Seine dunklen, mit Kohol umrandeten Augen blickten sie prüfend an. „Wir werden zusammen die fünfte und sechste Dimension bereisen. Pass gut auf deinen Ring auf und nehme ihn niemals ab. Es sei denn, ich sage es dir.
„Der Ring soll eine Kopie sein…“

„Menschen irren sich und Menschen täuschen einander!“
„Was gibt es in Ägypten noch zu tun, Iseris? In den letzten Jahrtausenden herrschte nur noch schwarze Magie und Dekadenz. Die Tempel sind zu Ruinen zerfallen.“ Sie stand auf und sah ihn fragend an. Iseris Augen bekamen einen seltsamen Glanz. Er ist wahrhaftig eine beeindruckende Erscheinung, dachte sie. Wie er vor mir steht mit seinem silbernen Pektoral mit den Pavianen. Die heiligen Tiere des Gottes Thot. Dicke Silberreifen umspannten seine Oberarme, sein knöchellanges Leinengewand war ganz mit Silberfäden durchwirkt.
Auch sein Gesicht und die Haut waren mit Silber bestäubt.
Iseris wirkte auf sie wie ein Gott aus heiligen Sphären kommend und was er sagte, war seltsam erregend.
„Der Blaue Nil ist ein heiliges Feld und in seiner morphischen Form unzerstörbar! Du wirst dort wieder anknüpfen, wo du damals geendet hast: zur Zeit des Pharao Akhen-Aton. Ihr nennt ihn heute Echnaton. Damals wurde es zu gefährlich mit der kosmischen Sternenweisheit von Sirius und Orion weiterzuarbeiten.“ Iseris seufzte. Es herrschte damals Verrat in Ägypten und das Land fiel in groβe Dunkelheit. Der Kontakt zu Sirius wurde endgültig abgebrochen. Moses hat das Wissen unberechtigterweise nach dem Sinai gebracht…“

„Moses?“
 
Pharao ist kein Titel den man sich erwerben kann, oder was man "weitervererbt" bekommt indem sinn.
Es gibt nur einen einzigen Pharao, so wie man das mit dem Dalei lama versteht >das es nur einen Dalei Lama gibt.

der Pharao ist sowas wie.....der Träger der Seelen und verantwortlich dafür das wir das ewige leben auch erreichen...sein Herz ist es, was gewogen wird......jeder hat halt seinen arbeitsbereich^^

der Kapitän auf dem fliegenden Holländer
Ich bin nicht sehr vertraut mit den ägyptischen Mysterien.
Ein Pharao war schon ein Eingeweihter und war voll und ganz für sein Volk da.
Soweit ich weiß, stellte er sich als Sohn von Osiris und Isis da. Also er sah sich als Horus.
Isis als Volksseele und Osiris konnte nur durch den Tod geschaut werden.
Wie der Bezug nun von Echnaton und Nofretete in den Mysterien zu verstehen ist, habe ich mich noch nicht weiter beschäftigt.
 
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und nochmals Aegypten inspiriert von meiner Reise damals
das absolute Gefuehl nach Hause zu kommen...


Ich kam mir lange Zeit wie ein Fremder vor. Abends wanderte ich am Fluss entlang und beobachtete die Fischer, wie sie sich um die besten Liegeplätze für ihre Papyrusboote stritten und sich beschimpften, während andere am Boden hockten und ihre Netze flickten.


Ich blickte auf die Silhouetten der Türme und Spitzen der Stadt, vergoldet im Abendlicht von Ra, bevor er sich auf seine Reise durch die Nacht begibt. Oh mein geliebtes Theben, mein Ägypten, wie ich dich liebe.

Theben mit seinen Tempeln und Pylonen und den breiten einladenden Alleen, die ich durchwandel, nachdenklich und einsam. Denn alles betrachte ich mit jener Distanz, als sei ich auf der Durchreise. Ich bin ein Auβenstehender, ein Beobachter. Meine Liebe ist nicht jene überschwängliche Liebe. Sie ist verhalten, sie ist gebändigt. Das was in mir wirkt, ist gröβer und mächtiger als ich.

Mein Vater war der oberste Amun Priester in Memphis. Er übergab mich meinem Lehrer hier in Theben als ich achtzehn Jahre alt war. Ich erinnere mich genau, wie mein Vater und ich damals in Theben eintrafen und ich dem groβen Ra-Mak-Hotep vorgestellt wurde.

Zwei Wochen waren wir mit dem Boot unterwegs gewesen. Es war an jenem Tag ein kühler Morgen. Ich sah die Schwäne vorüber gleiten, ich erblickte die Möwen am Himmel kreisen und kleine Enten auf dem Wasser schaukeln und die Segel unseres Bootes flatterten leicht im Wind. Da auf einmal tauchte sie auf, die StadtTheben erschien wie ein Traumbild. Die Kornspeicher und Dienerschaftsgebäude zogen an uns vorbei, dann der Palast selbst mit seinen Sälen und Säulengängen. Unser Boot machte am Fuβ der breiten Stufen fest. Diener geleiteten uns zu einer Sänfte, die uns einen breiten, von Bäumen gesäumten Weg, und dann über einen Hof brachte. Ich wusste, wir waren im Herzen Ägyptens angelangt und ich wusste, was ich dort wollte.


Man erwartete uns bereits im Haus des Lebens, wo ich die nächsten Jahre mit dem Studium der Sternenkunde verbringen sollte. Ein Diener verbeugte sich vor uns, geleitete uns über schiere endlose Gänge zu meinem zukünftigen Lehrmeister.

Voller Ehrfurcht blickte ich auf die gekachelten Wände mit den wunderschönsten Bildern. Da waren auf der einen Wand Darstellungen von Opfergaben im Tempel, auf der anderen Wand prunkte die heilige Sonnenbarke mit der Göttin Hathor auf dem Nil, und auf der Wand weiter vorne waren die Priester beim Einbalsamieren abgebildet. An den Türen, die zu weiteren Korridoren und Büroräumen, Archiven und Ausbildungsräumen führten, waren die Embleme des jeweiligen Wissensgebietes angebracht.

Es war erst einmal ein wenig verwirrend für mich, in dem schier endlosen Labyrinth von Gängen des Haus des Lebens, aber der Diener führte uns und machte endlich vor einer groβen, schweren Tür aus Zedernholz mit Intarsien aus Silber halt und klopfte.

Die Tür wurde von innen geöffnet, ein Diener stand da und verbeugte sich vor uns, führte uns dann durch einen Sonnendurchfluteten Raum. Ich stand erst einmal da und war geblendet vom Licht.

„Komm näher Iseris“, hörte ich eine kräftige, dunkle Stimme. Mein Vater verabschiedete sich von mir und lieβ mich mit meinem neuen Lehrer allein.

Langsam schritt ich auf das Licht zu, ich senkte die Augen und blickte auf einen schwarzweiβ gefliesten Fuβboden, bis ich einen groβen wuchtigen Tisch wahrnahm, auf dem sich ein Haufen Papyrusrollen in allen Gröβen türmten. Und da stand er, Ra-Mak-Hotep, in einem bodenlangen Leinengewand. Voller Bewunderung betrachtete ich das Pektoral aus reinem Gold um seinen Hals. Er trug eine schulterlange Perücke, aber was am meisten meine Aufmerksamkeit erregte, waren seine Augen. Sie waren mit Kohol umrundet. Leuchtende Augen und wie befehlend, ein Blick der seltsam lange an mir anhaftete.

„Du bist also Iseris.“ Während er mit mir sprach hatte ich das Empfinden, als ob sein Blick alle Geheimnisse aus meiner Seele zu entlocken schien. „Eine Höhere Macht ist es, die uns zusammengeführt hat“, hörte ich Ra-Mak-Hotep sagen und fühlte tief in meinem Innersten, dass ich einem ganz hohen Meister begegnet war.

„Die Wege einiger Menschen kreuzen sich wie auf Befehl unsichtbarer Kräfte, erläuterte er mir mit seiner klaren dunklen Stimme. „Die Wege kreuzen sich immer wieder und sind Glieder einer Kette von Ursachen, die einem bestimmten Zweck zu dienen haben.“ Er wandte sich dem Tisch zu. „Nun aber genug davon“, sprach er und deutete auf die Schriftrollen. „Ich fange früh an und arbeite bis spät am Abend, und ich erwarte das Gleiche von dir. Dann drehte Ra-Mak-Hotep sich um und schritt auf die Tür zu. Bevor er hinausging, wandte er sich nochmals zu mir.

„Wir werden sehen, wie du arbeitest, du kannst anfangen“, sprach er und verschwand.

Ich war in meinem Inneren aufgewühlt und atmete erst einmal tief ein und aus. Dann erst wagte ich mich zu dem Tisch, blickte nachdenklich auf diesen Berg von Schriftrollen. Es war mir nicht möglich bis auf den Grund des Haufens zu schauen. Mir war die Bedeutung jenes Augenblicks sehr wohl bewusst, als ich die erste Schriftrolle in die Hand nahm und betrachtete. Ich sprach ein kurzes Gebet zum Gott Thot und bat ihn um seinen Segen für meine zukünftige Arbeit.

Drei ganze Jahre arbeitete ich tagaus und tagein an den Schriftrollen und begann Sternendiagramme aufzuzeichnen, machte mir mit Hilfe meines Lehrmeisters, seine Arbeitsweise zu eigen.

Ich besaβ damals den Titel, Schreiber des Göttlichen Buches und durfte nach diesen drei Jahren endlich mit ihm auf das Dach des groβen Amun Tempels. Dort sollte ich meine ersten Himmelbeobachtungen machen und in die geheimnisvollen Zusammenhänge des Wissens der Sternenkunde eingewiesen werden.

.........

Ich saβ mit meinem Meister und Lehrer Ra-Mak-Hotep oben auf dem Dach des Tempels. Wir blickten über die Türme und Obelisken Thebens, die im Abendlicht von Rê tiefrot erglühten. Von unten drang der Gesang der Hymnen an die Nacht der Priester empor, Weihrauchschwaden und Myrrheduft stiegen gen Himmel.

Rê hatte sich noch nicht auf seine Reise durch die Nacht begeben, da stieg bereits der Stern Anubis im Westen auf und leuchtete klar und hell. Der Himmel verdunkelte sich nach und nach und die ersten Sterne blitzten auf. Da wurden mir die ersten geheimen Sternbedeutungen in jener Neumondnacht beigebracht. Ich hockte neben meinem Meister und umklammerte meine Knie. Voller Ehrfurcht blickte ich empor zum Isis Stern. Er ist der hellste Stern am Himmel. Das was ich erfuhr war so aufregend, dass ich glaubte in einen gefährlichen bodenlosen Abgrund zu blicken. Ich wusste damals, dass die Flügel des Schicksals mich abermals streiften. Und als dann der Morgen herannahte und die Dämmerung die Nebelschleier über dem Nil freilegte, da fragte ich meinen Lehrer, warum ich mir oft wie ein Fremder vorkam. Liebevoll legte er seine Hand auf meinen Arm.

„Es ist ein Zeichen deiner Entwicklungsstufe, Iseris. Die Zeit wird reif für deine nächste Einweihung. Du wirst nun die nächsten vier Jahre bei einem Magier an einem geheimen Platz in der westlichen Wüste verbringen.
 
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