Oberon LeFae
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Griasde PPMc:
Ich hab kein Bock mehr, mich zu erklären.
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Ich hab kein Bock mehr, mich zu erklären.
Was ist dann Dein Problem? Dass Du als Eso eine grundsätzliche Aversion gegen die Wissenschaft und also auch gegen die Psychologie hast?
Oder dass, wenn Dein Gartenzwerg Dich plötzlich volltextet, die Psychologie sagt dass das bloss ne Halluzination ist?
Das ist dann schon ein interessanteres Problemchen - weil spätestens wenn man draufkommt, dass der Gartenzwerg offenbar mehr Sinn und Verstand hat (und vor allem nen besseren Plan von der Schöpfung), als einem selber je in den Kopf käme, dann stimmt da was nicht, und dann kann man das mit der Halluzination schonmal knicken.
Das ist dann schon ein interessanteres Problemchen - weil spätestens wenn man draufkommt, dass der Gartenzwerg offenbar mehr Sinn und Verstand hat (und vor allem nen besseren Plan von der Schöpfung), als einem selber je in den Kopf käme, dann stimmt da was nicht, und dann kann man das mit der Halluzination schonmal knicken.
Diese Schlussfolgerung ist etwas schwach. Woher weißt du, was du weißt? Vielleicht könntest du auch konkreter werden.
Wenn heutzutage Mädels (oder auch ältergewordene Mädels), wenn sie sich verlieben, zum Schamanen gehen um sich ihre Gefühle erklären zu lassen, dann ist das m.E. nix anderes als wenn sie bei Questico oder wie das heisst anrufen, oder früher zur Zigeunerin gegangen sind.
Dieser Tage muss es eben ein Schamane sein - am Prinzip hat sich deswegen nix geändert - und das ist es womit das Geld gemacht wird: mit der Unsicherheit von Leuten, die ihrer eigenen Connectedness und ihrer eigenen Souveränität und Kraft nicht vertrauen.
Das ist es, was ständig übersehen wird: heute wird Animismus als exotische Extravaganz verstanden oder vielleicht als heilsame Korrektur. Ursprünglich war es aber eine immanente Selbstverständlichkeit - der Bewertung entzogen weil eine Alternative noch gar nicht gedacht werden konnte.
In diese Immanenz kann man nicht mehr zurück, denn man kann nicht "entlernen" wie die heutige Welt funktioniert.
Du magst recht haben, dass die Geister "immer noch da" sind.
Ich würde das dann so verstehen, dass es durchaus möglich ist sich in eine Bewusstheit zu versetzen, in der eine Immanenz wirkender subtiler (Natur)Kräfte wahrgenommen werden kann. Aber diese Kräfte sind dann auch mit den Qualitäten unserer Zeit verwoben, und ich frage mich wieviel Sinn es macht sie nun unbedingt schamanisch verstehen zu wollen.
Die Augen der Masse interessieren mich nicht so sehr. Sondern eher: was fehlt, wenn die "Aufgaben des Schamanen" nicht erfüllt werden?
Und der trad. Schamane mag tatsächlich beides sein: er befindet sich wohl in einer Immanenz, aber er wirkt auch. Dann könnte man weiterfragen: warum scheitert er dann nicht an seiner Ambition? Und ich denke, die Antwort müsste lauten: weil seine Ambition eine gemeinsinnige ist, nämlich das Wohlergehen der (Stammes)Gemeinschaft für die er tätig ist, und diese Stammesgemeinschaft ohnehin die einzige fassbare Einheit ist, es also da auch keinen Konflikt gibt.
Nachgedacht: es sind also "die Geister", die soetwas mit Menschen tun?
Dann freilich, sind "die Geister" doch wohl etwas recht böses, grausames, unmenschliches? Oder?
Freilich aber auch: Schamanismus ist heute in aller Munde, ist gefragt, bewundert, begehrt. Und dann sollen wir doch bitte auch Mitgefühl haben mit dem schweren Schicksal des Schamanen, und Verständnis für den hohen Preis den er bezahlt. Das ist ja nur naheliegend, und das ist vor allem auch überhaupt mal vermittelbar.
Was ist etwa mit jenem Ordensmeister, von dem ich neulich mal in einer Newsgroup gelesen hab (und die Geschichte für authentisch halte), dem offenbar die Anrufung einer Wesenheit mißglückt ist und der dann erlebt wurde wie er verzweifelt brüllend und mit dem Fleischmesser auf einen unsichtbaren Gegner einstechend durchs Haus rannte - was die Angehörigen verständlicherweise nicht wirklich cool fanden - sodass der Betreffende von den zuständigen Kräften in eine Zwangsjacke gesteckt und in eine Anstalt verbracht wurde - wo er dann auch geblieben ist.
Klar, der hat unser Mitgefühl nicht verdient, denn er ist ja selber schuld wenn er sich einem magischen Orden anschliesst.
Das sind so die Geschichten wo ich, nun, nichtmal tragisch finde, sondern eher noch die Wut kriege - denn solche Sachen wären auflösbar wenn man gewillt wäre sich zeitnah drum zu kümmern. Aber offenbar sind die sauberen magischen Bruderschaften nicht so sehr gewillt, sich über derlei Unfälle und "Kollateralschäden" gedanken zu machen, sondern haken sie wohl eher als "persönliches Pech" ab.
Und ja, ich interessiere mich für solche Geschichten - ich hab da nämlich auch irgendwo eine eigene solche Geschichte. Ich hab mich nicht von Jugend an für Spiri und Mystik interessiert.
Ein Schamane, der so zum Schamanen berufen wird, der hat hier und heute immerhin die reelle Chance, einen supportiven Kontext zu finden, wo ihm ungefähr erklärt werden kann was mit ihm vorgeht und dass das schon anderen vor ihm passiert ist.
Ach ja, die Pfarrer...Meinst du, Delphinium, die werden auch heut noch von jungen Leuten frequentiert?
Ich kenn´s nur aus meinem Heimatdorf, dass der Pfarrer der Gemeinden dort immer wieder dazu aufruft, ihn aufzusuchen bei Problemen, und dabei höchstens unterdrücktes Lachen aus den Bänken der Jugendlichen schallt...die sich dann lieber in einem solchen Forum herumtreiben ^.^
das hängt ganz vom Pfarrer ab. Manche haben eine gute Einstellung, die auch auf Jugendliche einen sympathischen und vertrauenserweckenden Eindruck macht.
Und andere eben nicht.