reinsch
Sehr aktives Mitglied
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Eine Gesellschaft ohne Masken kann deiner Meinung nach nicht funktionieren ?
Aber widerspricht das nicht den ganzen spirituellen Theorien nach Selbstentdeckung, Akzeptanz, Toleranz und dem Empfinden einer selbstumfassenden Liebe ?
Gemeinschaft ohne Masken:
Gibt es nicht und wird es nicht geben.
Menschen schlüpfen ständig in Rollen / tragen Masken, vertreten Positionen, von denen sie annehmen, daß sie von ihnen verlangt werden, verleugnen sich selbst aus Sucht nach Anerkennung, Gier, Hass, Neid und Angst.
Denke, das sind Wirkungen unseres sozialen Miteinanders, der eigenen Denke, Herkunft, Kultur, Gesellschaft...unserer Genetik und Entwicklung als Spezies. Wir sind hierarchisch organsierte soziale Jäger. Die Lüge gehört zu unserer Strategie der Vorteilnahme.
Wo ist da ein Widerspruch zur Spiritualität?
In Bezug auf den Erleuchtungsgeist (Bodhichitta)?
Es ist wohl nicht möglich den EG über den ganzen Tag aufrecht zu erhalten.
Auch hier ist der Dualismus am Werke.
Ohne die eigenen Masken (Nicht Selbst) zu erkennen, ist es wohl kaum möglich sein Ich (Wahres Selbst) zu erfahren.
Erkennt man sein Wahres Selbst und sein Nicht Selbst, so erkennt man die Ungetrenntheit von sich und anderen. Diese Erkenntnis und die Erfahrung führt zur Verbundenheit und zum Mitgefühl.
"Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan."
Wenn eine Person nichts mehr ist, warum ist sie dann da? Oder anders: Was macht eine Person dann aus, wenn sie an nichts festhalten soll? Das ist der Ansatzpunkt zum Wahren Selbst und eine wesentliche Möglichkeit, sich sowohl als Nicht-Selbst als auch als Wahres Selbst zu erkennen. Die Erkenntnis des Eingegliedert-Seins in einen größeren Kontext, dass alles was vorhanden ist, miteinander verbunden ist, zeugt davon, dass das Selbst nicht ist. Die Leerheit bezieht sich somit vorwiegend auf das Nichtgetrenntsein und die Unfähigkeit, ohne Energie und Verbindung zu allem, was ist, zu existieren. Diese Sichtweise kann Angst erzeugen jedoch vor allem auch in eine große Freiheit führen.
Im Zusammenhang mit der Ichlosigkeit ist das sogenannte Bedingte Entstehen wesentlich. Ausgehend von der Annahme, dass Zuschreibungen und Bewertungen, Gefühle als auch Vorstellungen ein Selbst erzeugen, wird von der Bedingtheit der Dinge gesprochen. Das heißt, dass eine Bedeutungszuschreibung eine Sache oder eine Person erst zu derjenigen machen, die in ihr gesehen werden will. Dies ist jedoch immer auch eine individuelle Form des Zugangs und hat viel mit Rollen, Verhaltensmustern als auch Glaubenssätzen zu tun. Alle Versuche eine Person oder eine Sache zu definieren oder zu kategorisieren verursachen letztlich Leid, das sich vor allem darin zeigt, an diesen Kategorien festzuhalten. Dies ist eine der Grundformen des Leids, das auf der Verblendung basiert, das Nicht-Erkennen, dass letztlich jeder nichts und alles ist.
Selbstgefühl und Leerheit entstehen gleichzeitig beziehungsweise ohne Selbstgefühl kann keine komplette Leerheit erreicht werden. Eine gewisse Basis für sich selber ist notwendig
Kornfield bezeichnet dieses ursprüngliche Selbstgefühl als Ichkraft, das aus einer frühen Entwicklung im Kindesalter resultiert. Durch Prägungen von den Eltern und die gesamte Umgebung können Tendenzen entstehen, die zu einem gesunden oder einem schwächeren Selbstgefühl führen. Das soziale Gefüge verstärkt die Grundtendenz einer Person. Ziel spiritueller Arbeit sieht Kornfield in der Auseinandersetzung mit diesem Selbstgefühl: Ist es schwach oder mangelhaft Entwickelt, geht es darum, dieses zunächst zu stabilisieren und nach und nach zu entwickeln.
Wirkliche Nähe entsteht, wenn eine gewisses Grundvertrauen und Offenheit herrscht.
Schwierig wird es, wenn Grundvertrauen entweder niemals entwickelt wurde, zerstört wurde oder immer wieder erschüttert wird.
Gegenmittel der spirituellen Praxis ist das Entwickeln der Ichkraft.
Ichkraft verringert das eigene Leiden und macht es möglich, sich frei und offen den Menschen gegenüber zeigen, woraus dann gegenseitige Nähe, Verständnis, Mitgefühl und Vertrauen erwachsen können.
Hinter den Masken (mancher Menschen) herrscht tiefe Leere - völlige Verdrängung und Unwissenheit.
Ärzte usw. wollen meist heilen. Erkennen sie, daß Heilung nur durch Wachstum erreichbar ist, dann sind sie meist
Oder sie fangen das an.
Das ist die Grundperspektive.
Nach meinen Erfahrungen sind es Ausnahmen, denen es wirklich um Wachstum geht.
Da mein Bauch ein Weltempfänger ist und der Sender Vulnerabilität, beruht so manches einfach auf Selbstschutz.
Genau über diese Ichkraft spach ich mit diesem "Fachmann".
Angekommen war bei dem nur. "Jetzt versucht der sein Ego aufzublähen - geht nicht - dann läßt der sich ja nix mehr sagen...!"
Zitate Jack Kornfield via
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