Ich glaube durchaus, dass derartige Inklusion unter gewissen Umständen etwas bringen und gutes bewirken kann, und zwar beidseitig - sowohl für die Kinder und Menschen mit Behinderung als auch für die Kinder und Menschen ohne.
Bei den Kindern ohne Behinderung kann es bestenfalls die Akzeptanz und Toleranz gegenüber den Schwächen, Krankheiten und auch Behinderungen anderer Menschen bewirken.
Für die Kinder und Menschen mit Behinderungen kann es gewinnbringend sein, wenn man sie nicht nur in watte packt, sondern sie auch in der "Welt da draußen" zwar unterstützt aber doch auch gefordert werden.
Eine Bekannte von mir ist stark sehbehindert von geburt an - ich glaube ich habe schonmal von ihr hier berichtet. Sie ist so stark beeinträchtigt, dass sie einen Blindenhund benötigt, aber nicht komplett blind. Sie hat es geschafft, auf einem normalen Gymnasium Abitur zu machen, nur in ihrer späteren Berufsausbildung war sie speziell in einer Klasse für Menshcen mit Sehbehinderung. Sie berichtet darüber, dass sie sowohl diejenige in der Klasse mit der stärksten Beeinträchtigung des Sehsinns war, aber gleichzeitig auch diejenige, die am besten im Alltag sonst zurecht kam. Sie erklärte das auch so, dass sie im normalen Gymnasium gezwungen war, sich dem "normalen" Alltag zu stellen, bzw. für sich entsprechend handhabbar zu gestalten. Ihr wurde jede Unterstützung gegeben, die sie erbeten hat, sie war aber dafür selbst verantwortlich, zu benennen, was sie braucht.
Und ich glaube auch, dass Kinder mit geistigen Behinderungen unterm Strich davon profitieren können und unter Umständen später besser klar kommen, wenn sie inkludiert sind.
Das ganze bedingt aber, dass auch ausreichend Betreuung und ggf. Unterstützung da ist. Einfach nur die Kinder ins "kalte Wasser" schmeißen geht denke ich eher nach hinten los.