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ping
Guest
Ich glaube, das ist eins der schwierigsten Dinge auf dem Weg. Ich glaube, wir alle sind im Innern gut. Doch dies auch ins Leben zu bringen, dass es konkrete Formen annimmt, ist dann etwas, was sich dann nicht so leicht gestaltet. Da sind die inneren Schweinehunde, die uns daran hindern. Das, was es uns selbst oder Anderen nicht gönnt, das was einfach auch faul ist, was lieber die gewohnten Bahnen zieht.seh ich auch so........und eine Entscheidung....wo Entscheidungen getroffen werden folgt die Energie und wird zur Lebensweise...
Verhalten kann man nicht so einfach mit dem Willen ändern. Man kann sich etwas Künstliches aufsetzen, aber eine Veränderung muss immer von innen kommen. Ich merke es selbst andauernd, dass Mine Fru die Ilsebill will nich so as ick wohl will.
Gerade stieß ich auf die Geschichte von Saulus zum Paulus. Und fragte mich, wie denn diese Verwandlung denn vonstatten gehen könnte. Und ein Hinweis war der, dass Paulus "Der Geringe, der Kleine" bedeutet.
Wir leben hier in einer Welt, in der Selbstbehauptung das A und O darstellt.
Da die Kontrolle abzugeben, sich führen zu lassen, das Risiko eingehen, es zu erleben, wie sich alles fügt, wenn ich mal meinen Eigenwillen leerlaufen lasse, ist verdammt schwer. Es hat wohl mit Demut zu tun. Nicht ein "ich bin nichts wert", sondern eher "Gott liebt und führt mich, ich brauch mich nicht zu behaupten, er sorgt schon für mich."
Aus diesem sich Zurücknehmen gestaltet sich alles Andere dann von allein. Wenn ich es mir selbst gönne, gönne ich es auch allen Anderen. Wenn ich mich selbst geliebt fühle, kann ich diese Liebe auch Anderen geben.
Zu erkennen, dass jeder Andere auch nicht kann, wie er vielleicht will, dass jeder geliebt sein will, macht ihn zum Bruder, der mein Herz berühren kann, wenn ich sein Inneres spüre, das, was unter allen Masken, Schutzmaßnahmen ect. liegt.
Aber wie gesagt, ich finde, dass das sehr schwer ist. Der Schweinehund läuft immer mit, und er wächst womöglich noch, bläht sich auf, nutzt jeden schwachen Moment, um wieder ans Ruder zu kommen.
Es heißt ja, das Unkraut wächst mit, bis es dann bei der Ernte mit ausgerissen wird.
Wenn ich mir selbst verzeihen kann, so unvollkommen zu sein, was bedeutet, noch so verstrickt zu sein, noch soviel Egoismus mitzuschleppen, dann kann ich es vielleicht auch Anderen verzeihen. Wenn ich meine Schatten annehmen kann als etwas, was noch nicht erlöst ist, kann ich es vielleicht auch bei Anderen. Und auf diesem Weg sind andere Menschen dann tatsächlich meine Brüder, die mir dabei helfen, diese Schatten zu erkennen. Nämlich immer da, wo es mir schwer fällt, hinter die Maske zu schauen, wo Stolz, Eitelkeit, usw., kurz Ego sich bemerkbar macht, da habe ich selbst noch einen blinden Fleck.
Zu erkennen, wie blind man selbst doch ist, ist, wie ich glaube, eine Voraussetzung dafür, sehend zu werden. Und wo man sehen kann, einen Menschen im Herzen erkennen kann, da ist Liebe.
Ich denke, es gibt wenige Menschen, die Nächstenliebe wirklich als Dauerzustand leben. Ich schrieb woanders mal, dass Liebe im Hebräischen "Gib!" und gleichfalls "Nimm!" bedeutet. Es geschieht, ohne Nachzudenken, ohne Abwägung, spontan aus dem Innern heraus. Es ist unvernünftig, unvorteilhaft, komplett irre.