Wie weit darf ich krank selbstbestimmt leben?

Lallobe

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31. Januar 2005
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61
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Waldviertel
Manchmal bin ich schon richtig verzweifelt. Mein Vater hat Parkinson. Auch hatte er schon einen leichten Schlaganfall, dieser wurde aber erst bei einer Durchuntersuchung entdeckt. Seine Krankheitsverlauf sieht so aus: Er fällt manchmal nieder und spricht schwer verständlich. War nur ambulant im Krankenhaus untersuchen. Stationär kommt nicht in Frage. Er geht nicht! Der Neurologe kann ihm nicht mehr helfen. Er schickt ihn zum Psychologen. Mein Vater sieht das nicht ein. Braucht er nicht. Er trinkt und ist manchmal zweimal am Tag betrunken. Meine Mutter ist ihm "hörig" und macht alles was er will.....

Wir drei Kinder "dürfen" zusehen. Er hat den Hausarzt gewechselt und erzählt ihm nix von seiner Krankheit. Er hat "nur" Schmerzen und da will er Tabletten. Stellt seinen Lebenswandel nicht um, denn er stirbst sowieso, wenn es schlimmer wird.

Ich gehe morgen zu seinem Hausarzt und erzähle ihm mal was Sache ist. Ich kann und will nicht mehr länger zuschauen.....

Meine Eltern wohnen in einer kleinen Wohnung, kein Lift im ersten Stock. Meine Mutter hat keinen Führerschein...... Wer wird sich um ihn kümmern? Für uns hatte er nie viel über, aber ich fühle mich schon auch für ihn verantwortlich. Bin ich das? Darf und kann ich ihn im Stich lassen? Wie weit darf und soll ich mich einbringen?.......

Wir sind ratlos und verzweifelt! :dontknow:
 
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Hallo Lallobe,

eure Situation ist ohne Zweifel sehr schwierig. Gerade bei "solchen" schlimmen Krankheiten leidet das ganze Umfeld mit - pshysisch und auch physisch. (durch die Pflege)

Dein Vater ist erwachsen und mündig, daher darf er selbst entscheiden, in wie fern er sich den Vorschlägen des Arztes anpasst oder auch nicht. Denn ER muß mit den direkten Konseqenzen leben.
Aber deine Mutter ist mitbetroffen und kann nicht viel tun, kann/darf nichts über deinen Vater hinweg entscheiden.

Ich persönlich würde beiden meine Hilfe anbieten, aber den Schwerpunkt eher auf das Befinden der Mutter legen. Denn sie ist stark betroffen, kann aber - wie gesagt - nur "zusehen", was passiert. Insoferne ist die Belastung für sie natürlich riesig.
Was die Pflege betrifft - such für deinen Vater um Pflegegeld an, denn das dürfte ihm zustehen. Damit ist dann auch eine mobile Krankenpflege finanzierbar, die deiner Mutter bei der Pflege hilft. Entweder bekommst du über einen Arzt oder die Caritas Kontakt zu Pflege-Helfern.

Ja, geh zum "neuen" Hausarzt, erzähl ihm die Fakten und gib ihm auch die Anschrift des vorherigen Hausarztes, damit er ggf. nachfragen kann.

Liebe Grüße,

Shanna
 
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für deine rasche Antwort. Das mit einer Pflegerin ist auch nicht so einfach, denn das will er nicht. Das wird noch ein Kampf, aber noch bringt er sich halbwegs alleine fort. Mutti muss ihm nur ein wenig beim Anziehen helfen und sonst macht ja eh alles sie. Ach ja Essen muss sie ihm auch schon schneiden, da sind die Hände schon zu zittrig. Bis auf Geldverwaltung und diese Sachen, die macht er. Das kann sie auch alles nicht. Mit Ämtern und Banken hat sie sich nie beschäftigt. Da werden wir ihr auch noch beistehen. Das wird noch was! Aber ich denke wir wachsen mit dieser Aufgabe wieder zusammen........
und das ist wieder schön.

Ich denke, es geht vielen so und mal sehen was morgen der Hausarzt sagt.
 
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