Liebe Seal,
zum besagten Tema Brot möchte ich nur einmal so ein paar Gedanken und Hintergründe anfügen.
Es ist eigentlich nicht sonderlich verwunderlich, dass auch bei den Ägyptern Brote in Zusammenhang mit den Göttern zu finden sind. Im Prinzip geht es da um die Speisung der Götter, die man in sehr vielen anderen Kulturkreisen finden kann. Ein archaisches Brauchtum, mit dem durch Speiseopfer die Götter gütig gestimmt werden sollten.
So opferte man auch in im Jerusalemer Tempel Tiere und briet sie, um Gott zu diesem Mal einzuladen. Wie Du schon richtig erwähnt hast, sollte mit dieser Speisung eine besondere Gegenwart und Nähe zu Gott hergestellt werden. Das war auch schon in der Zeit der Stiftshüte üblich. Der Propheten Haggai (520 v.Chr.) schrieb davon, dass dieses heilige Fleisch der Götterspeisung nicht gekocht, roh gegessen oder gewürzt werden dürfe (Haggai 2[12]).
Zu dieser Speisung gehörte auch das Heilige Brot, das in der wörtlichen Übersetzung als das Brot des Angesichtes bezeichnet wurde. Luther hatte das als Schaubrot übersetzt. Zum ungesäuerten Brot und Fleisch gibt es in 2. Moses Kapitel 12 und 13 eine Geschichte, mit der eine Verbindung zum Auszug aus Ägypten hergestellt werden soll.
Beispiel:
2. Moses 12[20] Darum so esst kein gesäuertes Brot, sondern eitel ungesäuertes Brot in allen euren Wohnungen.
In 3 Moses 24[5-10] findet man dann Rezept und Weisungen zum Umgang mit diesen Broten. Als einzige Zugabe ist da nur von Mehl die Rede, auch in anderen Quellen. Es sollen da zum gebackenen Brot nur Weihrauch und Salz zur Ehren Gottes gelegt werden.
Mit der Geschichte vom Auszug aus Ägypten erklärt sich dann auch, warum zum Passfest kein gesäuertes Brot gegessen werden darf. Dieser Brauch der Schaubrote setzte sich im Christentum mit den Oblaten und dem Abendmal fort. Auch dort verkündigt das Ewige Licht die Anwesenheit Gottes, wenn sich im Tabernakel Oblaten befinden.
Merlin